Reine Neugier: Wenn man es wie z.B. aktuell Tears for Fears macht und ein Album etliche monatelang vorbestellbar ist, werden diese Verkäufe dann gebündelt für die Charts-Ermittlung in der Erscheinungswoche angerechnet? Ist also dieses stark verzögerte Veröffentlichen eine Methode, um das Album weiter hoch in den Charts zu pushen?
Zustand der Musikindustrie / US-Charts
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Die gelten dann erst in der VÖ-Woche, ja. Vorher hatte sie ja keiner in Händen halten können.
Pink Floyd hatten da seinerzeit mit The Endless River irgendwas um die 200.000 Stück vorverkauft in UK. Das hätte für einige Wochen Platz 1 gereicht, aber die galten nur in Woche 1
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In Deutschland kenne ich es so: Die Plattenfirma meldet das Tears-for-Fears-Album schon vorab mit allen relevanten Daten bei der GfK an, also auch mit dem Veröffentlichungsdatum. Der Tag der Erstveröffentlichung wird dadurch dann auch der erste Tag, an dem die bis dahin gelaufenen Verkäufe überhaupt in die Auswertung einfließen können. Es werden auch nicht alle Verkäufe berücksichtigt, sondern nur die Verkäufe von Handelsketten, Online-Händlern, usw., die sich für dieses Verfahren angemeldet haben.
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Machen wir es ganz genau:
ZitatErfasst werden hierbei sämtliche Verkäufe an Endkonsumenten, die Artikelnummern, die Anzahl verkaufter Tonträger pro Kassenbon, Verkaufspreise, das Verkaufsdatum und die genaue Tageszeit des Kaufs. Die mit PHONONET verbundenen Kassensysteme übermitteln anonymsiert die Verkaufszahlen an GfK Entertainment. Die Datenübertragung von Downloads und Streaming-Verkäufen läuft direkt von den Shops aus. Um auch hier größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, werden diese Meldungen ebenfalls verschlüsselt.
Seit 2007 werden in Deutschland Werte-Charts ermittelt. Das bedeutet, dass nicht mehr die verkaufte Stückzahl entscheidend ist, sondern der damit erzielte Umsatz. Sämtliche Verkäufe, die in einer Woche (Freitag bis Donnerstag) getätigt wurden, zählen für die Charts. Berücksichtigt wird der stationäre Handel, Online-Shops, Download-Portale und Streaming-Anbieter. Seit Dezember 2020 werden auch Radio-Plays wieder in die Single-Charts integriert.
Quelle:
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Das erklärt auch, weshalb immer wieder Alben in den Top Ten ganz oben landen, sogar vielleicht auf Platz eins - da aber nur eine Woche bleiben und danach dann weiter hinten auf den Rängen landen.
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Interessanter Artikel. Hier wird aber nur beschrieben, dass es keine weiteren Zuwächse mehr gibt, nachdem es in den letzten 17 stetig bergauf gegangen ist. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass die Presswerke total ausgelastet sind (blame Taylor Swift) und gar nicht mehr pressen könnten.
Sehr gelacht habe ich über diesen Satz:
Zitat...playback hardware isn’t even at issue since 50% of consumers who had bought vinyl over the previous 12 months don’t even own a record player.
Geht mir ähnlich - ich hab' zwar einen Plattenspieler, aber die Vinylscheiben, die ich in den letzten Jahren meiner Sammlung hinzugefügt habe (oder unfreiwillig hinzufügen musste, weil sie Teil einer Superdeluxeedition waren), hab' ich noch nie aufgelegt.
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Geht mir ähnlich - ich hab' zwar einen Plattenspieler, aber die Vinylscheiben, die ich in den letzten Jahren meiner Sammlung hinzugefügt habe (oder unfreiwillig hinzufügen musste, weil sie Teil einer Superdeluxeedition waren), hab' ich noch nie aufgelegt.
Also abseits der Vinylscheiben, die ungefragt in besagten Supereditionen mit dabei waren, aber wieso legt man sich Vinylscheiben zu, die man dann nicht abspielt? Was hat man davon?
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Vielleicht ergibt sich das aus der Sammlerei diverser Farbeditionen.
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Das ist ja ähnlich zum Trend zur MC, für die wohl auch die wenigsten Käufer noch ein Gerät besitzen. Manche (kleinere) Bands veröffentlichen nur noch auf MC und Digital, warum auch immer. Die MC und LP sind quasi die Sammeltassen des (noch halbwegs) neuen Jahrtausends.