Was tuschelst du da mit ant?

OK, ich hab auch was

Sonntag morgen beim Frühstück gegen viertel nach 9. Ant steht mit Tasse in dem Raum mit dem Büffet, meint zu mir, You must be Volker, obwohl ich mich ihm bisher nicht namentlich vorgestellt hatte (ich vermute mal, er hat unsere Jungs vorher gefragt, wie der Typ mit den Videokameras heißt und ich frage ihn also, ob er nach dem langen Samstag wieder fit ist und bereit für einen langen Sonntag oder so ähnlich. Er verneint heftig! Er habe gerade bei sich im Zimmer irgendwas zerbrochen, Wasser verschüttet und mit einem Handtuch das Wasser aufgenommen (hab's nicht genau verstanden) und würde jetzt schon seit einiger Zeit darauf warten, dass er ein neues großes Handtuch bekäme, was ihm für 9 Uhr versprochen worden sei, aber nun um 9:20 hatte er es immer noch nicht.
Also bin ich zu der einen Frau vom Hotel, die meinte, dass jemand mit frischen Handtüchern um 9 Uhr hätte kommen sollen, aber bisher noch nicht gekommen sei. Daraufhin erwähne ich so ganz nebenbei, dass dieser Herr ja der eigentliche Grund sei, weswegen wir alle überhaupt hier seien und das ganze somit doch vielleicht ein kleines bisschen prioritärer behandelt werden sollte. Dies schien ihr tatsächlich nicht bekannt zu sein (sollte ja eigentlich auch völlig egal sein) und sie sagte noch, sie könne überhaupt kein Englisch. Aber danach schien es irgendwie voran zu gehen. Ant meinte zuerst, es sei ja gar nicht nötig, ihr zu sagen, wer er sei, bedankte sich dann aber doch mehrfach bei mir, You saved my day, und ging aufs Zimmer.
Etwas später, als wir weitgehend fertig waren mit dem Frühstücken, kam er wieder runter, hatte was anderes an, sah auch ganz anders aus, also frisch und erholt und gut gelaunt, erwähnte glaube ich martinus, der ihm auch beim Handtuch-Incident geholfen hätte, setzte sich zu uns, aß was, und erzählte von den späten 60ern. Die Details dazu haben andere sicher besser drauf (es war aber glaube ich nichts, was nicht auch entweder relativ bekannt ist oder bei den Interviews auch zur Sprache gekommen war). Ach ja, wir hatten kurz vorher am Tisch die 4 Titel der Jackson-Tapes diskutiert und waren nicht gleich auf Provocation gekommen und haben das dann mit Ant diskutiert, aber ich weiß nicht mehr genau, was er dazu gesagt hat. Nichts Sensationelles, aber für mich kam es fast mehr darauf an, einfach mit jemandem zusammenzusitzen, der von diesen für uns quasi mythisch-überhöhten Vorgängen in der ersten Person Singular / Plural berichten kann (und ein besseres Gedächtnis als Mike hat

Als ich Samstag zum Frühstück kam, oder war es Sonntag (?), stand Ant im Buffetzimmer und winkte mir durchs Fenster.

Er fragte mich wie es mir ginge, ich "Fine!" , auf meine Gegengfrage sagte er, er hätte einen "cough", und fragte mich, ob ich wisse was das sei....mir fiel vorher schon seine gerötete Nase auf. Aber ich will euch nicht langweilen, (tat ich bereits), mir blieb die Zeit, für die übliche "one question": ob er John Martyn kennen würde, seine Musik, Echoplex- Technik usw.
Er antwortete ausweichend, er kenne ihn, kannte ihn aber nicht persönlich, zu der Musik hat er sich allerdings nicht geäußert, "very sad" sagte er allerdings zu dessen überraschendem Tod.
Was ich sonst so hören würde, fragte er mich. Mir fiel spontan nur "Peter Gabrie"l ein und "was ganz anderes, nämlich konventionellen Rock, Beispiel Clapton usw.".
Ob ich Neo-Prog hören würde? Ich: vereinzelt ja, eigentlich eher nicht.

Er meinte dann, Neoprog wäre nur die Kopie, das war alles schon mal da gewesen, also nicht so innovativ, und verschwand im Frühstücksraum.

Anderntags, kurz vor unserer Abfahrt, verabschiedete ich mich von ihm (es war, als ob er ein Forumsmitglied sei, ein inzwischen vertrauter Kollege).
Ich sagte, wir fahren nach München. Steilvorlage, im wahrsten Sinne des Wortes: Bayern München, ob ich Fan sei? Ich bejahte. Und er: Bayern gewinnt vielleicht die Champions League, spielt tollen Fussball! Von Chelsea und ManU (für die Nichtfussballer: die sind noch als englische Vereine in der Champions League verblieben im Viertelfinale) würde er nicht soviel erwarten.
Außerdem glaube er, das Deutschland Chancen auf den World Cup habe.
Das wars.
Ant, war nett mit dir. Hoffentlich begegnen wir uns mal wieder!

"Oh, here comes the man with the nice shirt" und meinte damit mein schwarzes, mit viel Text bedrucktes Hemd. Morgens bei einer kleinen Fotosession mit Ant bewunderte er es schon.
Schön fand ich sein offensichtliches Interesse an der deutschen Sprache, im Frühstücksraum saugte er alles auf und plapperte es dann nach, was doch zum Teil recht lustig klang!
Ein wahrlich netter Zeitgenosse! Schön, dass er dazu bereit war zu unserer Selbsthilfegruppe zu kommen!

LG Stevx01

Zitat von volwar

Sonntag morgen beim Frühstück gegen viertel nach 9. Ant steht mit Tasse in dem Raum mit dem Büffet, meint zu mir, You must be Volker, obwohl ich mich ihm bisher nicht namentlich vorgestellt hatte (ich vermute mal, er hat unsere Jungs vorher gefragt, wie der Typ mit den Videokameras heißt und ich frage ihn also, ob er nach dem langen Samstag wieder fit ist und bereit für einen langen Sonntag oder so ähnlich. Er verneint heftig! Er habe gerade bei sich im Zimmer irgendwas zerbrochen, Wasser verschüttet und mit einem Handtuch das Wasser aufgenommen (hab's nicht genau verstanden) und würde jetzt schon seit einiger Zeit darauf warten, dass er ein neues großes Handtuch bekäme, was ihm für 9 Uhr versprochen worden sei, aber nun um 9:20 hatte er es immer noch nicht.
Also bin ich zu der einen Frau vom Hotel, die meinte, dass jemand mit frischen Handtüchern um 9 Uhr hätte kommen sollen, aber bisher noch nicht gekommen sei. Daraufhin erwähne ich so ganz nebenbei, dass dieser Herr ja der eigentliche Grund sei, weswegen wir alle überhaupt hier seien und das ganze somit doch vielleicht ein kleines bisschen prioritärer behandelt werden sollte. Dies schien ihr tatsächlich nicht bekannt zu sein (sollte ja eigentlich auch völlig egal sein) und sie sagte noch, sie könne überhaupt kein Englisch. Aber danach schien es irgendwie voran zu gehen. Ant meinte zuerst, es sei ja gar nicht nötig, ihr zu sagen, wer er sei, bedankte sich dann aber doch mehrfach bei mir, You saved my day, und ging aufs Zimmer.
Etwas später, als wir weitgehend fertig waren mit dem Frühstücken, kam er wieder runter, hatte was anderes an, sah auch ganz anders aus, also frisch und erholt und gut gelaunt, erwähnte glaube ich martinus, der ihm auch beim Handtuch-Incident geholfen hätte, setzte sich zu uns, aß was, und erzählte von den späten 60ern.
...

Dann will ich diese Geschichte, die ich dank dieser Zeilen nun selbst viel besser verstehe, mit meinen Erlebnissen ergänzen:

Ant sprach mich im Frühstücksraum an und bat mich, der Bedienung folgendes zu übersetzen:

Weil er wegen seiner Erkältung Tabletten nehmen wollte und dafür Wasser brauchte, wollte er den (für das Zähneputzen gedachten) Plastikbecher auf seinem Zimmer von der Folie drumherum befreiten. Dies gelang ihm jedoch offenbar nicht sonderlich gut, so dass er den Plastikbecher beschädigte. Als er diesen dann mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit füllte, ergoß sich diese (jedenfalls teilweise) auf den Boden. Ant schnappte sich sein Handtuch im Badezimmer und wischte die Flüssigkeit auf, weshalb er ein neues Handtuch brauchte.

Ihm lag daran, der Bedienung die Hintergründe seines Handtuchwunsches begreiflich zu machen, was mir dann auch gelang. Sie meinte, dass das überhaupt kein Problem sei, beschwerte sich allerdings ein wenig, dass man ihr ja auch mal hätte sagen können, dass dieser Mann unser "Stargast" ist.

Nachdem alles geklärt war, bedankte sich Ant bei mir und meinte, dass er mich als seinen Dolmetscher engagieren würde. Deshalb kann es sein, dass er später mich, der ich auch Martin heiße, gemeint hatte.

Haha, ja, das war ganz typisch für die Leute vom Buch: Haben uns teils behandelt wie hulle, legendär auch der Samstagabend, als wir für Millionen von Talern Essen und Getränke orderten und zumindest zu Beginn nur mürrische Gesichter ernteten. Selbst die kampferprobten Reeperbahnisten staunten über die Hessische Dienstleistungsmentalität....
Die einzige wirklich Nette war Frau Fritsche, das war Ants Handtuchdame, sie ist aber erst seit Oktober im BUCH (also etwa um die Zeit, als wir alle die Zimmer gebucht haben, woraus man aber nicht etwa einen tageweisen Bedarf zur Erhöhung des Personalbestands ablesen hätte können...). Ohnehin wußte und interessierte sich niemand dafür, weshalb an einem sonst buchungslosen Weekend hunderte Leute in Welkers einfallen würden, aber gerade unsere liebe Frau Fritsche hatte man nun überhaupt gar nicht informiert, was auf sie zukommen würde, über gar nix.
Littlewood und Pealmu sind vor der Abfahrt extra nochmal zu ihr hin, um sie zu beschenken und ich soll allen bestellen, sie hat sich über UNS und ANT unglaublich gefreut und sich ungewöhnlich wertgeschätzt gefühlt. Es tat ihr so leid, dass sie als Ostbürgerin nicht mit Englisch klarkommt und sie dankt den Übersetzern zusätzlich und fand Ant supernett.

Die Deutsch-Sammlung von ANT ist beträchtlich:
Zu udo = Der Himmel ist gaaaanz grrrau (geübt mit Uwe + martinus bei der Abholung)
immer wieder Ausfa(h)rt + giggel kicher grins
zu uns in der Pizzeria Not-Aus-Gang
Danke, bitte, Guten Morgen, HerreinHerrein, Frühstück

to be continued

Zitat von Mr. Plod

Ants Morgenmedizin würde ich auch gerne haben!

Der Fachmann nennt das "Duschen". :p

ich komme erst heute zu dieser Seite.. die Woche war ungnädig aber jetzt ist Zeit da. Tolle Geschichten hier, die Idee für eine Extra "Antgeflüster" Seite war inspiriert.
Mein Beitrag kommt in Anlehnen auf meine Frage beim Interview. Ich war 18 als Sides veröffentlicht wurde und war völlig überrascht über den neuen Stil der ersten Seite. Da ich 10CC Fan war, konnte ich sofort eine Ähnlichkeit merken zwischen Umm and Argh und Holy Deadlock mit den Stockport boys. Sowohl stimmlich als auch vom Schreibstil her. Zuerst fragte ich (im Interview), ob er etwas bestimmtes im Sinne hatte, als er diesen neuen Stil schrieben wollte, oder ob er einfach schrieb und die Ideen dann "von alleine" kamen. Ich wollte (schon immer aber erst recht an dem Samstag) eigentlich wissen, ob die 10CC Ähnlichkeit ihm bewusst war….. er machte eine spitzen Ablenkungsmanöver und sagte einfach, dass die Plattenfirma darauf bestand einige Kommerzielle Lieder zu veröffentlichen. Also Pflichterfüllung. Da war ich offensichtlich zu indirekt (wollte wegen der Menge an Zeugen nicht unhöflich sein) …… also im privaten Gespräch, sagte er, dass er die Jungs von 10CC bewunderte - alle 4 konnten singen, alle 4 konnten komponieren - und der trockene Humor war genau sein cup of tea. Da sah ich meine Öffnung und fragte direkt "also wolltest du dann doch die beiden Lieder in 10CC Stil komponieren, da Gesang und Humor waren richtig aus dem selben holz? Kam ein fettes grinsen und die Antwort - "weißt du, ich habe diese Ähnlichkeit selbst nie gemerkt - meinst du wirklich die waren echt soooooo gut"………….. Er hat oft im Rahmen des Tages gesagt "was du sagst darf ich nicht bestätigen - aber du darfst" und sein Grinsen hat genau das gleiche gesagt - er war nicht für die direkte Antwort zu haben.

Ich habe ja im Feedback Thread schon angedeutet, dass ich in keinster Weise qualifiziert war, mit Ant über seine Musik zu reden. Aber da er so viel andere Interessen hat und diese durch seine schon genannte aktive Gesprächsbereitschaft auch zur Sprache kamen, gab es keine Momente der Verlegenheit. Von daher reiße ich einfach mal kurz runter, an was ich mich erinnern kann.

Ich war Freitag Abend schon da und wollte mich unbedingt schon bei der Crew rumdrücken und weil sich Arbeit so schlecht von mir fernhalten kann, habe ich mit Mango Kid einen Schaukasten gepinnt. Darunter waren auch Briefe, die zwischen Helmut und Ant hin- und hergingen, in denen es um die künstlerische Ausgestaltung eines seiner Alben ging, glaube ich. Ant sieht das: „This looks marvellous, guys. What’s this? [tut so, als ob er liest] Dear Helmut, this is absolute rubbish!“ Lacht, und geht weg.

Später am Abend zeigte er großes Interesse an Weizenbier und an unserem Interesse an Fußball. Beim Thema internationaler Fußball wurde Zidanes Kopfnuss diskutiert. Er hatte wenig Verständnis. Allgegenwärtig war seine Begeisterung für Sprache und mögliche Wortspiele. (Ausfahrt…das ist nicht die Fahrkarte). Mit Katrin ging es dann um alte Synthesizer und Klaviere bzw Pianisten, und dabei um die, die mit einer Hand große Intervalle greifen können. Namen hab ich aber vergessen. Nebenbei kam raus, dass wir beide von Franz Liszt beeindruckt sind. Ich hab dann erzählt, dass meine musikalische Ausbildung sehr früh ins Stocken kam. Sie fing mit diesem Instrument an

Melodica

und endete damit. Man muss sich mal vorstellen, ich konnte als Kind Noten lesen und hätte gewusst, was ich summen/singen/spielen muss…:eek: Ant kannte das Instrument auch.

Da ich mich am Samstag bei der Nachsitzung im Buch rumgetrieben hab, war die nächste Gelegenheit zum Schwatzen der Sonntag Abend. Zwischenzeitlich hab ich aus irgend einem Grund völlig ahnungslos das Quiz gewonnen wozu mir Ant später mindestens zweimal gratuliert hat. „I couldn’t answer any of these questions, very well done!“. Mit einer Mischung aus schlagfertiger Bescheidenheit und bescheidener Schlagfertigkeit hab ich nur gemeint: „Me neither, I learned everything this weekend!“ War nichtmal gelogen. Das fand er sehr lustig.

Ansonsten hat er nur noch etwas seine Meinung zu Mike, seinen Fähigkeiten und Kollaborationen vertieft. Ant wollte nicht kreativ bei den Mechanics einsteigen, teils aus künstlischeren Gründen, teils weil Touren halt nicht drin gewesen wären. Und dass Mike nicht der geborene Leadgitarrist sei, sondern seine Stärken eher beim Bass, Rhythmus und den 12-Saitern liegen. Aber das ist a) seine Meinung und b) hinreichend diskutiert worden.

Am Ende hat sich dann die Crew ihre Poster signieren lassen und obwohl wir schon Autogramme auf allem Möglichen hatten, bekamen wir die Idee, dass wir unser Poster ja in unserer neu einzurichtenden Kajüte aufhängen könnten. Dann könnte Ant eine Widmung für den Flottenneuzugang schreiben. Er fand das sehr nett, musste aber laut eigener Aussage zum ersten Mal dieses Wochenende nachdenken, was er da drauf schreibt. Was genau verrate ich allerdings nicht, da müsst ihr schon bei Sparrows zu Besuch kommen.

Höhepunkt (je nachdem von wo man schaut) war ein spontanes Treffen aufm Klo. Nachdem wir uns am Riemen gerissen haben, fragte er, ob man an deutschen Pissoirs immer selbst spülen müsse und er hätte das noch nie erlebt. Ich hab ihm dann erklärt, dass es unterschiedlichste Technologien gäbe, zb Infrarot-Sensor oder die große Urinierlüge an unseren Autobahnraststätten. Dort gibt es nämlich oft den Claim „ohne Wasser und ohne Chemie“. Ich als Chemiker hab dann natürlich gemeint, das sei Bullshit wenn einen da ein großer blauer Klumpen Superabsorber aus dem Porzellan angrinst.

Naja, die letzte Situation war Montag morgens. Ant und wir waren die letzten beim Frühstück und er checkte gerade die Bundesligatabelle und fragte selbstverständlich, ob wir uns dafür interessierten. Aus mangelndem Interesse fragten wir gegen nach seiner Lieblingsmannschaft: Queens Park Rangers…die krebsen wohl irgendwo in der 3ten UK-Liga rum. Er wies uns darauf hin, dass er in seinem Zimmer mit etwas Orangensaft gekleckert hat und wir doch bitte Bescheid sagen sollen, damit sich niemand verletzt und Ant keinen Ärger bekommt. Süß!