Steve Hackett - Under a Mediterranean Sky (22.01.2021, Formate und Rezension)

    • Offizieller Beitrag

    Slubberdegullion - Danke für deine Ausführungen!


    Übrigens hatte ich letztens eine Diskussion zu Steves Rockalben. Man muss natürlich sagen, wir jammern auf hohem Niveau. Er veröffentlicht viel und regelmäßig.
    Guitar Noir machte mich zum Hackett-Interessierten, Darktown zum Fan. Meines Erachtens sein bestes Werk - auch besser als die ersten 3-4.

    To Watch The Storms ist auch gut, auf Wild Orchids ist Down Street - eine Mordsnummer. Aber insgesamt fehlt mir den jüngeren Alben eine Identität. Sie sind alle nicht schlecht, aber er hat damit keine Bäume ausgerissen.
    Under A Mediterranean Skies ist eine erfrischende Sache, aber es ist nicht meine Welt. Nebenher kann ich es gut hören. Und ich finde es gut, dass er man wieder was anderes ausprobiert...

  • Mir gefallen aktuell die zwei Gitarrenstücke JOIE DE VIVRE und LORATO ziemlich gut. Vielleicht muss ich dem Album noch eine Chance geben.

    LORATO hat melodisch beim ersten Thema eine gwwisse Nähe zur deutschen Nationalhymne. Sicher unbeabsichtigt, aber dennoch lustig. Ob Steve sich dessen bewusst ist?

    Könnte man mal als Frage für ein kommendes Interview im Hinterkopf behalten.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Ich habe mir heute dieses Interview mit Steve angehört: Steve Hackett/"Under A Mediterranean Sky" - YouTube


    Dann habe ich mir das Album bestellt. Ich hatte ein bisserl gezögert, da ich Sorgen wegen möglicher kitschiger Keyboards hatte. Ich mag den akustischen Hackett, aber manchmal ist die Grenze zum Kitsch da. Die Aussagen von Steve und einige weitere Hörproben haben mich aber davon überzeugt, dem Album eine Chance zu geben. Ich werde hier noch meine Eindrücke kundtun, wenn ich das Album im Player habe. :)

    Genesis: 19.06.2007, Linz / 10.07.2007, München

    Phil Collins: 03.06.2004, Wien / 07.06.2019, Berlin

    Peter Gabriel: 14.05.2004, Wien / 04.10.2013, Wien / 29.04.2014, Frankfurt am Main / 23.11.2014, Graz

    Steve Hackett: 30.09.2015, Wiesbaden / 04.04.2017, Offenbach am Main / 27.04.2019, Wien

    Mike + the Mechanics: 07.06.2019, Berlin

    The Musical Box: 26.10.2019, Frankfurt am Main

  • Zitat

    Joie de vivre ist eine interessante Neuinterpretation von Classical Gas.

    Na ja, dass ist viel zu ambitioniert formuliert. Es ist keine Neuinterpretation, aber es "kommuniziert" sozusagen "at places" und "in certain sections" mit dem Stück von Mason Williams, und zeigt, dass Steve es kennt (welcher Gitarrist nicht?!) und schätzt.

  • Steve ist für mich einfach der Proggott überhaupt. Seine stilistische Bandbreite, seine Offenheit für neue Einflüsse, sein überaus vielfältiges Gesamtkunstwerk: Das kenne ich von keinem anderen bekannten Musiker. Aus dem Genesis Dunstkreis schon gar nicht.

    Wenn man mal nachhört, ist vom klassichen Prog Album über Blues, Klassik und Rock wirklich alles vertreten. Dazu noch hochwertig.

    Nun hab ich mich auf dieses Album gefreut, war aber auch skeptisch, weil die symphonischen Teile aus dem Keyboard kommen. Das hat sich nach den ersten Hördurchgängen als weniger störend empfunden. Das Wissen darum stört wohl eher. Und mal ehrlich: Ein Orchester zu engagieren, wäre in Zeiten heutiger CD Verkäufe eher utopisch. Ein Wunder, dass dies bei älteren Werken noch geklappt hat.

    Ich wäre auch mit einem reinen Akustikgitarren Album zufrieden gewesen. Umso schöner, das alles (incl. der Violine) prima zueinander passt und mich mit auf die Reise nimmt. Großes Werk, dass man auch in einzelnen Teilen gut genießen kann!!!

    2 Mal editiert, zuletzt von Barney ()

  • Und mal ehrlich: Ein Orchester zu engagieren, wäre in Zeiten heutiger CD Verkäufe eher utopisch. Ein Wunder, dass dies bei älteren Werken noch geklappt hat.

    Eigentlich war das bei Steve ja nur bei A Midsummer Night's Dream der Fall. Die Streicherparts des "Underworld Orchestra" (Metamorpheus) wurden von 3 Personen alle nacheinander einzeln eingespielt, also eher ein virtuelles Orchester.

    Understand, Rael: It´s a trick of the tail ...

  • Jetzt habe ich das Album auch komplett gehört, schon zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit. Ich war ja aufgrund etlicher kritischer Statements hier im Forum vorgewarnt. Und das ist auch gut so. Für mich, für meine Ohren, ist dieses Album einfach nur großartig, einfach nur göttlich ! Die (unechten) Streicher sind viel seltener und dann auch dezenter, als ich aufgrund der Kritiken erwartete, und klingen eigentlich auch richtig gut, echt, warm, wohl dosiert und auch nur bei den passenden Stücken. Und echte mediterrane Instrumente kommen auch tatsächlich vor, nicht zu knapp, aber auch nicht verschwenderisch, inflationär und effekthascherisch wie bei so vielen Weltmusikalben. Ich wollte ja auch kein typisches Ethnoalbum, sondern durchaus ein Hackett - Album. Nun zum Wesentlichen: Die Melodien, die musikalischen Themen, Kompositionen und Arrangements gefallen mir durchweg sehr gut. Ich finde keine Schwachstelle. Im Gegenteil : Ich bin einfach nur begeistert. Das Hören ist reinster Genuss! Für mich ist es das beste Akustik - Album von Steve. Die bisherigen waren mir immer einen Hauch zu kitschig, zumindest an etlichen Stellen. Nicht dieses. Es gefällt mir wesentlich besser und klingt gelungener, runder, ungezwungener, inspirierter und authentischer als Midsummers Night Dream. Großes Lob an den Meister und Prog - Gott, einen der vielseitigsten Musiker und Komponisten unserer Zeit!

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)