TotW: [27.01.-02.02.14]: ANTHONY PHILLIPS - God If I Saw Her Now

  • The_Edge, olec & Chadalier: doch bitte, schreibt mehr! Nur heraus damit. Wir sind gar nicht so, wie wir scheinen. ;)


    Das Forum soll von der Vielfalt leben und verschiedenen Ansichten. Also los!


    Ach, da gibt's nicht viel zu schreiben. Ich mag z.B. auch Phils alte Stimme, bevor er so zu schreien anfing;) (Nicht, dass ich was dagegen hätte). Seine Stimme hat sich ja im Laufe der Jahre verändert. Obwohl er glaube ich eigentlich immer noch so zartbesaitet singen kann...


    Ich finde, es ist einfach ein schönes Lied. Le Lied, wie der Franzose sagt.

  • ah oui, c'est bien un Lied ;)
    Musikalisch hat es eine einfache "Turnaround" Harmoniefolge, im Style I VIIb IV V I, wie sie auch die Beatles im Song Dear Prudence benutzen. Erkennbarer wird dies ab den musikalischen Bridge in der Mitte des Songs wo Ant sogar deutlich die Arpeggios daraus spielt.
    Aber schon etwas ganz besonderes wenn man bedenkt, in diesen Song sitzen Phil und John Hackett zusammen, die ja schon 2 Jahre vorher im Song "Star of Sirius" von Hackett's Voyage of the Acolyte die gleichen Rollen übernommen haben. Auch Mike ist in beiden Songs vertreten, nur spielt er bass in Star of Sirius" und 12 String in "God If I Saw Her Now".

    Einmal editiert, zuletzt von doctordiper ()

  • Ach, da gibt's nicht viel zu schreiben. Ich mag z.B. auch Phils alte Stimme, bevor er so zu schreien anfing;) (Nicht, dass ich was dagegen hätte). Seine Stimme hat sich ja im Laufe der Jahre verändert. Obwohl er glaube ich eigentlich immer noch so zartbesaitet singen kann...


    Ich finde, es ist einfach ein schönes Lied. Le Lied, wie der Franzose sagt.


    Ja, genau. Diese Musik ist für mich Eskapismus pur. Ich träume mich mit Hilfe dieser Musik in ein harmonisches Mittelalter der Märchen, der Zauberei und des naiven Staunens über die Wunder der Welt - ganz wie die Romantiker (Novalis insbesondere) Ja, ich weiß, so ein Mittelalter hat es nie gegeben, die Zeit war eher furchtbar und viele Ideen der Romantiker endeten in Kitsch und religiöser Bigotterie.......


    Märchenwaldmusik eben (hallo Christian - ich mag YES;-))


    Ich bleibe dabei: Phil hat nie wieder so schön gesungen wie in dieser Zeit (1975 - 1977)


  • Ich bleibe dabei: Phil hat nie wieder so schön gesungen wie in dieser Zeit (1975 - 1977)



    Ja, so gefühlsbetont hat er nie wieder gesungen, das höre ich auch so.:topp:

    Ja, genau. Diese Musik ist für mich Eskapismus pur. Ich träume mich mit Hilfe dieser Musik in ein harmonisches Mittelalter der Märchen, der Zauberei und des naiven Staunens über die Wunder der Welt - ganz wie die Romantiker (Novalis insbesondere) Ja, ich weiß, so ein Mittelalter hat es nie gegeben, die Zeit war eher furchtbar und viele Ideen der Romantiker endeten in Kitsch und religiöser Bigotterie.......

    Märchenwaldmusik eben (hallo Christian - ich mag YES;-))



    Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm... ich weiß nicht genau, wie du es meinst, von daher weiß ich auch nicht, ob meine folgende Ergänzung, die mir beim Lesen deiner Zeilen richtiggehend unter den Nägeln brennt, nicht eher ein Widerspruch zu dir ist.
    Es mag durchaus sein, dass "viele Ideen der Romantiker" in eskapistisch-weltfremden Fantastereien endeten, aber wenn ich den Namen Novalis in diesem Zusammenhang lese (und der Begriff des "naiven Staunens" hier mit negativ konnotierten Gedanken verknüpft wird), möchte ich das in ein anderes Licht rücken: Novalis war definitiv kein naiver Spinner, kein schwärmerischer Kitschproduzent. (Das würde ich Ant allerdings z.T. zuschreiben.) Der war hochgebildet und analytisch-refklektiert. Seine romantischen Vorstellungen waren alles andere als eskapistisch, sondern richteten sich gegen ein eingeschränkt-positivistisches Weltbild. Er vermittelte ein komplexeres Bild der Wirklichkeit, welches aber z.B. wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ausklammert. Letztlich hatten seine Werke auch gesellschaftspolitische Relevanz.

  • Ja, so gefühlsbetont hat er nie wieder gesungen, das höre ich auch so.:topp:



    Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm... ich weiß nicht genau, wie du es meinst, von daher weiß ich auch nicht, ob meine folgende Ergänzung, die mir beim Lesen deiner Zeilen richtiggehend unter den Nägeln brennt, nicht eher ein Widerspruch zu dir ist.
    Es mag durchaus sein, dass "viele Ideen der Romantiker" in eskapistisch-weltfremden Fantastereien endeten, aber wenn ich den Namen Novalis in diesem Zusammenhang lese (und der Begriff des "naiven Staunens" hier mit negativ konnotierten Gedanken verknüpft wird), möchte ich das in ein anderes Licht rücken: Novalis war definitiv kein naiver Spinner, kein schwärmerischer Kitschproduzent. (Das würde ich Ant allerdings z.T. zuschreiben.) Der war hochgebildet und analytisch-refklektiert. Seine romantischen Vorstellungen waren alles andere als eskapistisch, sondern richteten sich gegen ein eingeschränkt-positivistisches Weltbild. Er vermittelte ein komplexeres Bild der Wirklichkeit, welches aber z.B. wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ausklammert. Letztlich hatten seine Werke auch gesellschaftspolitische Relevanz.


    Ich stimme Dir im Wesentlichen zu! Ich habe Novalis "Kummer" über die Spaltung des Christentums (siehe "Christenheit oder Europa") und den Wunsch der Vereinigung des Christentums in einem "goldenen Zeitalter" im Kopf. Er war ein fähiger Wissenschaftler und Bergbauingenieur und verstarb viel zu früh....
    Ich erinnere hier z. B. an Clemens Brentano, der wunderschöne z. T. erotische (Liebes-)Gedichte schrieb und am Ende seines Lebens in meinen Augen erzkatholisch wurde. Die Romantik war und ist in Literatur, Kunst und Musik revolutionär und beinflusste im frühen 19. Jhd. auch Politik und Wissenschaft ( führte auch zu neuer wiss. Methodik), ja vielleicht bis heute. Die Romantik scheiterte aber auch an der Realität des alltäglichen Lebens, an gesellschaftlichen und politischen Normen. Ich möchte hier das Buch von Safranski: "Romantik - Eine deutsche Affäre" empfehlen.
    Mit Eskapismus meine ich eher meine Träumerei beim Hören des hier zu reflektierenden Liedes und des gesamten Albums TGATG.
    "Naives Staunen" meine ich nicht negativ. Ich sage es mal so: Die Welt mit Kinderaugen sehen, kann niemals negativ sein (auch dazu hat Novalis etwas geschrieben).
    Nun, diese philosophischen Betrachtungen gehören vielleicht nicht hierher, aber wir können uns gerne an anderer Stelle weiter darüber austauschen. ;)

  • Das macht Ihr sehr schön, Jungs. Da ich nichts Substanzielles zu Eurem anregenden Austausch beizutragen habe, bitte ich um Entschuldigung für diese kurze Unterbrechung.

    Nimm´s mir nicht übel, Alter, aber hast Du einen geraucht?:mrgreen:


    Mit Verlaub, Plod, wie profan.
    Sollte man nicht nüchternst für pure Schönheit empfänglich sein, oh gar arm wäre es um uns bestellt.

    Was mir noch auffiel: das Stück bietet einen ganz hübschen Gegensatz zum Song der letzten Woche, der sich ja ähnlich großer Nachfrage erfreut.
    Vielleicht morgens mit "Courage" in den Tag, und dann mit Phillips zum Abend auständeln lassen.

    [FONT=&WCF_AMPERSAND"]Berlins schönste Bibliotheken[/FONT]

    Einmal editiert, zuletzt von littlewood () aus folgendem Grund: Zwei "l", aber nur ein "p", fand ich schon immer schwierig

  • Ich weiß noch, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass es mir damals schwer fiel, die Männer- und Frauenstimme auseinanderzuhalten.


    Ansonsten bin ich auch hier nicht so überschwänglich wie viele meiner Votingkolleg(inn)en. Den Song mag ich gerne, aber er haut mich nicht um. Weil "nett" passt, aber nicht nett klingt, sage ich: 8 Punkte.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Ich verstehe nicht ganz warum ich dem Stück angeblich 0 Punkte gab, kann mich auch absolut nicht daran erinnern. Um dies zu korrigieren, es wären damals sicher dreizehn Punkte geworden, heute sind es immerhin noch zehn. Collins singt fantastisch und auch Viv McAuliffe find ich weit weniger schlimm, als man es hier und da liest. Aber auch hier ist es so, dass mir die Demo von 1970 inzwischen deutlich besser gefällt. Nicht wegen Phillips Gesang, ganz sicher nicht. Aber diese etwas schnellere Version von 1970 hat für mich einen weit höheren Liebreiz, als die doch sehr klinische und im Vergleich fast schon sterile Version vom Album.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.