Nachdem ich den Song jetzt dreimal richtig gehört habe, muss ich sagen, dass meine Schwierigkeiten mit dem Urteil anwachsen, Steve würde sich nur noch selbst zitieren bzw. stets alte Suppen aufkochen.
Zum einen finde ich die Struktur des Songs originell. Mit welchem anderen Song sollte das denn vergleichbar sein? (Ich kenne noch nicht alles von ihm.)
Zum anderen hat der Song Teile, die eine ganz unverwechselbare Stimmung haben. Den Beginn z.B. kann man schon nach dem ersten Hören wohl nur noch mit diesem Songtitel in Verbindung bringen.
Die Art der Montage der Formteile folgt hier nicht dem Hackett-0-8-15-Prinzip. Wir haben eine sehr assoziativ wirkende, extrem ausgeprägte Montagetechnik. Hackett bewegt sich in einem Grenzgebiet zwischen Prog- und Filmmusik wie bei kaum einem anderen mir bekannten Song.
"Turn this island earth" ist m.E. ein echt individueller Wurf mit ganz kreativem Eigengepräge.
Weshalb der Song wohl bei mir auf etwa 10 Punkten stehen bleibt: Ich mag es nicht so, wenn irgendwelche Synthie-Workstations ganze Orchester imitieren - der Gesamtklang bleibt (trotz der paar wenigen echten Streicher, die ich kaum wahrnehme) immer auf so einem Plastikniveau, das hat für mich leider etwas Billiges. Auch finde ich das musikalische Material nicht durchgehend gut.
Trotzdem ein interessanter Song (die Spannung zu Beginn und auch den Kontrast zwischen Streichersounds und akustischer Gitarre empfinde ich als echten Hinhörer) - den werde ich noch öfter laufen lassen und auch noch einiges zu entdecken haben.
Übrigens finde ich erneut, dass Steves Artikulation und Phrasenbildung auf der Gitarre mit seinem fortschreitenden Alter immer edler und ästhetischer werden. Toll, dass Hackett sich mit seinem Stand von vor 20-30 Jahren nicht zufrieden gegeben hat.
Hast du nicht die CD? In meinem Booklet steht...
Nein, die CD habe ich nicht. Danke für deine Info. (Es gibt da doch noch einiges, was ich mir eher kaufen möchte. Eine reine Prioritäten-Frage.)
Trotzdem noch einmal die Frage, da ich bislang über noch keinen Songtext gestolpert bin: Gibt es weitere Hinweise auf eine engere Verzahnung des Text-Musik-Verhältnisses?