TotW [14.-20.01.13]: STEVE HACKETT feat. PAUL CARRACK - Déjà Vu

  • (...)kathedralig(...)


    Ha, da ist wieder mein Lieblingswort zur Beschreibung von Steves offensichtlichem Soundideal.


    Diesen Dauerklangbrei, der sich durch den ganzen Song zieht, empfinde ich als echte Geschmacksverirrung. Und es wäre schon schlimm genug, permanent diese dicken Akkorde durchlaufen zu lassen, aber hier sind es eben dann auch noch diese aufgeplusterten Plastikchor- und Streichersounds, die mit Weichzeichnerhall so überzogen werden, dass man sich das tolle (:rolleyes:) "Royal Philharmonic Orchestra" (was und wer das auch immer sein mag) auch hätte sparen können: Diese Streichersounds erkenne ich nicht mehr als echte Streicher, das hätte ein mittelprächtiger Synthie genauso schlecht hinbekommen.
    Beim Drumsound macht der Hall eventuell sogar Sinn, denn ich meine zu hören, dass der trockene Schlagzeugklang substanziell überhaupt nichts hergäbe.


    Ja, es ist Schnulze. Ich ergänze: Es ist Schnulze gepaart mit geschmacklosem Bombastkitsch.


    Trotzdem geht es auch mir so, dass mir ungeachtet aller Defizite komischerweise nicht schlecht wird beim Hören. Es gibt Geschmacklosigkeiten von Steve, die ich mir durchaus gut anhören kann. (Verfluchter Hang zum Bombast...wie schlimm...da mag ich mich selber nicht.) Dieser Song hier geht auch noch so, es gibt sogar nette Momente, bei denen ich mir vorstellen könnte: Wenn das ordentlich produziert wäre, gäbe es eventuell vom Songwriting was her. (05 Punkte)

  • Das erste Mal vernommen, hat mich dieser Song schlichtweg "überrascht". :eek:
    Und zwar nicht wegen der hier schon vielfach kritisierten "Form-des-Arrangements", sondern vielmehr aufgrund der Tatsache, dass es wohl einer der "vergessenen" Stücke ist :ratlos: (sprich: auf keins der Genesis-Alben genommen wurde).
    Der Text hat mich unmittelbar angesprochen/berührt und auch spontan soetwas wie, "typisch-Pete" denken lassen. :rolleyes: Damit geht es mir im übrigen bis heute so. Wenn ich da an so manche Texte seines späteren Solo-Werks denke, waren das vermutlich die ersten ("Trippel"-)Schritte in Richtung solcher "Grössen" wie bspw. "Don´t give up" (ect.pp)....?! (Deshalb auch 13 Pkt. von mir).
    Über die musikalischen (mehr-oder-minder-vorhandenen) "Qualitäten" (es ist hier eben: "Steve´s-Version"), lässt sich davon unbenommen natürlich "endlos" streiten.
    Interessant wäre natürlich zu hören wie das "Original" bei den Genesis-Proben damals geklungen hat...:gruebel: (Oder gibt´s dazu was im Netz zu finden?!)

    PACKUNGSBEILAGE MIT WARNHINWEISEN:
    Alle hier von mir geposteten Beiträge stellen lediglich meine ganz persönliche und somit subjektive Ansicht dar! ;)


    "...Download love and download war
    Download the shit you didn´t want
    Download the things that make you mad
    Download the live you wish you had..."


    Nordlichter Stargast ´2012 !

    Einmal editiert, zuletzt von RiverOfChange65 ()

  • Kann mir jemand sagen, wie die "spoken words" ab ca. 2:35 lauten? Ich verstehe da so wenig wie bei Max & Consorten, wenn die Nordlichter ihr "Lady in Black" arhythmisch vor sich hin grölen.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Ich würd was für geben, wenn ich es mit Peter hören könnte. Ein wunderbares Stück, vermutlich von Steve veredelt.
    Paul Carrack singt ganz okay, mehr auch nicht. Daher "nur" 12.

  • Ich denke, dass Hauptproblem hier ist die Umsetzung. Hier schwelgt Steve wieder einmal in seinen langgezogenen Gitarrensounds - das ist einfach etwas zu viel des Guten und auch der Rest ist Bombast pur, da passt auch Paul Carrack wunderbar rein.
    Und ich gebe da einigen meiner Vorschreiber recht. Das ist einfach überzuckert und triefend vor Wulst.
    Weniger wäre mehr (gegen Schluss wird's besser).
    Hätte das gern mit 2 Twelve Strings, Tony am Keyboard und Peter gehört - wäre sicher interessant der Unterschied in der Umsetzung.
    Von mir gibt's 8 Punkte.

    Zy
    ------
    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Die Platte hält generell für mich wenig Herzerwärmendes bereit, was umso enttäuschender war, da man sich seinerzeit mit ziemlicher Neugierde darauf gestürzt hatte - besonders natürlich auf einen unveröffentlichten Song aus der Zeit.
    In der Tat ist das ganze ziemlich überladen und zuckrig geraten. Wenn man ehrlich ist, trifft aber zumindest ersteres generell auf gar nicht so wenige Hackett-Songs zu, zumindest, was die Arrangements angeht, nur daß das vielleicht sonst nicht so auffällt, weil nicht gerade Paul Carrack singt. Der gibt nun die im Text schon sehr breitwandig angelegte ultimative Lebensschau mit der ihm eigenen überhöhenden Geste, was das ganze nicht besser macht, und Roger King tut wie gewohnt sein übriges, aber Hackett muß es ja so gewollt haben, also kann man nicht dem Paul allein die ganze Schuld aufladen.
    Zumal ich bezweifle, daß Gabriel oder wer auch immer den Song so entscheidend nach vorn gebracht hätte, denn besonders stark finde ich weder Komposition noch Text und begreife schon, daß das Teil damals liegengeblieben ist.
    Allerdings höre ich Gabriel in der jeweils 3. Zeile jeder Strophe, besonders bei der letzten ("All the past's a frozen wasteland") tatsächlich singen, denn ich würde behaupten, diese Passage ist 1978 zu "Flotsam And Jetsam" ("We both know it, Christ you show it") mutiert. Dadurch hat der Song immerhin noch eine recht erfreuliche, wenn auch kleine Rolle für höhere Zwecke erfüllt. Mit diesem Baukasten-Sonderpunkt würde ich auf 6 P. kommen, denn es geht natürlich alles noch viel schlimmer.

    @ who_dunnit????:
    Es mutet off-topisch an, aber da es sich gefühlt durch jeden zweiten Deiner Beiträge zieht, muß ich es mal ansprechen: ist eigentlich Dein 'Holy Peter'-Trauma hier im Forum entstanden oder warum läßt Du uns so gerne daran teilhaben? Was immer es ausgelöst hat, es scheint sehr nachhaltig gewesen zu sein.

  • Hört sich nicht so wie ein damals typischer Genesis-Song an. Ich mag Paule Carrack. Das "kathedrallige" eher weniger. Die Melodie wieder mehr. Text ist nicht hängen geblieben. 9 Punkte

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!