So weit geht Musikempfinden auseinander. Ich bin kein Musiker. Ich verstehe die (spiel)technischen Tricks, die Steve hier anwendet nicht. Das ist mir egal. Mir kommt es darauf an, welche Stimmung, welche Gefühle ein Musikstück in mir auslöst. Da bin ganz nah bei Slubberdegullion. Ich habe es gelernt, Gedichte technisch auseinanderzunehmen. Das habe ich so lange getan, bis ich das poetische Empfinden glaubte verloren zu haben. Ich habe dann nur noch gelesen oder gehört und die Technik ausgeblendet. Ist für mich besser. Ich will den Musikern kein poetisches Empfinden absprechen. Das ist bei einer Musikkritik völlig in Ordnung. Nur nicht mein Ding.
Wir sind in einigen Punkten gar nicht so weit auseinander. Ich bin auch kein Musiker, geschweige denn Gitarrist. Falls Steve hier spieltechnische Tricks anwendet, verstehe ich sie auch nicht. (Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es hier keine erwähnenswerten Tricks gibt.) Auch ich höre Musik nur dann mit Genuss, wenn ich mich emotional angesprochen fühle. Unterschied zu dir: Das Stück spricht mich nicht sehr an, ich höre und finde da eine relativ gewöhnliche, unaufregende Tonsprache. Schlicht und unergreifend.
Warum du aber eine Nähe zum Slubberdegullion-Teemeister siehst, finde ich sehr seltsam. Der möchte diesem harmlosen Stückchen einen ästhetischen Ewigkeitswert zusprechen. Ich dachte, dir geht es um Stimmungen und Gefühle - und nicht um die Frage nach musikhistorischer Relevanz, die dann ja differenziert und fachkundig diskutiert und belegt werden müsste. Das irritiert mich dann doch, wie auch deine letzten Sätze. Die hören sich fast so an, als wollte ich Hackett irgendwelche Empfindungen absprechen.