Alles anzeigenNach meiner Erfahrung gibt es speziell bei Kopfhörern keine unmittelbare Korrelation zwischen Preis und Qualität. Ich wollte vor ca. zwei Jahren für mein iPhone eine einigermaßen tragbare und preislich akzeptable Lösung für Unterwegs erwerben und hatte mir dazu in einer Mittagspause mal sämtliche Kopfhörer beim Mediamarkt vorgenommen - man kann da seinen Player direkt anschließen und die Hörer der Reihe nach mit Musik, die man gut kennt, durchprobieren. Am besten gefallen hatte mir damals tatsächlich einer der teuersten Hörer von Bowers & Wilkins, aber fast genauso gut war ein 70-Euro-On-Ear-Modell von Sennheiser, das ich dann gekauft hatte. Interessant dabei: Der Hörer mit dem miesesten Klang war mehr als doppelt so teuer: ein "Beats by Dr. Dre" - inakzeptabler Sound wegen völlig übertriebener Bässe und Gesamtlautstärke.
Ich muss aber sagen, dass ich den Sennheiser derzeit kaum nutze, weil Apple bei der gegenwärtigen Generation der mitgelieferten iPhone-Kopfhörer (auch einzeln für 25 Euro) die Qualität enorm verbessert hat. Lediglich die Basswiedergabe schwächelt etwas, was man aber mit dem im iPhone eingebauten EQ ("Bass Booster") gut ausgleichen kann.
Und wo ich schon mal dabei bin - im Studio verwende ich ausschließlich einen fast 30 Jahre alten AKG K240DF - das ist der einzige Kopfhörer, mit dem ich abmischen kann!
Habe ihn neulich erst mit neuen Polstern und neuem Kabel ausgerüstet.
[Blockierte Grafik: http://i10.photobucket.com/albums/a108/karl_kugel/AKG_K_240_DF_zps1qrb5ato.jpg]
Die Buchstaben DF (auf die kommt's an!) stehen für "Diffusfeldentzerrung", das ist eine Art eingebautes und nicht veränderbares EQing, mit dem quasi eine Lautsprecherwiedergabe simuliert wird. Fürs iPhone taugt er nicht, weil er hochohmig und daher viel zu leise an dessen schwachbrüstigem Verstärkerausgang ist. Der Hörer klingt völlig neutral, das erwähne ich, weil mir das grundsätzlich sehr wichtig ist beim Musikhören, ich aber auch weiß, dass es genug Leute gibt, die das anders sehen und mögen - z.B. die, die einem Beats-Kopfhörer offenbar tatsächlich etwas abgewinnen können...
soweit ich mir das zusammenschneidern kann im Kopp (schwäbisches Handwerkerhirn),
ist die einzige Möglichkeit, Lautsprecher auf einem Kopfhörer zu simulieren die, über die Zeit zu gehen. Wann hören über Stereo Lautsprecher erreicht der Schall vom linken Lautsprecher das rechte Ohr später und Vice Verca rechter LS zum Ohr links.
du weißt das ich deine Abhandlungen seit Jahren mit Genuss verfolge lieber Tom, aber ob bei Familie Beyerdynamics die Diffusfeldentzerrung über EQing läuft.... na ich weiß nicht....
jedem Freund der Diffusfeld-Entzerrung seien noch die 770er Modelle empfohlen,
allerdings nicht in der Monitorversion (kein Entlüftungsloch, somit schon sehr straff im Bass, ausserdem unbequeme Ohrpolster) und unbedingt in der 80ohm Version (es gibt eine mit 250, die braucht viel zuviel Vorverstärkung, was vor allem tragbare Geräte nicht schaffen.
Tragekomfort in der Studioversion: 7(von 5!) Sternen
Bass: aaaabgrundtief, aber nicht dominant oder künstlich gepusht
Auflösung: Klingt nicht wie ein KH, sondern wie ein Paar sehr gute LS in einem verdammt
gut bedämpften Raum... nichts dröhnt oder resoniert i i einer Weise
Die 150 Taler Strassenpreis sind fair, sehr fair.
Kabel, Ohr und Kopfpolster sind ebenfalls sehr fair seperat zu bekommen.
Die Überhörempfehlung von mir!
Edit: Ich habe den DT 770
Hingewiesen sei darauf, dass 770, 880, 880 Pro und der 990 alle eine Reihe darstellen, die elektrisch identisch bestückt sind (sprich die Treiber), mechanisch jedoch nicht.
Kurz: Wer hört, der höre sich ALLE an, zumal bis auf den 880 Pro der Preis fast identisch ist.
770: Geschlossen
880: Halboffen
990: Offene Bauweise
wichtig: 770 Monitor ist etwas ganz anderes und eignet sich kaum für das neutrale Hören.
Aber ein geiler Monitor für zB Schlagzeuger... aber eben was anderes....
Freu mich auf eure Testberichte
Gruss, Basti