Naja. Die Briten wollen es in ihrer Mehrheit so, dann sollen sie es so haben. Man wird da keine europäischen Abstraf-Aktionen starten müssen, dazu kommt es vermutlich ganz von selbst.
Spannend wird jetzt die Entscheidungsfindung in der EU bis zum tatsächlichen Austritt:
Wie sollen britische Abgeordnete im Europa-Parlament abstimmen? Wie wird das bei Themen laufen, die von den Regierungschefs einstimmig beschlossen werden müssen? Es ist ja klar, dass die "Abstimm-Berechtigten" (um sie mal so zusammenzufassen) bis zum letzten Tag der EU-Mitgliedschaft stimmberechtigt sind. Also könnte Großbritannien missliebige EU-Beschlüsse zu einem gewissen Grad verhindern.
Ein Kommentar auf tagesschau.de beklagt, dass die für die EU-weit bestehenden Probleme angebotenen Lösungen "nicht einfach genug" seien. Das fasst das europäische Dilemma gut zusammen: Um den Angstmachern und nationalistischen Kleinstaatern das Wasser abzugraben und den Menschen zu verdeutlichen, was ihnen Europa alles Gutes bringt, bräuchte man einfach zu vermittelnde Lösungen. Nur haben komplexe Probleme in aller Regel keine einfachen Lösungen.