TotW: [19.03.-25.03.2018]: GENESIS - Snowbound

  • :huhu: Aprilfrost: Ja, man sollte sich wirklich mal genauer die Texte unserer Lieblinge anschauen. Ich habe es im vorliegenden Fall gestern Abend gemacht und wollte hier...., aber nun bist Du mir zu vor gekommen. Hat Mike zu der Zeit die Märchen von Andersen gelesen? Die Stimmung von Kälte, Hunger, Einsamkeit, Tod im Schnee würden passen. Oder hat er etwa Schuberts Winterreise gehört? Oder ist es unser Trinker, der aus dem "Twilight Alehouse" in die Kälte gestürzt ist? Hach, und einen abgeschlagenen Kopf habe wir ja auch schon gehabt. Führt zu weit, aber ich sehe im Hinblick auf o.g. Stimmung schon Parallelen. Ist das nicht schön: Da haben uns Genesis mit einem vermeintlichen Kitschsong ganz schön an der Nase herum geführt;-) Charterhouse - Albträume...? Müsste ich noch einen Punkt extra geben....Phils einfühlsamer, fast zerbrechlicher Gesang soll auch positiv erwähnt werden.

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    Eigentlich wollte ich heute auch noch etwas zu Snowbound schreiben. Aktuell muss ich erstmal die gruselige/tragische Ausdeutung des Textes sacken lassen. Die wirkt derzeit so überzeugend auf mich, dass ich erstmal Abstand brauche, um mich zu besinnen, was ich denn selbst zu dem Stück mir gedacht habe.


    Die Musik? Ich habe ATTW3 in letzter Zeit etwas oft gehört; wenn ich detailliert zur Musik dieses Stücks schreibe, würde ich den Song entgelten lassen, was eigentlich das Problem des Albums ist. Das "Problem" von Snowbound besteht für mich nämlich darin, dass es auf And Then There Were Three veröffentlicht wurde. Das ist, ein "Pralinenschachtelalbum": Alle Pralinen/Songs auf einmal sind einfach zu viel. Aber die einzelnen Stücke sind wiederum oft sehr schön. So auch hier. 9 Punkte.

  • Danke an Caspar80 und Aprilfrost für die Weckrufe! Wenn man sich den Text etwas intensiver zu Gemüte führt, kann man ihn beim besten Willen nicht als kitschig bezeichnen. Aus diesem Grund verbietet sich dies meines Erachtens auch für das Stück als solches (es muss einem trotzdem nicht gefallen). Es ist allenfalls bittersüß, und das ist schon etwas Besonderes.


    Ich fände es schön, wenn diejenigen, die das Stück mit der vorstehenden Begründung abgewertet hatten, sich noch einmal äußern würden. Noch besser wäre es, wenn sie eine Neubewertung vornehmen könnten, was jedoch von der Technik her wohl nicht in die Auswertung übernommen werden kann. Aber vielleicht könnte man aufgrund der "Neubetrachtung", die selbst Martinus überrascht hat, eine neue Umfrage starten, wenn wir im Übrigen mit allen Stücken durch sind?!

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    Ich fände es schön, wenn sdiejenigen, die das Stück mit der vorstehenden Begründung abgewertet hatten, sich noch einmal äußern würden. Noch besser wäre es, wenn sie eine Neubewertung vornehmen könnten, was jedoch von der Technik her wohl nicht in die Auswertung übernommen werden kann. Aber vielleicht könnte man aufgrund der "Neubetrachtung", die selbst Martinus überrascht hat, eine neue Umfrage starten, wenn wir im Übrigen mit allen Stücken durch sind?!


    Ich muss zugeben, dass mich speziell Aprilfrosts Einlassung zum Text zum Nachdenken bewegt hat, so dass ich die "morbide" Interpretation des Textes mittlerweile für mich durchaus als berechtigt gelten lasse (und eben nicht mehr als "irgendeine aus den Fingern gesaugte" Interpretation verstehe).


    Jetzt kommt aber das große Aaaaber:
    Ich höre Musik generell immer aufgrund eben der Musik. Der Text ist für mich stets nur schmückendes Beiwerk. Bedeutet überspitzt: Worüber gesungen wird, ist mir am Ende bei der Bewertung, ob ich einen Song mag oder nicht, im Grunde recht egal. D.h. hier, ob in "Snowbound" über einen Schneemann oder eine Schneeleiche gesungen wird ist für mich bestenfalls ein interessanter Punkt, aber irrelevant, ob ich den Song nun mag oder nicht. Ähnlich irrelevant wäre es, ob "The Lamb" nun über Rael's Geistesentwicklung oder eine grasende Schaafsherde auf dem New Yorker Broadway handeln würde. Letztes Beispiel: "Musical Box" würde ich auch genauso genial finden, wenn es da nicht um Spieluhren, Geister und abgeschlagene Köpfe gehen würde sondern um zwei mit einer Spieluhr spielende Kleinkinder...


    Was für mich allein wirklich zählt, ist am Ende des Tages die Musik. Und gerade diese empfinde ich bei "Snowbound" als flach, kitschig, absichtlich/künstlich kastriert (sie wollten die Songs ja einfach/kurz halten) und ohne Ecken. Die Musik langweilt mich (im Gegensatz zu z.B. Down&Out, Burning Rope, Deep in the motherlode, um einige Beispiele auf dem gleichen Album zu nennen).

  • Die Interpretation mit der Schneeleiche kann ich gelten lassen. Das macht den Song für mich aber nicht besser. Ich finde ihn immer noch kitschig mit leichtem Schmalzeinschlag.
    Bis auf Down and Out und The Lady lies mochte ich das Album nie gerne. Da merkt man, dass Steve fehlt. Ich bleibe bei meinen 4 Punkten.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Danke an Caspar80 und Aprilfrost für die Weckrufe! Wenn man sich den Text etwas intensiver zu Gemüte führt, kann man ihn beim besten Willen nicht als kitschig bezeichnen. Aus diesem Grund verbietet sich dies meines Erachtens auch für das Stück als solches (es muss einem trotzdem nicht gefallen). Es ist eher bittersüß, und das ist schon etwas Besonderes.


    Moment mal, darf ich egoistischerweise anmerken, dass ich der erste hier war mit dem "Schneeleichen"-Input... :rolleyes:;)

    No cloud, a sleepy calm
    Sunbaked earth that's cooled by gentle breeze
    And trees with rustling leaves
    Only endless days without a care
    Nothing must be done

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    Ich habe 11 Punkte gegeben.


    Es klang hier ja irgendwo schon durch. Es ist ein typischer Rutherford-Song dieser Zeit. man vergleiche mit Your Own Special Way, Alone Tonight, Like It Or Not ...
    aus diesem Reigen ist es m.E. der beste. Ich mochte Snowbound immer. Collins singt noch nicht so wie in den 80ern, der Sound ist noch David Hentschel-lastig und die Texte noch schräg. Es ist außerdem eine gute Weiterentwicklung vieler kurzer Songs, die es aich davor schon gegeben hat.


    Ich hatte mir das Stück mal zusammen mit Inside And Out angehört. Ist Snowbound schlechter? Ich kam zu dem Ergebnis: nein. In dieser Phase haben Genesis in diesem Stil einiges probiert, mit und ohne Hackett. Und das meiste finde ich sehr spannend und gelungen.


    Übrigens: Dass es nicht um banale Schneemänner geht., deutet er Titel an. Sonst hätten sie das Stück wohl eher "Snowman" genannt ;)

  • Schneemann hin, Schneeleiche her, an meiner Bewertung ändert sich nicht. Collins klingt einfach seltsam und instrumental ist es immer noch nichts für des Hermas Hörempfinden. Noch mal geäußert, Mission accomplished. ;)

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Ist das nicht schön: Da haben uns Genesis mit einem vermeintlichen Kitschsong ganz schön an der Nase herum geführt;-)


    Mal wieder, richtig! Ist das nicht toll? Es gibt doch immer wieder noch Überraschungen, wobei ....



    Jetzt kommt aber das große Aaaaber:
    Ich höre Musik generell immer aufgrund eben der Musik. Der Text ist für mich stets nur schmückendes Beiwerk. Bedeutet überspitzt: Worüber gesungen wird, ist mir am Ende bei der Bewertung, ob ich einen Song mag oder nicht, im Grunde recht egal.

    ... es mir hiermit ja ganz genauso geht. Von Anfang an, das war nie anders bei mir.
    Nun, diese gruselige Geschichte eines möglichen Toten im Schnee .. herrje, nehm ich mit. Ich denke aber nicht, dass sich mein Kopfkino da plötzlich anders entwickeln wird. Die ersten Assoziationen bleiben, da hilft auch diese äußerst interessante Wendung nichts.


    Aber schön zu lesen, wie sich einige der hier vertretenen Meinungen leicht geändert haben. :)

    lg mara || fb.com/tamarasparrow


    the pineapple thief: 17. + 18.09.18 || TMB: 23.11.18


    Als Genesis-Fan macht man ja im Grunde den lieben langen Tag nichts anderes als Seelen-Striptease...
    - me.