GENESIS: 30 Jahre "Invisible Touch" - Rückblicke und Jubiläums-Umfrage

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    Jubiläumsumfrage: Welche Tracks sind Deine drei Favoriten der INVISIBLE TOCH Sessions? 57

    1. INVISIBLE TOUCH (12) 21%
    2. TONIGHT TONIGHT TONIGHT (37) 65%
    3. LAND OF CONFUSION (20) 35%
    4. IN TOO DEEP (6) 11%
    5. ANYTHING SHE DOES (8) 14%
    6. DOMINO (34) 60%
    7. THROWING IT ALL AWAY (12) 21%
    8. THE BRAZILIAN (20) 35%
    9. I'D RATHER BE YOU (Non-Abum-Track) (0) 0%
    10. FEEDING THE FIRE (Non-Album-Track) (5) 9%
    11. DO THE NEUROTIC (Non-Album Track) (17) 30%

    So, ich hab nun endlich die Invisible Touch Rezension fertig gestellt.


    http://www.genesis-fanclub.de/…ch-CD-Rezension-s312.html


    nun würde ich gerne mal versuchen, auf Grundlage der Rezi ne Diskussion mit möglichst vielen verschiedenen Sichtweisen und Bewertungen des Albums hinzubekommen.


    und bitte: Sachen wie "das Teil is grotte" oder "so ne scheiß-Platte" soll hier eben nicht gepostet werden!
    Im Abacab SUpports Thread ging das ja größtenteils auch ganz gut...

  • Sorry für mich, ich liess dieses Album wirklich den Anderen Mainsteamern über, mit dieser Hitkanone war alles was mir in Genesis gefallen hat gestorben, da war ich 25.
    Ich hatte die LP gekauft und eine Stunde später die Scheibe als Frees Bee verwendet (eignete sich nicht so schelcht)


    Das war auch absolut kein Problem, in diesen Jahren war Genesis nicht mehr in meinen Playlists, dafür kannte ich Prefab Sprout's "Steve Mc Queen", The The's "Mind Bomb", The Fixx"s Shuttered Rooms, Kate Bush' s Hound of Love oder die gesammte Spliff Diskographie paasten viel besser in diese mitte 80' sogar Pink Floyd's "Momentary Laps of Reason" - alles nur nicht Invisible Touch: die Krönung Collin's Arroganz! -
    Naja, ich hatte vieles andere noch entdeckt in dieser Zeit, da erschien mir Genesis musikalisch weit nicht mehr glaubwürdig unter den Motto, tönt doch gleich wie alle andere UKW Kagge.


    Erst viel später, in 2007, während der Tour, haben mir die IT Songs gefallen, sogar alle die gespielt wurden, nur weil sie Collins nicht mit dieser schmalzig versoffenen 86's Stimme gebracht hat, sondern endlich mit Gefühl.

    2 Mal editiert, zuletzt von doctordiper ()

  • IT war die erste CD, die ich mir selbst gekauft hab (zusammen mit der Mama Maxi-Single). Mit meinen damals 14 Jahren fand ich das Album großartig - ein Hit nach dem anderen. Was ich heute als 80er Jahre Plastic-Sound bezeichnen würde, fand ich jahrelang großartig. Einzig In Too Deep fand ich schon damals nicht so dolle. Aber ansonsten gab es keinen Aussetzer. Heute finde ich das Album einfach nicht mehr spannend. Zweifelsohne gute Popmusik. Aber der Zahn der Zeit hat doch (vor allem wegen dieses Plasticsounds) sehr am Album genagt. Wenn LOC im Radio läuft, freu ich mich trotzdem noch. Domino kommt live stark rüber, mit Prog hat das aber rein gar nichts zu tun. TIAA war 1992 live klasse, 2007 war es langweilig runtergenudelt. Aber eigentlich ist der Song sowieso ein Lückenfüller. Den Titelsong kann ich allerdings wirklich nur noch unter Schmerzen hören :schock2:

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

    • Offizieller Beitrag

    interessante Aussage, ich fand eigentlich immer, dass Collins' Stimme auf Genesis, Invisible Touch, No Jacket Required und We Can't Dance am besten geklungen hat - und vllig frei von "arroganz", da erschließt sich mir nicht ganz, was genau du damit meinst.


    Seine Stimme war 2007 deutlich anders, wie auch bei Gabriel gab es Facetten, die mir deutlich besser gefallen haben als früher (zB In The Cage, das hat er 1986/7 noch ziemlich überhöht gesungen)

  • über Invisible Touch kann man ja sagen was man will, aber letztendlich bin ich, wie viele viele andere, genau über diese LP auf Genesis aufmerksam geworden. OK, Mama und That´s all waren mir ja durchaus bekannt, aber von wem ? war irgendwie erstmal egal und als 1985 auf einmal überall Phil Collins lief (no jacket required) und im Fernseh auch ständig auf diesen kleinen glatzköpfigen Briten aufmerksam gemacht wurde, hatte ich auch erstmal die Meinung "ist halt Phil Collins". Damals lief die Platte rauf und runter, bis auf (natürlich ?) throwing it all away (wobei ich das Cover der Maxi sehr schön fand :D ) und into depp. Aber alles andere ... ständig.

    Hm, mir ist die zu große Nähe zu Collins solo eher unangenehm, aber dennoch hat die Scheibe durchaus Genesis-Klassiker, wie eben "the brazillian" (nicht ganz wie Los Endos aber versöhnlich am Ende der Scheibe) und natürlich "Domino I+II" (damals und auch heute bin ich von allen "Mehrteilern" begeistert und hatte gehofft das dieses Prinzip in Zukunf weiter ausgebaut wird, also nicht nur innerhalb einer LP sondern quasi Domino Part III + IV auf der nächsten Scheibe etc pp) und tonight tonight tonight (allerdings nur Albumversion!!).

    Der Rest war gut für den Bekanntheitsgrad, eben Mainstream, wie LoC, It, tiaa und id. Kann man mögen oder auch nicht, zur damaligen Zeit war´s durchaus einfach was anderes. Und es brachte nochmal Fanpotential !! Was und wie die sich dann differenziert haben mit der Zeit ...

    Heute sehe ich die Platte als einfachen Einstieg. Gefällig und glattpoliert um ja nichts falsch zu machen. Leider konnte der Nachfolger WCD dem nicht ganz entgegnen und man blieb zu sehr Phil ... leider ?!?!

    Aus heutiger Sicht ordne ich´s einfach anders ein; Invisible Touch ist ein hervorragendes, extrem gut gemachte Pop-Album mit leichtem Progelementen.
    Eine Scheibe ausschließlich mit einem Domino das eine Hälfte in Anspruch genommen hätte und einer Seite auf der lediglich tonight tonight tonight, the brazillian und vll noch feeding the fire wie auch do the neurotic gewesen wären, hätte dem "althergebrachten" Fan sicher besser gefallen, aber Genesis wären zurückgefallen, in den wohlbekannten Geheimtipp mit Hitpotential.

    Für mich ein durchaus bedeutendes Album, wenn auch nicht unbedingt von der Musikqualität (im Sinne von Kreativität!) aber ... diese und die Vorgängerplatte, haben Genesis gefestigt, bevor sie dann am eigenen Gewicht erstickt sind (?!?!).

    Sozusagen die letzte Scheibe, bei der alle frei aufspielten ...

    2 Mal editiert, zuletzt von Detlev Jäschke ()

  • interessante Aussage, ich fand eigentlich immer, dass Collins' Stimme auf Genesis, Invisible Touch, No Jacket Required und We Can't Dance am besten geklungen hat - und vllig frei von "arroganz", da erschließt sich mir nicht ganz, was genau du damit meinst.


    sehe ich ähnlich. In der Zeit merkt man ihm an das er frei "aufspielt", Spaß hat und (noch) ganz in der Gruppe aufgeht, aber genauso in der Solokarriere. Die "Arroganz" in der Stimme höre ich wenn überhaupt eher in den Solo-Scheiben ab 1995 :rolleyes:

  • interessante Aussage, ich fand eigentlich immer, dass Collins' Stimme auf Genesis, Invisible Touch, No Jacket Required und We Can't Dance am besten geklungen hat - und vllig frei von "arroganz", da erschließt sich mir nicht ganz, was genau du damit meinst.


    Seine Stimme war 2007 deutlich anders, wie auch bei Gabriel gab es Facetten, die mir deutlich besser gefallen haben als früher (zB In The Cage, das hat er 1986/7 noch ziemlich überhöht gesungen)


    Das ist rein eine Auffassungssache, Phil Collins IST ein Genie, unbestritten!
    Nur hatte er so Lebensabschnitte die mich nicht interressiert haben.
    Ich lernte Collin's Stimme mit Trick, Wuthering und Seconds Out, John Martin, Anthony Phillips und Hackett kennen, und da war er mir sogar lieber als Gabriel, weil er mit grosser Sensibilität gesungen hat, und auch mit sehr viel Humor.
    Beides hat er dann immer wie mehr verloren - Mit Duke dachte ich, jetzt pflegt Collins sein Image, jetzt geht er richtig ran, gar nicht so uninterressant diese Starke stimme....Aber es kam nicht so weit das Collins aus sein Duke Charakter etwas entwikelt hat...


    Ich verstand auch warum, sein Liebeskummer hat er mit einer auserordendlichen Ehrlichkeit mit seinen Genesis Fans geteilt, bis er es in sein ersten Solo Album richtig zum Ausdruck brachte.


    Nur dann wurde es anders, Collins hatte "Drinking Problems" wie er es selber 1996 zugegeben hatte, und da wollte er undbedingt seinen "Joe Cocker" spielen, und das passte ihm nicht (nur meine Empfinden, gell)
    Er schaffte noch viel mehr, er wurde zum meist gefragtesten Musiker, und die Presse verdiente sich goldene Eier mit den Name Phil Collins.


    Als ich dann Mama gehört habe dachte ich "Toll, Genesis sind auf einen eigenen Cold Wave Tripp" Aber das Album erschien mir langweilig, ausser Gonna Get Better und einige B Sides obwohl mich diese Stimme nervt, finde ich sie wiederum in Songs wie "Me and Virgil" absolut angepasst und interressant.


    Both Sides zeigt ein Collins der wieder zu hört, sich fragen stellt, und dass kam auch sehr gut in der WCD, nur seine Stimme nervt mich trotzdem, Songs wären gar nicht so schlecht, einzeln kreutzt man interressante Sachen aber für mich schlummert es gesamthaft dahin...


    Invisible Touch ist nicht unlogisch, "Rock and Roll" hätte mir sicher in der Pubertät gefallen aber mit 12/13 hatte ich Sweet, Slade und Suzie Quatro hals Hit Lieferanten....immerhin Steve Hackett sagte mal, er möge The Brazilian sehr gerne. Hat Tony an Kim Poor gedacht als er den Song schrieb?

    2 Mal editiert, zuletzt von doctordiper ()

  • Invisible Touch ist nicht schlecht ... es ist sogar perfekt. Die Zeit ist optimal genutzt, keine Spielfehler weit und breit, mit einem Sound der nirgends aneckt und gut ins Ohr geht.
    Das ist kein Progressive Rock; das wollten Genesis ja auch nicht machen.
    Aber diese Perfektion geht mir auf den Zeiger ...
    ....
    Progressive Rock mag ich nicht, wenn er unbedingt intellektuell sein will (z.B. bei einigen Sachen von King Crimson).


    Die Prog-Sachen die ich mag lassen sich einfach Zeit, brauchen u.U. mehrere Minuten, um zu beginnen und fordern vom Hörer auch Zeit, die er sich nehmen muss.



    Unterschiedliche Taktarten, Geschwindigkeiten, Lautstärken bringen da Spannung rein, aber das muss nicht sein: die Musik muss einfach nur vielseitig sein, vielseitig in den Texten, Stimmungen, Melodien, - und sie muss bunt sein. Und das geht am besten durch viele Instrumente, die auch alle ihren Stellenwert haben und sich gegenseitig ergänzen.



    Wenn ein Lied 10 Minuten dauert heißt das also noch lange nicht dass es Progressive Rock ist; deshalb Einspruch bezüglich dem Punkt, dass Domino und Tonight³ äußerst progressive Epen sind. "Tonight" ist Pop mit ein bisschen Improvisation nachher, aber das packt mich nicht, das kann der Titelsong von "Abacab" besser.


    Trotzdem: "Domino" ist als Ethno-Pop-Nummer hervorragend, höre es auch sehr gerne. Die paar Sekunden, die nur aus Keyboardflächen bestehen, sind für 80er-Genesis-Verhältnisse einfach einmalig. Trotzdem: "Fading Lights" ist immernoch besser, "Driving" auch.



    "The Brazilian" ist hervorragend, da sehr spannend. Das muss toll klingen in 5.1. :topp:


    Naja - und der Rest. Aalglatt, Musik zum Zähneputzen und Staubsaugen mit Radiobegleitung; schöner Pop, aber ich wüsste nicht, warum ich mir deswegen die CD kaufen würde. Ich denke, dass "Live in Europe" die Sternstunde der CD (Domino) gut erfasst, und da da auch noch mehr schöne Sachen zu hören sind werde ich wohl die kaufen.


    Tja - und wie komme ich auf meine Bewertung, ohne die CD überhaupt zu besitzen? LastFM, da kann man die ganze Genesis-Diskographie durchhören. ;)


    Auf jeden Fall ist "We Can't Dance" deutlich besser - aber der erste Preis für die gelungenste Pop-Nummer der 80er geht an "That's All" vom Shapes-Album. Super ! :topp:


    Ein Satz ist etwas merkwürdig:



    Zitat

    Invisible Touch schloss viele Türen - und ebnete vielen neuen Fans den Weg in die progressiven Wurzeln der 70er Jahre. Dies dürfte das größte Verdienst dieses Albums sein.


    Also hat das Album den Sinn, dass die Hörer des Albums andere Alben der Band kennengelernt haben ? :gruebel:

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

    2 Mal editiert, zuletzt von Max ()

  • Zitat


    Also hat das Album den Sinn, dass die Hörer des Albums andere Alben der Band kennengelernt haben ? :gruebel:

    nicht den Sinn vielleicht, aber es war eine (logische ?) Konsequenz daraus. Und wenn man ehrlich ist, von den über 20 Mio Käufern hat es auch nur ein kleiner Teil gemacht, der Großteil hat auf das nächste Album gewartet. Aber wenn sich vll drei Mio dadurch andere Alben von Genesis gekauft haben ? wieso nicht ?

  • IT ist vor allem eins: Aalglatt, ohne Ecken und Kanten und langweilig. Okay, Land Of Confusion ist ein cooler Hit und The Brazilian gefällt mir (vor allem live) sehr gut. Der Rest ist aber wirklich Durchschnittskost. Was an Tonight, Tonight, Tonight und Domino Prog sein soll hab ich nie verstanden. Das ist Popmusik, in die Länge gezogen wie ein altes Kaugummi. Das kann gut sein, ist aber noch lange kein Prog.


    Nunja, als Mainstream-Pop-Album ist IT natürlich genial und perfekt gemacht, dass muss man ihm lassen. Aber das ist nicht die Musik die ich mag und die ich von Genesis erwarte. Darum kann ich mit dem Album nicht wirklich etwas anfangen..

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!