TotW: [12.08.-18.08.2019]: PHIL COLLINS - Who Said I Would

  • "Who said I would" ist für mich musikalisch der Inbegriff des Albumtitels "No jacket required".

    Schweisstreibend, unerbittlich, so dass die etwas harmonischeren Teile ("But she's got a heart must be made of stone ..") jeweils gerade wie Verschnaufpausen daherkommen, obschon sie das nicht wirklich sind.

    Mir gefällt das Stück, ich suche hier auch keine kompositorischen Leistungen, der Song verlangt diese auch nicht. Es geht um den Rhythmus und die wenigen Elemente, mit dessen der Song aufgebaut ist (Bläser, Synths, Bass/Drums), dieser geradlinigen Rohheit, die Kraft der Einfachheit. Prince und Michael Jackson haben viele solcher Songs produziert. Und gerade neben Stücken wie One more night und Long long way to go ist WSIW im Albumkontext auch absolut richtig gesetzt.

    No cloud, a sleepy calm
    Sunbaked earth that's cooled by gentle breeze
    And trees with rustling leaves
    Only endless days without a care
    Nothing must be done

  • Kein Stück, das in meinem Ohr heimisch wird. Das noch nicht einmal, weil er mich stört, nervt oder quält, wie die ein Beitrag weiter oben erwähnten Stücke, sondern weil er mir einfach nichts gibt. Ob Collins da nun über Mädels, Ackerbau oder die Tauchfähigkeit von Wildschweinen singt, ist mir vollkommen egal und so ich nehme es ähnlich war, wie den Stadtverkehr zur Mittagszeit. Ist vorhanden, stört aber nicht.


    5 Punkte

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Nach "Hello I Must Be Going" ist "No Jacket Required" mein zweit-liebstes Album von Phil, weil es Kraft, Energie und Pep ausstrahlt und wie aus einem Guss daherkommt. Es ist eben nicht der Schmalz, den er nach 1989 heraus gibt, sondern guter R & B. Auch "One More Night" finde ich akzeptabel; eher innig, als schnulzig, und langweilige Störfaktoren wie "I Missed Again" oder die schwache Interpretation von "Behind The Lines", welche mir "Face Value" auf Platz 4 nach "..,But Seriously" verdrängen, sucht man hier vergeblich. 12 Punkte für diesen druckvollen Song, immer gerne in der Studioversion gehört, live fällt der Song deutlich ab.

    • Offizieller Beitrag

    12 Punkte für diesen druckvollen Song, immer gerne in der Studioversion gehört, live fällt der Song deutlich ab.

    Das finde auf jeden Fall eine spannende neue Sichtweise, zumal es mir (mit der Waldbühnen-Version vor Ohren) gerade umgekehrt ergeht. Ich weiß, dass sowas immer schwierig zu formulieren ist, aber ich wüsste gern, worin für dich die Schwächen der Live-Version (... welcher ...?) bestehen.

  • Ich selbst kann bei diesem Song sowohl mit live als auch mit Studio was anfangen. "Who said I would" macht immer ordentlich Dampf, der treibende Stampfbeat wird schön von den agilen Bläserriffs aufgelockert, die Zwischenteile alternieren sehr stimmig mit dem (Negativpunkt) dann aber doch etwas zu penetrant wirkenden Basis-Teil in Dauerschleife.

    Gut an der Studio-Fassung: Das Sax-Solo mit seinem geilen Einstieg - sehr wirkungsvoll, total auf den Punkt.

    Gut an Live-Fassungen: Da wirken die Drums dann einfach etwas differenzierter, spritziger. Auch Sohnemann Collins macht das gut. Und in Berlin '90 ist der Sound dann wirklich fett, auch mit den Backing Vocals. Das bietet mir dann doch etwas mehr an Dynamik, Farben, Lockerheit. (Die sängerische Lockerheit fehlt z.B. im YT-Clip aus Hannover von diesem Jahr, weil Collins sowas einfach grundsätzlich nicht mehr locker kann, aber der Song kommt dennoch verhältnismäßig gut rüber, weil seiner Stimme da auch nicht so viel abverlangt wird.)


    Studio: 11 Punkte

    Live (Berlin): 12 Punkte

  • Ich bin generell eher ein Fan von perfekter Studio-Bastelei, als von für mich fast immer unzulänglicher Live-Darbietungen. Da muß ich mit der Lupe suchen, dass mir Live mal was besser gefällt, als vergleichbar Studio. Da fällt mir ad hoc niente, nada, nothing ein. Kein Peter, kein Crimso, und Steve schon gar nicht, auch nicht Yes, Dylan, Pink Floyd, oder David Sylvian. In der Fassung von 1990 stört mich der backround-Gesang (Gospel-Anklänge hier unpassend), und der Gesang von Phil selbst, welcher halt in einem Kraftspar-Schongang dahingenuschelt wird, dass es nur so zischt in meinen Hochtönern. Später als 1990 verfolge ich den Künstler jedoch nicht mehr ;)