Der Musikexpress schaut auf die kommenden Collins-Konzerte

  • er ist halt einfach ein musikalisches Genie. Und das sehen halt auch irgendwann die abgestumpfesten Ignoranten vom Musikexpress ein

  • Schöner Artikel.

    Normalerweise - also früher, als der ME noch eine Institution war - würde jetzt

    (a) die Nachfrage durch die Decke gehen oder zumindest sichtbar ansteigen.

    (b) Viele Radiosender und Zeitungen wären auch auf den Bus gesprungen und hätten den ME zitierend poetische Elogen auf Phil nach vorn gerückt.

  • Ein aus meiner Sicht anstrengender Artikel, der zahlreiche Klischees aufarbeitet.

    Der dort beschriebene Hass war ja nie ein Massenphänomen (ich zumindest bin in meinem Leben noch niemandem persönlich begegnet, der äußerte, Phil Collins oder seine Musik zu hassen), sondern lediglich den unreflektierten und fachlich inkompetenten Vorurteilen einiger Musikjournalisten geschuldet.


    Zudem noch einige falsche und fragwürdige Aussagen (der Houston-Song stammt z.B. nicht mehr aus den 80ern).

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Mutzel, warum legst Du solch eine (m.E.viel zu...) hohe Messlatte an?

    Auf filigrane und richtige Zuordnung von Songs oder Konzerten konnte man sich noch nie verlassen bei den Mainstream-Breitband-Musikredaktionen. Das war immer Sparten-Sache. Sollte das PROG-Magazin mal die Songs der Helene Fischer zuordnen, wäre das wohl auch nicht als Quelle zitierbar.

    Sicher ist das Wort HASS übertrieben, vor allem verglichen mit 2019, wie sehr wir uns doch schon an Zustände gewöhnt haben. Aber ja, seit den 80gern war nach damaligen Verhältnissen das Phil-Bashing und -Dissing und -Hating schon sehr stark, mir fiel es besonders nach dem Concorde-Flug auf.

    Ich finde schon, dass für alle Nicht-Ultra-Phil-Kenner der Artikel erstaunlich viel richtig und positiv aufbereitet. Fragt sich, warum. Nischen-Findung?

    Frage: Verfängt der Text beim ME Leser? Warum steigt dann die Nachfrage nicht?

    Diverse Stadien nicht ausverkauft.

  • Ein ausgewogener, aber langweiliger Artikel, der natürlich so massentauglich ist, wie die beschriebene Musik - na und? Warum regen sich denn so viel Menschen über PC auf - positiv, wie negativ? Es gibt wichtigeres. Vielleicht sollte ich schreiben "regten", weil, wen holt der Phil mit seiner Musik noch hinter dem Ofen vor? Uns, die die 80er erlebt haben, Genesis-Fans sind und ein paar von unseren Kids?

    Hat der ME die Verleihung der Ehrendoktorwürde verpennt? Hier kann man über die Wichtigkeit des Beitrages von Phil zur populären Musik streiten, bzw. mit einem Artikel polarisieren.

    Ach, 1981 hat der ME eine positive Rezension zu Face Value und ein unaufgeregtes Interview mit Phil veröffentlicht, aber das war ja noch vor dem Massenphänomen. Bei Interesse suche ich gerne mal das Heft raus.

  • Heute will niemand mehr Phil Collins ins Fadenkreuz nehmen und ihn für etwas kritisieren, das ein grosser Teil der heutigen Musikjournalisten womöglich nicht einmal miterlebt haben.

    Ausserdem würde das Bashing eines körperlich angeschlagenen, sympathischen Senioren doch einen unmittelbaren Shitstorm auf allen Social-Media-Kanälen nach sich ziehen. ;) Das kann sich keine Musik-Zeitschrift leisten.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Mutzel, warum legst Du solch eine (m.E.viel zu...) hohe Messlatte an?

    Ich bin echt bemüht, an Organe wie den ME keine zu hohe Messlatte anzulegen.

    Aber dann das hier:


    "Widmen wir uns also an dieser Stelle direkt dem schwachsinnigsten aller Argumente, die gegen Phil Collins sprechen sollen: sein Aussehen."


    Wieso bitte setzt man sich als Journalist en detail mit einem "Argument" auseinander, wenn man es gleich im ersten Satz als schwachsinnig bezeichnet? Solche "Argumente" auf Kindergartenniveau gehören von Schreibern, die man halbwegs ernst nehmen möchte, ignoriert.


    Nein, dieser Artikel ist ein jämmerlicher Versuch, mit ein paar billigen Platitüden Aufmerksamkeit zu generieren. Es fehlt lediglich die Anekdote über die "Trennung per Fax", denn die war doch auch sooo böööse.


    Aber auch dort, wo der Autor sich musikspezifischer äußert, steht viel Käse:


    "Bereits in den 70er-Jahren beginnt der begabte Schlagzeuger mit Drum-Computern zu experimentieren, bald sollten sie ihm die meiste der kräftezehrenden Arbeit hinter der Bassdrum abnehmen und ihm mehr Zeit geben, sich der Mischpulttechnik zu widmen."


    Wo hat er denn in den 70ern mit Drum-Computern experimentiert? Und wie kann man zu der Erkenntnis gelangen, dass ihm die Drum-Computer darauf hin die meiste Schlagzeugarbeit abgenommen haben? Das handgespielte Schlagzeug steht auch danach auf allen Alben (BS einmal ausgenommen) im Mittelpunkt, der Drum-Computer bleibt über weite Strecken ein prägnantes, aber kleines Element im Arrangement.

    Da hat jemand entweder nicht richtig hingehört oder keine Ahnung.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Das Problem des Artikels ist nach meinem Eindruck, dass hier jemand den Auftrag bekommen hat etwas zu schreiben, ohne dabei selbst besondere "Liebe" gegenüber Phil bzw. seiner Musik zu empfinden. Dazu kommt dann noch der etwas hochnäsige Schreibstil, den ich seit ewigen Zeiten vom ME (und anderen Zeitschriften) kenne und nicht mag.


    Was nun den "Hass" betrifft: insgesamt war das Collins-Bashing doch wohl eher ein britisches Phänomen, da er dort andauernd in den Tabloids auftauchte; bei uns hingegen nicht. Dennoch kenne ich mehrere Personen, die nur bei Erwähnung des Namens "Phil Collins" zu zetern anfangen! Nachdem sie sich beruhigt haben, zeigt sich oft, dass Collins- und Genesis-Songs wild durcheinander geworfen werden und sie über Collins als Schlagzeuger so gut wie nichts wissen...