WTS: 15.12.2014 - Song-Trio-Contest

  • Du nennst deinen Mann einen Statistik-Abfrager......:);)

    Auch ein educated guess bleibt ein guess. Aber wenn mein Empfinden nicht erlaubt, das Votum nachzuvollziehen, lasse ich mich auch nicht verleiten, gegen mein Empfinden zu stimmen. Aber so oder so lernt man viel über die Meute. Und dieser Lernerfolg ist ja wohl eine willkommene Mitgift eines solchen Quizzes ;)

  • Manchmal ist es mir bei der Wahl meines Favoriten unmöglich, die Nostalgie-Brille abzunehmen. "Hand in Hand" ist eines der wenigen Musikstücke, die ich mit ganz konkreten Ereignissen verbinde und die mir deshalb unvergesslich bleiben. Zudem ist es eins der fröhlichsten Stücke Musik, die ich kenne (neben "Icebreaker" von Tribute).


    Sylt, irgendwann Mitte der 80er, ein heißer Sommersonnenmorgen. Ich bin mit der Arbeitskollegin meines Vaters und deren Freund mt dem Auto zum Strand unterwegs. Die Fahrt dauert exakt so lang wie "Hand in Hand" (Studioversion). Zuerst dieses unruhige Pluckern, sanfte Pianoakkorde, die Laa-Laa-Chöre bauen Stimmung auf. Dann das Schlagzeug, schnatternde Bläser, ein Freudenfest, dass sich ein paar Minuten lang selbst feiert, bis es langsam wieder verglüht. Plucker plucker plucker - wir sind am Strand!


    Dieses Musikstück werde ich im Speziellen immer mit dieser Fahrt zum Sylter Strand und im Allgemeinen immer mit Sommer, Sonne und "Unterwegs sein" assoziieren. Während die anderen beiden Titel eher fusion-lastig sind (und somit eher das gebildete Jazz(-Rock)-Publikum ansprechen, ist "Hand in Hand" irgendwie universeller, sozusagen "Musik für Groß und Klein". Es ist eine stimmungsvolle Klangreise, deren simple Melodie noch lange im Ohr bleibt. Letzteres ist bei "and so to f" und "West Side" nicht der Fall. Das erklärt für mich die allgemeine Präferenz von "Hand in Hand".

  • Oder hat einfach die Optik des Videos vehement dazu beigetragen, dass Hand in Hand gewonnen hat?? Ein engelsweiß gekleideter Phil Collins, der sich gut gelaunt seinen Weg durch die Menge bahnt, hinauf zum Olymp der Bühne ... und dann die hübsche Bauchtänzerin in Gelb... das war für viele vielleicht einfach göttlich? Anders kann ich es mir nicht erklären... Das Quizz ist eine interessante Wundertüte!

  • Manchmal ist es mir bei der Wahl meines Favoriten unmöglich, die Nostalgie-Brille abzunehmen. "Hand in Hand" ist eines der wenigen Musikstücke, die ich mit ganz konkreten Ereignissen verbinde und die mir deshalb unvergesslich bleiben. Zudem ist es eins der fröhlichsten Stücke Musik, die ich kenne (neben "Icebreaker" von Tribute).


    Sylt, irgendwann Mitte der 80er, ein heißer Sommersonnenmorgen. Ich bin mit der Arbeitskollegin meines Vaters und deren Freund mt dem Auto zum Strand unterwegs. Die Fahrt dauert exakt so lang wie "Hand in Hand" (Studioversion). Zuerst dieses unruhige Pluckern, sanfte Pianoakkorde, die Laa-Laa-Chöre bauen Stimmung auf. Dann das Schlagzeug, schnatternde Bläser, ein Freudenfest, dass sich ein paar Minuten lang selbst feiert, bis es langsam wieder verglüht. Plucker plucker plucker - wir sind am Strand!


    Dieses Musikstück werde ich im Speziellen immer mit dieser Fahrt zum Sylter Strand und im Allgemeinen immer mit Sommer, Sonne und "Unterwegs sein" assoziieren. Während die anderen beiden Titel eher fusion-lastig sind (und somit eher das gebildete Jazz(-Rock)-Publikum ansprechen, ist "Hand in Hand" irgendwie universeller, sozusagen "Musik für Groß und Klein". Es ist eine stimmungsvolle Klangreise, deren simple Melodie noch lange im Ohr bleibt. Letzteres ist bei "and so to f" und "West Side" nicht der Fall. Das erklärt für mich die allgemeine Präferenz von "Hand in Hand".


    Daß hier jemand Tribute kennt, dolles Ding. So'n bißchen die B-Ausgabe von Mike Olfield, würde ich im Rückblick sagen. Mitte der 80er Jahre zog mich der Name Pierre Moerlen zu einem Gig der Band, und damals war ich nicht nur von ihm, sondern auch von der Spielfreude der gesamten Band sehr angetan.

    Ach so ja, das Thema. Also, was mir an dieser Runde sehr gefällt, ist die Assoziationsbreite von "Traumschiff-Abspann" bis unvergeßlicher Strandfahrt-Erinnerung beim Sieger-Song. Hat zumindest beides mit Wasser zu tun. Ach ja, das Meer.
    Also, die Serie kenne ich jetzt nicht, aber dieser Feelgood-Faktor auf dem Weg zum Strand, das mag ich mir sofort vorstellen. Das Lied hat durchaus meine Sympathie, aber wo es dort eben gemütlich pluckert, pulsiert bei "West Side" die Ekstase, und da zieht es mich umgehend an Bord. Soo komplex erscheint mir die Nummer aber eigentlich gar nicht und fordert m.E. vom Hörer weniger (musikalische) Bildung als die Bereitschaft zur bedingungslosen Hingabe.

  • Soo komplex erscheint mir die Nummer aber eigentlich gar nicht und fordert m.E. vom Hörer weniger (musikalische) Bildung als die Bereitschaft zur bedingungslosen Hingabe.


    Und genau da liegt des Pudels Kern: Geht die Musik erst durch den Kopf oder den Bauch? Begreife ich Musik als mathematisches Gefüge (und bewerte ich demzufolge nach Komplexität) oder empfinde (!) ich sie als emotionalen Ausdruck (der sich intellektueller Betrachtung weitgehend entzieht)?


    Die Antwort ist: Es gibt keine Antwort.


    Beides hat seine Berechtigung (obwohl mir die mathematische Betrachtung doch sehr fremd ist) und ist pro forma nicht vergleichbar. Komplexe musikalische Strukturen reizen mich ja nicht ob ihrer mathematischen Beschaffenheit denn ihrer emotionalen Vielfschichtigkeit. Was nicht ausschließt, dass ein Musikstück sein Gefühl, seine Seele unter verkompliziertem Ballast begräbt während das andere eine allzu billige emotionale Wirkung erzeugt (beabsichtigt?), die schneller verfliegt als man hören kann.

    al's Lebensweisheiten:

    "Man muss sich seiner Arroganz schon bewusst sein, um sie genießen zu können."

  • Ich mußte das ein paar mal lesen, aber jetzt habe ich's, glaube ich. Du hast da ein paar schöne Gedanken formuliert.

    Ohne Hirn läuft ja bekanntlich nüscht, da wird erkannt, vernetzt und sortiert. Aber die spürbar sichersten Indikatoren, wie gut oder schlecht etwas reingeht, sind bei mir körperliche Reaktionen. Gänsehaut zum einen, Verspannung auf der anderen Seite der Skala, beides im ganz wörtlichen Sinne. Die trügen nicht. Dazwischen gibt es natürlich noch 'ne Menge Raum. Im Falle von "West Side" sorgen bereits immer die ersten Zischer der Hi-Hat für ein vorfreudiges Zucken, die Bass-Drum breitet sich in der Bauchgegend aus, und wenn kurz darauf die übrigen Instrumente mit einem Schlag einsetzen, kommt es i.d.R. zu einer ansehnlichen Ausschüttung von Endorphinen.

    Zwecks Einschätzung der Lage hörte ich mir vor drei Tagen noch mal "Hand In Hand" an und dachte noch, das ist schon sehr gut gelaunt gut gemacht, das wird wohl punkten, ließ dann aber verhängnisvollerweise nochmal "West Side" laufen, es kam zu den üblichen oben geschilderten Symptomen, und ich ließ mich beim Sieger-Tip quasi gedoped von der eigenen Euphorie davontragen. Man ist so selbstbezogen.