(...)kathedralig(...)
Ha, da ist wieder mein Lieblingswort zur Beschreibung von Steves offensichtlichem Soundideal.
Diesen Dauerklangbrei, der sich durch den ganzen Song zieht, empfinde ich als echte Geschmacksverirrung. Und es wäre schon schlimm genug, permanent diese dicken Akkorde durchlaufen zu lassen, aber hier sind es eben dann auch noch diese aufgeplusterten Plastikchor- und Streichersounds, die mit Weichzeichnerhall so überzogen werden, dass man sich das tolle () "Royal Philharmonic Orchestra" (was und wer das auch immer sein mag) auch hätte sparen können: Diese Streichersounds erkenne ich nicht mehr als echte Streicher, das hätte ein mittelprächtiger Synthie genauso schlecht hinbekommen.
Beim Drumsound macht der Hall eventuell sogar Sinn, denn ich meine zu hören, dass der trockene Schlagzeugklang substanziell überhaupt nichts hergäbe.
Ja, es ist Schnulze. Ich ergänze: Es ist Schnulze gepaart mit geschmacklosem Bombastkitsch.
Trotzdem geht es auch mir so, dass mir ungeachtet aller Defizite komischerweise nicht schlecht wird beim Hören. Es gibt Geschmacklosigkeiten von Steve, die ich mir durchaus gut anhören kann. (Verfluchter Hang zum Bombast...wie schlimm...da mag ich mich selber nicht.) Dieser Song hier geht auch noch so, es gibt sogar nette Momente, bei denen ich mir vorstellen könnte: Wenn das ordentlich produziert wäre, gäbe es eventuell vom Songwriting was her. (05 Punkte)