PETER GABRIEL - The Veil

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    Der Rhythmus am Anfang klingt stellenweise wie die Anschläge einer Schreibmaschine ... Das Stück - sehr reduziert, nur programmierte Rhythmen, ein paar Stimmeffekte, ein bisschen Keyboard. Damit liegt der Fokus auf dem Text, der das Bild eines einsamen Mannes in einem einsamen Boot auf dem Meer mit der Metapher eines Datenmeeres koppelt... das fasst der Artikel, den Christian verlinkt hat (danke!), gut zusammen.


    The Veil hat gewissermaßen zwei Vorläufer in Gabriels Werk. Beide Male wird darauf hingewiesen, dass jemand zusieht. "The eyes of the world are watching now" (Biko) war noch eine drohendes Versprechen an das Apartheidregime - in The Veil zeigt jemand, wie und wer genau wo überall hinschaut.
    Und wie im zweiten Vorläufer geht es um Informationsfluss: "Information flows" heißt es in The Veil, aber es geht nicht mehr darum zu übertragen und zu empfangen ("receive and transmit" - Signal To Noise), sondern darum, wer bei dieser Kommunikation alles zuschaut.


    Mit Biko hat The Veil die reduzierte musikalische Form gemeinsam, mit Signal To Noise die stark "elektronische" Gestaltung (in der dieses Schreibmaschinensample, wenn es denn eins ist, eine bezaubernde anachronistische Wirkung hat).


    Gefällt mir. Wird sicherlich nicht die Charts raufstürmen, aber das muss es auch nicht.

  • ich hab gestern die 3 Minuten Version gehört.


    ich kann martinus nur zustimmen.
    ich würde sogar weiter gehen.


    das lied strotzt vor selbstzitaten (in den Melodien).
    der song selber eher reduziert.


    wenn die 5 Minuten Version nicht am schluss nochmal die die kurve kriegt, glaub ich, das der song zu den üblichen Soundtrack Abfallprodukten von pg gehört.
    oder war irgend ein soundtrackbeitrag (ohne birdy und Passion) je von grosser relavanz?

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    The Veil hat gewissermaßen zwei Vorläufer in Gabriels Werk. Beide Male wird darauf hingewiesen, dass jemand zusieht. "The eyes of the world are watching now" (Biko) war noch eine drohendes Versprechen an das Apartheidregime - in The Veil zeigt jemand, wie und wer genau wo überall hinschaut.
    Und wie im zweiten Vorläufer geht es um Informationsfluss: "Information flows" heißt es in The Veil, aber es geht nicht mehr darum zu übertragen und zu empfangen ("receive and transmit" - Signal To Noise), sondern darum, wer bei dieser Kommunikation alles zuschaut.


    Mit Biko hat The Veil die reduzierte musikalische Form gemeinsam, mit Signal To Noise die stark "elektronische" Gestaltung (in der dieses Schreibmaschinensample, wenn es denn eins ist, eine bezaubernde anachronistische Wirkung hat).


    ich würde sogar weiter gehen.


    das lied strotzt vor selbstzitaten (in den Melodien).


    Die Parallelen in allen Ehren, aber ob das nicht etwas zu viel der Interpretation ist... :gruebel:

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    Die Parallelen in allen Ehren, aber ob das nicht etwas zu viel der Interpretation ist... :gruebel:


    Also ich habe mal aufgeschrieben, welche Bezugspunkte ich in The Veil sehe. Dass du darin "etwas viel der Interpretation" siehst, halte ich für etwas viel der Interpretation...:augenrollen:

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    Dann sage ich es anders: Ich finde diese "Bezugspunkte, die du in The Veil siehst" etwas weit hergeholt.


    Vielleicht musst du The Veil einfach nochmal aufmerksam hören und auf diese Bezüge achten...
    Ich entdecke Anklänge und Anspielungen oft auch erst nach vielfachem Hören - oder nachdem mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat, dem der Bezug unmittelbar ins Auge (bzw. Ohr) gefallen ist.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht musst du The Veil einfach nochmal aufmerksam hören und auf diese Bezüge achten...
    Ich entdecke Anklänge und Anspielungen oft auch erst nach vielfachem Hören - oder nachdem mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat, dem der Bezug unmittelbar ins Auge (bzw. Ohr) gefallen ist.


    Auch wenn ich den Song vielleicht nicht rauf und runter aber doch so einige Male gehört habe, werde ich das mit diesen Hinweisen im Hinterkopf nochmal tun.


    Ob Gabriel das letztlich so gewollt hat oder es eher zufällig so ist, verbleibt erst mal im Ungefähren.


    Da stimme ich dir zu. Allerdings war davon, dass Gabriel das bewusst gemacht hätte, keine Rede.


    Ich glaube, dass fast jeder Musiker - bewusst oder unbewusst - hier und da Anleihen bei sich selbst nimmt.