Große Hits, die eigentlich Cover-Versionen sind (was aber kaum jemand weiß)


  • Bleibt man im Argent-Umfeld, stößt man auf den Namen Russ Ballard.
    Der komponierte 'God gave Rock'n'Roll to you', das zwar auch von der Band Argent
    veröffentlicht wurde, aber erst in der Kiss-Version in den 90ern ein Riesenhit wurde.



    Apropos Russ Ballard:


    "Since You Been Gone" war 1979 einer der größeren Hits von Ritchie Blackmore's Rainbow:


    Rainbow - Since You Been Gone


    Das weit weniger bekannte Original stammt von eben jenem Russ Ballard und erschien 1976 auf dessen Album "Winning".


    Russ Ballard - Since You Been Gone

    Never overestimate the dreadfulness of the mass market

  • Bei etlichen Stücken wußte ich lange nicht, dass es Coverversionen sind:


    Nilsson - Without you
    Hollies - The Air that I breathe
    Whitney Houston - I will always love you
    Soft Cell - Tainted love
    Rod Stewart - Downtown train
    Nazareth - Love hurts
    David Bowie - China Girl
    Annie Lennox - No more I love you's




    Tippspiel Statistiker :thumbup: - Abbuzze !

    Einmal editiert, zuletzt von paulschlunz ()

    • Offizieller Beitrag

    Damit es nicht wieder zu Fehlwürfen kommt, nochmal zur Verdeutlichung, bzw. Abgrenzung zum Thread "Die tollsten Coverversionen aller Zeiten" (ich habe eben sieben Posts dorthin verschieben müssen!):


    In diesem Thread geht es primär nicht um die Coverversionen, so toll sie auch sein mögen - hier soll es eher um die meist unbekannten Originale gehen!


    "Whiskey in the Jar" ... finde es immer wieder "lustig", wenn behaupt wird, dies wäre ein Metallica-Song ... :rolleyes:

    Von Traditionals gibt es gar keine Originale, daher passen auch diese nicht wirklich in diesen Thread. ;)

  • Bei etlichen Stücken wußte ich lange nicht, dass es Coverversionen sind:
    David Bowie - China Girl


    ...war mir bis gerade auch nicht bewusst. :aha:


    Bowie und Coverversionen sind ja auch ein Kapitel für sich:


    The Man Who Sold the World ist von Bowie, aber Hit von Lulu.
    Oh. You Pretty Things ist von Bowie, aber Hit für Herman's Hermits
    Hello Spaceboy ist von Bowie, aber Hit für die Pet Shop Boys


    Mal abgesehen davon, dass Bowie mit Pin Ups 1973 ein ganzes Album mit Coverversionen
    veröffentlichte, gab es im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Titel von ihm, die er sich
    bei anderen Autoren auslieh oder mit ihnen zusammen spielte:


    Wild is the Wind (Johnny Mathis)
    Dancing in the Street (Marvin Gaye)
    Under Pressure (Queen)
    This is not America (Pat Metheney)
    Tonight (Iggy Pop)
    I've Been Waiting for You (Neil Young)
    I Feel Free (Cream)
    Cactus (Pixies)


    Diese Liste ist sicherlich nicht vollständig. :augenrollen:


    Sorry, TM Productions, Thema verfehlt.

    BLACKSTAR

    Einmal editiert, zuletzt von pitterpatter ()

  • Das von Prince geschriebene "Nothing Compares 2 U" wurde 1990 in der Version von Sinéad O’Connor zu einem großen Hit.


    Fälschlicherweise ist in den Medien immer mal wieder zu lesen, dass Prince den Song eigens für Sinéad O’Connor geschrieben hat, doch erstmals veröffentlicht wurde er bereits 1985 auf dem Album "The Family" der gleichnamigen aus Musikern aus dem Umfeld von Prince bestehenden Band.


    1993 veröffentlichte Prince dann auf seinem "The Hits" Album auch eine live aufgenommene eigene Version seines Songs.

  • Ich habe lange geschwankt, ob ich diesen Titel hier nennen darf. Denn jedenfalls mir war bei der Veröffentlichung von

    Dave Stewart & Barbara Gaskin - It's My Party
    (1981)


    klar, dass es sich um ein Remake handelte, und zwar von


    Leslie Gore - It's My Party (1963).


    Letzteres war übrigens die erste Hitsingle des Produzenten Quincy Jones.


    Aber das muss ja nicht jedem bekannt gewesen sein. Und deutlich erfolgreicher war die 1981er Version jedenfalls insofern, als sie in Großbritannien die Spitze erreichte und auch in anderen Ländern die TOP 10.


    Übrigens bin ich froh, dass ich mich zum Einstellen entschlossen habe, denn erst durch meine Recherchen wurde mir klar, dass es sich dabei nicht um den von den Eurythmics bekannten Dave Stewart, sondern um seinen Namensvetter handelt, der u.a. bei National Health und mit Bill Bruford gespielt hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von Abbacab ()

    • Offizieller Beitrag

    Bei etlichen Stücken wußte ich lange nicht, dass es Coverversionen sind:


    Nilsson - Without you
    Hollies - The Air that I breathe

    Diese beiden standen auch auf meiner eingangs erwähnten Liste, die ich jetzt so langsam "abarbeite".


    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/w…a/Nilsson-without-you.jpg]


    Fangen wir an mit Without you, ein schönes Stück, gern auch als klassische Schmacht-Rock-Ballade gesehen, war nicht nur ein Welthit von Harry Nilsson, oder kurz: Nilsson, einem US-Singer/Songwriter in 1971, sondern 23 Jahre später auch von Mariah Carey - deren Version sich stark an die Nilsson-Version anlehnte. Gesanglich hat sie das Stück natürlich wieder mit ihrem völlig übertriebenen "Lining-out" zugeträllert, was es für meine Ohren nur schwer erträglich macht. War aber immerhin (u.a.) #1 in UK und Deutschland. Daher ist es (ein wenig) verständlich, dass die Nilsson-Version gern für das Original gehalten wird; sie ist es aber nicht.


    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/w…hout_You_Mariah_Carey.png]


    Das Original ist von der englisch-walisischen Band Badfinger und ist nur ein Jahr älter als die Nilsson-Version. Badfinger war eine der ersten Bands, die einen Vertrag mit dem Beatles-eigenen "Apple-Records"-Label hatten und da zwischen 1969 und 1973 fünf Alben veröffentlichten (das erste noch unter ihrem früheren Bandnamen "The Ivys").


    Der Beatles-Clan war anfangs maßgeblich an ihren Aufnahmen beteiligt. So schrieb und produzierte Paul McCartney ihren ersten großen Hit Come and get it, George Harrisons Gitarre und seine Produktionskünste waren bei einigen Songs des vierten Albums "Straight up", speziell beim Top-Ten-Hit Day after day, unüberhörbar. Beatles-Engineer Geoff Emerick und -Road Manager Mal Evans teilten sich den Produzentenstuhl mit anderen namhaften Producern wie Tony Visconti, Chris Thomas und Todd Rundgren. Nicky Hopkins, Klaus Voormann, Jim Keltner, Leon Russell und andere Größen waren als Gastmusiker in den Credits vertreten, fast schon ein Who-is-who der Rock-Geschichte - trotz der jederzeit hörbaren Beatles-Einflüsse hatten die Alben jedoch kaum nennenswerten Erfolg, was damals dem nicht gerade professionellen Marketing von Apple angelastet wurde.


    Without you stammt von ihrem dritten Album "No Dice" und beim Hören kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Song von vornherein nur als Album-Track gedacht war. Das Arrangement erscheint ohne das Orchester zunächst etwas roh und dürftig; es hat jedoch seine eigenen Qualitäten, ist es doch auch frei vom Schmalz und Kitsch der Hit-Versionen, was mir grundsätzlich sympathisch ist.
    Das "Can't live" aus dem Refrain sollte später für Badfinger eine tragische Bedeutung bekommen, nahmen sich doch beide Autoren des Songs das Leben - zuerst Sänger und Gitarrist Pete Ham 1975, dann Bassist Tom Evans 1983, beide durch Erhängen.


    Apple Records hat übrigens 2010 alle Badfinger-Alben im Apple-typischen Design neu aufgelegt und zum Reinschnuppern vorzüglich geeignet ist die Compilation "Timeless - The Musical Legacy of Badfinger" mit allen Hits und ausgesuchten Albumtracks (inkl. Without you) von 1969 bis 1979 - derzeit für € 4,99 nicht nur für Beatles-Fans ein echtes Schnäppchen.