it-Interview mit TONY BANKS über "Banks Vaults" am 27.06. - Eure Fragen?

  • Ein unglaublicher Halbsatz! (Fast) alle Fans dürften dies anders sehen.

    Aber Mutzel, so geht das doch nicht. Du musst Tony schon selbst anrufen und ihm erklären, dass er da Quatsch geplappert hat. Und erkläre ihm dann auch gleich wie es richtig geht. Christian lässt Dir bestimmt gern eine Kontaktadresse zukommen, falls nicht, einfach mal hinfahren. Surrey ist jetzt auch nicht so groß. :)


    Ansonsten ein mehr oder weniger typisches Banksinterview (mit Dankenswert wenig Genesisanteil). Noch immer merkt man ihm seinen Wunsch an, auch Solo erfolgreich zu sein und ich kann schon nachvollziehen, wie frustrierend es ist, wenn man nicht wirklich etwas Eigenständiges und erfolgreiches vorzuweisen hat. Ich kann auch verstehen, dass er sein Solomaterial für genauso gut hält wie das, was er mit Genesis getrieben hat. Kein geistig gesunder Musiker käme wohl auf die Idee zu behaupten "Och, Solo nehme ich nur den Krempel, der scheiße ist auf, damit will ich nicht die anderen belästigen". Das es im Genesisumfeld dann doch sehr oft dazu kam, tja mei, was will man machen.


    Das soll nun nicht heißen, dass ich Tonys Meinung teile, aber ihm anzukreiden, dass er seinen Krempel gut findet ist schon ein wenig lächerlich.


    Wäre ich so anmaßend Tony sagen zu wollen, was er zu tun hat, würde ich ihm raten, den Kram Kram sein zu lassen und sich nicht mehr darüber zu grämen, sofern er dies überhaupt noch tut. Ab und an mit einer 100 Pfundnote eine Zigarre anzünden und sich dabei denken "Zufriedene Hörer zahlten dieses anzünden".

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Na ja, im Groben ist Tony's Argumentation bezüglich Live-Shows einleuchtend. Kein großer Hit - also auch kein Live Set Drumherum.

    Ja so ein bisschen leid kann einem das tun mit Banks.

    Stichwort Wertschätzung: In Zahlen und Fakten ist Tony sicherlich das schwächste Glied in der GENESIS-Kette, aber live hatte ich immer den Eindruck, sein Applaus war der größte. M.E. hat der Zuschauer ein feines Gefühl für solche Sachen.

    Sein Lieblingslied ist also AN ISLAND... Vielleicht wäre genau DAS der Aufhänger gewesen. AN ISLAND war auch für mich der Dosenöffner für die Musik rund um Collins und GENESIS.

    Ich finde es auch gut, dass die drei immer mal wieder rund um GENESIS reden. Das erhöht die Chance dass hier noch etwas zu erwarten gibt. Aber live wohl eher weniger wenn man Tonys glauben darf wegen dem Aufwand den er nicht vertreten kann - Stichwort Mike's und Phil's nicht enden wollenden Tourneen. Danke für das klug geführte Interview.

    • Offizieller Beitrag

    Die emsigen Detektive hatten das Interview ja gestern schon entdeckt, während wir noch im Korrekturmodus waren ;)


    Danke für das Feedback soweit.


    Ein wenig Nähkästchengeplaudere: Mein Slot war #16 auf der Liste - er hatte an zwei Tagen jeweils 8 Interviewtermine und ich war der letzte. Allerdings verriet er mir, dass noch 2 nach mir kamen, am Ende werden es also 18 Interviews gewesen sein.

    Dafür war er erstaunlich locker. Er rief wie immer von zu Hause aus an und war gleich sehr freundlich und im Plaudermodus. man kennt sich mittlerweile und das ist immer sehr hilfreich.


    Für mich waren nicht die Antworten auf Standardfragen interessant (Reunion, Live-Shows usw), sondern viel mehr die Details zu seinen zahlreichen Gastmusikern und wie er heute mit Musikkonsum umgeht. Die YouTube Geschichte hab ich zB nicht erwartet.

    Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Chancen für ein neues Rockalbum besser sind als letztes Jahr. Quasi von 2% auf 5% oder so. Ich hatte durchaus das Gefühl, dass er sowas mal wieder machen will. ich glaube aber nicht, dass dies absehbar passieren wird.


    Hier noch mal der Link zum Interview (auch wenn es mittlerweile auf der Startseite verlinkt ist):

    https://www.genesis-fanclub.de…eit-und-Zukunft-s862.html

  • ...aber ihm anzukreiden, dass er seinen Krempel gut findet ist schon ein wenig lächerlich.

    Das habe ich nicht getan. Bitte genau lesen!

    Es ging um die Aussage, dass seine Soloalben genauso stark sind wie die Genesisalben.

    Und dass aus Sicht der meisten Fans zwischen beidem doch ein erheblicher qualitativer Unterschied besteht.


    Banks hat hier also eine signifikant andere Wahrnehmung als wir, und das darf man dann sicher auch ansprechen.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

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    Was ich nicht vergesse

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    Ein Schlag in die Fresse"

    • Offizieller Beitrag

    Ein paar Gedanken:


    Die Aussage, dass er seine Solosachen so stark findet wie die Genesissachen*), fand ich auch erstaunlich.

    Was das Songwriting angeht, kommt das aber vielleicht auch hin. Vielfach fehlt es bei Tony an der zündenden Idee für das Arrangement, finde ich. Aber das "führt zur Abwertung", wie es bei der Stiftung Warentest dann immer heißt.


    *) wohlgemerkt: So sieht TB seine Sachen. Niemand hat behauptet, dass sie tatsächlich genauso stark seien - auch wenn die Aussage dahingehend ziemlich unzulässig verkürzt wurde.

  • Das habe ich nicht getan. Bitte genau lesen!

    Es ging um die Aussage, dass seine Soloalben genauso stark sind wie die Genesisalben.

    Und dass aus Sicht der meisten Fans zwischen beidem doch ein erheblicher qualitativer Unterschied besteht.


    Banks hat hier also eine signifikant andere Wahrnehmung als wir, und das darf man dann sicher auch ansprechen.

    Falsch, du schriebst: „Ein unglaublicher Halbsatz!“ Nun würde mich interessieren, was daran unglaublich ist. Das er zu seinen Alben steht und sie als ebenbürtig zu den Genesissachen sieht? Warum nicht? Ich wiederhole mich gern. Kein geistig gesunder Musiker hebt sich für seinen Solokram die aus seiner Sicht schlechtesten Stücke auf.


    Falls dem so ist, verblüffen Dich hier Alltäglichkeiten.


    Oder verwundert Dich, das er nicht der Meinung der Fans ist. Ganz ehrlich, was sollte diese ihn interessieren? Das Netz vermittelt zwar gern die Illusion, dass die eigene Meinung für jedermann interessant ist, aber auch wenn es weh tut: Das Netz schwindelt. ;)

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    Einmal editiert, zuletzt von Herma ()

    • Offizieller Beitrag

    Na, dann äußere ich mich mal...


    Die Sache ist die: Die Bedeutung der Produktionsschritte "Mastering" und "Remastering" hat sich im Laufe der letzten 40 Jahre stark gewandelt, was vor allem dem Fortschritt der digitalen Nachbearbeitung geschuldet ist.

    Banks beschreibt hier die ursprüngliche Form zu Beginn des CD-Zeitalters, bei der es darum ging, analoge Mastertapes zu digitalisieren, um davon CDs pressen zu können. Damals mussten für die CD-Produktion digitale Master mit einem modifizierten SONY U-Matic-Videosystem erstellt werden - völlig ohne Rechnerunterstützung. Dabei war keinerlei Audiobearbeitung möglich, also auch keine Änderung oder Verbesserung.

    • Offizieller Beitrag

    Tony wollte noch mal den Unterschied vom Remastern und Remixen herausstellen. Ihn hat das Remastering an sich nicht interessiert, da es am Mix nix mehr ändert, nur noch den Sound optimiert, der eh schon da ist.

    Die Frage war ja, ob er am Remastering von Showell / Davies beteiligt war.


    Bei den Remixen war er 100% beteiligt

  • Nun, zunächst müssen wir uns bei der Transkription des Interviews und seiner anschließenden Übersetzung bedanken.

    Die Welt von GENESIS bewegt sich immer, obwohl es sich in diesem Fall um die Zusammenstellung von TONY BANKS handelt.

    Persönlich gibt es hier in Spanien nicht allzu viele Gelegenheiten, A PHIL COLLINS oder MIKE & THE MECHANICS anzuhören oder zu sehen ... nicht einmal Interviews im Detail.

    Bevor ich das Interview über diese Website kenne, sind dies meine ersten Eindrücke.

    Wenn Sie auf Tony Banks 'Facebook gehen, finden Sie etwas Interessantes: COMIN SOON ...


    Heiko

    • Offizieller Beitrag

    "Remastering bedeutet aber nur den Transfer von Band auf eine digitale Plattform. Das verbessert den Sound, ohne ihn zu verändern."


    Der erste Satz ist für mich zumindest fraglich. Da müsste sich mal jemand (Tom?) äußern, der von Remastering mehr Ahnung hat. In meiner laienhaften Einschätzung glaube ich jedoch, dass es beim Remastern nicht nur um das Überspielen vom anologen auf ein digitales Medium geht.

    Der zweite Satz klingt in sich widersprüchlich, denn eine Verbesserung ist doch auch eine Veränderung, oder?

    Ich möchte an dieser Stelle kurz TM's Aussage ergänzen, damit das ganze vielleicht noch etwas für alle klarer wird und damit der Unterschied eines Mixes bzw. Masters klar wird:


    Nach den eigentlichen Ton-Aufnahmen, d.h. wenn alle Instrumente, Gesangspuren usw. auf getrennten einzelnen Tonspuren vorliegen (dabei unerheblich auf welchem Medium das passiert, also ob Band oder digital im Rechner) ist der nächste große Schritt der sogenannte Mix (auch altdeutsch "Abmischung" genannt).

    Hierbei werden vereinfacht gesprochen alle einzelnen Spuren per Mischpult in das gewünschte Lautstärkeverhältnis zueinander gebracht, bei Stereo-Abmischungen im Links-Rechts-Stereopanorama verteilt und mit Effekten wie z.B. Hall, Kompressoren, usw. bearbeitet.


    Am Ende dieses Arbeitsschrittes liegt die gesamte Aufnahme dann z.B. in einem Stereo-Mix vor, aus zahlreichen Einzelspuren sind also nur noch zwei geworden, der linke und der rechte Lautsprecherkanal.


    Nun geht dieser Mix in den finalen Schritt, das sogenannte Mastering. Hierbei wird der Stereo-Mix final bearbeitet und an das Zielmedium (also Vinyl, CD, usw.) angepasst. D.h. der Stereo-Mix wird noch bearbeitet z.B. mit EQs bearbeitet um hier und da z.B. die Höhen und Bässe anzupassen und mit Kompressoren um den Mix im Klang kompakter und lauter zu bekommen. Ebenso wird hier der Anfang und das Ende des jeweiligen Songs festgelegt (d.h. der Anfangspunkt bis der Song beginnt, ggf. ein Fadeout gesetzt) und das Endprodukt wird z.B. bei der CD dann auf das CD-Format 16bit 44,1 khz umgerechnet (s.o. beim Mix wird z.B. mittlerweile gerne mit deutlich mehr Bits und teilweise höheren khz gearbeitet, um Bearbeitungsartefakte zu vermindern).



    Was heißt das in der Genesis-Welt konkret:

    1.) Bei den DER's von 1994 hat man sich "nur" die finalen Abmischungen der alten Alben genommen und das Mastering neu gemacht (die dortige Qualitätssteigerung wurde also nur durch die oben angegeben Masteringschritte erreicht; salopp gesagt kann man da nur den Gesamtmix als ganzes bearbeiten, man hat keinen Zugriff mehr auf die einzelnen Spuren).

    2.) Bei den "Remixen" von 2006/2007 wurde stattdessen auf die originalen Einzeltonspuren zurückgegriffen und Nick Davis hat den gesamten Mix neu erstellt. Dadurch werden natürlich viel detailliertere Verbesserungen möglich, da er z.B. die Lautstärkeverhältnisse der einzelnen Instrumente untereinander neu justieren konnte, Gesang und Instrumente durch neuere bessere Effektgeräte bearbeiten konnte, usw. Das gleiche gilt für die Neuabmischungen von Banks' "Curious Feeling" und "Fugitive".

    3.) Bei den anderen Alben von Banks wurde wie damals 1994 bei den DER's von Genesis nur das Mastering neu gemacht. S.o. sind auch da Qualitätsverbesserungen möglich, allerdings nicht so hörbar deutlich und drastisch wie bei einem Remix.