Am Hofe des karminroten Königs

  • townman,ich kann mich nicht sattlesen an deinen poetischen und zugleich sachlich vertiefenden Fripperstorries.


    Schade eigentlich,dass ich kürzlich bereits alle Crimson-5.1-DVDs aufgekauft habe und nichts anderes (außer lateinamerikanischer Orchestermusik - aber dazu später mehr...) mehr hören mag. Ich würde es ansonsten nochmals tun.
    Wieder einmal hast du einen entscheidenden Anstoß zu einer großen musikalischen Leidenschaft gegeben. Wenn dir das eines Tages noch mit Yes gelänge,wäre ich zwar erstaunt,aber wahrscheinlich auch dankbar.


    Mein Lieber, ich danke dir sehr für dein Feedback. Wieso ich heute Abend mal wieder Zeit für den sechsten Teil der hiesigen Reihe hatte, kannst du dir nach deinem lateinamerikanischen Abend (du wurdest von Zeugen erkannt!) ja denken.


    Bei Yes bin auch ich nicht zuletzt deswegen etwas skeptisch, da ich mich von denen momentan meilenweit entfernt fühle. (Heißt nicht, dass ich "Perpetual Change" und "And you and I" nicht weiterhin großartig finden würde.)

  • Ergänzung zu Teil 6, weil ich gerade woanders darüber gestolpert bin: King Crimson sind derzeit ja wohl ein Septett. Gab's, glaube ich, vorher auch noch nie. Eine neuer (kurzer) Live-Release für Januar ist angekündigt. Bin sehr gespannt!

  • Ergänzung zu Teil 6, weil ich gerade woanders darüber gestolpert bin: King Crimson sind derzeit ja wohl ein Septett. Gab's, glaube ich, vorher auch noch nie. Eine neuer (kurzer) Live-Release für Januar ist angekündigt. Bin sehr gespannt!


    Genau mein Lieber. Und man beachte das geplante Veröffentlichungsdatum, das auf einem Dienstag liegt: 13.01.15 Das ist dann der 46. Geburtstag dieser famosen Combo.

  • Es ist nun schon ein bißchen her, aber KC werden ja in der x-ten Reinkarnation gerade wieder aktuell, und diese Platte wird sowieso nicht schlecht, also wollte ich endlich mal townies ausführliche Rezension des Frühwerks würdigen.

    Die immerhin war der Anlaß, das Album nach Ewigkeiten wieder aufzulegen und einer konzentrierten Betrachtung zu unterziehen. Das hat großen Spaß gemacht, da nochmal einzutauchen und das Hörerlebnis mit der sehr präzisen Gebrauchsanweisung abzugleichen.
    Ich bekam das in jungen Jahren von einem Freund in die Hand gedrückt, welcher generell dem Jazz sehr zugetan war und ansonsten eine große Leidenschaft für Jimi Hendrix pflegte. Genesis hielt er partiell für hörbar, allerdings hatten sie gerade "Abacab" draußen, und während ich noch mit dem Album rang, hatte er die Pop-Scheibe bereits abgehakt.


    Mit King Crimson nun wurden meine Hörgewohnheiten an anderer Front gefordert.
    Diese irgendwie vorwiegend dunkle Platte mit dem leicht beunruhigenden Cover schien mir insgesamt deutlich schwerer verdaulich als das, was ich so von Genesis kannte, aber mit "I Talk...", "Epitaph" und "The Court…" war auf Anhieb was anzufangen. Eher irritierend fand ich, daß die Musik entweder sehr laut oder sehr leise war, man hatte eigentlich ständig zu tun da herumzupegeln, damit man alles mitbekam ohne im nächsten Moment taub zu werden.
    So richtig gezündet hat das Ding aber erst später, nachdem beispielsweise "Nursery Cryme", "Foxtrot" oder Van Der Graaf Generator den Weg geebnet hatten.

    Heute nun erscheinen mir gerade die divergierenden musikalischen Ausdruckswelten als die eigentliche Stärke des Albums. Auffällig ist in der Tat der Kontrast zwischen brutaler Aggression und filigraner Träumerei, der vielleicht, townman hat das sehr schön herausgearbeitet, auch ein Sinnbild der gegensätzlichen Zustände ist, denen sich der denkende und fühlende Mensch Ende der Sechziger ausgesetzt sah. Und ja, wie kunstvoll das Album ausbalanciert ist, wie elegant es sich den Weg zwischen Attacke und Versenkung bahnt, erschließt sich mir nach der Lektüre nun erstmals sehr umfänglich.

    Insbesondere "Moonchild" hat die Vertiefung recht gut getan, denn das nach wenigen Minuten einsetzende - wie ich es mal etwas respektlos nennen möchte - Geplinger hat das Stück bei mir stets zum Stiefkind des Albums gemacht. Beim intensiven Zuhören nun stellt sich heraus, daß dieser Instrumentalteil gar nicht so ziellos ist und so ewig dauert, wie ich das in Erinnerung hatte, und als man sich gerade so schön eingefunden hat, hat es sich schon wieder ausgeplingert, und um so heftiger brettert einem dann der Auftakt des Titelstücks entgegen. Ich grübele noch, warum diesem wuchtigen Schlußakkord kein eigener Text gewidmet wurde.

    Dessen ungeachtet, townman, danke ich Dir sehr für Deine engagierte Analyse, die mir das Album auf überraschende Weise nochmal näher gebracht hat. Werde daraufhin wohl auch "Poseidon" demnächst mal wieder hervorzurren.

  • Dessen ungeachtet, townman, danke ich Dir sehr für Deine engagierte Analyse, die mir das Album auf überraschende Weise nochmal näher gebracht hat. Werde daraufhin wohl auch "Poseidon" demnächst mal wieder hervorzurren.


    Ganz abgesehen davon, dass ich in den letzten Monaten kaum Energie dafür hatte, die kleine Reihe fortzusetzen: Für den "Poseidon" ist der nächste Beitrag seit Längerem so gut wie fertig - ich beiße mir aber an dessen letztem Abschluss so dermaßen die Zähne aus, dass ich nicht weiß, wann es hier wirklich weitergeht. Vielleicht pusht mich dein Posting ja ein bisschen, denn ganz aufhören möchte ich eigentlich nicht. Auf jeden Fall aber: Danke für deine schöne Rückmeldung.

  • Ganz abgesehen davon, dass ich in den letzten Monaten kaum Energie dafür hatte, die kleine Reihe fortzusetzen: Für den "Poseidon" ist der nächste Beitrag seit Längerem so gut wie fertig - ich beiße mir aber an dessen letztem Abschluss so dermaßen die Zähne aus, dass ich nicht weiß, wann es hier wirklich weitergeht. Vielleicht pusht mich dein Posting ja ein bisschen, denn ganz aufhören möchte ich eigentlich nicht. Auf jeden Fall aber: Danke für deine schöne Rückmeldung.


    Ach...und ich wollte immer mal etwas zu Peter Sinfield schreiben. In meinem Kopf habe ich seit langem einen Text, aber ...die Arbeit, die Familie....Ausreden? Habt ihr Interesse?

  • Ganz abgesehen davon, dass ich in den letzten Monaten kaum Energie dafür hatte, die kleine Reihe fortzusetzen: Für den "Poseidon" ist der nächste Beitrag seit Längerem so gut wie fertig - ich beiße mir aber an dessen letztem Abschluss so dermaßen die Zähne aus, dass ich nicht weiß, wann es hier wirklich weitergeht. Vielleicht pusht mich dein Posting ja ein bisschen, denn ganz aufhören möchte ich eigentlich nicht. Auf jeden Fall aber: Danke für deine schöne Rückmeldung.


    Gerne her damit!
    Ein Teil meines Jobs ist das Redigieren von Fremdtexten. :blah:

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Ach...und ich wollte immer mal etwas zu Peter Sinfield schreiben. In meinem Kopf habe ich seit langem einen Text, aber ...die Arbeit, die Familie....Ausreden? Habt ihr Interesse?


    Na klar! Das fände ich spannend! Ich weiß natürlich, wie das ist mit Arbeit und Familie. Und dann braucht man am Feierabend, wenn alles im Bett ist, noch einen klaren und wachen Kopf, um vernünftige eigene Gedanken zu formulieren - sehr anstrengend, das Ganze. Aber manchmal flutscht es dann auch.


    Da ich gerade krank bin, werde ich in allernächster Zeit noch nicht weiterschreiben, aber Ende Februar / Anfang März geht wieder was.