• Der erste Durchgang ist gerade beendet und ich bin sehr angetan vom neuen Album. Viele schöne Melodien, abwechslungsreiche Songs, orientale Streicher bei "The Seventh Sojourn", zwei starke Bonustracks auf CD 2 (Spring Mcmlxxiv!!!).


    Ich bin überzeugt, dass ich viel Vergnügen mit "Sorceress" haben werde.


    Auf der zweiten CD ist übrigens noch eine starke Live-Orchestral-Version von "Voice Of Treason" (Pale Communion) enthalten. :topp:

    Einmal editiert, zuletzt von PT-Junkie ()

  • wow, der zweite Durchgang (intensiver gehört) entwickelt sich gewaltig. Von Song 2-4 immer wieder zurückgezapt.
    Der Titeltrack eine gelungene Mischung aus Metal mit ruhigen Einschüben, schönes Grundthema.
    The Wilde Flowers ein Potpurri an Ideen mit super Drums stimmig rübergebracht. Die letzten 2 Minuten mit leicht orientalischer Gitarre und Harfe klingt mit am Ende wieder finaler Power herrlich aus.
    Will o The Wisp, irre, was ist das da am Anfang? Ja, Jethro Tull, besser bekommt das Ian Anderson auch nicht hin. Dann kommen Assoziationen zu 70er Kansas auf und zum Ende eine wunderbar singende Gitarre, Santana lässt grüßen.
    Chrysalis rockt zu Beginn mächtig los, bevor es zum Ende wieder traumhaft mit chorigem Gesang melancholisch mäandert.
    Sorceress 2 ist eine wunderschöne ruhige Ballade.
    The Seventh Sojourn mit Streichern und Bongos klassisch angehauchte Suite mit am Ende feenhafter Gesangseinlage, zum träumen!
    Und das Träumen setzt sich zu Beginn vom längsten Track Strange Brew weiter fort, bevor der Song ab Minute 2 wilsonartig leicht jazzig explodiert, wieder wunderbar schräge Sologitarre mit an Ian Gillan erinnerndem Gesang und dann wieder ruhige träumerische Passagen und zum Ende noch mal volle Pulle.
    A Fleeting Glance beginnt folkig mit Gesang, der leicht an Harry Nilsson erinnert, bevor sich der Song stark bassgetragen zum typischen Rocksong entwickelt und dann wieder zum Anfang tendiert, aber mit chorigen Gesang. Und dann ein brilliantes Finale mit allem was das Genre hergibt.
    Era mit ruhigen Pianointro und dann gehts voll ab :) Die Rückkehr zur Härte des Titelsongs.


    Dies habe ich direkt beim Hören niedergeschrieben um einfach mal die zweiten Eindrücke festzuhalten. Bei diesem abwechslungsreichen gelungenem Album gibt es sicher noch viel mehr zu entdecken.

  • Ein paar Worte zum neuesten Wurf der Schweden. Vorweg: Ich bin kein Kenner der Band, und SORCERESS ist mein erstes Album.


    Mit PERSEPHONE wird den nachfolgenden Songs ein kurzes, stimmungsvolles Instrumentalstück vorangeschickt. Klingt sehr klassisch angehaucht und melodiös und würde auch als Filmmusik eine gute Figur machen. Nice!


    Dann geht's quasi mit dem Titeltrack schon in die Vollen. Zunächst führt Akerfeldt den Hörer allerdings in die Irre, indem er vor dem eigentlichen Song ein fusionmäßiges Intro im Stile von GOBLIN auffährt. Sehr groovy! Danach wird es dann aber ziemlich rockig. SORCERESS ist ein toller Song, der in der Strophe fast mit zwei Akkorden auskommt und dennoch nicht langweilt. Die (übrigens tiefergestimmten) Gitarren bohren sich mit ihren Staccato-Achteln schön in die Gehörgänge. Das Schlagzeug scheppert schön dazu, und zum Ende gibt es dann noch ein paar progressive Akzente.


    THE WILDE FLOWERS zieht das Tempo ein klein wenig an. Wieder ein schöner, erdiger Rocker und eine dieser einfachen, aber unwiderstehlichen Gesangsmelodien. Toller Chorus, und überhaupt ist Akerfeldt ein astreiner Sänger. Nettes Gitarrensolo. Hier und da gibt's ein paar dynamische Kontraste und Ruhepole, bevor es im Finale dann noch mal richtig zur Sache geht.


    WILL O THE WISP ist dann ein leichter akustischer Folksong, der genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Sehr eingängig und konventionell gehalten. Trotzdem wird die Grenze zum Kitschigen nicht überschritten.


    CHRYSALIS - wow! Es wird wieder härter und erinnert mich auch im Hinblick auf das tolle Duell zwischen Gitarre und Orgel stellenweise etwas an DEEP PURPLE. Sicher keine schlechte Referenz. Schöner Shuffle und dieser Akkordwechsel von fis-moll auf a-moll hat etwas ungeheuer Spannendes. Diese Nummer sollte jedem, der auf 70er Jahre HardRock oder ClassicRock steht, ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Für mich einer der besten Titel des Albums!


    SORCERESS 2 bietet nun im Vergleich zum Vorgänger einen größtmöglichen Kontrast. Die Rhythmusgruppe pausiert, die E-Gitarren sind weggepackt, und mit akustischen Gitarren schafft Akerfeldt eine wunderschöne Ballade, die rhythmisch und harmonisch sogar ein paar kleine Ecken und Kanten hat. Das ist eine Nummer, die man sich auch gut von einem Steven Wilson vorstellen kann. Toller Harmoniegesang, der leicht verfremdet eine magische Wirkung erzielt. Insgesamt ein unglaublich atmosphärisches, fast schon märchenhaftes Stück Musik.


    THE SEVENTH SOJOURN - Der Drummer darf noch nicht zurück an sein Drumkit, sondern bedient nun zur Abwechslung ein paar Percussioninstrumente. Es bleibt akustisch, wobei die Reise nun aber melodisch in eine stark orientalische Richtung geht.
    Erinnert mich stellenweise an die Ausflüge Hacketts in einigen seiner orientalisch angehauchten Songs. Ich weiß nicht genau, um welche arabische Tonleiter es sich hier handelt, aber dieses Instrumental ist ein toller Kontrastpunkt. Die Streichinstrumente ergänzen das Klangbild super.


    Mit STRANGE BREW folgt dann das längste und auch komplexeste Stück Musik auf diesem Album. Es bietet viele Wechsel bei Tempo und Dynamik und wird im Mittelteil zu einer Art "heavy progressive Blues". Melodisch und harmonisch wird wieder viel mit Halbtonschritten und Tritoni herumgespielt. Für die Freunde der progressiven Note sicher der größte Leckerbissen.


    A FLEETING GLANCE beginnt mit einem mittelalterlichen Intro, bevor es zu einem schönen Poprocksong mit 60er-Referenzen wird, der in einem Finale mit dem vielleicht schönsten Gesangsharmonien endet.


    Dann kommt mit ERA mein persönliches Album-Highlight. Schön, dass hier am Ende das Tempo noch einmal deutlich angezogen wird (ein Hauch von Metal liegt in der Luft). Die Nummer rockt wunderbar wahnsinnig vor sich hin, die Akkordfolgen sind einfach, aber unglaublich stimmungsvoll, und Akerfeldts hymnischer und druckvoller Gesang veredelt das Ganze auf eine Art und Weise, dass man sich fragen muss, warum es tatsächlich Fans gibt, die ihn growlen hören wollen...


    Fazit: SORCERESS ist ein unglaublich abwechslungsreiches, im tollen Retrosoundgewand produziertes Rockalbum, welches sowohl progressive, als auch klassische Rockfans begeistern wird. Die Balance zwischen elektrischen und akustischen Momenten ist nahezu perfekt. Die Band spielt auf hohem Niveau mit einem guten Schuss Virtuosität, ohne sich in Vielspielerei zu verlieren. Die Trackreihenfolge sorgt für schöne Kontraste, so dass man dieses Album auch sehr gut durchhören kann. Artwort und Ausstattung der Deluxe Edition (tolle Bonustracks) sind ein Kaufargument für dieselbe.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Hatte schon ganz vergessen, dass das Album hier bereits Anfang August angeteast wurde :rolleyes: Es freut mich sehr, dass ihr auch gehörige Freude an DEM ALBUM 2016 (Anderson/Stolt muss leider hintenan stehen) habt. :cool: Habe auch nichts mehr anzumerken, außer meine Konzerteindrücke von vergangenem Freitag. Kurzum: Das Crowd-Pleasing seit dem zweiten Leg der Heritage-Tour 2012 wird konsequent fortgeführt, wenn nicht gar ausgebaut. Weiterhin wird versucht, möglichst viele (alle ist unmöglich) Alben abzudecken.


    Die Setlist (kursiv von Sorceress, dick mit Screams)


    Sorceress
    Ghost of Perdition
    Demon of the Fall

    The Wilde Flowers
    Face of Melinda
    In My Time of Need
    Cusp of Eternity
    The Drapery Falls
    Heir Apparent
    The Grand Conjuration

    -----------------
    Deliverance


    Man könnte meinen, man hat die Fans die Setliste bestimmen lassen. Selbst wenn Ghost Reveries zu meinen Favoriten gehört, hätte ich es schön gefunden, wenn statt Ghost Of Perdition/Grand Conjuration etwas von Heritage oder mehr von Sorceress gekommen wäre. Wenn ihr Euch durch die Setlist gehört habt (und danach Eure Kl*ten wieder vom Boden aufgesammelt habt), werdet ihr zustimmen, dass man gut und gerne mehr sanftere Töne hätte anschlagen können. Witzig dieses Mal: Wie immer kommt der Ruf aus dem Publikum nach "Black Rose Immortal" (https://www.youtube.com/watch?v=iZKLQMMj2yQ kaum konsumierbar). Akerfeldt ging darauf ein, indem er gute Gründe nannte, das nicht zu spielen - sie haben es nicht geprobt :p Aber er hat sich an ein Riff erinnert und Frederik konnte zur Freude der Fans für ein kurzes Intermezzo einsteigen. Der Sound im Longhorn war brilliant (für das was Opeth abliefern), aber der Schuppen war viel zu klein!!! Seit 2012 genieße ich den Luxus, jedes Jahr auf einem Opeth-Konzert gewesen zu sein. Es wird wohl nicht das Letzte gewesen sein.:rolleyes:

  • Es freut mich sehr, dass ihr auch gehörige Freude an DEM ALBUM 2016


    Das wird nicht ganz klappen, denn die Sache hat einen Haken. ;)


    Obwohl ich eigentlich nicht viel zu klagen habe, rotierte "Sorceress" bislang nur sehr wenig in meinem Player. Hundertprozentig ist das Album bei mir noch nicht angekommen. Aber vielleicht ist es ja ein Spätzünder wie aktuell die (vor-)letzte Riverside "Love, Fear And The Time Machine", welches ich erst jetzt richtig zu schätzen lerne.


    Es ist also noch Luft nach oben. Aber für eine Top-Platzierung 2016 wirds für Opeth bei mir wohl nicht reichen.

    2 Mal editiert, zuletzt von PT-Junkie ()

  • Sehe ich auch so,
    Unbestritten unglaublich gut und ein super Konzert in Hamburg, aber die CD läuft bei mir nur sehr selten... da haben mir die 2 Vorgänger (mehr kenne ich nicht, da ich ich MA nicht gerne grunzen höre) noch besser gefallen, der Metal-Folk-70Rock Mix war da noch stimmiger verwoben...


    Haken und Lazuli sind da sicherlich völlig anders, haben mich aber mehr mitgerissen, sowohl auf Scheibe als auch live. Die neue Neal Morse habe ich noch nicht gehört.


    Ich hatte mit etwas mehr vom Devin T versprochen, da ist leider doch nichts neues.


    zurück zu Opeth: Live haben mir (bis aufs Gegrunze) viele frühe Stücke von der Struktur her sehr gut gefallen. Die Wechsel von hart zu "zart" waren deutlicher und damit sehr stimmungsvoll, das vermisse ich am Neuen Album strecken weise, es hat nicht so viele Ecken und Kanten mehr. Dennoch sind die Song stark und aufregend, ich will mich keinesfalls beschweren, aber Album des Jahres....:gruebel:


    Mosh on,


    Kabuki

  • So ich hab mir jetzt auch endlich das neue Opeth-Album „Sorceress“ (also erst einmal nur CD 1) angehört, und würde mal meine ersten Eindrücke erzählen wollen. Vorweg: Auch ich kannte die Band vorher nur vom Hören und habe diese daher auch zum allerersten Mal gehört. Das war ich bisher hörte klang durchaus angenehm, es sind einige sehr gute Tracks auf dem Album vorhanden (siehe unten). Jedoch blieb bislang der große „Überwätigungs-Moment“ aus, also es der Moment wo es bei mir zündet. Das muss aber natürlich nicht viel heißen, da ich es erst einmal gehört habe – vielleicht kommt es ja noch, aber bei Haken beispielsweise war ich von Anfang an begeistert. Auch der Akerfeldts Gesang ist jetzt noch nicht so meins, auch daran muss ich mich wohl noch etwas gewöhnen. Aber ich will nicht zu viel meckern.
    Sehr gut gefallen haben mir die Stücke „Strange Brew“ (schön komplex und progressiv), „Era“ (rockt ordentlich) und „The Wilde Flowers“ – der Rest ist gut, aber eben (noch) nicht umwerfend. Ich werde das Album selbstverständlich noch ein paar Mal hören müssen, um ein qualifizierendes Urteil über „Sorceress“ fällen zu können, das hier ist nur mein erster Eindruck. ;)

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Opeth haben ein neues Livealbum/Video angekündigt, und dafür hol ich mal diesen Thread aus der Versenkung.


    Am 2. November 2018 erscheint in diversen Formaten (und für die Vinylfreunde auch in vielen Farben):


    Garden of the Titans: Live at Red Rocks Amphitheatre

    01. Sorceress (live)

    02. Ghost Of Perdition (live)

    03. Demon Of The Fall (live)

    04. The Wilde Flowers (live)

    05. In My Time Of Need (live)

    06. The Devil's Orchard (live)

    07. Cusp Of Eternity (live)

    08. Heir Apparent (live)

    09. Era (live)

    10. Deliverance (live)

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Ja Mensch, noch kein Kommentar zu IN CAUDA VENENUM, dem neuen Werk von Opeth?!


    Ich höre gerade rein und ziehe meinen Hut. Einfach Wahnsinn, welche musikalischen Wendungen man da geboten bekommt. Sowohl innerhalb einzelner Songs, als auch auf Albumlänge.


    Und im Gegensatz zu z.B. Tool, deren Sound mir zu klinisch und kalt ist, ist hier alles wunderbar warm. Das Album schafft auch perfekt die Balance zwischen Konsonanz und Dissonanz. Absolut starke Scheibe!


    Für Progfans sicher ein heißer Kandidat auf den Titel "Album des Jahres".

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"