TotW: [06.07.-12.07.2020]: PETER GABRIEL - Speak (Bol)

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Tracks "Speak (Bol)​" nach Schulnoten 29

    1. 15 Punkte - überragend (1+) (0) 0%
    2. 14 Punkte - sehr gut (1) (1) 3%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (8) 28%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (4) 14%
    5. 11 Punkte - gut (2) (2) 7%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (4) 14%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (2) 7%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (1) 3%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (4) 14%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (0) 0%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (1) 3%
    12. 4 Punkte - ausreichend (4-) (0) 0%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (1) 3%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (0) 0%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (1) 3%

    Track Of The Week – 06.07.-12.07.2020


    PETER GABRIEL - Speak (Bol)


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    Jahr: aufgenommen: 2012, veröffentlicht: 13. April 2019 (LP zum Record Store Day)

    Album: Rated PG [Rezension]

    Arbeitstitel: unbekannt

    Credits: Peter Gabriel with Urdu vocal arrangement by Atif Aslam

    Taken from the film The Reluctant Fundamentalist, directed by Mira Nair.

    Länge: 6:37

    live gespielt: nie

    bekannte Coverversionen: keine


    Bemerkungen:

    Die offizielle Erstveröffentlichung dieses Tracks fand am 13. April 2019 statt. Peter Gabriel steuerte zum Record Store Day eine LP mit gesammelten Film-Songs aus nahezu all seinen Schaffensperioden bei. Seit 12. Juni 2020 ist das Album auch als Download und CD erhältlich.

    Der Song selbst ist schon von 2012 und war Gabriels Beitrag zum Film The Reluctant Fundamentalist (auf dessen Soundtrack er allerdings nicht enthalten war). Die Filmfassung des Songs ist über eine Minute länger als die auf dem Album. Sie wurde im Wesentlichen in den Vokalimprovisationen von Atif Aslam gekürzt, was den Track mehr auf Gabriel fokussiert, und vom orchestralen Outro ist auf Rated PG gerade noch das erste Bisschen zu hören. (Bei einer mittellangen Fassung, die auch noch kursiert, klingt der Song a capella mit den letzten Gesangstönen von Ativ Aslam aus. Das ist pur und am poetischsten. Auf Rated PG wirkt der Schluss ein wenig gebastelt und gekappt. Das ist Schade.)


    Speak (Bol) ist ein Ritt aus Anmut und Energie. Sparsam ist die Instrumentierung: Gitarren, Orchester, Drums - erst im Mittelteil kommen elektronische Mittel zum Einsatz. Dazu die beiden Stimmen von Gabriel und dem Pakistani Atif Aslam, die sich mal sanft umschmeichelnd, mal energievoll entäußernd abwechseln. Der Text beschwört, auch in Zeiten von schwerem Sturm, zu sagen, was gesagt werden muss: "Stand up, speak up". Oder eben Bol, was "sprich" bedeutet.

    Kein bekannt gewordenes Stück aus der (mit)Feder Gabriels, aber ein durchaus wertvolles. - Oder?

  • Film hin, Anmut und Energie her, ich finde einfach keinen Zugang dazu. Wie bei vielen der späten Peter Gabriel Sachen. Was singende Pakistani angeht, halte ich mich auch heute noch lieber an Nusrat Fateh Ali Khan.


    Es ist ja auch nicht wie bei manchem Track hier, dass ich ihn schlecht oder noch schlimmer fände, er gibt mir nur einfach absolut nichts. Der Wetterbericht könnte mich kaum weniger mitnehmen.


    So vergebe ich also mal 5 Punkte und höre stattdessen Mustt Mustt (das Album) von oben erwähnten Nusrat Fateh Ali Khan.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • "...Speak (Bol) ist ein Ritt aus Anmut und Energie. Sparsam ist die Instrumentierung: Gitarren, Orchester, Drums - erst im Mittelteil kommen elektronische Mittel zum Einsatz. Dazu die beiden Stimmen von Gabriel und dem Pakistani Atif Aslam, die sich mal sanft umschmeichelnd, mal energievoll entäußernd abwechseln. Der Text beschwört, auch in Zeiten von schwerem Sturm, zu sagen, was gesagt werden muss: "Stand up, speak up". Oder eben Bol, was "sprich" bedeutet."

    Danke Thom!

    Dem ist meinerseits nicht viel hinzuzufügen. Mir fällt es leicht in den Song einzutauchen. Ich mag die Stimme des "späten" Peter mit ihrer Zerbrechlichkeit, ihrer Energie, ihrer Tiefe. Sie drückt das Leben, die Lebenserfahrung eines sensiblen, verletzlichen, wachen Menschen aus.

    Für mich ein Einser-Kandidat: 13 Punkte
    P. S.: Wo bleibt I/O, bzw. ein neues PG-Album?

  • Ich mag World Musik - zumindest das meiste davon. Daher gefällt mir dieser Song auch sehr gut - einer meiner Favs auf Rated PG.

    Ich schätze die schöne, gefühlvolle Melodie von Peters Gesang und die Wechsel zwischen den einzelnen Segmenten. Im Gegensatz zu Steve gelingt Peter hier meistens ein nahtloser und passender Übergang zwischen völlig verschiedenen Passagen. Habe es mir jetzt drei Mal angehört und bin echt beeindruckt.

    Peters Stimme ist in meinen Augen hier aber ein Schwachpunkt. Sie wirkt stellenweise sehr schwach und zerbrechlich und das fällt neben dem Gesang von Atif auf. Hätte das gern gehört mit einem Peter von vor 20 Jahren oder so.

    Von mir 12 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Peters Stimme ist in meinen Augen hier aber ein Schwachpunkt. Sie wirkt stellenweise sehr schwach und zerbrechlich und das fällt neben dem Gesang von Atif auf. Hätte das gern gehört mit einem Peter von vor 20 Jahren oder so.

    Wirklich ein Schwachpunkt? Diese Zerbrechlichkeit berührt mich sehr und macht für mich gerade den Flair des Stücks aus. Die Stimme ist, ja, alt und warm, geerdet, gebrochen, gehaucht, wie aus einer anderen Welt kommend. PG ist nun 70, damals 62 und klingt eben so. Ich will ihn nicht anders....Wenn, dann höre ich mir seine ersten Alben an und werde sentimental, weil (s)meine Jugend schon so lange vergangen ist....

  • Ich verstehe Deinen Gesichtspunkt. Ich finde aber stellenweise mutet er sich und seiner Stimmer zu viel zu, speziell an manchen hohen Wechseln. Da wirkt es so, als könnte er im nächsten Moment die Stimme verlieren. Ich ziehe da die Stimme eines 40- oder 50-jährigen Peters vor, der diese Stellen gekonnt meistert.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Der Song hat einige wundervolle Momente. Hätte er diese ausgebaut und in eine schlüssige Form gebracht...


    Apropos Form: Ich weiß nicht, wie Peter beim Songschreiben vorgeht. Ich habe aber hier den Eindruck, dass er unter allen Umständen eine konventionelle Form vermeiden möchte. Es sind viele verschiedene Parts zu hören, die sich für mich nicht gut zusammen fügen.


    Dieses Spielen mit Elementen der Weltmusik fand ich früher spannender. Es hat sich für meine Ohren etwas abgenutzt.


    Insgesamt - und das empfinde ich bei vielen neueren Peter-Stücken - fehlt mir ein Arrangement, bei dem die Instrumente unmittelbar zusammen wirken. Es fühlt sich (wieder mal) so an, als wurde da Schicht über Schicht aufgenommen, eins nach dem anderen, jedes Instrument für sich. Mir fehlt (als Bassist) auch über weite Strecken eine klar erkennbare Basslinie.


    Peter sollte mal ein Album live einspielen. Er und die Band zusammen in einem Raum. Das würde sicher grandios klingen.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Peter sollte mal ein Album live einspielen. Er und die Band zusammen in einem Raum. Das würde sicher grandios klingen.

    Da könntest Du recht haben. Der Song live im Studio eingespielt mit wirklich nur klitzekleinen Overdubs und ich hätte wohl 15 Punkte gegeben. Aber, Peter tickt eben anders.

  • War schon damals interessiert, als PG ankündigte, an 2 neuen Filmsongs (+ Why don't You Show Yourself) zu arbeiten. Dann gab es Bol bereit im Netz, bevor der Film zu kaufen war und ich habe ihn aufgesaugt und geliebt und 100x gehört. Der Song berührt mich und ich mag besonders das Wechselspiel der beide Sänger, auch sprachlich.

    So weltmusikmäßig finde ich ihn aber gar nicht, der Eindruck entsteht vermutlich durch Atif Aslam, seine Stimme (und natürlich die Sprache) gibt ihm diese "orientalsche" Note.

    Als ich dann endlich den Film schauen konnte, fügt sich für mich der Song, der ja erst im Abspann läuft, sehr gut in den Zusammenhang des Films. Das geht mir übrigens mit The Veil genauso im Snowden-Film. Passt im Abspann sehr schön zur Filmgeschichte. Wenn ich die beiden Songs jetzt höre, denke ich immer an den jeweiligen Film. (Anmerkung: Bei Why don't You Show Yourself konnte ich das leider nur im Trailer so empfinden, da der Film nie erschienen ist.)

    Daher gibt's von mir 13 Punkte.

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

  • Ach Hotte, das hast Du schön gesagt! Wie lange es her ist, als wir Abende-lang den Song hörten und darüber diskutierten. 8| SIEBEN Jahre .... guck hier Bol von Hotte 11. Juni 2013   unglaubliche Zeiten, mit B und M und C - und Littlewood gab noch wunderschöne Postings ab ... wir waren irgendwie zusammener.

    Bol mochte ich von Beginn an und ist wie so viele PG-Stücke untrennbar mit meiner Biografie, den Bildern und Ereignissen der Zeit verwoben.


    Harmonie und Ergänzung strahlen die beiden Sänger aus. Durch ihre Zurückgenommenheit erwecken sie (fast stärker noch als Peters andere Kollaborationen und anders als die mit Nus) die alte WOMAD-Botschaft noch einmal zum Leben: Wir können unterschiedlich sein, mit anderen Backgrounds und Kulturen, können uns so sein lassen, und daraus wird ein wunderbares Ganzes.


    Chandeliers Beschreibung trifft es gut: Zerbrechlich. So zart mag ich Peters Stimme jetzt, ohne bemühte Heeeooohs, ohne Manierismen, eigentlich fast ohne jede Verkleidung. So wie das Bild als er vom Tauchen kam, auf Sardinien - der Mensch. Von seinem Markenzeichen, dem Heee.. bleibt ein wunderschöner, verwehender Klang im ersten Teil


    Und inhaltlich natürlich ganz und gar meins.


    Wäre es wirklich live besser gewesen? Peter ist kein Jammer, er lässt live nichts ungeplant und choreographiert seine Shows voll durch (außer, wenn er mal mit einem Mikro knistert oder Textteile vergisst). Wäre spannend, ob und wie er den Song verwandeln würde in der Dreidimensionalität.


    Warum nur 14 statt 15 Punkte? Tatsächlich fehlt mir eine einzige Zutat, die den Zusammenklang noch besser gemacht hätte: Seine Lebendigkeit in der echten Interaktion ..

    PS: Vielen Dank an THOM: Mit der Beschreibung des Tracks hast Du Dich selbst übertroffen!


    PS. Hier nochmal zum Vergleich die uns bisher vertraute Version von

    Bol 2012 / 2013

    Einmal editiert, zuletzt von Get-in-to-get-Out () aus folgendem Grund: das alte Stück hervorgekramt