GENESIS - 30 Jahre "We Can't Dance" - die Jubiläumsumfrage und Rückblicke

    • Offizieller Beitrag

    Ach, richtig. Das war auch die Zeit, in der alle meinten, ein CD-Album müsse dann auch zwingend 70 Minuten Spielzeit haben und das immer zu erreichen versuchten...

    Technisch gesehen haben sie es ja auch geschafft

  • Ach, richtig. Das war auch die Zeit, in der alle meinten, ein CD-Album müsse dann auch zwingend 70 Minuten Spielzeit haben und das immer zu erreichen versuchten...

    Warum siehst Du das so negativ?

    Es war doch eher so: man zahlte für die CD 10.- Mark mehr als für die LP. Also war es nur fair, wenn einige Bands einem Mehrwert in Form von mehr Musik gegeben haben.

    Dass in manchen Fällen diese zusätzliche Musik weniger gut war oder der Hörer mit so einem langen Album überfordert war - das erkennt man heute ganz gut. Aber wenn ich 1990 im Laden stand und überlegte, ob ich meine mühsam gesparten 30.- für das Album mit 35min Musik ausgeben sollte oder für das mit 70min, dann war die Entscheidung klar.

    Ich hatte sogar für mich eine eiserne Regel: nie mehr Mark als Minuten!

    Habe ich dann aber doch hier und da mal gebrochen.

    • Offizieller Beitrag

    Lustige Regel! :P:thumbup:

    Und ich denke, ich war damals ähnlich drauf.

    Gab es tatsächlich CDs, die über 70 Mark gekostet haben???


    Aber ich meine genau das: Wenn ein Album voll gehauen wird mit irgendwas, nur damit 70 Minuten zusammenkommen, sehe ich das (inzwischen) als kontraproduktiv. Da kann einem auch schon mal die Lust vergehen.


    Und, um wieder on-topic zu werden: Genau das empfinde ich bei diesem Album. Abgesehen davon, dass es sowieso nicht aus meinen Lieblingsphasen der Band stammt und es z.B. ein paar Hits gibt, die ich echt nicht brauche, hat es auch ganz allgemein für mich ein paar "Langmacherfüllsel".

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem mit den langen CDs (und deren Langweiligkeit) war nicht unbedingt die Spieldauer, sondern das Fehlen der typischen LP-Spannungsbögen, die sich jeweils über eine ganze Seite erstreckten und im Schnitt etwa 18-20 Minuten lang waren. Die Tracklisten waren entsprechend durchchoreographiert mit einem lauten Opener am Anfang und einer leisen Ballade am Ende - was auch technische Gründe hatte, denn am Anfang jeder LP-Seite ist die Relativgeschwindigkeit von Nadel zu Rille ca. 2,5 x größer als kurz vor der Auslaufrille - die Auflösung und vor allem die Impuls-Wiedergabetreue verschlechtert sich also mit zunehmender Spieldauer. Auch dass die LP zur Hälfte der Gesamtspieldauer umgedreht werden muss, und somit eine längere Pause entsteht, wurde bei der Erstellung der Song-Reihenfolge berücksichtigt.


    Da diese Rahmenbedingungen für die CD keine Rolle spielen, hat man bei der CD-Tracklist prinzipiell die freie Wahl und in Unkenntnis der Vorteile der LP-Spannungsbögen bemühte man sich oft gar nicht um etwas ansatzweise vergleichbares. Mit vorhersehbarem Resultat.


    Bei "We Can't Dance" ist das jedoch gar nicht mal schlecht umgesetzt - offenbar hat man hier die Doppel-LP-Aufteilung von Anfang an im Hinterkopf gehabt. Es gibt vier Seiten mit jeweils drei Tracks und Spieldauern zwischen 15 und 21 Minuten. Nicht zufällig sind A1, B1 und C1 drei Single-Auskopplungen und C3 und D3 immerhin zwei vergleichsweise ruhigere Stücke. Trotzdem funktioniert die Zusammenstellung nicht als CD - weil es einfach zu viele mäßige bis schlechte Füller und zu wenig Varianz beim Sound gibt.

  • Zitat

    Gab es tatsächlich CDs, die über 70 Mark gekostet haben???

    Klar, da gab es einige. In Europa zum Beispiel einmal eine CD von David Sylvian, die allerdings zusammen mit einem Buch erschien. Damals war es eben "Take it or leave it", nix Streaming oder Internet. Maximal ein Überspielen auf Tonband oder Kassette war drin, wenn man einen kannte, der so leichtsinnig war, die Kohle zu löhnen. Und dann gab es eben Japan-Importe. Eine CD, an die ich mich entsinne, ist "Tokyo Joe" von Ryuichi Sakomoto - 75,- DM bei WOM hinterm KaDeWe, habe ich gezahlt. Mensch, haben die sich gefreut, seit 3 Jahren stand "das Ding" wie Blei bei uns ... Und dann gab es 1999-2001 eine Serie mit Japanischen Mini-Vinyl-Repliken der Ausgaben von King Crimson, wunderbare Sache. Die waren so schon teuer, aber machbar. Wegen 9/11 ist der Yen-Kurs so dermaßen gestiegen, dass ich die letzten beiden, ich glaube "USA" und "Earthbound" (beide erstmals überhaupt auf CD, glaube ich) für jeweils 75,- DM (inklusive Kollegenrabatt!) erwerben konnte. Äh, ja, falscher Thread, aber ein Mod hatte die Frage gestellt ;)

  • Völlig Off Topic, aber doch: die einzelne CD's waren damals bei uns fast alle 29,95 Gulden (auch We Can't Dance) und die Doppel CD's 39,95 Gulden. In DM etwa 27,00 und 36,00.

  • ...lacht mich ruhig aus aber mein Lieblingsalbum von Genesis besitze ich auf einer MC 8|

    Weiß Jemand also bei Musikkassette - wie lang ist das Album da ist ??


    ((nein ich hab die nicht mehr gespielt seit Jahrzehnten weil kein Abspielgerät und andere Medien PLatinum Colection + Spotify))


    GENESIS..............................Fan seit 1992 > Auslöser: 'We Can't Dance'
    PHIL COLLINS........................Fan seit 1992 > Auslöser: 'I Can't Dance' :tanzen:

    PHIL COLLINS........................Live 07. Juni 2019 Berlin

    GENESIS - the last domino ?.....Live 22. März 2022 Amsterdam

  • Unterhaltsamer und teilweise facettenreicher Podcast:

    Der lief in SWR1 und wurde 2021 anlässlich der Last Domino Tour gesendet.

    Genesis - "We Can't Dance"
    “Face Value” und “...But Seriously” von Phil Collins und auch Peter Gabriels “So” haben wir schon in Meilenstein-Folgen besprochen. Von Genesis war bislang nix…
    www.swr.de

    From the pain comes the dream. From the dream comes the vision. From the vision come the people. From the people comes the power. From this power come the change.”

    Peter Gabriel