TotW: [26.08.-01.09.2019]: GENESIS - Invisible Touch

  • Für mich ist es ein typischer Vertreter des Mainstreams der 80ziger Jahre. Es ist eigentlich unerheblich, ob der Song unter dem Etikett Genesis oder Collins vermarktet wurde.


    Vergebe exakt 3 Punkte, da Steve Hackett hier den Song 3 Sekunden anspielt :topp:


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    Kein Geist ist in Ordnung, dem der Sinn für Humor fehlt.

    Samuel Taylor Coleridge


  • Cool, keine Frage. Nur vergisst man (und dieses "Mann" umfasst dann auch Steve selbst) dabei allzu leicht, dass er in den 80ern selbst böse Dinge verbrochen hat, selber ein Popstar werden wollte, selber den bereits erreichten Anspruch allzu leicht aufgab. Und "Invisible Touch" hat, (wie von mir gesagt) wenigstens auf den Punkt gebrachten Druck, hat Kraft, Pep, ist hervorragend produziert, überzeugt als Hit, usw.. Was ich von Steve's Pop-Mucke nicht behaupten kann (ausser bei Teilen des GTR-Albums). Insofern: leicht, sich mal eben schnell den Lacher abzuholen, nur ...

  • Vergebe exakt 3 Punkte, da Steve Hackett hier den Song 3 Sekunden anspielt :topp:


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    Na das ist mal eine Referenz, zu der es sich zu posten lohnt.

    Im Gegensatz zu Mikes FOF-Versuch ist das sogar recht gut gespielt, nur rhythmisch etwas schlampig.

    Was mir gar nicht gefällt, ist die anschließende Geste von Herrn Hackett.

    Die wirkt auf mich arrogant und kompromittierend, so als wolle er sagen: Okay, war nur ein Spaß, so einen Scheiß hört ihr hier von mir nicht.

    Natürlich bedient er damit die Erwartungshaltung vieler seiner Fans (Stichwort: nach W&W oder ATTWT oder DUKE war eh alles scheiße), also ist das weder originell, noch mutig.

    Aber gut, ganz tief im Innern ist er wahrscheinlich ab und an ein wenig neidisch auf den Megaerfolg, den Genesis nach seinem Ausstieg hatten. Dennoch würde ihm, der seinen aktuellen kommerziellen Erfolg größtenteils auf den kreativen Leistungen anderer aufbaut, und der nicht in der Lage ist, seinen eigenen größten Hit live zu singen, etwas mehr Demut gut tun.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Was mir gar nicht gefällt, ist die anschließende Geste von Herrn Hackett.

    Die wirkt auf mich arrogant und kompromittierend, so als wolle er sagen: Okay, war nur ein Spaß, so einen Scheiß hört ihr hier von mir nicht.

    Natürlich bedient er damit die Erwartungshaltung vieler seiner Fans (Stichwort: nach W&W oder ATTWT oder DUKE war eh alles scheiße), also ist das weder originell, noch mutig.

    Wo Steve recht hat, hat er recht. Steve versteht sich als Künstler auf seiner Gitarre, ist er auch. Warum sollte er dann sein Talent an solche Popsongs verschwenden, und nicht nur an den, da haben Genesis noch mehr verbrochen.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    • Offizieller Beitrag

    Steve versteht sich als Künstler auf seiner Gitarre, ist er auch. Warum sollte er dann sein Talent an solche Popsongs verschwenden

    Frag ihn doch selbst warum er in den '80ern dann so Sachen wie das "Cured"-Album oder GTR gemacht hat? Eine Wahrheit an der Sache dürfte doch sein, dass weder Genesis noch Hackett (und auch kein Gabriel) künstlerisch und finanziell die '80er überlebt hätten, wenn sie den Prog-/Art-Rock der '70er fortgesetzt hätten. Und heute würde außer einer kleinen Prog-Fangemeinde keiner mehr diese Künstler kennen, sie würden als Erscheinung der '70er abgehakt werden, die die damalige Punk- und Newwave-Welle der '80er nicht überlebt haben.

    Und nebenbei: Hackett überlebt wie Mutzel schon richtig schreibt heute auch im Kern nur noch aufgrund von Songmaterial, dass er und seine ehemaligen Genesis-Mitstreiter vor über 40 Jahren ersonnen haben.

  • Vielleicht war der gute Steve noch sauer darüber, wie wenig Beachtung er in Sum Of The Parts bekommen hat. Ein schlechtes Werk meiner Meinung nach. Steves Oeuvre zeigt, dass er nichts gegen Pop hat. Ihm scheint halt IT nicht zu gefallen. Wie mir. Die Mimik und Gestik meiner Kumpels und mir damals ob dieses Songs war schlimmer....:peace:

  • Wo Steve recht hat, hat er recht. Steve versteht sich als Künstler auf seiner Gitarre, ist er auch. Warum sollte er dann sein Talent an solche Popsongs verschwenden, und nicht nur an den, da haben Genesis noch mehr verbrochen.

    Au backe, da geht die Argumentation der "Bratwurststandfraktion" aber wieder mal arg durcheinander. Ich versuche, mal zu ordnen.


    Erstens: "Wo Steve recht hat, hat er recht". Das ist keine Frage von Recht oder Unrecht, sondern eine Frage des Umgangs miteinander (wie übrigens auch hier im Forum).

    Natürlich hat Steve das Recht, das mit einer solchen Geste zu kommentieren.

    Und du hast das Recht, das ganz toll zu finden.

    Aber genau so habe ich das Recht, dieses Verhalten zu kritisieren.


    Zweitens: "Steve versteht sich als Künstler ... Warum sollte er dann sein Talent an solche Popsongs verschwenden...".

    Zunächst einmal eine etwas unernste Antwort. Er könnte sich deshalb an einem solchen Popsong versuchen, damit er die Struktur von Pop besser versteht und es dann schafft, selbst einen solchen Song zu schreiben. Denn genau dies hat er in der Vergangenheit versucht und sicher auch gewollt. Aber ihm fehlte hierfür das Talent.


    Dann zu deiner impliziten These, dass einfacher, erfolgreicher Pop keine große Kunst sei. Das ist natürlich großer Käse, der oft dazu dient, den eigenen "überlegenen" Musikgeschmack als objektiv richtig hinzustellen. Wenn Pop keine große Kunst ist, wieso scheitern dann Leute wie Banks oder Hackett, die sicher in mancher Hinsicht talentiert sind, bei dem Versuch, mit Popsongs erfolgreich zu sein?


    Aber zurück zu Hacketts Interpretation von Invisible Touch: Die Geste hätte er sich schenken können. Sie macht ihn unsympathisch, weil sie ein billiger Versuch ist, sich dadurch größer zu machen, indem man etwas anderes kleiner macht.

    Hat er nicht nötig! Schade!

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    2 Mal editiert, zuletzt von mutzelkönig ()

  • Ihm scheint halt IT nicht zu gefallen.

    Mag sein, dass das so ist.

    Dennoch ist ein Konzert ein völlig unpassender Rahmen, um den Zuschauern mitzuteilen, welche Musik man im Prinzip scheiße findet.

    Insbesondere dann, wenn es sich um die Musik ehemaliger Bandkollegen handelt.

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  • So, während hier eine Nebelkerze nach der anderen abgefackelt wird, weil Invisible Touch (das "Lied") selbst nicht genug hergibt, hier nun eine allumfassende Wahrheit.


    Natürlich ist das "Lied" sehr schlecht. Da hilft es auch nichts, wenn man es mit dem anderen einfältigen Gedudel dieser Zeit vergleicht. Wenn ich drei Flaschen mit abgestandenem und schon gammeligen Alkohol vor mir habe, dann wird aus der am wenigsten ranzigen Pulle noch kein 1947er Château Cheval Blanc.


    Das fängt schon beim Text an, welcher Achtziger Jahre typisch auf einem Niveau vor sich hin vegetiert, dass selbst Schnappi nicht unterbietet. Natürlich, glückliche Menschen können den Text ausblenden und sich über das instrumentale Knallbonbon freuen, welches sich da in die Ohren schiebt, wie eine Gabel über eine Schülertafel, aber als hörender Mensch gehört für mich der getextete Quark, den sich die Drei da ausgedacht haben, leider mit dazu. Und was bekomme ich da zu hören? Belangloses "Ich bin total verliebt" Geseier, welches mich zum einen nicht interessiert, zum zweiten aber auch für Leute über dreißig einfach nur noch unrealistisch klingt.


    Das Getute aus den Synthies und die Knallfroschbatterie, welche mir hier als Schlagzeug verkauft werden sollen, tun ihr Übriges dazu, dieses "Lied" unerträglich für meine Ohren zu machen. Das Genesis nicht die Einzigen waren, die ihre Hörer mit so etwas quälten macht es nicht besser, sondern zeichnet vielmehr ein erschreckendes Bild des Klientels dieser Tage.


    Sollte man hier nun eine leichte Antipathie gegen dieses Machwerk erahnen, so könnte dies durchaus richtig sein. Andererseits habe ich das Glück in jener Zeit von so etwas verschont geblieben zu sein. Als Zoni musste ich nur Angst davor haben, dass mir bei ungünstigem Wind die Haare zu leuchten beginnen. Ein weitaus gnädigeres Schicksal.


    Dennoch ist ein Konzert ein völlig unpassender Rahmen, um den Zuschauern mitzuteilen, welche Musik man im Prinzip scheiße findet.


    Welcher Rahmen wäre denn passend, um den Zuschauer mitzuteilen, welche Musik man im Prinzip scheiße findet?


    Nicht das ich Steves Reaktion (welche übrigens fünf Jahre her ist, sich da jetzt drüber aufzuregen ist ein wenig ... sinnfrei, um nicht zu schreiben, dumm) toll finde. Ich hätte ein kurzes Kopfschütteln deutlich souveräner gefunden, aber ich bin nicht Steve und ich sehe mich durch derartige Reaktionen auch nicht bedroht.


    Ach ja, falls sich noch jemand fragt. Es sind keine 15 Punkte. :)

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    Einmal editiert, zuletzt von Herma () aus folgendem Grund: Punkte verjessen

  • ...Steves Reaktion (welche übrigens fünf Jahre her ist, sich da jetzt drüber aufzuregen ist ein wenig ... sinnfrei, um nicht zu schreiben, dumm) ...

    Der Clip wurde HIER HEUTE gepostet (nicht vor 5 Jahren), und ich habe HEUTE geantwortet. Ist okay, oder...?

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