mein Roman THEATERTOD

  • Hach, ich bin ja so gespannt auf Rückmeldungen. Und keine Sorge: ich kann auch mit Verrissen leben - Hauptsache, man lernt was...


    Das will ich meinen, Übrigens:
    Ist die erste Auflage schon ausverkauft? :)

    We can help You

    • Offizieller Beitrag

    Kleiner Zwischenbericht: habe nun an zwei Abenden die ersten 150 Seiten, also vier Kapitel ohne größere Probleme gemeistert. Das Buch liest sich sehr flüssig, ist auf jeden Fall dem Genre angemessen spannend und gibt dabei einen faszinierende Einblick hinter die Kulissen des Kölner Schauspielhauses. Klug war es dabei sicherlich, gleich am Anfang mit der Figur der Sonja eine neue Hospitantin einzuführen, der Protagonist Michael alles was der Leser wissen muss erklären kann. Die Figuren sind hübsch gezeichnet, einige Schauspieler kann man sich gut vorstellen (habe selbst früher mit Schauspielern zu tun gehabt, daher kenne ich solche Archetypen). Theo ist sicher nicht übertrieben, auch solche Regisseure gibt es, die immer nur sagen, so nicht, aber dem Schauspieler nicht vermitteln können, wie sie es denn haben möchten. Den Spruch, "du bist doch der Schauspieler, biete doch mal was an", hab ich oft gehört. Das wirkt sehr authentisch bis ins kleinste Detail ohne klischeehaft zu wirken. Die Dialoge sind ganz natürlich, oft direkt umgangssprachlich, und sind dadurch ebenfalls authentisch und lebendig. Michael ist z.B. oft sprachlos und wirkt kommunikativ an den entscheidenden Stellen überfordert, so dass man als Leser rufen möchte, nun sag's doch! Aber er kann nicht, ist gehemmt, blockiert, traut sich nicht.
    Das macht viel Spaß zu lesen - da der Roman nun in Köln spielt und ich mich da ja nun einigermaßen auskenne, ist es nett, Michaels Bewegungen durch die Stadt zu verfolgen (schön auch die kleine Episode mit den absurden Bahnansagen - so kennt man die KVB).
    Würde allerdings jetzt gern mal eine Führung durchs Schauspielhaus bekommen... ;)


    Zwei Dinge werden mir jedoch nicht ganz klar - warum meint Michael zu glauben, dass der Tod Peters kein Selbstmord war? Seine Begründung leuchtet mir nicht ganz ein. Er verlegt sich auf die Tatsache, dass kein Abschiedbrief gefunden wurde. Die viel naheliegendere Erklärung, dass Peter ja nun Höhenangst hatte und niemals allein auf den Schnürboden gestiegen wäre, wird zwar erwähnt, aber nur als Gedanke von Michael. Dabei ist die Höhenangst ja bei der Probe zuvor deutlich thematisiert worden. Aber hat Michael das so auch dem Hauptkommisar gesagt? Und kennt die Polizei überhaupt die SMS, die er von Peter kurz vor seinem Tod bekommen hat? - bei seiner Vernehmung im Polizeipräsidium war von beidem nicht die Rede. Das verwirrt mich im Augenblick etwas, trägt aber dazu bei, die Spannung aufrecht zu erhalten...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tom - da ich hier nicht zu viel Details meiner Krimigeschichte ausbreiten will, verlagere ich meine Antwort mal in eine PN.
    Aber dass es dir anscheinend leicht fällt, zu lesen, was ich geschrieben habe, freut mich. Und einige meiner dramaturgischen Absichten analysierst du ganz richtig.

    • Offizieller Beitrag

    Also, ich habe nicht vor, irgendwelche Details zu verraten, von daher ist die Spoilerwarnung vielleicht gar nicht nötig - das was ich bis jetzt zum Inhalt geschrieben habe, ist auch nicht viel mehr als das, was man dem Klappentext und der ausführlicheren Beschreibung bei Amazon entnehmen kann; der Rest ist ohne den Roman gelesen zu haben, ohnehin nicht verständlich. Danke für deine Antwort, Thomas. Ist doch schön, dass du es geschafft hast, meine Gedanken dahin zu lenken, wohin du sie haben wolltest.


    Dass nach gerade einem Drittel des Romans noch viel zu Rätseln bleibt und der Leser sich über bestimmte Dinge wundert, ist für einen gelungenen Krimi doch geradezu essentiell. Ich bin jetzt an einem Punkt angekommen, wo ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie es weitergeht - besser geht es doch nicht! ;)

    • Offizieller Beitrag

    Bin durch!!! :)
    Gestern abend musste ich es einfach zuende lesen. Hatte zum Glück etwas Ruhe. Fand es extrem spannend, obwohl man als Leser die Verzweiflung der Hauptpersonen, der Lösung einfach nicht näher zu kommen, egal was man auch probierte, spüren konnte. Aber durch einige elegante und unvorhersehbare Wendungen im Plot blieb das Level jederzeit oben. Zum Schluss dann sogar richtig Action - hattest du die Filmverwertung gleich im Kopf, Thomas? ;)


    Insgesamt ein lesenswerter Krimi mit einigem Tiefgang. Viele der zum Teil recht schrägen Charaktere geben sich reflektiert und angesichts der Tragödie kommen sie auf mehr oder weniger kluge Gedanken. Ein durchgehendes Thema ist der Konflikt zwischen Gruppen- und Einzelinteressen, Egoismus und Solidarität. Gerade die Schauspieler sind oft hin- und hergerissen und hadern mit sich und ihren Kollegen und der allgemeinen Situation am Theater. Das wirkt sehr authentisch und ist wohl nur möglich, wenn man als Autor einen derart tiefen Einblick in diese fremde Welt hat. Ein wenig befremdlich fand ich den doch sehr rauen Umgangston bis hin zu Tätlichkeiten, Belästigungen und Beleidigungen - erstaunlich auch, wie viel die handelnden Personen sich von der Leitung bieten ließen.


    Mir sind es Anfangs etwas zu viele Personen und Situationen gewesen. Im Rückblick hatte ich dann manchmal schnell vergessen, wer denn in der Szene 10 Seiten weiter vorn was zu wem gesagt hatte. Da war es auch nicht hilfreich, dass mit Svetlana und Stella, sowie Tim und Thomas auch noch Akteure mit demselben Anfangsbuchstaben vorkamen. Diese erwiesen sich dann bis zum Schluss als schwer auseinander zuhalten.
    Fast perfekt gelungen waren die Ortsbeschreibungen. Man konnte sich gut vorstellen, wie es im Innern des Schauspielhauskomplexes aussah. Während der Showdown-Szene am Schluss litt dieses Vorstellungsvermögen jedoch verständlicherweise etwas. Dass der Intendant da "Licht aus" befohlen hatte, mag zwar dramaturgisch notwendig gewesen sein, ein Personalverantwortlicher hätte jedoch im richtigen Leben sicher nicht gewagt, das Unfallrisiko derart zu erhöhen. ;)


    Ein wenig schade fand ich nur das etwas abrupte Ende - ich lese immer gern, wie es mit den lieb gewonnenen Hauptpersonen danach weitergeht. Hier kann man es leider nur in Ansätzen erahnen. Würde mich also über ein Sequel freuen. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hi Tom,


    danke für dein positives Echo.


    Zum rauhen Umgangston: Solche Direktheiten sind mir durchaus begegnet - in der geschilderten Konzentration ist das natürlich dramaturgisch zugespitzt. Meine Testleser aus der Szene haben jedoch an keiner Stelle kritisiert, das sei alles völlig undenkbar. Das gilt für mich auch ebenso für die "Licht aus"-Sitiation am Ende (Du bist übrigens nicht der Einzige, der darüber gestolpert ist).


    Was die Verwechselbarkeit der Namen betrifft, nehme ich mir deine Rückmeldung zu Herzen. Das sind wohl Teile des Handwerks, die ich noch lernen muss.


    Und ich kann dich beruhigen: Eine Fortsetzung wird gerade begonnen... :D

    • Offizieller Beitrag

    Was die Verwechselbarkeit der Namen betrifft, nehme ich mir deine Rückmeldung zu Herzen. Das sind wohl Teile des Handwerks, die ich noch lernen muss.

    Na ich glaube eher, dass das meine Doofheit ist, sich sowas zu merken. Verwechselbar sind die Namen ja nicht wirklich. ;)


    Und ich kann dich beruhigen: Eine Fortsetzung wird gerade begonnen... :D

    Whohoo! Das ist mal ne gute Nachricht! :)
    Bist du eigentlich mal demnächst auf der üblichen Lesereise? Hätte mein Buch gern signiert. ;) Ach ja, noch ein Kritikpunkt (der allerdings nun gar nicht dir anzulasten ist, sondern eher deinem knauserigen Verlag): Obwohl ich das Buch immer nur max. 60° geöffnet hatte und es selbstverständlich nie aufgeschlagen irgendwo abgelegt hatte, konnte ich mehrere Rückenbrüche nicht vermeiden. Jetzt ist der Rücken fast U-förmig nach innen gekrümmt und die Seiten stehen an der gegenüberliegenden Schnittseite entsprechend hervor. So sieht das Buch einfach nicht mehr so schön aus wie ungelesen. Ist leider oft so bei Taschenbüchern und ein Grund, warum ich Hardcover und ebooks gern vorziehe. ;)

  • Bin durch!!! :) (...) Ein wenig befremdlich fand ich den doch sehr rauen Umgangston bis hin zu Tätlichkeiten, Belästigungen und Beleidigungen - erstaunlich auch, wie viel die handelnden Personen sich von der Leitung bieten ließen.
    (...)
    Würde mich also über ein Sequel freuen. ;)


    Noch bin ich ziemlich am Anfang, bin mir aber sicher, dass THOM gar nicht übertreiben musste, was den Umgangston betrifft. Den findet man authentisch auch in anderen Branchen sowie Konzernen und Behörden. Als ich vor 10 Jahren von meiner Kollegin Matt Beaumonts "E" (E-Mail an alle) empfohlen bekam, es geht um Mails in einer Werbeagentur, grinste sie und sagte: "Du musst nur die Namen austauschen." Man merkt, dass THOM vom Fach ist.


    Ich würde mich allein schon über ein Sequel freuen, weil es ein hinreichender Hinweis für einen Erfolg wäre.


    Bis ich durch bin dauert lange. Aber wenn isch durch bin, geb' isch auch mein Senf dazu.
    I' schwöre, Du ...

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!