• Okay, Kansas ist eine der wenigen amerikanischen Bands, die es in meinen Plattenschrank geschafft haben, dafür aber vollständig. Die Phase von Leftoverture bis Monolith liegt mir am ehesten. "Dust In The Wind" ist ziemlich untypisch für die übrige Musik, aber ich kannte vorher schon "The Wall" und "Carry On My Wayward Son", so dasss ich nicht enttäuscht wurde.


    Nachdem Steve Walsh die Band in den 80ern zwischenzeitlich für ein paar Jahre verließ, nahm auch mein Interesse etwas ab. Sein Nachfolger John Elefante klang heller, aber auch gut und konnte wohl auch sauberer singen. Er wurde jetzt als erneuter Ersatz wohl auch wieder angefragt, hat aber abgewunken und macht weiter seinen christlichen Rock, der ganz melodisch ist. Stevet Walsh zählt von der Stimme her zu meinen liebsten Sängern. Ich habe auch alle seine Soloalben, die ich musikalisch aber weniger interessant finde.


    Mit einem Album ist bei KANSAS wohl nicht mehr zu rechnen. Gerne hätte ich noch etwas gehört. Die Band lebt seit Jahr(zehnt)en vom Touren, wie viele andere auch. Wenn's finanziell reicht ...? Andererseits verdient man mit Albenverkäufen ja auch nichts mehr.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Da liegen wir nah beieinander - Left Overture bis Monolith, da gehe ich d'accord. Wobei Monolith da eine oft übersehene Perle ist, mit meinem wohl Lieblingssong On The Other Side. Ich finde Somewhere To Elsewhere auch nicht zu verachten. Nein, neues Material wird es nicht mehr geben, auch das Side Project namens Native Window wurde ebenso eingestellt wie die Kansas-Vorläufer-Wiederbelebung Proto-Kaw.


    Schade, aber muss man so nehmen. Eh da mediokre Alben herauskommen, lieber nicht. Hoffentlich schaffen sie es irgendwann wieder über den großen Teich...

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014

  • Ich kenne von "Kansas" nicht so viel, klar "Leftoverture" hab ich, und ein paar andere Songs auch, ebenso "Two For The Show", würde mich jetzt nicht als Fan bezeichnen, aber das sind so Bands, wenn man mal die Chance hat geht man hin. Mein Vater und ich waren Ende Juli in Luxembourg, dort hatten sie ein Konzert zusammen gemacht.


    Das Zitat von Earl bringt es auch auf den Punkt:


    In dem Zusammenhang merkte ich, dass ich nicht mehr ganz auf dem Laufenden war: Steve Walsh hat im August nach einem letzten Konzert die Band nach 41 Jahren (wobei es ja auch Unterbrechungen gab) verlassen. Grund ist wohl, dass seine stimmliche Leistung zuletzt merklich gelitten hatte und er die Stücke nicht mehr so bringen konnte. Darauf deutet eine Review zu einem Konzert in London letzten Juli auf der Seite von PROG Magazine doch arg hin. Schade, schade, der Mann hatte zu seinen besten Zeiten eine Wahnsinns-Power. Allerdings drohte dann doch zeitweilig wegen massiven Drogenkonsums bereits einmal die Gefahr zu bestehen, dass die Stimme darunter arg leiden würde. Die Entscheidung stand bereits vor der kürzlichen kleineren Tour in UK schon fest, ebenso, dass Kansas mit einem neuen Sänger weitermachen würden.


    Ich wusste im Vorfeld das Walsh nach der Tour die Band verlassen würde und als sie live spielten machte es sich auch leider bemerkbar warum. Ten Years After waren zuerst und rockten die Bude wirklich, bzw das Gelände da es ein Open Air vor einer Burg war (Castle Beaufort). Kansas profitierte visuell davon das sie zweite Band waren, muskalisch war es auch toll, aber im Gegensatz zu Ten Years After welche vor Spielfreude nur so strotzten (der neue Gitarrist/Sänger ist klasse, Alvin Lee war ja schon länger nicht mehr dabei und ist mittlerweile auch von uns gegangen) kam es bei Kansas technisch perfekt aber auch steril rüber. Musikalisch war es klasse, und auch ein toller Kontrast zu Ten Years After, aber man merkte das Walsh nicht mehr an seine Leistung von früher Anknüpfen kann. Es gibt halt Sänger wie ihn, oder auch Ian Gillan welche das nicht mehr ganz so hinbekommen und dann gibt es Leute wie Saga Sänger Michael Sadler welcher fast noch so singt wie in den alten Zeiten..

  • Dass es so steril rüberkam -- schade, könnte aber auch daran liegen, dass sie die Songs seit 30, 40 Jahren und nur wenige davon seit 2000 erst spielen. Wahrscheinlich können sie die wirklich und nicht nur sprichwörtlich "im Schlaf"...daher ist es ja umso mehr schade, dass sie keine neuen Songs mehr aufnehmen. Wenn nur ein paar davon etwas taugten und es ins Live-Set schafften, würde das vielleicht die Angelegenheit mehr aufmischen.


    Komisch ist das mit dem kreativen Niedergang schon - 1995 das letzte Mal neue Songs vom Rest der Formation, dann 2000 das im Wesentlichen von Kerry Livgren geschriebene Somewhere To Elsewhere - irgendwie im Vergleich zu Genesis nicht eine Band von vielen talentierten Songwritern.

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014

  • Also das war die Setlist (von Luxembourg steht sie nicht drin, aber ich denke nicht das die viel anders war)
    Kansas Concert Setlist at Poppodium 013, Tilburg on July 25, 2014 | setlist.fm


    Bei solchen Tourneen wird sowieso eher auf ältere Songs gesetzt, aber Ten Years After haben auch keine neuen Songs (wobei sie sagten sie wollen ein neues Album aufnehmen, da bin ich mal gespannt), und die haben die auch mit Leidenschaft gespielt. Gut, die haben mit dem neuen Sänger/Gitarristen wieder neues Feuer, auch klar. Aber wenn ich Kansas wäre und die Performance sehen würde, als zweite Band da muss man sich doch denken " so und jetzt knallts erst richtig" :D


    Die neueren Sachen kenne ich nicht wirklich muss ich sagen, aber seit den 90ern kam eh nicht mehr so viel, wenn sie dann immer die gleichen Songs spielen, wunderts mich auch nicht, naja vielleicht bekommen sie mit dem neuen Sänger mal wieder Motivation (auch für neue Songs)

  • Neue Songs - ich glaube, eher nicht. Kerry Livgren war DER kreative Kopf für die Musik von Kansas. Die Alben ohne ihn konnten zur Gänze ja auch nicht wirklich überzeugen. Wobei es da einige Perlen dennoch gibt, die nicht von ihm stammen, z.B. House On Fire oder Inside Of Me vom 88er Album In The Spirit Of Things. Auch das 95er Album Freaks Of Nature konnte für mich über weite Strecken auch ohne Livgren-Songs überzeugen. Aber die wahre Substanz stammte aus der Kombination Songwriting von Livreen und die unglaubliche Performance von Walsh und allen anderen zusammen...


    Ich denke, sie leben halt mittlerweile vom extensiven Touren, gut möglich, dass sie das auch machen müssen, um finanziell zu überleben? Es scheint ihnen aber auch nach wie vor genug Spaß zu machen...

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014

  • Das Kansas Album das man haben muss ist „Two For The Show“ (besonders
    wenn man nur Eins haben will), es ist eines DER Live-Alben der 70er die man
    haben muss!!
    Ich habe es nach langer Zeit mal wieder hervorgeholt und es versammelt alle
    die Prog-Rocker der Band, zudem ist die Band auch auf ihrem Höhepunkt
    und in Top-Form - Steve Walsh hat nie besser und kraftvoller gesungen.
    Es ist während der 77/78 Tour entstanden und wäre vielleicht noch
    toller geworden, wenn es in einem Guß aufgenommen worden wäre.


    Kleine Kostprobe:
    https://www.youtube.com/watch?v=XR-vSjO8LRU

    Bilder

    15.04.08: JEAN-MICHEL JARRE, Frankfurt am Main
    20/21.04: MICK POINTER, Lorsch/Aschaffenburg
    26.04.08: JOSEPH ARTHUR, New York
    28.04.08: THE VERVE, New York
    04.05.08: MARK KNOPFLER, Frankfurt am Main
    28.05/23.08.08: JETHRO TULL, London/Hanau
    05.06.08: POLICE, Mannheim
    10.06.08: KISS, Mannheim
    16.06.08: BRUCE SPRINGSTEEN, Düsseldorf
    18.07/01.11: Tangerine Dream,Loreley/London
    20/30.08.08: REM, Loreley/London
    03.10.08: THE MUSICAL BOX, Frankfurt am Main
    19.10.08: Porcupine Tree, London

    Einmal editiert, zuletzt von emerald ()

  • Mit einem Album ist bei KANSAS wohl nicht mehr zu rechnen. Gerne hätte ich noch etwas gehört. Die Band lebt seit Jahr(zehnt)en vom Touren, wie viele andere auch.


    Genau das dachte ich bis vor kurzem ja auch. Aber siehe da, ebenfalls am 23.9. (wie auch Marillion) veröffentlichten Kansas ein neues Album. Das erste seit geschlagenen 16 (!!!) Jahren! Mit drei neuen Band-Mitgliedern – auch nicht ohne. Beim PROG Magazine ist es Album des Monats, bei den Kollegen von eclipsed kommt das Album auch gut weg. Ich war dennoch skeptisch und muss dem Album auch noch ein paar Durchläufe geben, bis ich da wirklich zu einem schlüssigen Urteil komme. Hier meine ersten Eindrücke:


    Der neue Lead-Sänger Ronnie Platt klingt eher nach John Elefante oder anderen HardRock-Sängern, aber er bewegt sich kraftvoll und sicher in dem für Kansas so typischen hohen Register. Die Songs sind eher so eine Mischung aus den späten 70er-Jahre-Stücken und den 80er-Jahre-Mainstream-Verbrechen.


    Live ist mit der Band in Europa ja wohl nicht so schnell zu rechnen. Ich hab es auch nur einmal vor nunmehr schon 11 Jahren geschafft, sie mal live zu erwischen. Schade – denn rocken können sie verdammt gut!


    Mal sehen, ob das Album The Prelude Implicit noch etwas bei mir wachsen kann…

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014


  • Sie waren 2014 im Juli hier in Luxemburg, Schloss Beaufort, ich hatte Tickets, aber dann kam meine Tochter am gleichen Wochenende zur Welt und ich konnte nicht gehen, war aber eine gute Entscheidung :engel: der kumpel dem ich die Tickets verkauft habe war auf jeden Fall begeistert :rolleyes


    Die neue Cd gefällt mir überraus gut, finde sie sogar besser als die neue Marillion, die mich ehrlich gesagt, etwas langweilt :(

  • Ich hatte das große Glück, Kansas am 26. Juli 2014 als Headliner bei Rock Of Ages, Seebronn sehen zu können.
    Es war ein großartiges Konzert (Sound: wie auf einer sehr gut remasterten CD!, -> also gigantisch)! Die Setlist entsprach einer "Greatest Hits - Compilation", d.h. alle Highlights waren vertreten.


    Bin auch mal auf die neue CD gespannt. Kommt in den Kritiken, die ich bislang gelesen habe, ausnahmslos gut weg.


    It's 5-4 on William Wright!