TotW: [12.09.-18.09.2016]: GENESIS - Like It Or Not

  • Hm, kommt ja insgesamt eher durchwachsen an, das Ding. Habe den Thread hier mal wieder herausgekramt, da ich mir gestern Abend zum ersten Mal seit vielen Monden wieder die "Abacab" in Gänze gegeben habe und dieser Song mich dabei positiv überrascht hat. Und das, obwohl ich ihn zuvor bestimmt auch schon mindestens 100 Mal im Laufe der letzten 34 *oha* Jahre seit Kauf der LP gehört hatte.


    Ich kann mich noch gut erinnern, dass mir "Like It Or Not" in den ersten Jahren am wenigsten auf der Platte gefallen hat, da ich ihn wohl für musikalisch zu monoton oder was auch immer gehalten habe. Dann gab es vor etwa 20 Jahren eine Zeit, in der ich Feuer und Flamme war, um dann auf einmal wieder auf kuschelige Zimmertemperatur abzukühlen. Übrigens stelle ich sowas bei vielen Liedern und Alben fest und bin darüber sehr froh. So entdeckt man immer wieder mal etwas von Neuem, und es wird einem bewusst, wie sehr sicherlich auch gewisse Erfahrungen und Lebensphasen beim Hören eine Rolle spielen.


    Doch genug geplaudert - jetzt zum knallharten Härtestest. Ich vergebe 13 Punkte und stelle (wieder) fest, dass Phil hier eine seiner besten Gesangsleistungen aller (ja, aller) Zeiten abliefert. Überhaupt bin ich der Meinung, dass er auf der "Abacab" stimmlich auf seinem Zenit angelangt war. Hier wird es besonders deutlich aufgrund des einerseits äußerst gefühlvoll und melancholischen Vortrags (sowohl in den ersten Strophen als auch beim anfänglichen "it's been a long, long... time"), der dann übergeht in sein in den frühen 80ern typisches, wunderbar kraftvolles und in diesem Fall sehnsüchtiges Schreien.


    Es ist schon erstaunlich - obwohl es sich um einen Rutherford-Beitrag handelt, ist es vor allem Phil, der hier das Besondere ausmacht. Und genau dieses fruchtbare Miteinander habe ich an unseren Jungs immer besonders geschätzt.


    Auch die Drums knallen sehr schön und sind am Ende deutlich variabler, als es einem vielleicht beim oberflächlichen oder auch nur ersten Hören aufgefallen sein könnte. Für diejenigen, die es als eher langweiliges Lied ansehen - hört es euch vielleicht nochmal unter diesen Gesichtspunkten an.

  • Eher "like" als "not"; es gäbe genug andere Stücke auf der Scheibe, deren Herausgabe mein voller Zorn trifft ;-). Es ist ein seltsam Ding mit ABACAB, viel Schatten, aber so insgesamt mehr Licht als auf allen späteren Scheiben. 8 Punkte.


    Zitat

    ... Und genau dieses fruchtbare Miteinander ...

    habe zuerst "dieses furchtbare Miteinander" rausgelesen ;)

  • Eher "not" als "like", seit dem ersten Hördurchgang, aber 8 Punkte kann ich auch noch geben, wegen der Gesangsleistung, die ja aber auf dem gesamten Album hervorragend ist, wie mein Vorvorredner bereits statete.

    Melodie, Rhythmus und Akkordfolgen finde ich aber zu belanglos. Für mich das schwächste Stück des Albums.

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

  • Eigentlich recht rockig. Das mag ich. Ein wenig höre ich da den "Wind & Wuthering" Sound heraus.

    Leider betrifft dies auch Phils Gesang. Hätte mir die gerade die Passagen in denen Phil schreit, anders gewünscht. Vielleicht eine andere Tonlage.

    Mit ABACAB kann ich bis auf wenige Ausnahmen wenig anfangen.

    Für mich sind das 9 Punkte.

  • Abacab ist für mich bis heute das Album, welches ich am zwiespältigsten betrachte. Aber ich kann nicht sagen "I do not like it" oder "yes, I like it". Das betrifft auch die einzelnen Stücke, zu denen sich meine Meinung im Laufe der Jahre immer wieder geändert hat.

    Like it or not gefällt mir ganz gut, aber es ist definitiv keines der Stücke, die ich auf eine Playlist packen würde (wenn ich eine playlist hätte). 8 Punkte

    it's one o'clock and time for lunch ...:kaffee:

  • Einfach gestrickter Song

    Hm, finde ich nicht, hat jedenfalls keinen typischen, leicht durchschaubaren Aufbau:


    [drum intro]

    A (Gitarre spielt phrygische Tonleiter auf Fis aufwärts, ohne 7. Stufe)

    B (Strophe, D-Dur)

    C (pre-chorus: A7,9,11 / A7, dann E7 / E7,9,11, endet immer mit "... I gave you everything ...")

    [drum break]

    D (chorus: E im Bass, E7,9,11 / E7)

    C

    D

    C

    A

    E ("It's been a long ..."-Teil; über D im Bass die Harmonien: D, A, G, C, G, D, A ...)

    A

    E [bis zum fade-out wiederholt]


    Also:

    ABCDCDCAEAEE... :huh:

    Understand, Rael: It´s a trick of the tail ...