TotW [02.04.-08.04.12]: PETER GABRIEL - Make Tomorrow (Today)

  • Habe 2000 die OVO Show live im Millenium Dome London sehen dürfen und war sehr angetan. Das Album habe ich mir (leider) erst später in Deutschland als "Standard International Version" gekauft und es hat mich grösstenteils begeistert.
    Make Tomorrow ist eines der Highlights, einfach klasse.

    13 Punkte

    PS: Gibt es die OVO Show eigentlich in vernünftiger Qualität und komplett irgendwo zu sehen?

    • Offizieller Beitrag


    PS: Gibt es die OVO Show eigentlich in vernünftiger Qualität und komplett irgendwo zu sehen?


    Kurze Antwort: Nein.


    Eine offizielle Aufnahme hat es nie gegeben bzw. wurde, wenn doch, nie veröffentlicht.


    Im Internet findet man ein paar clips, aber eben nichts "vernünftiges" und "komplettes"...

  • OVO habe ich nach dem Kauf und ein paar Hören etwas stiefmütterlich behandelt, weil es durch die vielen Gastsänger nicht wie ein echtes Gabriel-Album klingt. Durch den TotW habe ich die CD wieder ein paar mal gehört und vor allem auf die Musik geachtet, die dann doch typisch als Gabriel zu erkennen ist.


    "Make Tomorrow" ist auch nach dem dritten hören nicht hängen geblieben. Das ist kein Qualitätsmerkmal, denn so nutzt sich der Song nicht so schnell ab. Es klingt gut, allerdings höre ich auch nichts Spannendes. Vielleicht bin ich auch gerade nicht so gut gelaunt...


    Mein bisheriges Fazit: OK = 7 Punkte

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Im Grunde Gabriel at its best!
    Ein wunderbarer, krönender Abschluss für ein absolut gelungenes Konzeptalbum. Das einzige "Manko" an Ovo ist, dass Gabriel das meiste nicht selbst singt, sondern gastsänger ranlässt. Aber gleichzeitig eröffnet das auch viele Chancen - und Gabriel nutzt sie auch.

    Ovo ist ein modernes Märchen mit einer klaren Aussage am Ende: Technologischen Fortschritt völlig zu verteufeln und abzulehnen ist genauso falsch, wie ihn völlig unkritisch zur neuen Religion zu erklären.

    Interessant ist dabei, wie Gabriel dieses Thema auch musikalisch durch die unterschiedlichen Instrumentierungen umsetzt.

    Am Anfang stehen die Naturgewalten - und der Mensch im Einklang mit der Natur. Musikalisch umgesetzt wird dieses durch Naturklänge und Anleihen an Folklore und Weltmusik. Als Theo durch die Naturgewalten ums Leben kommt, setzt sein Sohn Jon vollständig auf Technologie und Maschinen. Dem Hörer werden nun elektronische Klänge und Industrial Sounds um die Ohren gehauen.

    In Make Tomorrow findet letztendlich die Synthese statt. Natur und Technik werden miteinander in Einklang gebracht - und so verhält es sich auch mit der Musik, geboten wird eine opulente Mischung Piano, Gitarren, Streichern und Bass einerseits und wilden Elektronik- und Sequenzer-Einlagen andererseits (besonders am Ende!).

    Der Song selbst ist ein wunderbarer Ohrwurm. Zwar mit einer deutlichen melancholischen Grundstimmung - im Refrain aber diese durchschimmernde, aufkeimende Hoffnung - und so herrlich farbenfroh arrangiert. Durch die verschiedenen Sänger wird es noch bunter, der Song durchläuft verschiedene Stimmungen. Als fast zum Schluss Peters Stimme erklingt - nur für ein paar Zeilen - wirkt das fast ein wenig erlösend. Der Erzengel Gabriel meldet sich endlich auch nochmal aus seinem Raumschiff zu Wort, mit dem er dann - das durch den Himmel segelnde Nest überholend - ins ferne Weltall entschwindet. Durch den sehr subtilen Einsatz seiner Stimme auf dem Album und besonders in diesem Song, ist man willens und gierig, jede einzelne Silbe tief auf sich wirken lassen. Seit ich das Album im Jahr 2000 das erstemal hörte, hat diese Passage nie ihre Wirkung verfehlt - ich bekomme jedes Mal Gänsehaut.

    15 Punkte!

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Für mich von der Musik her eines der gefühlvollsten und vom Text her nachdenklichsten Stücke von PG.
    Daher Höchstpunktezahl von mir dafür im Nachhinein.