Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...

    • Offizieller Beitrag


    Ich war mir vor der Wahl sicher, dass es Jamaica gibt. Ich habe SPD, Grüne und FDP in etwa so eingeschätzt, wie es am Ende kam. Ich hatte eine stärkere Union und eine schwächere AfD erwartet. Ändert nicht am Ergebnis.


    Schulz Auftritt fand ich schon merkwürdig. Die Schuld am Erstarken der AfD hat natürlich das Konstrukt Große Koalition. Aber die SPD kann sich bei minus 5 % auch nicht hinstellen und den Leuten weismachen, an uns hat's nicht gelegen. Was überzeugendes angeboten haben sie nicht. Und Merkel ging als Kanzlerin in den Wahlkampf - da hat noch nie ein Kanzler die eigene Arbeit schlechtgeredet.


    In der Sache finde ich es absolut richtig, dass die SPD in die Opposition geht. Es ist keinem geholfen, wenn die nach einer weiteren GroKo bei 15% landen. Andererseits ist es bei so einem Wahlergebnis auch schon ein ziemlich starkes Stück, erst mal ein "machen wir nicht" einzupflocken. Hätten das Grüne und FDP ebenso gemacht, können wir gleich neu wählen. Was wiederum auch der SPD nicht zuträglich sein dürfte.
    Spruch des Abends kommt daher von C. Lindner: "Geben Sie Herrn Schulz mehr Redezeit, dann redet er sich um Kopf und Kragen"
    Mein Eindruck: Lange wird Schulz nicht mehr da sein. Verliert die SPD auch Niedersachsen, dürfte es das gewesen sein.


    Bzgl. Jamaica gibt es nun einen Vorteil: Es dürfte allen klar sein, dass hier keine SPielchen mehr ziehen. Daher denke ich, dass dieses Bündnis schneller kommt als wir glauben. Wenn sie die Inhalte klug aufteilen, kann das jeder mitmachen, ohne gleich sein Gesicht zu verlieren. Grüne Außen (man stelle sich vor - Özdemir als Außenminister auf einer Reise in die Türkei) und Umwelt, FDP Wirtschaft und Digitalisierung und ggf Bildung, CSU Inneres und ggf Verbraucherschutz.


    Und die Union?
    Das krachende Ergebnis der CSU dürfte Seehofer ziemlich geschröpft haben. Hier liegt auch eine Gefahr, da sind ja Wahlen nächstes Jahr. Merkel ihrerseits wird nun wohl bereits damit beginnen, die Nachfolge zu regeln. Alle setzen da auf Kramp-Karrenbauer, ich glaube aber irgendwie, dass da ein anderer kommt. Vermutlich ein Mann.


    Was die AfD angeht - ich habe mehrfach versucht, Sympathisanten über Themen einzufangen. Das kratzt die nicht. Das ist das Problem. In Sachsen sind sie stärkste Kraft geworden. Wir wählen zwar erst 2019, aber noch sehe ich nicht, wie sich hier angesichts der seit Jahren fehlenden oppositionellen Alternative was ändert.
    Ein Ergebnis wie bei der BuTa-Wahl könnte in Sachsen zu einer grotesken Situation führen. Entweder geht die Union den Pakt mit dem Teufel ein, oder es gäbe ein Bündnis zwischen Union, SPD und LINKEN (!). Oder Neuwahlen. Das ist alles Spekulation, denn vielleicht wird die AfD sich auch nach und nach selbst zerlegen. Dumm ist eben nur, dass deren Wähler sich nicht die Bohne für Lösungen interessieren.


    Noch was: Das Ergebnis von Union und SPD ist durchaus vergleichbar mit dem Ergebnis nach der ersten GroKo. beide haben jetzt noch etwas weniger und der Faktor AfD kmmt dazu. In jedem Fall braucht es wieder Regierungen mit anderen Partnern.

  • Andererseits ist es bei so einem Wahlergebnis auch schon ein ziemlich starkes Stück, erst mal ein "machen wir nicht" einzupflocken. Hätten das Grüne und FDP ebenso gemacht, können wir gleich neu wählen. Was wiederum auch der SPD nicht zuträglich sein dürfte.
    Spruch des Abends kommt daher von C. Lindner: "Geben Sie Herrn Schulz mehr Redezeit, dann redet er sich um Kopf und Kragen"
    Mein Eindruck: Lange wird Schulz nicht mehr da sein. Verliert die SPD auch Niedersachsen, dürfte es das gewesen sein.


    Ich bleibe dabei, das war ein toller Coup von Schulz und der SPD.
    Natürlich setzt er durch diesen Regierungsverzicht die anderen Parteien in Zugzwang.
    Besonders bei Grünen und CSU spürt man schon jetzt die Angst vor Jamaika, weil jeder weiß, dass man für dieses Bündnis Kompromisse machen muss, die den eigenen Wählern nicht schmecken.
    Die SPD strahlte gestern eine große Einigkeit und Entschlossenheit aus.
    Schulz sitzt da sehr fest im Sattel, da wird auch Niedersachsen nichts dran ändern.



    Bzgl. Jamaica gibt es nun einen Vorteil: Es dürfte allen klar sein, dass hier keine
    SPielchen mehr ziehen. Daher denke ich, dass dieses Bündnis schneller kommt als wir glauben. Wenn sie die Inhalte klug aufteilen, kann das jeder mitmachen, ohne gleich sein Gesicht zu verlieren. Grüne Außen (man stelle sich vor - Özdemir als Außenminister auf einer Reise in die Türkei) und Umwelt, FDP Wirtschaft und Digitalisierung und ggf Bildung, CSU Inneres und ggf Verbraucherschutz.


    Ich glaube nicht, dass das jetzt schnell geht. Dafür steht für alle zu viel auf dem Spiel.
    Gerade für die Grünen. Ich könnte mir vorstellen, dass da noch jemand auf die Idee kommt, die Mitglieder zu einem solchen Bündnis zu befragen. Oder einen Sonderparteitag einzuberufen. Es bleibt spannend!



    Alle setzen da auf Kramp-Karrenbauer, ich glaube aber irgendwie, dass da ein anderer kommt. Vermutlich ein Mann.


    Kramp-Karrenbauer macht Sinn, wenn man eine Kopie von Merkel will.
    Wenn man aber die rechte Flanke schließen und der AfD Wähler abjagen will, muss jemand wie Jens Spahn ran.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Zitat von Christian

    Das krachende Ergebnis der CSU dürfte Seehofer ziemlich geschröpft haben. Hier liegt auch eine Gefahr, da sind ja Wahlen nächstes Jahr.


    DIE Gefahr überhaupt, die Bayern-Wahl 2018. "Die rechte Flanke schließen?" Warum? Warum nicht die rechte Flanke umerziehen? der rechten Flanke die kalte Schulter zeigen? Die rechte Flanke umstimmen? Der Söder spürt jetzt schon Rückenwind - auf allen Kanälen baaazt er Obergrenze und unterlegt das mit Panikmache und rechtem Gedankengut. Damit regiert die AfD de facto mit.

    Wählerwille?
    Wollte der welthandelig denkende CDU-Wähler aus Hamburg-Othmarschen tatsächlich eine Vertretung durch einen verknarzten rechtspopulistischen Söder?
    Ist das noch Verfassung und Demokratie, wenn 40% einer 70% Wahlbeteiligung eines von 16 Ländern so übermächtig die Bundespolitik bestimmt - gegen den Souverän?


    Jamaica ist nur dann eine Chance, wenn die CSU auf keinen Fall Innenpolitik bestimmt. Raster-und Ringfahnung sind tiefst rechte Positionen. Diese Minipartei darf sich höchstens mit Verkehr befassen. Dort sollen sie mal endlich zeigen, dass sie komplexe Sachverhalte beherrschen und ihren eigenen Pfusch aufräumen können, ein Beweis fehlt bisher. Auf keinen Fall darf die CSU anyway near Landwirtschaft und Verbraucherschutz.


    Ich bete - naja, "bete" ^^ - gegen Jamaica.
    Oberstes Gebot ist es, den Wählerwillen zu respektieren: Sollen doch CDU, CSU, FDP und AfD eine Koalition bilden, dann sehen wir mal Butter bei die Fische.

    • Offizieller Beitrag

    In der Sache finde ich es absolut richtig, dass die SPD in die Opposition geht. Es ist keinem geholfen, wenn die nach einer weiteren GroKo bei 15% landen. Andererseits ist es bei so einem Wahlergebnis auch schon ein ziemlich starkes Stück, erst mal ein "machen wir nicht" einzupflocken. Hätten das Grüne und FDP ebenso gemacht, können wir gleich neu wählen. Was wiederum auch der SPD nicht zuträglich sein dürfte.


    Dass die SPD Opposition macht, finde ich auch dringend notwendig. Große Koalitionen sind sinnvoll, wenn große Themen zu lösen sind, sie haben aber das inhärente Problem einer proportional sehr kleinen Opposition; und die Opposition hat eine Kontrollaufgabe.


    Man kann das in Frage stellen, dass die SPD das direkt und schnell sagt. Andererseits: Wenn man das Gefühl hat, es läuft nicht mehr für einen selbst und auch nicht für das Land, dann muss man Konsequenzen ziehen. Dass eventuell kein anderer will, ist kein valides Argument.
    Immerhin hat es den Vorteil, dass CDU, FDP und Grüne jetzt die Hand zum Schwur heben müssen: Wollen sie das hinbekommen? Bequem wird das sicher für keine dieser Parteien, vermutlich hätte Merkel auch deshalb lieber mit der SPD weiterregiert, die hat so kommod wenig Widerstand geleistet. Die spannendste Frage daran ist aber, ob der Quertreiber aus München weiterhin versucht, mit dem Hebel "Neuwahlen" bayrische Kirchturmpolitik durchzudrücken oder endlich kapiert, dass Provinzpossen in dieser Situation unangemessen sind.


    Zitat

    Grüne Außen (man stelle sich vor - Özdemir als Außenminister auf einer Reise in die Türkei)


    Das wäre in der Tat etwas - und Özdemir der erste Außenminister, der sofort zur persona non grata in einem Staat erklärt würde.

  • Ganz ehrlich, ich bin über das Ergebnis der Wahl schockiert
    (auch wenn die Prognosen Ähnliches prophezeiten).
    Vor allem die Anteile, die die AFD in den neuen Bundesländern erzielte (in Sachsen sogar stärkste Kraft), kann ich kaum fassen.
    Was geht in den Köpfen der Leute vor?
    Protestwahl? Von mir aus, dann eben eine kleine Partei wählen, Auswahl gab es ja wahrlich genug.
    Was verspricht man sich dort von dieser Partei? Dass sie "den Laden aufmischen"?
    Ändert das etwas an der vermeintlich falschen Politik der Vergangenheit und ggf. der Zukunft?


    Was die Optionen angeht, wird es sicher interessant.
    Dass die SPD in die Opposition geht, ist aus viel Gründen nachvollziehbar und wahrscheinlich auch richtig (keine Gestaltungsmöglichkeiten in der GroKo, Konsequenz aus der vergangenen Wahlperiode und dem schlechten Ergebnis bei dieser Wahl, Stärkung der Opposition etc.)
    Wie schwarz-gelb-grün zusammenpassen soll, ist mir im Moment zwar noch ein Rätsel,
    vielleicht einigt man sich ja aber tatsächlich auf einen Kompromiss, mit dem alle leben können ohne das, wofür sie stehen in Frage zu stellen. Offenbar gibt es weiterhin oder wieder (oder wie auch immer) Differenzen mit der CSU. Schon rechnerisch wird es ohne CSU wohl aber nicht gehen.
    Minderheitsregierung? Es wäre sicher interessant, wie politische Entscheidungen getroffen werden, wenn es um konkrete Themen geht und ALLE mit einbezogen werden.
    Ob das dann so funktioniert und ob es überhaupt in Deutschland möglich ist, mal die Parteigrenzen bei einer Positionierung zu einer Sachfrage zu vergessen, sei dahingestellt.
    Ach so, Neuwahlen wäre ja auch noch eine Option, aber würde sich das Ergebnis dann tatsächlich so deutlich ändern?
    Ich hoffe nur, die aktuelle Konstellation führt nicht zur kompletten Lähmung...

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte ein paar lose Gedanken in die Runde werfen:


    1.) Ich bin mir aktuell gerade gar nicht mal so sicher, ob das Ergebnis der AfD nicht am Ende des Tages sogar etwas positives bewirken wird.
    Aus meiner Sicht war es in den letzten Jahren politisch & gesellschaftlich fatal, dass CDU, SPD und Grüne (und in Teilen auch die Linken; FDP zähle ich nicht, da sie lange von der Bildfläche quasi verschwunden war) kaum mehr unterscheidbar waren und mit Ausnahmen leichter "Nuancen" quasi alle das gleiche wollten, gut bzw. schlecht fanden. Es gab kein "auf der einen Seite die, auf der anderen Seite die anderen", keine gegensätzlichen Positionen, keine "Lager" mehr.
    Wie man sehen kann, war das nicht gut, da es nun einmal in jeder Gesellschaft verschiedene Lager gibt. Es gibt linke, es gibt rechte, es gibt konservative und progressive. Wenn quasi alle Parteien im Bundetag sich wahlweise links-progressiv oder "mir alles egal - CDU" geben, dann ist ein guter Prozentsatz der Bürger politisch heimatlos. Will sagen: Auch der geistig verkalkte, rückwärts gewandte Stammtischler muss bei seinem Bier demokratisch eingebunden mitgenommen werden.
    Wie das geht und man trotzdem in gewissen Grenzen vorwärts schauen kann, hat die CDU unter Kohl und die CSU und Strauß / Stoiber ("Laptop und Lederhosen") noch wunderbar verstanden.
    Wenn jetzt der politische Effekt der AfD ist, dass es wieder zu einer unterscheidbaren Lagerbildung zwischen Konservativen (CDU / CSU / FDP) und Progressiven (SPD, Grüne, Linke) mit all ihren Reibungen und Streitereien um den richtigen Weg kommt, dann war das aus meiner Sicht gar nicht mal soooo verkehrt.


    2.) Ich hoffe, dass ich mit diesem Gedanken richtig liege:
    Nur so ein Gedanke, aber es könnte ja auch sein, dass die Angst vor der AfD (also der AfD im Bundestag mitsamt deren Personal und Politik) am Ende des Tages unberechtigt ist, weil sich die AfD ggf. (hoffentlich, es deutet sich zumindest schon an) nur als ein Haufen posten- und geldgeiler Opportunisten entpuppt. Gauland selbst sagte ja bereits, dass die AfD eigentlich kein Konzept hat und auch nichts erreichen / bewirken will. Es könnte also im Kern bei der "AfD-Show" nur darum gehen, möglichst viel eigenes Personal an die Futtertröge von Geld, Posten, Rentenansprüche zu bringen, ohne viel dafür tun zu müssen. Also im Grund genau DAS zu tun, was sie den "Altparteien" immer so gerne vorwerfen. Dass Frauke Petry erst für die AfD die ganze Zeit für ein Direktmandat angetreten ist und nun - da sie einen Posten im Bundestag erreicht hat und somit finanziell abgesichert ist - sofort alle Verantwortung hinwirft, bestätigt mein Bild nur.


  • Nur so ein Gedanke, aber es könnte ja auch sein, dass die Angst vor der AfD (also der AfD im Bundestag mitsamt deren Personal und Politik) am Ende des Tages unberechtigt ist, ...


    Richtiger Gedanke!


    Ich möchte es noch ein wenig zuspitzen. Die momentan stattfindende Dämonisierung der AfD ist übertrieben, weil es in der AfD eben trotz gegenteiliger Feststellungen keine "echten Nazis" gibt. Vielleicht hilft da ein Blick in die Geschichte. Wir alle wissen, was die echten Nazis wollten und dann auch umgesetzt haben (u.a. Einmarschieren in Nachbarländer, Vergasen von Andersgläubigen und Andersdenkenden). Ich kann in der AfD derzeit keinen einzigen Politiker erkennen, der solche Ziele verfolgt.


    Noch eine Bemerkung zu der hier zu lesenden Feststellung, dass das Abschneiden der AfD schockierend ist.
    Nein, ich bin nicht schockiert.
    Nein, ich bin sicher auch nicht begeistert.
    Ich bin da ziemlich nüchtern. Der Erfolg der AfD entspricht ziemlich genau der Stimmung in unserem Land. Diese Stimmung ist - insbesondere in Ostdeutschland - nicht besonders gut.
    Ich habe, so lange ich Politik verfolge (und das mache ich jetzt schon seit gut 30 Jahren), noch nie eine Situation erlebt, in der unsere Gesellschaft so gespalten war.
    Ich habe auch noch nie so viel Diskursunfähigkeit erlebt. Besonders der AfD wird ja immer vorgeworfen, sie würde sich im Ton vergreifen, und das tut sie sicher auch gelegentlich.
    Aber ist es klug, wenn diejenigen, die sich auf der "richtigen" Seite wähnen, "Fuck AfD"-Plakate oder Stinkefinger in die Höhe halten? Was soll denn das für ein substantielles Statement sein? Wollen wir nicht endlich mal anfangen, die Gräben zuzuschütten? Wäre es nicht an der Zeit, zumindest darüber nachzudenken, ob derjenige, der die entgegengesetzte Meinung vertritt, dafür vielleicht auch gute Gründe hat?
    Um es noch einmal klar zu sagen: Die AfD ist nicht das eigentliche Problem. Die AfD und ihr jetziger Erfolg ist vielmehr ein Symptom. Es gibt Gründe für diesen Erfolg, und es ist an der Zeit, genau zu analysieren, worin diese Gründe bestehen. Wenn die neue Regierung diese Analyse nicht vornimmt und anschließend politisch die richtigen Schlüsse zieht, wird man diese Protestwähler nicht erreichen.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Zitat

    weil es in der AfD eben trotz gegenteiliger Feststellungen keine "echten Nazis" gibt. Vielleicht hilft da ein Blick in die Geschichte. Wir alle wissen, was die echten Nazis wollten und dann auch umgesetzt haben (u.a. Einmarschieren in Nachbarländer, Vergasen von Andersgläubigen und Andersdenkenden). Ich kann in der AfD derzeit keinen einzigen Politiker erkennen, der solche Ziele verfolgt.


    Heißt es nicht: wehret den Anfängen? Ich finde die Anfänge schon deutlich überschritten, wenn Aussagen öffentlich gemacht werden wie Alexander Gaulands "haben wir das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen". Waren es nicht die Soldaten der Wehrmacht, die den reibungslosen Ablauf in den KZs gewährleistet haben, die in Polen einmarschiert sind, die begeistert das Horst-Wessel-Lied und anderes gesungen haben usw.?
    Oder Frau Storch, die ganz aus Versehen ("auf der Maus ausgerutscht") auf Flüchtlingskinder schießen lassen wollte? Sorry, Herr M. König, dass ich bei dem Thema die Emotionen nicht beiseite schieben kann. Aber mit Sachlichkeit allein ("Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen", um nicht das Dritte Reich zu bemühen) werden wir eines Tages bestürzt feststellen: das haben wir nicht kommen sehen. (s. auch Brexit oder Trump, wo am Ende was ganz anderes bei rausgekommen ist als von den Wählern gewollt.)

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Statt sich Sorgen zu machen über die AfD, sollte man sich lieber Sorgen machen, dass es demnächst (nukleare?) Bomben auf Nordkorea oder von ihnen Bomben auf die USA geben könnte.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski