Sind Fans der Gabriel-Ära härter im Nehmen?

    • Offizieller Beitrag

    Es ist natürlich wahr, dass jeder am besten mit denen interagieren sollte, welche ähnliche Ansichten/Musikgeschmäcker besitzen. Deswegen haben auch viele dieses Forum gewählt, in dem Glauben, dies tun zu können.


    Ja, das wäre auch eine schöne Sache: ein PG-Teilforum wo konstruktiv und nostalgisch über PG diskutiert wird und PC-, SH-, TB-, MR-, AP-Teilforen mit eben diesen.


    Nur leider ist dies hier oftmals nicht möglich, warum, weiß man ja.


    Ich scheine - obwohl schon jahrelang hier dabei - offenbar stets in einem Parallelforum unterwegs gewesen zu sein. Oder irre ich in der Annahme, dass es genau hier bereits neben dem "Genesis-Bereich" auch PG-, PC-, SH-, TB-, MR-, AP- und diverse weitere Unterforen gibt?
    Wenn ich deinen Satz jedoch mal so interpretieren möchte, dass du dir diesen Foren so wünschst, dass sich hier Fans in wohligen Erinnerungen schwelgend stets nur mit "hach weißt du noch wie schön das war" glückseelig in Armen liegen, dann wäre das für mich ein absolut ungenießbares Albtraumforum. Ich möchte ausdrücklich kein Forum, in dem es nur "Fan-Schwärmereien über ihre Lieblingsband" gibt. Dann kann ich auch auf ein Justin Bieber Konzert gehen und mir die dortigen "Kreischweiber" geben, das wäre dann das gleiche.


    Was ich an diesem Forum so mag, ist eben genau diese meist durchaus differenzierte, konstruktive und kritische Auseinandersetzung mit der Musik und den Bandmitgliedern, aus der teils wirklich gehaltvolle Standpunkte der Forumsmitglieder hervorgehen, über die man diskutieren und an denen man sich auch konstruktiv reiben kann. Das führt nämlich im Idealfall dazu, dass man im Schaffen von Genesis & Co. auch mal neue Aspekte erkennt, die einem vielleicht bisher verborgen waren oder man gibt anderen neue Sichtweisen.


    Und wer nicht emotional damit zu recht kommt, dass manche hier Collins für einen Schnulzensänger halten (genauso wie andere Rutherford für einen Inkompetenten an der Gitarre halten, Daryl Stuermer für einen gefühllosen Schnelltonleiterspieler, usw. usw.) und darüber einen "Forum-Rage-Quit" hinlegt, der hat im Kern eigentlich ganz andere Probleme...

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    19 Mal editiert, zuletzt von gsskunde ()

  • Und mit Mehrheit meine ich jetzt nicht eine Mehrheit der PC-Anhänger, sondern eine Mehrheit an vernünftigen Kunst-Genießern, die es nicht nötig haben, ständig in überheblicher Weise in Foren preiszugeben, wie Scheiße sie Justin Bieber, Die Amigos oder Florian Silbereisen finden und wie toll und anspruchsvoll doch ihr eigener Musikgeschmack ist, und das dieser die eigene Super-Intellektualität voll und ganz unterstreicht.


    Da hier bei der aktuell diskutierten Thematik immer sehr schnell Hermas Beiträge im Mittelpunkt zu stehen scheinen möchte ich zumindest anmerken, dass ich in keinster Weise den Eindruck habe, dass er seinen Musikgeschmack als besonders anspruchsvoll oder sich als "super-intellektuell" darstellt...diese Tendenz scheint mir jetzt gerade im Moment eher aus dem Collins-Lager zu kommen.
    Zudem möchte ich nochmals betonen, dass Herma nicht in einem einzigen Betrag persönlich gegenüber irgendeinem User geworden ist.

    Einmal editiert, zuletzt von little nick ()

    • Offizieller Beitrag

    Aber wenn man einfach akzeptieren kann, dass man bestimmte Musik einfach nicht mag, wieso müssen dann immer wieder einige schreiben, wie seicht doch PC ist und dass PG ja so anspruchsvollen Prog-Rock macht, um es mal etwas zusammenzufassen. Da muss doch bei einigen ein persönlicher Mangel vorhanden sein, der irgendwann im Zusammenhang mit Genesis plus Umfeld entstanden ist. Ich meine, es hat doch keiner nötig, sich als den wahren Kenner und Schätzer der weltweit besten Musik zu bezeichnen. Ich denke, dass niemand so vermessen sein sollte.


    "Musik mögen" und die Kategorien "seicht" bzw. "anspruchsvoll" haben grundsätzlich erstmal nichts miteinander zu tun. Wer Musik mag, entwickelt sicherlich eine gewisse Vorliebe für bestimmte Formen der Musik (Klassik, Jazz, Kinderlieder, Prog, Pop, Rap ...) und/oder für bestimmte Künstler. Ob das dann "seicht" oder "anspruchsvoll" ist, kommt dann immer noch auf den Blickwinkel an.


    Kinderlieder haben oft eher schlichte, eingängige Melodien. Die kann man als seicht bezeichnen - oder beobachten, dass nichts schwieriger ist als etwas leicht wirken zu lassen.


    Was den von dir vermuteten "einen persönlichen Mangel" der Forumsteilnehmer angeht, fordere ich dich auf, mehr zur Sache als zur Person zu argumentieren. Ich weise darauf hin, dass wir persönliche Angriffe hier im Forum nicht tolerieren wollen.

    Zitat

    Was ich aber generell bestreiten muss, ist die Behauptung, dass PC allein für die musikalische Veränderung von Genesis nach 1977 verantwortlich sei

    Na, ja und? Es ist der "Personalwechsel", ab dem die Veränderungen begonnen haben, aber niemand, der das Ganze näher betrachtet, wird ernsthaft behaupten, dass Phil Collins als dämonische Kraft usw. Insofern schlägst du hier eine längst geschlagene Schlacht nochmal.
    Andersrum passt es eher: Der Weggang von Peter Gabriel und später der Weggang von Steve Hackett haben die Veränderungen möglich gemacht.
    Fünf Leute ziehen in fünf verschiedene Richtungen an einem Gegenstand. Wenn einer oder zwei aufhören zu ziehen, während die anderen weiter in "ihre" Richtung ziehen, ist es logisch, dass sich der Gegenstand bewegt.

  • Mal ganz im Ernst - übersehe ich hier gerade irgendein rhetorisches Stilmittel, oder ist das gerade deine ernsthafte Antwort darauf, dass hier diverse Personen diesem Forum den Rücken gekehrt haben, weil sie genau darauf, auf diesen Diskussionston und die Arroganz in solchen Aussagen, keinen Bock mehr haben?


    Ich rechne es Herma gerade hoch an, dass er sich zumindest mit der Kritik auseinandersetzt, wobei die zum Teil gar nicht oder nicht exklusiv an ihn gerichtet war. Wenn es deine Absicht war, hier in fünf Zeilen eine Demonstration für alles zu liefern, was wir im Hintergrund über Monate bis Jahre an Rückmeldungen an Abmeldungsgründen hochgeschätzter Ex-User zusammengefasst haben, dann kann ich dir nur gratulieren.


    TIOA, der erste Teil meines Postings war klar erkennbar eine Antwort auf Herma, der zu Recht darauf hingewiesen hatte, dass er weder bei Phils "One more night" noch bei SR ein Blatt vor den Mund nimmt. Und das ist einfach ein Beispiel für die Tatsache, dass hier im Forum die Kritik einen elementaren Stellenwert in Bezug auf sämtliche Unterforen hat. Und auch das zu Recht. Man könnte hier locker äußerst kritisch gefärbte Zitate über Mike, Steve, Ray, Tony, Peter usw. zusammentragen. Dass Phil öfter und stärker polarisiert, hat m.E. nachvollziehbare Gründe. Bei mir ist es z.B. so, dass ich seinen seichten Schlagerkram wohl als eine der provokantesten, Geist und Gefühl am meisten abstoßendsten Geschmacksverirrungen forumsrelevanter Musik wahrnehme. Aber sein Erfolg und mediale Omnipräsenz, die ich seinerzeit selbst und zunehmend genervt mitbekommen habe, spielen wohl auch eine Rolle. Und die von Herma erwähnte Ausschlachtung seines Privatlebens, das er selbst mit seinen künstlerischen Versuchen verquickt hat.


    Was dir an meinem Ton kritisch erscheint, ahne ich, finde ihn aber deutlich im Rahmen. Dass du Arroganz in meinen Aussagen wahrnimmst, ja sogar eine beispielhafte "Demonstration" der Abmeldegründe darin siehst, finde ich hingegen überhaupt nicht nachvollziehbar und verstärkt wiederum meine Wahrnehmung, dass u.a. Collinsfans sich manchmal auch echt anstellen. Bevor sich das aber weiterhin verstärkt, kannst du mir den Zusammenhang mit der Arroganz vielleicht mal offen erklären. Dass sich hier einige abgemeldet haben: Würde ich auch tun, wenn ich hier keinen Spaß mehr hätte. Ich verstehe bloß nicht, dass man sich so intensiv mit den Forumsbeiträgen beschäftigt, die einem am meisten missfallen. Aber wie gesagt, das muss jeder selbst wissen.

  • Nun ja über den Begriff Schlagerschmonz lässt sich wahrscheinlich nicht streiten, denn jeder definiert Musik ja anders, aber gut.


    Über den Begriff "Schlagerschmonz" ließe sich m.E. durchaus offen streiten oder zumindest diskutieren. Da fiele mir spontan einiges zu ein.


    Es ist natürlich wahr, dass jeder am besten mit denen interagieren sollte, welche ähnliche Ansichten/Musikgeschmäcker besitzen. Deswegen haben auch viele dieses Forum gewählt, in dem Glauben, dies tun zu können.


    Ja, das wäre auch eine schöne Sache: ein PG-Teilforum wo konstruktiv und nostalgisch über PG diskutiert wird und PC-, SH-, TB-, MR-, AP-Teilforen mit eben diesen.


    Nur leider ist dies hier oftmals nicht möglich, warum, weiß man ja.


    Nein, das weiß "man" nicht. Ich finde im Forum überwiegend konstruktiven und nostalgisch motivierten Austausch.

  • Wenn jemand glaubt oder noch schlimmer, öffentlich behauptet, dass Leute dümmer und primitiver seien, die das Meiste des ebenso größtenteils dumm und primitiv bezeichneten Gesamtwerkes von PC schätzen und lieben, dann ist er vor Arroganz und Überheblichkeit nicht mehr zu retten. Diesen Charakterzug kenne ich auf der anderen Seite nicht.


    Hier ein Beispiel der Überzogenheit, die ich wahrnehme. Einen solchen Zusammenhang hier anzuführen, fühlt sich für mich ähnlich an wie Paul Watzlawicks "Hammer-Geschichte" in seiner "Anleitung zum Unglücklichsein".

    • Offizieller Beitrag

    Ist schon komisch, dass du einen Auszug von mir zitierst und dann weiter unten etwas behauptest, das dem widerspricht, was ich geschrieben habe.


    Oh nein, da hast du mich falsch verstanden. Ich schrieb, dass ich dein Zitat dahingehend interpretiert habe, nicht, dass du dies so behauptet hättest. Weil wenn ich dein Zitat wörtlich nehme, verstehe ich deinen Wunsch nicht: die entsprechenden Foren gibt es bereits und man kann in ihnen sich mit anderen Fans sehr wohl bereits konstruktiv über alles austauschen. Dass man dabei auch auf Leute trifft, die eine andere Sichtweise habe, einem vielleicht auch mal Kontra geben und sich der ein oder andere auch mal im - gefühlten oder tatsächlichen - Ton vergreift oder dass man mal ironisch auf den Arm genommen wird... ...das ist nun mal das Leben. Damit muss man im realen Leben klarkommen, genauso hier im Forum. Aber der Punkt ist: Ich bin schon lange dabei und bis auf wirklich wenige Ausnahmen habe ich hier stets konstruktive, mal direkte, mal ironisch-satirische Antworten bekommen. Jedenfalls nichts, weshalb ich je das Gefühl bekommen hätte, dass dieses Forum nicht mehr "mein zuhause sei".

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    4 Mal editiert, zuletzt von gsskunde ()


  • Diese Meinung steht dir zu, ist aber nur deine persönliche Ansicht.


    Bin irritiert, was du mir mittels dieser Tautologie mitteilen willst: Eine Meinung ist doch immer eine persönliche Ansicht, oder...????


    Obwohl ich nicht dazu gehöre kann ich mir vorstellen, dass es auch Leute gibt, welche ähnliches auch über PG denken würden. Und das hat dann nicht unbedingt immer etwas mit Omnipräsenz im Radio zu tun. Kein Künstler kann etwas dafür, wenn er im Radio gespielt wird. Und vielleicht sollte man es einfach mal versuchen, entsprechende Radiosender zu vermeiden, wenn sie einem nicht passen.:topp:


    Wie ich im enstpr. Posting schrieb, sehe ich Phils relativen Kritik-Vorsprung, wenn es ihn denn wirklich gibt (der arme Tony wird gerade im "Rome"-Thread ordentlich abgewatscht), nicht als monokausal an. Hast du das überlesen? Das mit dem Radio ist einer von mehreren Punkten. Zudem bin ich ebenfalls der Meinung/der ganz persönlichen Ansicht, dass Phil nur bedingt etwas für diese Omnipräsenz konnte. Aber unbeteiligt daran war er natürlich keineswegs - er hat die Medien eben auch bereitwillig gefüttert bzw. sich in diesen auf verschiedenste Weise dargestellt, kurz: Er hat mit ihnen gearbeitet und von ihnen profitiert. Insofern kann er natürlich etwas dafür, wenn er im Radio gespielt wird, da er ja auch bewusst radiotaugliche Musik rausgebracht hat.


    Übrigens höre ich fast kein Radio - und wenn, dann keinen Sender, der mir Phil Collins-kompatibel erscheint. Bin kein Masochist.