Als ich las, dass Indigo der TOTW ist, dachte ich zuerst an etwas in der Richtung von harmloserer Song.
Aber jetzt nach zweimaligen Anhören, muss ich mich doch etwas korrigieren. Gar nicht so harmlos.
Der Anfang erinnert mich an so manche neueren Gabriel Stücke, die eher ruhig sind, mit reiner Klavierbegleitung und sehr schön gesungen. Der Mittelteil ist dagegen eher im Stil von Genesis - bei etwa 1:50 gibt es eine Stelle die sich auch auf W&W findet (bin grad am hirnen, wo das ist).
Der Schluss wird dann etwas schwächer. Bin auch der Meinung mit der Genesis Besetzung wäre da mehr passiert und das Ganze hätte mehr Drive bekommen.
Mir hat Scratch damals gut gefallen, auch wenn es nicht wie erwartet genesismässige Musik war. Da gab es ein paar Lieder die schön rockig waren wie Perspective, on the Air, DIY und Animal Magic (mir gefiel auch immer der Wechsel von On the air zu DIY oder von Indigo zu Animal Magic - das passte irgendwie gut. Ich erwarte esheute noch jedesmal - allerdings macht mir mein MP3 Player den Gefallen eigentlich nur sehr selten).
Von mir gibt es 11 Punkte.
TotW [18.03.-24.03.13]: PETER GABRIEL - Indigo
-
-
-
Guter Song, den ich aber vor allem im Kontext des Albums gerne höre. Meine Favoriten sind aber die ersten beiden Songs und da vor allem DIY, mein Lieblingsstück auf Scratch. Das Album läuft bei mir relativ selten so wie auch die erste Scheibe von Peter. So richtig gut wurde er erst mit dem dritten Album. Trotzdem ein netter Song, deshalb 11 Punkte von mir.
-
Ohweh, ein Song aus PG-II war mein erster Gedanke, ein Album, mit dem ich nie so recht warm geworden bin trotz mehrerer Anläufe.
Regelmäßig hatte immer nur "White Shadow" einen positiven Eindruck hinterlassen.
Dann hab ich mir heute mal bewußt nur "Indigo" reingezogen - und hätte schwören können, dass mir dieser Song nie zuvor zu Ohren gekommen ist. Das allein ist doch schon bezeichnend, oder ?
Imho ein durchweg entbehrliches Stück Musik, weitab von anderen PG-Meisterwerken
- 7 P. -
Einerseits schleppt es sich so mühsam dahin,andererseits vermag es Gabriel nicht,beweglich und präsent zu klingen.
Das Stück wirkt wie eine sehr unfertige Demo und Gabriels Gesang so, als habe er den ersten Take der Übungssession genommen.Banause.
Aber da Du Dich umfassend erklärt hast, wollen wir Dir Deine Irrungen nachsehen.
Die zweite Gabriel-Scheibe ist schon 'ne ziemlich verschrobene Sammlung. So richtig an’s Herz gewachsen ist sie mir eigentlich nie, aber dieses Lied, (irgendwie verschwistert mit "Flotsam & Jetsam") habe ich immer sehr gerne gehört.
Habe mich bis heute nie gefragt, warum. Wenn ich dem nun nachgehe, erliege ich umgehend wieder dem eindringlichen Gesang. Verschiedentlich wird ja hier immer mal die limitierte Stimme des jüngeren Gabriel kritisiert, der jenseits seiner Grenzen operiere usw.. Technisch mag das alles sein, aber der Ausdruck, in dem sich Wärme und Exzentrik paaren, sticht, finde ich, auch bei diesem Song.
Die Melodie ist wunderschön, die Instrumentierung voller liebevoller Details, (auf die ich heute das erste mal bewußt geachtet habe), und der Text läßt vielleicht keine Partystimmung aufkommen, ist aber straight und von origineller Poesie.Ich hab zwar keine Ahnung worum's in dem Text geht (jenseits von irgendwas blauem?)...
Ich würde mich da dem Kollegen kaden anschließen wollen. Nach Lage der Dinge ist zu befürchten, daß der Sänger sich nicht jenseits von irgendetwas blauem, sondern eher auf dem Weg nach jenseits von diesseits befindet.
Aus der Erinnerung war ich bei 11, nach drei Durchgängen bin ich schon bei 13, bevor sich das auswächst, schließe ich es hier mal ab. Auf jeden Fall ein Lied aus einer Zeit, als PG auf 3 ½ Minuten mehr musikalische Ideen verschleuderte als andere auf ganzen Alben.
Anders als martinus glaube ich übrigens nicht, daß der Song ein ungeliebtes Kind ist, sondern vielmehr an mangelnder Bühnentauglichkeit leidet, wobei er mit diesem Leiden all die Jahre ganz gut über die Runden gekommen ist. (Im Grunde ausgeschlossen, sich so ein um die Ecke komponiertes Teil zu überhören). Daß sie das Stück nach 30 Jahren überhaupt nochmal ausgebuddelt haben, spricht eher für sein besonderes Potential. -
13 Punkte ist es mir wert.
Wundervoll, vor allem der Anfang. In den meisten Songs davor auf Scratch hatte ich immer den EIndruck, Peters außergewöhnliche Stimme wird von den Instrumenten überlagert. Nach "Mother of violence" kommt hier seine Stimme aber hier wieder sehr gut zur Geltung, insbesondere eben die erste Strophe.Zitat von revelationDas Stück wirkt wie eine sehr unfertige Demo
Ich pflege dieses Wunderwerk eher ein Juwel zu nennen, das meiner Ansicht nach unterschätzt wird.
-
Ist gerade mein "heutiger Ohrwurm"!
Aber immer, wenn das Wort INDIGO irgendwo auftaucht, kommt mir das Stück sofort in den Sinn, hat also bleibenden Eindruck hinterlassen.
Mich erinnert es ebenfalls "verkappt" an Genesis (Teile von LLDOB), das Ende jedoch wäre komplett anders ausgefallen, wahrscheinlich besser....Daß sie das Stück nach 30 Jahren überhaupt nochmal ausgebuddelt haben, spricht eher für sein besonderes Potential.
Es war ja die damalige "Fan-Auswahl", die das Stück nochmal ins Programm zurückkehren ließ.11 P.
Aus der LP Hülle habe ich noch die deutsche Übersetzung:
Zu spät
Disese Modell ist veraltet
Es gibt noch Teile im Tausch
Aber viel Herz ist nicht drin
Nicht wie am Anfang
Ich war ein Könner im Überleben
Stets versuchte ich
meine Sorge ganz tief im Inneren
sicher zu verbergenJetzt bin ich aufgerissen
Wenn das Ende kommt
she ich meine Freunde wieder
Sie nehmen mich mit
Ich habe mich treiben lassen, ganz leicht
Schalte die Gänge
Ich fürchte die Endabrechnung nicht
Ganz ruhig werde ich untergehen
Die unten machen ein Höllenspektakel
Ich bin ganz allein
und hole mir meinen SündenlohnHinter den Indigo, Indigo
Wo der kalte Wind bläst
Meine Uhr läuft ab
Ich muss über den dunklen Fluß
Muß meinen Lebensspender sehen
meine Angst verberge ich lieber
Nun gut
Ich habe genug gekämpft
ich wußte nicht
wann ich wieder ein Fremder bin
im eigenen Land
Die Tage gehen ja
doch wie hasse ich diese langen Nächte
Du verstehst
Liebling bitte, halte nur meine HandDu bist so warm
Im Auge des Sturms
gehe ich ab
werd' dich einmal wohl wiedersehen
Ich fühl', jetzt muß ich gehen -
Ich würde mich da dem Kollegen kaden anschließen wollen. Nach Lage der Dinge ist zu befürchten, daß der Sänger sich nicht jenseits von irgendetwas blauem, sondern eher auf dem Weg nach jenseits von diesseits befindet.
Diese Interpretation scheint ja zu passen. Aber mir wäre keine derartige Bedeutung des Wortes "Indigo" bekannt (und Wikipedia auch nicht). Weiß jemand woher PG das hat? -
Nur mal kurz die ersten paar Esoterik - Suchergebnisse : Indigo symbolizes a mystical borderland of wisdom, self-mastery and spiritual realization. # While blue is the color of communication with others, indigo turns the blue inward, to increase personal thought, profound insights, and instant understandings. # Indigo represents religion, spirituality and intuition.# The color meaning of indigo reflects great devotion, wisdom and justice along with fairness and impartiality. It is a defender of people's rights to the end.
PGs Indigo in Punkteform zu beurteilen mit Weisheit und Fairness.., das kann ich nicht aus dem Gefühl heraus, dazu muss ich mich von verschiedenen Seiten annähern. Gefühlsmäßig nämlich hat mich der Track stets verwirrt.
Die Lyrics: Mit einer Art Abschiedsrede bereitet sich ein Mensch auf den Übergang in eine andere Seinsstufe vor. Anrührend geschrieben, innig und schön gereimt. Bei mir erscheint ein freundlich hellgelb gestrichenes Krankenzimmer, weiches Sonnenlicht sprenkelt weißes Bettzeug, die feingewebte Gardine wird von einer sanften Brise bewegt, vor dem Fenster blühende Apfelbäume, ein Hospiz?Die Musik ist für sich genommen schön. In der Scratch-Version, seine Stimme, wieder eine neue Facette, im ersten Teil so berührend. >hide thém< , seufz.
Nur: Das Lied passt (darf ich sagen: mal wieder(?)) nicht zu den Lyrics.
Wen sollen die Töne begleiten? Den Hinübergehenden selbst? Dafür macht die Musik zu wenig Hoffnung, ist nicht fröhlich und zuversichtlich genug. Es kommt nicht richtig durch, was er im Sinn hatte. Die (im Vergleich zu Mother of Violence) viel härtere Klavierbearbeitung, was möchte er darstellen - Trotz? Kraft?
Die Melodie bietet indes auch keinen Trost für die Hinterbliebenen (ich habe es probiert, wirklich, man k a n n mit dem Lied im echten Trauerfall nichts anfangen). Einen, vielleicht d e n ultimativen Trauersong zu komponieren, welcher Künstler würde nicht davon träumen? Peter glaube ich, wollte gerne. Später bei I Grieve kam das fast schon tragisch rüber, als er im 1-Jahr-nach-9/11 bei letterman die erste Version sang und in typisch peteresken Kurven erläuterte. Naja, Indigo ist definitiv kein Trauersong geworden.
1977/78 hab ich nicht viel herumphilosophiert. Da war mir der Text komplett egal, einige Textfragmente waren meine: The days are okay, but oh, how I hate these long nights. Wenn man nur das Lied nimmt, ohne die Lyrics, so wie er in sehr frühen Shows (März 1977 Rochester) hauptsächlich gabrielisch gesungen hat, das hat doch so was!https://www.youtube.com/watch?v=EXBbLNwxKCQ
https://www.youtube.com/watch?v=r_osh-oR-ZM
https://www.youtube.com/watch?v=EfCD3IMlmGQ
laut >> setlist.fm soll Indigo 1977 sogar 51 Mal mit auf der Bühne gewesen sein, hm, allerdings ist es bei einzelnen gigs doch anscheinend oft rausgekickt worden. Fügte sich nicht ein? Mein Lieblingstrack der PG2 Show ist Mother of Violence mit Timmy Cappello am Piano (>> hier ), vielleicht hätte man Indigo für die Shows in den hinteren Blättern etwas weniger störrisch instrumentieren können? (Eine sehr späte Version Indigo-Version, aber immer noch mit für mich zu hartem Klavier, hab ich jetzt mal in den Peter Pur-Thread eingestellt >> Peter Pur(OT: Mir fehlt immer noch ein richtig inniger, bewegender, ans Herz gehender und mich wirklich tröstender Trauersong von PG, sein Whiter Shade of Pale)
Tief luftholen, also ich sag mal 11 einzelne Punkte. -
Diese Interpretation scheint ja zu passen. Aber mir wäre keine derartige Bedeutung des Wortes "Indigo" bekannt (und Wikipedia auch nicht). Weiß jemand woher PG das hat?
Wüsste ich nun nicht. Aber meiner Meinung nach muss der Titel hier gar nicht offensichtlich sichtbar mit dem Thema verknüpft sein. Vielleicht assoziiert das Sterbende so das Jenseits, stellt es sich so vor. Vielleicht erschien Pete das Wort einfach passend, vielleicht hat er in einen blauen Himmel geguckt, als er diesen Song schrieb, vielleicht hat er es geträumt...das ist wahre Inspiration: Unergründlich.;)
Brillianter Text nebenbei! -
(OT: Mir fehlt immer noch ein richtig inniger, bewegender, ans Herz gehender und mich wirklich töstender Trauersong von PG, sein Whiter Shade of Pale)
OT dito: Zumindest ist seine Version des nämlichen Stückes von tröstender Trauer denkbar weit entfernt [schrubb*bratz*schrammel]...