PETER GABRIEL live: Back To Front - 19.10.2013 BERLIN

  • Ja Berlin war besser als Düsseldorf, wobei nicht das Konzert selbst, sondern eher das drumerherum. In Düsseldorf waren die Leute irgendwie lahm (naja halt Düsseldoof), Berlin dagegen richtig fantastisch. Meine ehemalige Kolleging die ich mitgenommen habe war auf jeden Fall schwer begeistert (Sie fragte mich, ob ich ihr mal das So Album geben kann, sie hat es sonst eher mit ihrer Vietnamesichen Kultur/Musik mit Karaoke usw.)

  • Ja Berlin war besser als Düsseldorf, wobei nicht das Konzert selbst, sondern eher das drumerherum. In Düsseldorf waren die Leute irgendwie lahm (naja halt Düsseldoof), Berlin dagegen richtig fantastisch. Meine ehemalige Kolleging die ich mitgenommen habe war auf jeden Fall schwer begeistert (Sie fragte mich, ob ich ihr mal das So Album geben kann, sie hat es sonst eher mit ihrer Vietnamesichen Kultur/Musik mit Karaoke usw.)


    Kann nur GitgO sein. Die kennt mittlerweile wohl jeder...:D


    Vietnamesische Musik:eek:, kann ich mir nichts drunter vorstellen, Karaoke, na ja...
    Kannst du mal was davon von der Tube beim ¨Was hört ihr gerade-Thread¨ reinstellen?
    Nee, GitgO kenne ich noch nicht, würde ich aber gern mal kennenlernen. Hallo GitgO, dein nächster Urlaub ist natürlich in Rio:D

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    Einmal editiert, zuletzt von charles bukowski ()

  • Nachdem ich mich nun durch unzählige Konzertberichte aus fünf Städten gewühlt habe, zaudert man ein wenig, überhaupt noch eine Zeile zu schreiben, denn so gut wie alles hat irgendwie irgendwo schon Erwähnung gefunden. Insbesondere der wunderbar durchgeknallte Aufsatz von Mr. Plod leuchtet aus der Sektion Stuttgart herüber und wird noch lange nachglühen.

    Entgegen aller Vernunft trotzdem noch ein paar Anmerkungen.
    Denn fast exakt 30 Jahre nach meinem ersten Gabriel-Gig habe ich mein schönstes Konzert mit ihm seit langer langer Zeit gesehen. Die Warm Up-Show 2007 im vergleichsweise intimen Rahmen habe ich leider verpaßt, wofür ich mich in unregelmäßigen Abständen geißele, sonst wäre sie vielleicht mein später Meilenstein geworden, wer weiß.

    An diesem Abend nun gäbe es durchaus Dinge zu bedenken, man könnte an einigen Details herumnörgeln, und einen Teil von "So" brauche ich weder in Studio- noch Live-Fassung, aber selbst die schwächeren Songs habe ich vorgestern bereitwillig aufgenommen, mitgewippt und -gesungen, und die ganze Vorstellung war reich an kleinen und großen zauberhaften Momenten.

    Allein die unprätentiöse Eröffnung mit diesem feinen Balladen-Torso ist eine ganz wunderbare Geste, die coolen stripped versions von "Talk" und "Monkey" haben diese Lieder auffällig bereichert, und der vielzitierte Saallicht-Break bei "Snapshot" ist wirklich ein Hammer. Der Song ist von jeher ein dunkles Juwel, aber hier triumphiert er nochmals durch die Wucht der Inszenierung und bildet das magische Tor, durch das wir widerstandslos in den elektrifizierten Hauptgang gezogen werden.
    Dieser Teil barg für mich die größte Dichte an Höhepunkten. Die Band spielte gefühlvoll und nuanciert und entwickelte, wenn es nötig war, einen unglaublichen Wumms - zwingend, mitreißend und auf den Punkt.

    Das vom Spannungsbogen eigenwillige, aber jederzeit tragfähige Konzept der gesamten Abfolge empfinde ich insbesondere im Nachgang nochmal als ziemlich originell, eine Reise, die gerade dadurch bei Laune und Konzentration hält, daß sie einen mehrmals hin-und her schmeißt.
    Stimmlich ist Gabriel ganz offensichtlich auf der Höhe, und alleine das wäre den Eintritt wert gewesen. Beglückend vor allem aber auch die Erkenntnis, daß der Mann, dessen Band- und auch Solo-Karriere so ausnehmend von visuellen Show-Elementen und theatralischer Performance geprägt sind, in der Lage ist, die zweifellos betörende Technik wieder in den Dienst seiner überwiegend großartigen Musik zu stellen. Dadurch gelingt ihm eine Intensität, die ich z.B. 2003 vermißt habe.

    Bleibt das Alter, unvermeidlicher Punkt bei Rückkehr und Rückschau. Die gleiche energetische Welle wie früher verspüre ich da nicht mehr, aber wie auch. Das spiegelt am Ende nur das eigene Altern, und ich meine gelegentlich diesen leicht ironischen Ausdruck wahrzunehmen, mit dem Gabriel da füllig und behäbig über die Bühne shuffelt. Das geht in Ordnung, und er hat andere künstlerische Mittel gefunden, die reduzierte Beweglichkeit zu kompensieren.

    Die begleitenden Erinnerungswerte in der Halle hat Eric sehr trefflich zusammengefaßt. Welche traumatischen Erfahrungen den mutmaßlichen Sicherheitsschef beim Einlaß zu seiner eindringlichen Ansprache an die geduldig wartende Herde veranlaßt haben, kann nur geraten werden, jedenfalls kann ich mir schwer eine noch harmloser wirkende Gruppe vorstellen als unseren kleinen Fanclub-Haufen. Entsprechend diszipliniert verlief der eskortierte Gang zur Bühne, so daß wir unserem Laden alle Ehre gemacht haben und vergleichbaren zukünftigen Aktionen wohl nichts im Wege steht.
    Danke nochmals für diese Gelegenheit.

    Die enthusiastischen Spanier waren wirklich schwer knuffig und bei jeder Zeile egal welcher Dekade absolut textsicher. Beim angeschlagenen Alki, der bei den Zugaben unsere Nähe suchte, mußte man tapfer sein - hoffe, sie mischen ihn für die CD irgendwie 'raus, aber wenn nicht, wird man sich an der Stelle immer freuen, daß er nicht schon früher kam. Viel früher aber eben auch zu spät kam dafür ein selbstvergessener Vollproll samt Entourage, der sich in den ansonsten friedvollen Fanblock drängte und dort üble Gerüche und Vibrationen verbreitete.
    Von derlei Marginalien abgesehen ein ganz großartiger Abend, der schließlich in generationsübergreifendes East-Side-Absacken mündete. Glückliche Heimkehr ohne überteuertes merchandise, dafür mit bestellten und geschenkten Tonträgern der Freunde und Kollegen. Herzlichen Dank.

    Im laufenden Jahr nunmehr drei Ex-Bandmates livehaftig gesehen, keine üble Quote. Im nächsten Jahr wären dann Banks, Collins und Phillips dran. Der Anfang ist ja gemacht.

  • Ich möchte hier nur eine kleine persönliche Note zu den tollen Reviews meiner Vorgänger hinzufügen. Ich begleite Peter nun schon seit 1978 live auf den vor allem Berliner Bühnen - immer waren seine Shows bewegend, immer hatten sie eine Aussage. Als ich jung war, stellte Peter stellvertretend für mich meine Fragen an die Welt und das Leben, suchte verzweifelt (vor allem 1978 und 1980) Antworten. Später wurden die intimen Konzerte Mega-Shows, strahlten aber immer die tiefe Menschlichkeit, den ausgeprägten Humanismus Peters aus. Mein schönstes Konzert war 1987 die Show in der Waldbühne. So stellte ich mir die Frage: Kann er das toppen? Damals begann ich Frieden mit meinem Leben und den vielen Fragen zu schließen. Endlich Einklang zu finden, so wie Peter auch? Heute sind wir alt geworden und lassen nun die Kinder in die Welt hinaus....Mein 13jähriger Sohn war nun mit mir vor der Bühne und teilte meine Begeisterung. Wenn mir das jemand 1987 gesagt hätte: Du mit Sohn bei Peter Gabriel in 25 Jahren - hätte ich ihn ausgelacht. Ist das nicht schön? Das ist Musik für die Ewigkeit!

  • Alle fanden das Konzert toll. Ich bin wohl der einzige, der es nur "OK" fand.


    Der Sound kam ganz hinten oben vor allem in den Höhen übersteuert an, der Bass war mal da und mal nicht, die Frau hinter mir stank nach Knoblauch, zwei Typen hinter mir quasselten dauernd und ganz oben hat man einfach nicht so viel gesehen.
    [...]
    Die Show war gut, die Lichter und Leinwände wurden super eingesetzt, die deutschen Ansagen wie immer charmant, die Band war klasse, die Backing-Sängerinnen gefielen mir besser als Melanie und Ane, ihr Vorproramm war bemerksenswert, die Auswahl der etwas sperrigeren Songs im 2. Menügang hielten die Aufmerksamkeit hoch, [...]


    Den Erfahrungen schließe ich mich vollkommen an, bis auf die Knoblauch-Sache. Vom Platz hing aber ganz offensichtlich ein Großteil des Konzerterlebnisses ab.
    Klar war unten die Stimmung viel deutlicher zu spüren und besser, als im Sitzbereich. Ich war gezwungen, hinten zu sitzen, obwohl ich viel lieber vorn stehend gewesen wäre. Klar, man hat die Show im Ganzen sehen können, aber das war eigentlich mehr wie DVD schauen, als wie ein Konzert. Vor mir saß einer, der so verbissen und übellaunig mitklatschte, dass man dachte, er wurde von irgendwem dazu gezwungen. Ansonsten waren hinten wohl mehr die Hit-Suchenden, denen man nach den beiden (für mich sehr angenehm) sperrigen Nummern richtig erlöst waren, als sie bei Solsbury Hill endlich mitklatschen und -summen konnten.
    Vom Bass kam nur das Klickern an, die Bassdrum war garnicht da, die Gitarre manchethalben zu schrill. Vom Geschehen auf der Bühne selbst hat man kaum was mitbekommen. Wenn ich hier die Begeisterung lese, wünschte ich, ich könnte das Konzert nochmal im Stehen erleben...

  • Mittlerweile sind auch Tonys Berlinfotos online.
    Peter Gabriel Back to Front Tour 2013


    Wer findet den Eric :p?

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Ja kommt hin, ich stehe links etwa in der dritten Reihe, bin auf dem Bild ganz oben und einigen unten recht gut zu erkennen.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Ich begleite Peter nun schon seit 1978 live auf den vor allem Berliner Bühnen -


    Auf welchem Instrument? (Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.)

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")