Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...

  • Mal davon abgesehen, dass es verschiedene menschliche Rassen ja eigentlich gar nicht gibt, taugt das Konstrukt der "Rasse" aber nur bedingt als Erklärungsansatz. So nehmen wir z.B. auch Chinesen und Japaner als äußerlich deutlich verschieden vom mitteleuropäischen Menschentypus wahr, begegnen ihnen aber kaum in rassistischer Form.
    Ich denke, dass es bei der Ablehnung von Ausländern oft um die Ablehnung von Kulturen geht, die uns nicht nur fremd, sondern auch in irgend einer Form als bedrohlich erscheinen.


    Dann musst du mir mal erklären, warum auch der dunkelhäutige gebürtige Schwede, der vielleicht Christ, Buddhist oder Atheist ist, ebenfalls Diskriminierungen ausgesetzt ist, wenn das nichts mit Rassismus zu tun haben soll.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Ich weiß nicht, was an meinen Ausführungen "basta-artig queruliert" ist, lese aber zwischen den Zeilen einen persönlichen Angriff gegen meine Person. Finde ich nicht gut und muss meines Erachtens auch nicht sein.


    Du verwechselst und vermischt die Begriffe. "Rassistisches Verhalten" meint heute (weit allgemeiner als in den 30ger-bis 60ger Jahren) ein abwehrtendes, sich selbst überhöhendes, narzisstisch-neurotisches Fehlverhalten gegenüber Andersartigen.


    Ich weiß nicht, woher du diese Definition von Rassismus hast. Wenn du deine Definition wirklich ernst nimmst, dann ist auch z.B. jeder Gabriel-Fan, der die Musik von Collins als minderwertig disst und seinen eigenen Geschmack als überlegen ansieht und dies permanent und penetrant in einem Forum verkündet, ein Rassist.
    Ich halte mich da eher an die mir geläufige und m.E. keinesfalls überholte Definition.



    Zum einen ist in den Ost-Bundesländern eine unglaubliche Verachtung gegen "Fidschis" (Vietnamesen und "andere" Asiaten) festzustellen, im Westen ist dumpfes Gebrabbel der Stammtische gegen angebliche "gelbe Gefahr" noch deutlich zu hören.


    Ich weiß nicht in welcher Gegenwart du lebst. Was den Osten angeht, habe ich zu wenig Einblick, glaube aber, dass u.a. Pegida deutlich macht, dass sich die momentane Verachtung eher nicht gegen "Fidschis" richtet. Was den Westen anbelangt, so habe ich bei geselligen Zusammenkünften (und ja, da waren sogar Stammtische mit dabei) NOCH NIE Diskussionen über eine "gelbe Gefahr" gehört.



    Die abfälligen Bemerkungen der Grand-Route-Orte wie Heidelberg über Busladungen voller Japaner (70ger + 80ger) und Chinesen (90ger + 00er) sind unvergessen.


    Sorry, aber da fehlt mir das Hintergrundwissen.



    Und was die Adiletten-Männerwelt mit Thai-Mädchen anstellt, ist auch nicht allzu selten rassistisch-kolonial.


    Das ist aus meiner Sicht eine andere Baustelle.



    Zum einen: Falsch. Nach dem Krieg lehnten die Westdeutschen schlicht jeden Flüchtling und Zuzügler aus der angeblich "unsrigen Nation", weiß-und blond groß und deutsch, ab und grenzten sozial aus.


    Diese Behauptung ist total pauschal.



    Zum anderen: Ach Herrjeh, Du winkst wieder dezent mit der christlichen Kultur? Frage ist doch WARUM sind uns andere Kulturen (heute noch) fremd, obwohl wir seit 1968 als führende Tourismus-Weltreisen-Nation über diese Kulturen herfallen? Frage sodann, warum uns andere Kulturen als BEDROHLICH erscheinen?


    Ich winke nicht mit der christlichen Kultur. Wenn es um Vorbehalte gegenüber anderen Religionen geht, dann werden diese heute vor allem von Menschen geäußert, die mit GAR KEINER RELIGION etwas am Hut haben bzw. haben wollen. Während dessen stellen Katholiken und Muslime immer häufiger Gemeinsamkeiten fest (z.B. mit Blick auf die "Unverzichtbarkeit" von Religionsunterricht).



    Immerhin wurde der größte Schaden an unserem Eigentum und unseren Lebensumständen von westlichen Derivatenhändlern verursacht. Und es sind weitaus mehr Menschen durch amerikanische Privatwaffen umgekommen als durch Terrorismus (der natürlich übel ist, aber - wie die Iren sagen - nicht an dunkles Haar gebunden).


    Wieder eine andere Baustelle...:dumdi:



    Auch Deine "Spanier" sind noch nicht allzulange hipp. Noch in meiner Kindeit wurden Italiener, Spanier und Portugiesen, die hier als Gastarbeiter hergelockt wurden, als Kanaken bezeichnet.


    Stimmt! "Wurden" ergo Vergangenheit. Heute werden aber andere Volksgruppen angefeindet. Nichts anderes schrieb ich!



    Ja, genau, man beachte, welche kirchliche Konfession die Leute haben, die am meisten Vorbehalte gegen dunkelhaarige-olivhäutige Menschen äußern, die am lauteten brüllen. Hm... was war das noch gleich ... lasst alle Kinder zu mir kommen, alle die ihr mühselig und beladen seid?


    Völliger Quatsch! Sonst müssten ja dort, wo Pegida die meisten Fans hat, auch die meisten Christen wohnen. Dennoch scheinst du das Bedürfnis zu haben, dich an der christlichen Kirche abarbeiten zu müssen. Was mich übrigens nicht trifft, weil ich nicht gläubig bin. Aber du solltest anerkennen, dass gerade die Kirche in der Frage des Asyls
    eine sehr großzügige Haltung einnimmt, die nicht allzu weit von deiner Position entfernt sein dürfte.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Dann musst du mir mal erklären, warum auch der dunkelhäutige gebürtige Schwede, der vielleicht Christ, Buddhist oder Atheist ist, ebenfalls Diskriminierungen ausgesetzt ist, wenn das nichts mit Rassismus zu tun haben soll.


    Wenn dieser dunkelhäutige Mann gesellschaft gut integriert ist (einen Job hat, die Sprache spricht etc.), wird die Hautfarbe für viele Menschen keine Rolle spielen.

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    Was ich nicht vergesse

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  • Wenn dieser dunkelhäutige Mann gesellschaft gut integriert ist (einen Job hat, die Sprache spricht etc.), wird die Hautfarbe für viele Menschen keine Rolle spielen.


    Für viele Menschen schon, für viele andere leider nicht. Das Problem mit Vorurteilen ist in der Regel ja auch, dass diese das Bild über einen Menschen beinflussen, bevor man sich ein genaues Bild über den Menschen gemacht hat, also auch bevor man weiß, wie gut die Person die Sprache beherrscht und gesellschaftlich integriert ist.

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    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Begrifflichkeiten.....man unterscheidet Rassismus vom Chauvinismus. Chauvinisten diskriminieren Menschen die aufgrund des Andersseins nicht ins eigene Idealbild passen. Hierzu können zB Behinderte, Homosexuelle oder auch religiöse Menschen gehören.
    Die Welt klopft an und die Menschen fürchten um ihre Identität. Hm. Neugierde, Empathie und Hilfsbereitschaft sind gefragt.
    Manchmal geht mir meine eigene Predigerei auf die Eier. :D

  • [[Höhö, ja brecher, meine Predigerei geht mir auch auf die Eier :p
    Ich prokrastiniere, müsste eigentlich DRINGEND einen komplizierten Text fertigstellen. Aber Rechthaberei lenkt so schön ab, ist wirklich ein verführerisch-schräges Hobby: Eigene Ist-So!s polieren, Überzeugungen neu zusammenschrauben und Schablonen für Scherenschnitt-Meinungen basteln.


    *lausch* ein Geräusch ... ahh, allgemeines Stöhnen :teufelgrins: Politik-Geschnatter ist nicht Forumszweck... ]]

    Zitat von mutzelkönig (Fettdruck von mir)

    Ich denke, dass es bei der Ablehnung von Ausländern oft um die Ablehnung von Kulturen geht, die uns nicht nur fremd, sondern auch in irgend einer Form als bedrohlich erscheinen.

    Bitte kein "uns". Ich fühle mich nie bedroht von unterschiedlichen Kulturen, sondern bin neugierig, sauge aus der wunderbaren Vielfalt des Menschen viel Kraft und Ideen (inklusive Nerds).


    Aber halt - bedroht fühle ich mich in Gegenwart von echt gewalttätigen Menschen, das können sein weiße Crack-und Meth-Junkies auf Turkey (Berlin zunehmend) und weiße dumpf-trashige-Bandidos/HellsAngels/Nazis. http://www.stern.de/panorama/s…sten-veruebt-6387548.html

    >> Übrigens: Die erstaunliche statistische Gewalt in den neuen Bundesländern ist nicht allein auf gebürtige Ostler zurückzuführen. Es gibt seit der Wende eine ungebremste Wanderungsbewegung westlicher Dumpfbacken dort "rüber", weil halt das Klima für Dumpftriebe dort gut ist und wenig Polizei- bzw. Staatsgewalt dem Einhalt gebot. Mutzelkönig kritisiert ja auch, dass aktive Liberale in Meck-Pomm gefälligst nicht in freier Niederlassungswahl ein Grundstück von 8 Hekter in Traumlage mit historischen Reetdachhaus-Gebäuden zu niedrigem Preis kaufen sollen, wenn sie dadurch den Lebensstil einer Nazigemeinde stören. >###< Beschämend und bedrohlich empfinde ich eine merkwürdige Allianz von bekennenden Alt-SED-Überzeugten mit den Neo-Nazis gegen Staat, Demokratie und Andersartige. (Ähnlich wie in der Allianz gegen Israel.)


    http://www.rp-online.de/panora…-beschossen-aid-1.5321506


    Zur Behauptung, die größten Schreihälse hätten "mit Religion nichts am Hut": Wir wissen nicht wirklich, wer die Schreihälse und "Wutbürger" aus dem Pegida-Umfeld sind. Die Annahme, Pegida-Demonstranten seien zu 70% konfessionslos, ist umstritten. Die Studienlage zu Pegida basiert auf viel zu geringen Befragungs-Stichproben. >> Pegida-Studie nicht repräsentativ<< . Kirchensteuertechnisch keiner Kirche anzugehören ist kein Kriterium - der Ausgrenzungs-Hass kann dennoch seine Rechtfertigung begründen in der Verteidigung christlich geprägter Kultur (statt Verteidigung des Humanismus). Mutzelkönig, mir schien es, als wenn auch bei Dir ein Fokus auf religiös-kulturellen Unterschiedlichkeiten lag. Von welcher Basis aus wettern die Menschen gegen den Islam? Ist zwar egal und führt hier nicht weiter, aber ich würde es gern verstehen.



    Erics Ansatz, wonach sich die derzeitige Ausgrenzung in Wirklichkeit gegen die Hautfarbe richtet, halte ich für korrekt, weiß aber immer noch nicht, wieso.


    Islam-Phobie? Da sind verzweifelte Menschen vor der Tür. Hochrechnungen lassen vermuten: Bisher sind nach D weit mehr Christen eingewandert als Muslims >>Versuch einer Analyse<< , denn in Syrien, Iran und Irak sind ja gerade die Nicht-Muslims verfolgt und müssen fliehen. Viele Flüchtlinge sind eher westlich orientiert im Lebensstil. (Im Vergleich zu Amish oder mittlelalterlichen Islamisten). Gleiches gilt für viele Flüchtlinge aus "Schwarz"-Afrika (häufig übrigens Christen), die aufgrund unserer EU-Nahrungsmittel-Politik keine Lebensgrundlage in ihrer Heimat finden können.
    Wieso richtet sich also das Aufbäumen unserer Wutbürger gegen den Islam hier und warum die Ausgrenzung gegen angeblich bedrohliche Kulturen? Was bedroht denn was?


    Richtig, und gut ist, dass einzelne Kirchengemeinden sich wunderbar in der Flüchtlingsarbeit engagieren. Dennoch sind die politischen Arme der zwei großen und vielen kleinen christlichen Kirchen maßgeblich Schuld, dass die Ausgestaltung eines seit 40 Jahren geforderten Einwanderungs-Gesetzes stets gebremst, boykottiert, verhindert wird. Aktuell wieder: http://www.spiegel.de/politik/…t-in-union-a-1045332.html


    CDU-Länder und vor allem die CSU und klerikale Lobbyisten im Bundestag sind für diese gefährliche Lücke in den Gesetzen verantwortlich. Und bewahrt hat uns diese abschottende CDU-Haltung eben gerade nicht vor der Zuzugswelle.
    [Jaja, ich weiß, die ehemalige Sozialdemokratie bekleckert sich auch nicht mit Ruhm in diesem eklig-klebrigen Patrioten-Kladderadatsch >> http://www.spdfraktion.de/sites/default/files/positionspapier_zur_einwanderung.pdf.]



    Mutzelkönig stellt richtig fest, dass breite Massen durch die Zuzugs-Welle verunsichert sind. Waarum? Was wird "uns" weggenommen? Die Wissenschaft hält das für Hysterie ohne echte Begründung. Der Zuzug kann uns am Ende helfen, uns bereichern. Gerade viele von Mutzelkönigs Beispielen zeigen, wie gut "wir" es in den vergangenen 60 Jahren gepackt haben, große Mengen an Zuzüglern zu integrieren. Heute mobbt eben wirklich keiner mehr die nach hier verpflanzten Schlesier, Masuren, Westpreußen, Amis, Tommys, Italiener, Spanier, Portugiesen, Kasachen, Wolga-Schwaben. Und dort wo ich bin sind auch die Türken, Kurden, Russen und Polen in akzeptierten, bürgerlichen Gemeinschaften integriert. Ihre angeblichen Parallelwelten unterscheiden sich strukturell nicht wirklich von merkwürdig-stehengebliebenen Parallelwelten "deutscher" Provinzler.


    Wir schaffen es ganz sicher, nach dem ersten - für die Kommunen so belastenden - Zuwanderungsschock eine gute Willkommens- und Integrationskultur aufzubauen. WENN wir die unnötige, negative Hysterie des Wutbürger-Unwesens richtig beantworten


    Zwar mag ich Spiegel nicht mehr, aber SpO hat eine einigermaßen gute Zusammenstellung aufgebaut, es fehlen leider die exakten Daten zu den vom IS (und mit IS kooperierenden Terrormilizen wie Boko Haram) vertriebenen Volksgruppen.


    http://www.spiegel.de/politik/…a-1030320.html#sponfakt=3


    Was ein Einwanderungsgesetz braucht

    21 Mal editiert, zuletzt von Get-in-to-get-Out () aus folgendem Grund: *stöhn* genug prokrastiniert ... ich werd ab jetzt im Stillen weiter an meinem Text arbeiten


  • Hochrechnungen lassen vermuten: Bisher sind nach D weit mehr Christen eingewandert als Muslims >>Versuch einer Analyse<< , denn in Syrien, Iran und Irak sind ja gerade die Nicht-Muslims verfolgt und müssen fliehen.


    &bull; Hauptherkunftsländer von Asylbewerbern 2015 | Statistik


    Fakt ist: Die drei Länder mit den mit Abstand meisten Asylbewerbern im Jahr 2015 sind Syrien, Kosovo und Albanien. Der Anteil der Muslime in diesen Ländern beträgt 88% (Syrien), 96% (Kosovo) bzw. 57% (Albanien) (Zahlen nach wikipedia).
    Zumindest mit Blick auf die diesjährigen Flüchtlingsströme nach Deutschland ist es sehr abenteuerlich, zu behaupten, dass da "weit mehr Christen" kommen.
    Fakt ist auch, dass es sich bei dem IS-Terror ja gerade um einer innerislamische Auseinandersetzung handelt, deren Opfer und Verfolgte primär auch Muslime sind. Zu behaupten, dass da jetzt vorrangig Nicht-Muslime fliehen, ist somit nicht korrekt.


    Jetzt aber zur "guten" Nachricht: Es spielt eigentlich überhaupt keine Rolle, ob das jetzt Christen, Muslime oder Anhänger des Fliegenden Spaghettimonsters sind.
    Das Problem ist nämlich im Moment vor allem die Zahl der Flüchtlinge. Dazu später mehr.



    Viele Flüchtlinge sind eher westlich orientiert im Lebensstil.


    Sorry GitgO, aber diese Feststellung finde ich so absurd, dass sie schon wieder lustig ist.
    Ich könnte jetzt aus meiner täglichen Arbeit in der Schule berichten. Erst vor kurzem habe ich eine Schülerin entlassen, die aus einer Familie stammt, welche in den 90ern Jahren selbst aus dem Kosovo geflohen ist. Diese Familie lebt jetzt annähernd 20 Jahre hier in Deutschland. Dennoch werden bestimmte Gewohnheiten gnadenlos beibehalten.
    Eine freie Partnerwahl kommt für die Töchter aus dieser Familie nicht in Frage.


    Sarkastisch könnte man sagen: Das Westlichste im Lebensstil ist bei manchen Flüchtlingen der Gebrauch des Smartphones. Aber lassen wir die Polemik!


    Kommen wir zum Wesentlichen:



    Mutzelkönig stellt richtig fest, dass breite Massen durch die Zuzugs-Welle verunsichert sind. Waarum? Was wird "uns" weggenommen? Die Wissenschaft hält das für Hysterie ohne echte Begründung. Der Zuzug kann uns am Ende helfen, uns bereichern. Wie man solche unnötige, negative Hysterie aber richtig beantwortet? Es wäre schön, wenn wir alle zusammen daran herumdenken.


    Ich weiß nicht, was bzw. ob "uns" etwas weggenommen wird. Die Zeit wird es zeigen.
    Ich sehe nur die Fakten.


    Flüchtlinge: Deutschland rechnet mit bis zu 750.000 Flüchtlingen - SPIEGEL ONLINE


    Wenn diese Zahlen stimmen, dann wird in diesem Jahr die bisherige Höchstmarke an Asylbewerbern von Anfang der 90er Jahre nochmals deutlich übertroffen.
    Lassen wir mal außer Acht, dass da nicht nur Verfolgte kommen, sondern auch wirtschaftlich Benachteiligte (für die es einen Anspruch auf Asyl eigentlich gar nicht geben kann).
    Und denken wir positiv und nehmen einmal an, dass all diese Menschen auch gerne arbeiten möchten und niemand vorhat, es sich in der sozialen Hängematte bequem zu machen. Selbst vor diesem positiven Blickwinkel frage ich mich, wie wir diese große Zahl an Menschen nicht nur notdürftig versorgen, sondern angemessen und menschenwürdig unterbringen und langfristig erfolgreich integrieren wollen.


    Stichwort Wohnen: Schon heute gibt es kaum noch freie Wohnungen für die aus Intergrationsgründen gewünschte dezentrale Unterbringung. Aus purer Not werden Turnhallen belegt. Wo bleibt da die Privatsphäre der Menschen? Ach ja, und wo der Schulsport? Weiterhin werden vielerorts große Containerdörfer und Zeltstädte geplant und errichtet. Wer glaubt im Ernst, dass diese Form der Unterbringung einer Ghettoisierung vorbeugen kann? Sollen Massen von Menschen längerfristig in solchen "Siedlungen" wohnen? Noch dazu im Winter?


    Stichwort Arbeit und Rente: Wo sind die Arbeitsplätze für diese Menschen? Selbst wenn alle eine ihren Fähigkeiten entsprechende Arbeit finden sollten, bleibt die Frage, ob die Älteren unter ihnen genug Beitragsjahre zusammenbekommen, um im Alter von ihrer Rente leben zu können.


    Stichwort Bildung, Schule und Gesundheit: Wo sind ausreichend Dolmetscher und Lehrer für den notwendigen Deutschunterricht? Wie macht man überhaupt Unterricht mit Kindern, die kein Wort Deutsch können? Die Regelschulen versagen bereits bei Inklusion von Behinderten, und mit den Flüchtlingskindern bekommen sie jetzt noch ein weiteres Stück "Vielfalt". Wie soll das alles gehen? Vor allem ohne die notwendigen Ressourcen? Und was machen wir mit den traumatisierten Flüchtlingen? Gibt es für sie die wirklich wichtigen Therapieplätze? Man bedenke: Schon als "Einheimischer" muss man heutzutage oft viele Monate warten, wenn man psychische Probleme hat.


    Ich will jetzt gar nicht weiter fortfahren, denn irgendwo zieht mich diese Bestandsaufnahme total runter. Ich wollte nur aufzeigen, dass es möglicherweise nicht ausreichend ist, wenn wir alle nur etwas guten Willen haben und uns ein wenig enger zusammenkuscheln. Willkommenskultur braucht Infrastruktur! Wenn diese nicht ausreichend vorhanden ist, könnte es irgendwann ungemütlich werden.


    Aber vielleicht hat ja das Fliegende Spaghettimonster ein Einsehen, und es wird alles doch noch gut...

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    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Ooch Leute, nun kommt mal runter.
    Die Flüchtlinge sind ein Problem der sog. Globalisierung. Meines Erachtens hat der Kampf um Ressourcen, die immer weniger werden (Bsp. Wasser), schon lange begonnen.
    Die Aufgabe der gesamten Menschheit (wann kapieren wir, das wir ALLE in einem Boot sitzen, das auch noch im Hinblick auf das nicht gerade lebensfreundliche Universum ziemlich winzig und fragil ist) ist es, mit den Ressourcen sorgsam umzugehen und sie gerecht zu verteilen. Wir, der Westen, leben auf Kosten vieler Regionen in der Welt in Saus und Braus und dies schon sehr lange (Industrialisierung, Imperialismus).
    Wie zynisch ist es, dass uns nichts Besseres einfällt, als uns abzuschotten? Die europäische Idee scheint nicht nur an Griechenland, sondern an der Flüchtlingsfrage zu scheitern.
    Ich hatte die Hoffnung, dass der europäische Gedanke ein Schritt in Richtung Idee von einer geinten Menschheit ist. Diese Hoffnung wird gerade arg mit Füßen getreten - Ungarn zieht einen Zaun, Großbritannien verabschiedet sich langsam aus der EU. Nur ein Vierteljahrhundert nach Ende des eisernen Vorhangs, der Trennung Europas in Ost und West.
    Also, bitte, eine Willkommensstruktur und Organisation der Flüchtlingsfrage in der geamten EU, Maßnamen, diese elenden Kriege (notfalls mit Gewalt) zu beenden und Strukturen zu schaffen, die die Entwicklung ärmer Länder fördern ohne deren Kultur zu zerstören. Ist das naiver Idealismus?


    PS: Wer hat das gesagt?: "Wer Waffen exportiert, wird Flüchtlinge importieren."

    • Offizieller Beitrag

    Das Flüchtlingsproblem kann nur aktuell kurzfristig innerhalb Deutschlands gelöst werden (und da müsste "Murksel" eben endlich mal - nach 10 Regierungsjahren - mit sowas wie regieren anfangen). Das gesamte Problem kann nur auf europäischer Ebene gelöst werden (es kann nicht sein, dass sich einige Länder erfolgreich dem Problem entziehen können indem sie sagen "zu uns kommt nix") und letztlich muss das Problem weltweit von der westlichen Welt angegangen werden, indem das Problem an der Wurzel gelöst wird. D.h. nicht die Symptome (die Flüchtlinge) müssen "gelöst" werden, sondern die Ursachen. Also die letztlich von der westlichen Welt verursachten Zustände in den Heimatländern der Flüchtlinge.

  • D.h. nicht die Symptome (die Flüchtlinge) müssen "gelöst" werden, sondern die Ursachen. Also die letztlich von der westlichen Welt verursachten Zustände in den Heimatländern der Flüchtlinge.


    Stimmt, vollkommen klar, doch wie will man das machen....??

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski