Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...

    • Offizieller Beitrag

    Die Leute unter 25 werden den Klimawandel als erste ausbaden müssen. Die Leute über 50 sind schon alt oder Staub, wenn der Klimawandel so richtig zuschlägt. Blöderweise treffen letztere gerade die Entscheidungen, die die klimatischen Gegebenheiten für das Leben ersterer stark beeinflussen werden.

    Und die Ü50 haben die Stirn zu sagen: "Ach ihr Kinderchen und eure Angst vor Klimawandel! So schlimm wird's schon nicht werden", dass ich bereit wäre, mehr zu zahlen für Flugreisen (oder sie bewusst einzuschränken), mehr zu zahlen fürs Benzin (oder sparsamere bzw. alternative Antriebe massiv voranzutreiben), mehr für Produkte des täglichen Bedarfs zu zahlen, weil die Klimaschädigungen in die Preise eingerechnet werden oder generell den liebgewonnenen Komfort aufzugeben oder teurer (ehrlicher) zu gestalten.


    Der schöne Gedanke , dass wir "kommenden Generationen eine bessere Welt hinterlassen" sollen oder wollen, ist schon seit einer ganzen Weile im Ordner "Phrasensammlung für Sonntagsreden" abgeheftet und scheint in der Politik niemanden mehr anzutreiben. Das ist schlimm genug.


    Aber "den jungen Leuten" vorzuwerfen, dass sie ständig dasselbe fordern, nur weil "die Alten" diese Forderungen wegen unbequem einfach ignorieren und aussitzen - das finde ich, ehrlich gesagt, schäbig.

  • Warum ist für dich ein Verzicht auf Fleisch denn ausgeschlossen?
    In der Zukunft gibt es ja Hoffnung, dass Fleisch als Massenware bald in-vitro hergestellt wird. Ich bezweifle nur, dass das kaum jemand essen wird, weil es nicht natürlich ist. Die heutige Herstellung von Fleisch hat aber auch nichts mit Natürlichkeit zu tun...

    Eric Clapton: Hamburg Phil Collins: Köln (5x) , Hannover (2x) , Köln (2x) Genesis:15.06.2007 - Hamburg (AOL Arena) Peter Gabriel:18.10.2013 - Hamburg; 03.05.2014 - Hannover Steve Hackett:11.09.2015 - Hamburg, 23.04.2019 - Hamburg The Musical Box: 31.10.2014 - Bremen, 23.11.2018 Bremen Australian Pink Floyd Show: 5x (seit 2015) Roger Waters:14.05.2018 - Hamburg Nick Mason's A Saucerful of Secrets:13.09.2018 - Hamburg Queen+ Adam Lambert: 20.06.2018 - Hamburg Robbie Williams:11.07.2017 - Hannover

  • Lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis der Kippunkt für den Amazonas-Regenwald erreicht wird. Heisst, wenn der überschritten ist kann man machen, was man will, man kann den früheren Zustand nicht wiederherstellen und das Gebiet wird versteppen oder verwüsten, und dann gute Nacht.

    Und mit Bolsonaro wird fleissig weiter abgeholzt, dem ist das scheissegal. Sind weniger die Goldsucher, sondern die Rinderbarone.

    Erstmal werden die Bäume mit dem wertvolleren Holz gefällt und das Holz wird verkauft oder selbst genutzt. Danach dann Brandrodung. Wenn man dann einigermassen aufgeräumt hat, kommen die Rinder auf die Fläche. Falls der Boden, was relativ schnell geht, nicht mehr viel hergibt, holzt man dann eben wo anders ab, die Rinder müssen ja irgendwo hin. Auf der aufgegebenen Fläche kann man dann Soja anpflanzen, falls das noch geht, sonst wird das Gebiet einfach brach liegengelassen.

    Habe jetzt keine Lust Zahlen rauszusuchen, aber pro Jahr dürften schon so einige Quadratkilometer abgeholzt werden.

    Ist auch schwer was dagegen zu machen, es sei denn, man ist lebensmüde. Mit den Rinderbaronen, die mit den lokalen Politikern unter einer Decke stecken, oder sogar selbst Politiker sind, will sich keiner anlegen. Also wird weiter munter die Säge geschwungen.

    Es ist wirklich zum Kotzen.......:wuerg::motz:

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Aber "den jungen Leuten" vorzuwerfen, dass sie ständig dasselbe fordern, nur weil "die Alten" diese Forderungen wegen unbequem einfach ignorieren und aussitzen - das finde ich, ehrlich gesagt, schäbig.

    Gut, ich will nicht schäbig sein.

    Was ich möchte, sind möglichst konkrete Forderungen bzw. Umsetzungswege statt abstrakter Prozentzahlen. Und mehr Ehrlichkeit hinsichtlich der Tatsache, dass mehr Klimaschutz vor allem mehr Verzicht bedeutet.

    Betrachten wir mal die jüngste Vergangenheit: Die CSU fordert ein strengeres Klimaschutzziel für Deutschland, nämlich 60% weniger Emissionen bis zum Jahr 2030.

    Wunderbar, mehr Klimaschutz finden wir alle prima. Bei der Frage, wie das Ziel dann erreicht werden soll, findet sich aber wenig mehr als der Verweis auf ein besseres Tankstellennetz für Elektroautos.

    Hinter diesem Beispiel der CSU steckt eine politische Strategie, die für viele Politiker gilt:

    1. Man bekennt sich zu möglichst weitreichenden Klimaschutzzielen, verpackt das Ganze noch in nette Worthülsen wie "Green Deal", um zu suggerieren, wie ernst und dringlich die Sache ist.

    2. Dann macht man im Grunde so weiter wie bisher.

    3. Bei Ablaufen der gesetzten Frist stellt man fest, dass man die Ziele leider nicht erreicht und sich jetzt aber wirklich mehr anstrengen muss.


    Damit muss jetzt Schluss sein!

    Ich erwarte sowohl von den Gretas, als auch von den Merkels dieser Welt klare Forderungen und Beschlüsse, die deutlich machen, wo Verzicht oder Veränderung von den Bürgern erwartet wird. Dann kann sich jeder dazu positionieren und sagen, ob er das gut oder schlecht findet. Und dabei mitmachen wird oder das ablehnt.

    Darf ich noch Fleisch essen? Wenn ja, wie viel bzw. wie oft?

    Sollen Inlandsflüge verboten werden?

    Brauchen wir ein allgemeines Tempolimit?

    Nur indem wir einzelne konkrete Fragen gesellschaftlich debattieren, werden wir klimatechnisch Fortschritte erzielen, die nachhaltig sind. Oder halt auch nicht, wenn die Mehrheit nicht zum Verzicht bereit ist.

    Warum ist für dich ein Verzicht auf Fleisch denn ausgeschlossen?
    In der Zukunft gibt es ja Hoffnung, dass Fleisch als Massenware bald in-vitro hergestellt wird. Ich bezweifle nur, dass das kaum jemand essen wird, weil es nicht natürlich ist. Die heutige Herstellung von Fleisch hat aber auch nichts mit Natürlichkeit zu tun...

    Ich schließe nicht aus, meinen Fleischkonsum weiter zu reduzieren. Im Moment wird dies vor allem durch praktische Gründe verhindert (beim Kochen für die ganze Familie entscheide ich nicht nur für mich, sondern muss auch die Wünsche aller berücksichtigen).

    Ganz auf Fleisch verzichten? Kann ich mir derzeit nicht vorstellen, dafür ist die Ernährung zu stark abhängig von Gewohnheiten und Tradition. Randnotiz: Ich habe in diesem Herbst meinen ersten Gänsebraten selbst gemacht. Der war das absolute kulinarische Highlight, was nach einer jährlichen Wiederholung verlangt.

    Das von dir erwähnte "Laborfleisch" werde ich eher nicht anrühren.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Ich erwarte sowohl von den Gretas, als auch von den Merkels dieser Welt klare Forderungen und Beschlüsse, die deutlich machen, wo Verzicht oder Veränderung von den Bürgern erwartet wird. Dann kann sich jeder dazu positionieren und sagen, ob er das gut oder schlecht findet. Und dabei mitmachen wird oder das ablehnt.

    Darf ich noch Fleisch essen? Wenn ja, wie viel bzw. wie oft?

    Sollen Inlandsflüge verboten werden?

    Brauchen wir ein allgemeines Tempolimit?

    Tempolimit und das mögliche Verbot (alternativ eine extreme Besteuerung) sind aber schon ein ganz anderes, weil in Kürze deutlich realistischeres, Unterfangen als die individuelle Frage "darf ich noch Fleisch essen?". Also ein komplettes Verbot. Hat meines Wissens aber auch nicht wirklich jemand so drastisch gefordert. Aber dass man auf die Menge des Konsums zumindest mal nachdenken könnte, so wie Du es ja offenbar auch tust, das ist sicherlich nicht zu viel verlangt. Von der Qualität mal ganz zu schweigen, wo wir zudem auch mal den Tierschutzgedanken berücksichtigen sollten.

    Aber von den Gretas dieser Welt dasselbe zu fordern wie von den Merkels, halte ich für unrealistisch und vor allem ungerecht. Forderungen an "die Politik" stellt Greta oder auch Lisa Neubauer hierzulande genug. Inklusive konkreter Vorschläge - sowas muss sich ja nicht ausschließen, höchstens hier im Forum für Leute "in geheimer Mission"... 🙄

    Aber ist es nicht widersprüchlich, sich über Gretas Auftreten und Ansätze aufzuregen, von ihr aber gleichzeitig (weitere) Forderungen zu verlangen. Vor allem solche, die den einzelnen Bürger betreffen wie den Fleischkonsum. Möchte nicht wissen, was die Nuhrs dieser Welt dann erst für Vergleiche ziehen würden...

  • Gut, lassen wir Greta mal außen vor und konzentrieren uns ganz auf die politischen Entscheider.

    Wo siehst du Möglichkeiten für Entscheidungen, die deutlich dem Klimaschutz dienen, wenn nicht einmal ein popeliges Tempo 130 auf deutschen Autobahnen bis heute verwirklicht ist?

    Ich bin da ehrlich gesagt sehr pessimistisch.

    Alles, was den Normalbürger zu stark belastet, sei es Besteuerungen oder Verbote, ist nicht mehrheitsfähig.

    Die Menschen wollen mehrheitlich nach wie vor Auto fahren, Fleisch essen und in den Urlaub fliegen.

    Sie werden niemanden wählen, der dies anders sieht.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Die Menschen wollen mehrheitlich nach wie vor Auto fahren, Fleisch essen und in den Urlaub fliegen.

    Sie werden niemanden wählen, der dies anders sieht.

    Wieviele Posts waren das jetzt, die auf ein "So, basically we're fucked" hinauslaufen?
    Ich habe ja die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Menschen mehrheitlich überleben wollen.

    al's Lebensweisheiten:

    "Man muss sich seiner Arroganz schon bewusst sein, um sie genießen zu können."

  • Wieviele Posts waren das jetzt, die auf ein "So, basically we're fucked" hinauslaufen?
    Ich habe ja die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Menschen mehrheitlich überleben wollen.

    Klar wollen die Menschen hier in Deutschland überleben.

    Und das werden sie vermutlich auch.

    Die Rechnung werden andere bezahlen. Menschen, die weit weg wohnen. Und die nächsten Generationen.

    Aber nicht diejenigen, die jetzt hier leben und entscheiden.


    Greta sagt immer, wir müssen die Klimakrise auch als Krise begreifen und so handeln.

    Die Wahrheit ist aber: Die Klimakrise ist für uns hier und heute kaum als Krise begreifbar.

    Im Gegensatz zu Corona gilt:

    Es geht nicht um unsere EXISTENZ.

    Oder

    Es geht nicht um UNSERE Existenz.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

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    Ein Schlag in die Fresse"

  • Lieber Urenkel,


    viele Grüße aus meiner besseren Welt. Der Gänsebraten war hier immer sehr lecker gewesen. Dass dir das am Hintern vorbeigeht, kann ich mir denken, denn du hast ja ganz andere Probleme. Die hätte ich mir so konkret nicht ausmalen können, aber grundsätzlich dann doch. Bin ja nicht blöd.

    Es tut mir leid, dass unsere unfähigen Politiker sich so wenig um deine Belange geschert haben. Hätten sie doch bloß versucht, das besser zu machen! Das Problem für sie war halt: Leute wie ich hätten sie dann nicht gewählt. Schade, nicht?

    Dennoch habe ich noch einen guten Rat für dich, der dir zwar nicht helfen wird, mir das Leben aber wirklich sehr angenehm gemacht hat: Wolle nicht immer können, was man müssen tut! Den fand ich immer toll.

    (Ach ja, falls du ein Mädchen bist: Stell dich nicht so an, du bist natürlich mitgemeint.)


    Fröhliche Grüße


    Dein glücklicher Uropa