Die "gute" alte Schallplatte ?

  • Ich habe sowas zum ersten Mal auf Robert Plants toller "Manic Nirvana" 1990 gehört. Der Song heißt "Your Ma said you cried in your sleep last night".

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  • Interessanterweise ist der Vinylist so wundersam beschaffen, daß er als Effekt gerne akzeptiert, was man sonst als störend empfindet.


    Na ja, ich "als Vinylist" bin für dieses Stilmittel gar nicht zu haben. Ich lese häufig, es seien gerade die Störgeräusche (Knistern/Knacken), die das Medium Schallplatte so besonders machen. Das kann ich nicht verstehen.
    Ich versuche, bei meinem Schallplatten diesen Faktor so klein wie möglich zu halten.
    Ich würde sogar behaupten, dass es die Pflege zwecks Vermeidung solcher Störgeräusche ist, die mich für dieses Medium einnimmt. :rolleyes: Als ich vor Jahren mit dem Hören von Schallplatten anfing, änderte sich auch mein Umgang mit der CD - ich ging auf einmal viel pfleglicher mit ihr um.
    Deshalb finde ich es auf einer Schallplatte (aber auch auf CD) alles andere als lustig, künstlich eingefügte Störgeräusche zu hören.

    You can blow out a candle
    But you can never blow out a fire
    Once the flames begin to catch
    The wind will blow it higher
    :biko:

  • Interessanterweise ist der Vinylist so wundersam beschaffen, daß er als Effekt gerne akzeptiert, was man sonst als störend empfindet.



    Der Unterschied liegt ganz einfach darin, ob ein Geräusch beabsichtigt ist oder ob es sich leider nicht vermeiden ließ und ungewollt ist. Letzteres ist einfach eine Abweichung vom Sollzustand.

    "Schwarzweiß" kann bei einigen Filmen auch ein ganz toller Effekt sein. "The Artist" würde sich keiner in Farbe ansehen wollen. Wenn aber bei "Avatar" die Schlümpfe auf einmal nicht mehr blau, sondern grau sind, liegt ein Fehler vor, den wir nicht schön empfinden.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Hm, wird jetzt thematisch abweichend, aber Schlümpfe bei "Avatar"? Ist mir da was entgangen oder gibt es eine "Ab 6 Jahre"-Version?
    Ansonsten halte ich Deine These für plausibel. Aber genau ist ja das Wundersame daran, wie der Mensch funktioniert. Denn das Geräusch bleibt ja das selbe.
    (Na gut, wie man beim Sandmann sieht, gibt es auch normale Menschen unter den Hörern).
    SW war nie ein Fehler, sondern technische Beschränkung. Dessen ungeachtet würde ich Dir auch hier zustimmen.

  • Naja, es waren halt blaue Wesen bei Avatar, daher "Schlümpfe" ;).

    "Das Geräusch bleibt ja das selbe" - Natürlich, darum geht es aber ja auch gar nicht. Es gehört da nunmal nicht hin, ganz gleich, wie schön oder unschön es für sich selbst betrachtet auch sein mag. Wir nehmen es als Fehler wahr, genau das ist es ja auch.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’


  • Ich erinnere mich, wie ich meinem Plattenhändler in den 90ern Portisheads "Dummy" zurückbringen wollte, wegen Knacksern am Beginn der Scheibe. Er freute sich, daß ich - wie einige andere auch - dem Trick aufgesessen war und spielte mir grinsend die CD mit den identischen Störgeräuschen vor. Es kam dann als Stilmittel eine Zeit lang ziemlich in Mode - Neneh Cherry verwandte es, Faithless und einige andere - wurde offenbar gerne im Dancefloor-Bereich gemacht.


    2+2=5 von Radiohead am Anfang. Ich dachte, die CD ist beschädigt und bin den Jungs auch aufgesessen.


    [...] Ich lese häufig, es seien gerade die Störgeräusche (Knistern/Knacken), die das Medium Schallplatte so besonders machen. Das kann ich nicht verstehen.
    Ich versuche, bei meinem Schallplatten diesen Faktor so klein wie möglich zu halten.
    Ich würde sogar behaupten, dass es die Pflege zwecks Vermeidung solcher Störgeräusche ist, die mich für dieses Medium einnimmt. :rolleyes: [...]


    Ja, immer schön putzen.:) Ich habe meine Medien immer pfleglich behandelt, da bin ich bourgeois.:) Selbst die Compactcassetten. Ich hatte allerdings mal eine Madonnascheibe:rolleyes: geerbt und habe kurz mit dem Gedanken gespielt, sie einfach gegen die Wand zu klatschen. Einfach so, eisekalt und mörderisch. Da ich aber Respekt vor den Herstellern habe, vor der hohen Kunst des Vinyls und auch vor Leuten, die sich sowas nicht leisten mögen, habe ich die olle Madonna einem Bekannten geschenkt, der sich darüber gefreut hat.


    Manchmal sind Knackgeräusche gar nicht schlimm, bei altem Velvetzeugs oder anderem Punk z.B. , bei Shine On You Crazy Diamonds oder White Mountains sind sie aber absolut grauenhaft.

    We can help You

  • Da war er nicht der erste.
    Ich erinnere mich, wie ich meinem Plattenhändler in den 90ern Portisheads "Dummy" zurückbringen wollte, wegen Knacksern am Beginn der Scheibe. Er freute sich, daß ich - wie einige andere auch - dem Trick aufgesessen war und spielte mir grinsend die CD mit den identischen Störgeräuschen vor. Es kam dann als Stilmittel eine Zeit lang ziemlich in Mode - Neneh Cherry verwandte es, Faithless und einige andere - wurde offenbar gerne im Dancefloor-Bereich gemacht.


    In den 90ern war das schon ein alter Hut. "Calling Occupants" von Klaatu begann bereits 1976 mit dem Aufleggeräusch eines Tonarms und munterem Knistern und Knacksen.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • In den 90ern war das schon ein alter Hut. "Calling Occupants" von Klaatu begann bereits 1976 mit dem Aufleggeräusch eines Tonarms und munterem Knistern und Knacksen.


    Das wäre auch eine interessante Frage: wer ist/sind die erste Popband/Musiker, die Knackgeräusche von Platten als Stilmittel verwendet haben?


    In den Sechzigern waren die Toningenieure eher noch zu beschäftigt, überhaupt einen halbwegs anständigen Sound hinzuzaubern. Dann haben sie aber bald mit Bandmaschinengeräuschen herumexperientiert. Nur da fällt mir ein frühes Bespiel ein: Bei "Rain" von den Beatles hatte John Lennon Teile der Gesangsspur verkehrt eingelegt. Das gefiel ihm so gut, daß er es dabei beließ. (Effekt startet erst ab 2:44): The Beatles - Rain (Take 2) - YouTube.
    Lennon hat seine Toninginieure oft zur Verzweifelung getrieben. Das war zwar etwas :ot:, ich denke, es paßte aber hier.

    We can help You

  • Bei Glass Arm Shattering von Porcupine Tree hört man anfangs auch Vinyl Geknister.


    Ich persönlich mag das Knistern eigentlich, gerade am Anfang. Wenns natürlich zu viel ist, dann passts natürlich nicht. Aber gerade bei "A Pillow Of Winds" auf der Meddle mag ich das leichte Knistern sehr.


    Aber anfällig sind die Platten doch. Ich nehme immer ein Mikrofaserbrillenputztuch und wische damit immer den Staub ab, bevor ich eine Platte abspiele. Aber TROTZDEM habe ich auf meiner relativ neuen Raven LP auf Seite A einen ganz kleinen Kratzer. Den hört man zwar nicht, finde ich dennoch etwas ärgerlich.


    Was mich auch mal interessieren würde: Warum überspringt der Plattenspieler die ersten 1-2 Sekunden manchmal bei mir? Gerade bei Luminol merke ich, das gefühlt eine Sekunde fehlt und der Einstieg etwas früher kommt. Das habe ich auf einer anderen LP ganz ähnlich, da kommt der Gesang nach 5 Sekunden, während es auf der heruntergeladenen MP3 nach 6,5 Sekunden einsetzt.


    Kann sowas an der Nadel liegen, oder kann dsa auch vom bloßem Anfassen passieren? Kann ich mir aber schwer vorstellen :gruebel:

    <!---

    The rain auditions at my window
    Its symphony echoes in my womb
    My gaze scans the walls of this apartment
    To rectify the confines of my tomb


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