TotW [22.10.-28.10.12]: GENESIS - Afterglow

  • In der Tat ein beträchtlich rührseliges Liedchen. Da es aber ein sehr origineller Wurf ist, der sogar mich trockenes Brötchen berührt, der atmosphärisch mal wieder voll auf die Zwölf (Aha...!) geht (großartige Struktur) und der live ("Seconds Out" ist hier meine ultimative Fassung) seine Natur noch intensiver entfaltet, gebe ich duse poang.


    Da trockene Brötchen entweder
    *verschmäht
    *hart,wie Beton
    oder
    *Uralt
    sind,möchte ich deiner Selbstdarstellung hier gerne energisch wiedersprechen!


    Und die SO-Version ist tatsächlich auf eine weichere Art auch besonders intensiv!

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von revelation ()

  • Erinnert mich irgendwie an Purple Rain von Prince...
    Anfangs fand ich das Lied zum fremdschämend kitschig
    Bis ich auf der Three Sides Live festgestellt habe was
    Für ein Funky Basslauf da von Mike geliefert wird...
    Vergleicht man also den Kitsch mit einem rosa
    Sitzkissen und den Funky Basslauf mit einem Macbook
    Dann wuerde das folgendermaßen aussehen: Jemand
    Hat sein cooles MacBook auf ein rosa Kissen gelegt.
    Das ist dann in etwa so skurril wie Markus Lanz und
    Cindy aus Marzahn, quasi subtil gebrochener Kitsch, der
    Etwas an Weihnachtslied mit James Brown Baß mitsich
    Bringt. Ist doch nett...

    And the Lamb lies down ... on broooooooaaaaadddddwayyyy ......

  • Es war das Jahr 2003. Ein 16-jähriger Junge saß zu Hause an seinem PC, lauschte den Klängen der DVD "The Way We Walk" und glaubte dank des Old Medleys und der nebendran liegenden Wembley-DVD den gesamten Genesis-Kosmos erreicht zu haben und zu kennen. Eine Internet-Bekanntschaft, seines Zeichens ebenfalls Anhänger der Phil Collins-Zeit, schickte dem Jungen eine MP3-Kopie der Mama-DVD.


    Der Junge folgte der Bitte des Bekannten und hörte sich die Aufnahme an. Abacab, That's All, Mama, da war doch nichts neues, Abacab ging doch auch mal schneller. Illegal Alien, ach so geht das Lied also was er im Old-Medley singt, und es ist nicht mal über Außerirdische. Home By The Sea, lange bekannt, Keep It Dark und It's Gonna Get Better, geht gut ins Ohr. Es folgte das In The Cage Medley. Für den Jungen ein Schock, das klang gar nicht mehr nach den Genesis seiner kurzen Fan-Zeit, nach dem Phil Collins dem er schon so lange lauschte. Und gerade als der Junge, sonst alles andere als religiös aktiv, um ein Ende dieser Zusammenstellung beten wollte, erklangen die ersten Takte von Afterglow.


    Erschrocken vergewisserte sich der Junge, dass der Player nicht versehentlich eine neue Datei geladen hatte. Er hörte den Song einmal, setzte die Zeit wieder zurück und ertrug die Schrecken des Käfigs, um sich dann von Afterglow wieder besänftigen zu lassen. Nachdem die Position des Songs in einer Textdatei gespeichert war wurde er für lange Zeit zum meistgehörten Genesis-Song des Jungen.


    ---


    Nachdem früher die Fassung der Three Sides Live und Second's Out bei mir konkurrierten war 2007 die beste Fassung des Songs für mich erreicht. Während ich mit dem mir zu penetranten "ahhhhh" der Studiofassung nichts anfangen kann hat Phil Collins zusammen mit Tony Banks diesen Song live zu meinem Lieblingssong von Genesis erhoben. Ein Liebesthema vielleicht, doch vom Inhalt her offen genug für eigene Interpretationen, und mit minimalem Aufwand ein bombastischer Song der mich heute noch wie beim ersten Hören fesseln kann. 15 Punkte


    P.S. Meine Einstellung zum Cage-Medley hat sich deutlich zum Positiven entwickelt.


  • Auf der W&W fand ich es immer ein unwürdiges Schlussstück, viel zu dick aufgetragen, nicht sonderlich
    abwechslungsreich, nach den klasse Instrumentals irgendwie nicht stimmig, zu bombastisch und
    Es passiert nix. außer dass es vor sich her plätschert.....


    Amen! Und das sehe ich ähnlich!


    Ich denke aber ob man Afterglow besonders mag oder nicht hängt sicher auch mit der Ausgangsposition eines Fans zusammen. Wenn man wie ich 1976 zum (Genesis-) Glauben gekommen ist, hatte man natürlich solch herrliche, erstklassige Stücke wie Ripples, Mad Man Moon, Entangled...ähm Carpet Crawl etc. im Gepäck und da kam mir Afterglow beim Erscheinen des W&W Album 1977 eher wie ein Stück II.Wahl vor.


    Und ja! Afterglow ist seit ich es kenne ein ultmativer Skipp-Kandidat. Das ist auf der W&W so, ebenso auf der Seconds Out, wo es für meine Begriffe nicht hingehört und auf vielen Folge-Erscheinungen. Beispielsweise hätte ich mir am Ende des Cage-Medleys 2007 einen fulminanten Paukenschlag als Schlußpunkt gewünscht. So hatte man aber Afterglow als eine Art überlanges Gähn-Fadeout für ein prächtiges musikalisches Feuerwerk ausgewählt. Chance vertan. Naja! :rolleyes:


    Für diejenigen, die sich Genesis "rückwärts" erschlossen haben, mag Afterglow möglicherweise eine ganz andere Daseinsberechtigung haben. Für mich ist das Stück leider wenig bedeutsam. Schön wenn´s anders wäre...


    Ich gebe 6 Punkte (4+).

    GENESIS

    In Concert

    1978 Saarbrücken Ludwigsparkstadion 1981 Frankfurt/M Festhalle

    1987 Mannheim Maimarktgelände

    1992 Hockenheim Motodrom - 2007 Stuttgart Gottlieb-Daimler-Stadion

    2022 Hannover Expo

    ..

    Steve Hackett

    In Concert

    2009 Remscheid - 2014 Bochum 2015 Dortmund  

    2017 Hamburg 2019 Hamburg

    ..

    Peter Gabriel

    In Concert

    2013 Stuttgart 2023 Hamburg

    ..

    Anthony Phillips

    2014 Welkers

    7 Mal editiert, zuletzt von YoungKingCole ()

  • ebenso auf der Seconds Out, wo es für meine Begriffe nicht hingehört



    Da GgEeNnEeSsIiSs und ich gerade mit heißer Nadel eine "Seconds Out"-Review stricken, interessiert mich sehr, wie du deinen Eindruck begründen würdest. :)

  • 15 Punkte für eins meiner absoluten Genesis-Lieblingsstücke!!!


    Auch alle Live-Versionen, die ich kenne finde ich fantastisch,
    die beste ist, denke ich, die auf Three Sides Live.


    Das Stück wirkt natürlich besonders gut als Auflösung nach den verschiedenen Medleys (sowohl dem Original als auch dem Cage-Cinema-Ding), eben ein echter Final-Song.

  • Mein erster Kontakt war das Cage-Medley vom 87er Mannheim Maimarkt Konzert. Der Sound vom Taurus und die Performance von Collins sind einfach genial.
    Mir war klar, dass das etwas ganz großes sein mußte.
    Interessant auch, wenn man sich die Versionen der verschiedenen Jahre anhört, die Entwicklung/Reifung von Collins' Stimme, mit dem Höhepunkt 1987.

  • Die W&W ist auf der Seconds Out doch sowieso schon stark unterrepräsentiert. Da kann man doch nicht auch noch Afterglow streichen! :schock2::schock2:

    Der Song ist für mich ganz klar einer DER Höhepunkte auf der Seconds Out. Das ist meine Lieblingsversion. Phils Stimme schwebt irgendwo in überirdischen Höhen, das hat schon etwas Entrücktes an sich. Der Song ist Bombast vom Feinsten und erst in der Liveversion zündet der richtig, besonders wenn sich zum Schluss Phil auch noch an die Drums setzt und gemeinsam mit Chester ein wahres Feuerwerk abfackelt. Dazu die Bank'schen Mello-Chöre - nicht von dieser Welt. Viele mögen ja die TSL-Version lieber, aber da fehlen mir eben die Mellos. Der Gesang mag kräftiger sein, erreicht aber nicht ganz den Bombast-Faktor von der Seconds Out.

    Spätestens ab ".., and I would search everywhere - just to hear your call" kann ich den Song nicht mehr nebenbei hören, da hat er mich komplett gepackt und fordert meine gesamte Aufmerksamkeit. Viele rümpfen ja beider Ballade die Nase und rufen angewidert "Kitsch" oder gar "Schlager". Hier für mich nicht nachvollziehbar. Wenn das Kitsch sein sollte, dann nur immer her damit!

    Sehr schade, dass Afterglow nicht als Single ausgekoppelt wurde. Der Song ist wohl ein wenig zu lang, hätte aber durchaus das Potenzial zum großen Seventies Klassiker gehabt.

    Die Parallelen zu Whish Yourself A Marry Little Christmas waren mir vorher nicht aufgefallen. Aber wenn man es erstmal weiß, kriegt man es schwer wieder aus dem Kopf. :p

    Auch von mit 15 Punkte

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • 15 Punkte. Die Liverversionen in Kombination mit den In-The-Cage-Medleys lassen für mich keine andere Punktevergabe zu. Aber auch allein funktioniert der Song (siehe Seconds Out). Es ist einfach eine perfekte, schöne, melancholische Ballade, wie sie nur Genesis schreiben können (konnten).
    Live war der Schluss mit dem Basslauf immer das Highlight. Vor allem bei der 1987er-Version.