STEVE HACKETT - At The Edge Of Light (25.1.2019)

  • D.h. entweder kann Roger King es nicht besser oder Hackett will es GENAU SO (was sein gutes Recht ist). Ich tippe fast auf letzteres, weil wenn Hackett der Sound so nicht gefallen würde, dann hätte er sich zum Abmischen sicherlich mittlerweile jemand anderen gesucht. Dem ist nicht so, also ist es naheliegend, dass ihm der Sound genau so gefällt.

    Nun, eigentlich wollte ich hier noch nix posten, denn ich werde wohl erst am Wochenende dazukommen, mir Steves neues Werk intensiv anzuhören. Nach dem ersten, schnellen hören, teile ich (noch vorsichtig) Christians und Prophets Auffassung. Hier noch etwas, das ein wenig Licht in die Interaktion von Steve und Roger bringt:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Noch ne Frage: Wieso kommst Du, mutzel auf die Idee, Steve könnte sich nicht Steven Wilson leisten? Letzterer hat schließlich u.a. Please Don´t Touch neu remixt. Ach und, ich mag Mr. Wilsons Musik, habe aber etwas dagegen, ihn als den Prog-Gott anzuhimmeln. Er mag damit kokettieren, kann aber mit dem Titel wohl nicht viel anfangen so musikalisch vielfältig er ist.

    Seit Steve auf Solopfaden ist, kann man seine Musik nicht als lupenreinen Progrock bezeichnen, zum Glück.


  • An den Kosten wird es glaube ich nicht scheitern. Hackett hat zwar kein richtiges Studio mehr (bin beim ansehen des making-of auf der dvd wieder ganz erstaunt gewesen, dass man Vocals und Blasinstrumente SO aufzeichnen kann....), aber die Session-Drummer haben doch heute alle ihr eignes Studio, in dem sie auch ihren Sound selbst abmischen könnten. Und Roger King arbeitet bei den Mute Gods zB mit Marco Minnemann und da klingen die Drums gleich ganz anders. Irgendwie steht Hackett wohl auf den Plastik-Sound von Kings programmierten Drums und zwecks harmonischer Albumproduktion legt der dann auch über die menschlichen Drums diesen Schleier. Er sagt das auch im making-of an einer Stelle, sinngemäß, wir haben drei tolle Drummer, aber verschmelzen das mit dem synthetischen Drums, so dass man nicht mehr erkennt, was was ist. Das ist ja zweifellos gelungen ;)

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Noch ne Frage: Wieso kommst Du, mutzel auf die Idee, Steve könnte sich nicht Steven Wilson leisten?

    Stimmt, es kann natürlich sein, dass er aus welchen Gründen auch immer den Mix von Roger für das Nonplusultra erachtet. Weiterhin ist fraglich, ob Steven Wilson die auf diese Weise aufgenommene Musik besser abmischen kann, da er seine eigenen Sachen anders arrangiert.


    By the way, ein interessantes Video, das du da verlinkt hast. Irgendwo sagt Roger, dass WHEN THE HEART RULES THE MIND wohl aus 254 Audiotracks besteht. Wahnsinn!

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann doch nicht ein durchwachsenes, mittelmäßiges Album als grandios bezeichnen, nur weil Banks und Rutherford noch schlechteres Zeug abliefern - und Collins und Gabriel gar nichts mehr.

    Das ist vermutlich auch der Grund, warum mein Geschreibe hier als oft sehr kritikbeladen rüberkommt. Ich habe da andere Referenzen, an denen ich das neue Hackett-Werk messe.

    Das is jetzt DEIN Eindruck des Albums.

    Meiner nicht. At The Edge Of Light gehört zu den besseren Hackett-Werken und auch zu den besseren Alben in der letzten Zeit. Einzig der Sound fällt da etwas ab in der Gesamtbetrachtung.


    Welche Variante des Albums hast du dir besorgt?


    Tonys Album ist übrigens auch gut - daran habe ich noch immer meine Freude.

  • Persönlich sehe ich da keinen wirklichen Widerspruch. Ich kenne zahlreiche Alben, die an sich grandios sind, aber einen wirklich miesen Sound haben. Wenn wir bei Genesis bleiben, nehmen wir doch nur einmal Trespass oder Nursery Cryme (oder was speziell den Drumsound anbetrifft "Selling England").

    Du findest dass Selling England einen miesen Drumsound hat? Hmm..OK auf Foxtrot klingt das Schlagzeug eindeutig knackiger. aber Schlecht find ich den nicht. schön jazzig halt :) so konnte Phil nach 1980 nicht mehr spielen :D

    • Offizieller Beitrag

    Du findest dass Selling England einen miesen Drumsound hat? Hmm..OK auf Foxtrot klingt das Schlagzeug eindeutig knackiger. aber Schlecht find ich den nicht. schön jazzig halt :) so konnte Phil nach 1980 nicht mehr spielen :D

    Ja, Selling England hat ein technisch ziemlich schlecht aufgenommenes Schlagzeug. Primär leidet es an Phasenauslöschungen in den Overhead Mikros (sehr gut daran zu hören, dass alle Becken seltsam leise und schwammig klingen; kein "Splash", sondern stets ein "fffffffsch") und es klingt stets, als hätte Phil beim Spielen unter Schwächeanfällen gelitten und sein Schlagzeug mehr gestreichelt als wirklich "in die Felle" gehauen. Es klingt immer seltsam schwach und kraftlos, klein und dünn. Also nach dem genauen Gegenteil seines eigentlichen Spielstils.

    Das Resultat kann man gut und "jazzig" finden, aber mir vergällt das immer zu einem guten Prozentsatz den Hörgenuss an diesem eigentlich so tollen Album.

    • Offizieller Beitrag

    Hmmm, Sound ist immer Geschmacksache.

    Also wenn Hackett ein Phillips Drumsample verwendet, würde das dann zu diesem Credit führen?

    Nee, es sei denn Phillips hätt's selbst programmiert. ;)

    Ich fürchte, nicht mal dann. Hackett/King benutzen seit "Out Of The Tunnel's Mouth" die Drums von Toontrack, das Samples von Ex-Genesis Nir Z verwendet. Der natürlich keine Credits dafür bekommt. :P


    Hab das neue Album noch nicht gehört, aber das Eindreschen auf Roger King, den Sound und insbesondere die "Plastik-Drums" hier nicht anders erwartet. Lustigerweise bekommen jetzt aber die echten Drummer auch noch ihr Fett weg, also kann es ja wohl kaum an den Toontrack-Samples liegen. Sondern vielleicht doch an der Abmischung? - Tatsächlich, bei diesem nicht ganz unwichtigen Prozess kann man den Sound ja beinahe nach Belieben modifizieren. Und könnte es vielleicht auch daran liegen, dass man da mit der Wohnzimmer-Akustik leicht Probleme bekommen kann? Oder mit der billigen Nahfeld-Abhöre? Oder weil Logic nicht wirklich ein professioneller Audio-Editor ist? Oder alles zusammen? Hmmm... ;)

  • Das is jetzt DEIN Eindruck des Albums.

    Meiner nicht. At The Edge Of Light gehört zu den besseren Hackett-Werken und auch zu den besseren Alben in der letzten Zeit. Einzig der Sound fällt da etwas ab in der Gesamtbetrachtung.

    Letztlich ist alles Geschmackssache.


    Aus meiner Sicht ist es halt nicht nur der Sound. Schwachpunkte des Albums sind auch die (überladenen) Arrangements und vielfach kompositorische Ansätze, die man so oder ähnlich von Hackett in den vergangenen Jahren schon sehr oft (mittlerweile partiell zu oft) gehört hat.

    Mal ein Beispiel: Ausgefallene Instrumente mit exotischen Klangfarben wie Tar, Duduk oder Didgeridoo einzusetzen, ist im Prinzip eine tolle Sache. Wenn man es aber wie Hackett auf jedem Album tut, wird es langweilig.

    Hackett tritt mit seiner Formel als musikalischer Weltreisender schon seit einiger Zeit auf der Stelle. Da wirkt nichts frisch, und es gibt so gut wie keine wirklichen Überraschungsmomente.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Letztlich ist alles Geschmackssache.


    Hackett tritt mit seiner Formel als musikalischer Weltreisender schon seit einiger Zeit auf der Stelle. Da wirkt nichts frisch, und es gibt so gut wie keine wirklichen Überraschungsmomente.

    Dann warte ich mal auf Überraschungsmomente von Heino.......:baeh:

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    • Offizieller Beitrag

    Dann warte ich mal auf Überraschungsmomente von Heino.......:baeh:

    Also Heino hat mit seinem "Mit freundlichen Grüßen" Pseudo-Rock-Album ja nun damals für einen der größten Überraschungsmomenten der Schlagerszene gesorgt. So eine komplette 180 Gradwendung des Stils, diese Fähigkeit zur Ironie und Selbstpersiflage hätte man insbesondere jemandem wie Heino doch bis zu diesem Zeitpunkt niemals zugestanden.