TotW: [26.08.-01.09.2019]: GENESIS - Invisible Touch

  • Das ist, vereinfacht gesagt, völliger Quatsch. Und off-topic.

    (off-topic:) Zumindest unter Juristen gilt, anders als vielleicht in der Literaturwissenschaft:

    Zur Auslegung (des Gesetzes) dienen vier klassische Auslegungsmethoden, welche von Savigny begründet wurden [Zippelius, § 8 S. 35]:

    • grammatikalische Auslegung
      (Wortlaut)
    • historische Auslegung
      (in welchem geschichtlichen Zusammenhang steht es?)
    • systematische Auslegung
      (Vergleich mit dem Umfeld, in dem es steht)
    • teleologische Auslegung
      (was war gewollt?)

    Die letzten drei sprechen für die Berücksichtigung der Intention des Autors.


    (on-topic:) Ich tue mich sehr schwer mit einer Bewertung, weil ich den Song einerseits nicht mehr entspannt hören kann, weil er so 80er-mäßig klingt und ich ihn andererseits ganz flott finde. Sollte ich die Mitte mit 8 Punkten wählen?

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Ein gut gemachter, kommerziell erfolgreicher Popsong einer Gruppe, die ich wegen Ihrer anderen Musik mag. Damals lief er rauf und runter, im Radio & auf Partys totgenudelt, heute für mich eher ein Skipkandidat.

    Aber es gibt schlechteres, daher 5 Punkte

    in diesem Sinne...

    a horse not made of sand

    Einmal editiert, zuletzt von karlsoost ()

  • Andererseits liest man anderswo, dass die Textzeile "She seems to have an invisible touch" von Phil improvisiert wurde, während Mike sein Gitarrenriff spielte.

    Nee, ist klar, wahrscheinlich kennt weder Mike, aber ganz bestimmt nicht sein Riff die Andrea und Lavinia, dann kann es natürlich auch nicht sein.....:mrgreen:

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Nee, ist klar, wahrscheinlich kennt weder Mike, aber ganz bestimmt nicht sein Riff die Andrea und Lavinia, dann kann es natürlich auch nicht sein.....:mrgreen:

    Sorry, kann gerade den Inhalt deines Satzes logisch nicht erfassen...


    Was ich sagen wollte: Wenn diese Textzeile improvisiert wurde, dann ist es fraglich, ob er in diesem Augenblick an konkrete Damen gedacht hat, denn Improvisieren folgt in der Regel nicht bewussten Gedanken oder Planungen. Ein konkreter Gedanke kann natürlich beim späteren Vervollständigen des Textes existiert haben.


    Es ist aber auch möglich, dass er sich einfach falsch erinnert. Das ist bei Dingen, die so lange zurückliegen, keine Seltenheit.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Was ich sagen wollte: Wenn diese Textzeile improvisiert wurde, dann ist es fraglich, ob er in diesem Augenblick an konkrete Damen gedacht hat, denn Improvisieren folgt in der Regel nicht bewussten Gedanken oder Planungen. Ein konkreter Gedanke kann natürlich beim späteren Vervollständigen des Textes existiert haben.

    Interessanter Gedanke. Wenn du dich mit jemandem unterhältst, Mutzel - und eine echte Unterhaltung verlangt ja von jedem Gesprächspartner stete sprachliche Improvisation -, dann ist dir gar nicht bewusst, was du sagst? Und hinterher sinnierst du über dein Gesagtes und denkst: Ach, guck, da habe ich wahrscheinlich wohl über meine Oma gesprochen...? Interessant.

  • Interessanter Gedanke. Wenn du dich mit jemandem unterhältst, Mutzel - und eine echte Unterhaltung verlangt ja von jedem Gesprächspartner stete sprachliche Improvisation -, dann ist dir gar nicht bewusst, was du sagst? Und hinterher sinnierst du über dein Gesagtes und denkst: Ach, guck, da habe ich wahrscheinlich wohl über meine Oma gesprochen...? Interessant

    Darum geht es doch gar nicht Townman.

    Aber es ist durchaus nachvollziehbar, dass sich gewisse Passagen, sei es musikalisch, sei es textlich weiterentwickeln. Wobei man das "weiter" nicht unbedingt wörtlich nehmen sollte.

    Also gerade Phil war dafür bekannt, Texte erst NACH der Melodie zu dichten. Pauschal erinnere ich mich an die Demo-Version von BOTH SIDES OF THE STORY die z.T. anfangs nur aus la la la bestand. Ich würde die Texte auch nicht gleich so für bare Münze nehmen. Und schon mal gar nicht beim IT Album. Im Englischen soll vieles einfach nur gut klingen. Da ist die Intention schon zweitrangig. Hauptsache klingt stylisch, modern und passig. IT könnte so ein Kandidat gewesen sein. Im Übrigen hab ich es nie wahrgenommen dass IT im Zusammenhang mit Liebe und Beziehungsschmerz erwähnt wurde.

  • Darum geht es doch gar nicht Townman.

    Aber es ist durchaus nachvollziehbar, dass sich gewisse Passagen, sei es musikalisch, sei es textlich weiterentwickeln. Wobei man das "weiter" nicht unbedingt wörtlich nehmen sollte.

    Also gerade Phil war dafür bekannt, Texte erst NACH der Melodie zu dichten. Pauschal erinnere ich mich an die Demo-Version von BOTH SIDES OF THE STORY die z.T. anfangs nur aus la la la bestand. Ich würde die Texte auch nicht gleich so für bare Münze nehmen. Und schon mal gar nicht beim IT Album. Im Englischen soll vieles einfach nur gut klingen. Da ist die Intention schon zweitrangig. Hauptsache klingt stylisch, modern und passig. IT könnte so ein Kandidat gewesen sein. Im Übrigen hab ich es nie wahrgenommen dass IT im Zusammenhang mit Liebe und Beziehungsschmerz erwähnt wurde.

    Mag sein, dass es im Kern darum nicht ging...:) ... aber die Improvisation in das Reich des Unbewussten zu verbannen, mochte ich nicht unkommentiert stehenlassen.

    Das mit der Entwicklung der Texte, da hast du natürlich Recht. Dass die nur noch gut klingen sollten, statt auf irgendwelche semantischen Vorhaben Wert zu legen, war ja spätestens ab "Abacab" ein geschätztes Prinzip des Songwritings des Trios. Ich glaube, dass denen wirklich ziemlich egal war, ob da zum Schluss irgendwas Sinnvolles stand - wichtiger waren der Klang, der Flow und gaaaaaanz wichtig: die Möglichkeit für uns, unsere schmutzigen Fantasien in die Texte hineinprojizieren zu können.

    Und ich habe überhaupt keine Lust, bei Texten auf diese Osterei-Suche namens "Was-will-uns-der-Dichter-damit-sagen?" zu gehen. Wenn der Dichter etwas sagen will, dann soll er es bitte in seiner Dichtung sagen. Und mich interessiert wirklich mehr meine eigene schmutzige Fantasie als diejenige des Collins-Bengels. Wenn ich IT höre, dann ist das eine Begegnung zwischen dem Song und mir, da haben die Jungs nichts mehr zu melden.

    Ich finde übrigens Tonys Melodie in der Strophe nach dem C-Teil toll. 11 Punkte! Guter Song! Wenn ich schlechter gelaunt wäre, hätten's auch 8 sein können.

  • Was mir bei der Diskussion über IT wieder einmal auffällt ist, dass oftmals nicht zwischen gut gemacht und gut gefallen unterschieden wird. Betrachtet man das Lied IT fällt einem sofort auf: "einmal gehört, niemals wieder aus dem Kopf" Dies wird auch durch einige kompositorische Kniffe (s. o.) unterstützt. Deshalb ist IT definitiv gut gemacht. Er ist m. E. auch zeitlos da es im Programm der Formatradios auch heute noch allgegenwärtig ist. Ob dieser Song einem gefällt steht natürlich auf einem anderen Blatt, dies entzieht sich nach meiner Meinung auch jeglicher objektiven Wertung. Im übrigen, wenn ich etwas von Genesis hören will, pfeif ich mir auch etwas anderes rein:). Als Popsong ne 15 im Genesis-Kontext ne 9

  • Was mir bei der Diskussion über IT wieder einmal auffällt ist, dass oftmals nicht zwischen gut gemacht und gut gefallen unterschieden wird. Betrachtet man das Lied IT fällt einem sofort auf: "einmal gehört, niemals wieder aus dem Kopf" Dies wird auch durch einige kompositorische Kniffe (s. o.) unterstützt. Deshalb ist IT definitiv gut gemacht. Er ist m. E. auch zeitlos da es im Programm der Formatradios auch heute noch allgegenwärtig ist. Ob dieser Song einem gefällt steht natürlich auf einem anderen Blatt, dies entzieht sich nach meiner Meinung auch jeglicher objektiven Wertung. Im übrigen, wenn ich etwas von Genesis hören will, pfeif ich mir auch etwas anderes rein:). Als Popsong ne 15 im Genesis-Kontext ne 9

    Kann ich voll und ganz zustimmen. Bei mir erreicht wohl kein einziger guter-super Popsong die Höchstpunktzahl!

    Aber selbst wenn man den Song hervorragend findet, wäre meine Frage für 15 Punkte immer:

    Gibt es keinen besseren Song als Invisible Touch ??

    bester Song der CD? Tonight tonight tonight / Land of Confusion / Domino

    oder gar

    Carpet Crawlers, Mama, Fading Lights

    Keine Ahnung wie so ein Vergleich beim WeihnachtsTippspiel ausgehen würde.

    OK - mehrfach erwähnt, gut gemachter Hit, fällt bei mir mit 6 Punkten eher unten durch.

    Tippspiel Statistiker :thumbup: - Abbuzze !

  • Interessanter Gedanke. Wenn du dich mit jemandem unterhältst, Mutzel - und eine echte Unterhaltung verlangt ja von jedem Gesprächspartner stete sprachliche Improvisation -, dann ist dir gar nicht bewusst, was du sagst? Und hinterher sinnierst du über dein Gesagtes und denkst: Ach, guck, da habe ich wahrscheinlich wohl über meine Oma gesprochen...? Interessant.

    Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, dann habe ich als Sender einen klaren Empfänger. Da ist mir also schon zu jedem Zeitpunkt bewusst, was ich da sage und mit welcher Intention.

    Wenn ich zu einer vorgegebenen Melodie einen Text improvisiere, ist das m.E. etwas Anderes, da es zunächst einmal egal ist, welchen Sinn dieser Text hat bzw. ob er überhaupt einen hat.

    Beide Situationen sind für mich daher verschiedene Paar Schuhe.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"