Der And Then There Were Three Supporters Thread

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe jetzt alle von Euch vorgeschlagenen Stücke gehört. Das trägt zwar alles noch den Namen Genesis, hat damit aber nichts wirklich mehr zu tun. Nicht zuletzt, dass wenn einer Genesis als Namen hört und sich dann das Album Genesis kauft einen ganz falschen Eindruck von der Band kriegt. Bestenfalls sollten die Alben unter dem Namen Phil Collins laufen. Ich verstehe nicht wie man die Tracks mit einem solchen Schlagzeug unterlegen kann, da bekanntlich Phil Collins einer der ganz grossen Drummer ist. Aber naja, wem's gefällt...

    Es ist eigentlich eher umgekehrt, denn die Musik der 1980er und frühen 1990er ist in der Regel die, die assoziiert wird, wenn der Name Genesis fällt. Dass die in den 1970ern ganz andere Musik gemacht haben oder dass ein gewisser Peter Gabriel mal bei denen gesungen hat, wissen oft nicht einmal die, die das "So"-Album im Schrank stehen haben. Wohlgemerkt, ich rede jetzt nicht von den eingefleischten Fans, sondern vom "normalen" Durchschnittskonsumenten. Es ist Fakt, dass sich die Alben ab "Genesis" (1983) ungleich viel häufiger verkauft haben als alles davor, daher hat diese Musik einen entsprechend höheren Bekanntheitsgrad.
    Was stilistische Fragen angeht: jede Musik ist ein Produkt ihrer Zeit. Verständnis für die ein- oder andere Arrangement- oder Instrumentauswahl wird man nur dann aufbringen können, wenn man die jeweiligen Alben in ihrem musikhistorischen Kontext betrachtet. Der Eindruck, dies seien doch mehr oder weniger Phil Collins-Alben, ensteht bestenfalls bei oberflächlicher Betrachtung und der Vorwurf ist daher so alt wie die Alben selbst, aber dennoch unzutreffend. Fakt ist auch hier, dass die Arrangements deutlich voneinander abweichen. So hat Genesis nur bei zwei Songs echte Bläser eingesetzt und Collins Solo weit weniger Schwerpunkte auf den Keyboards. Vordergründige Ähnlichkeiten beim Sound sind vor allem auf das identische Studio und den gemeinsamen Produzenten Hugh Padgham, aber ebenfalls auch auf die Entstehungszeit zurückzuführen.


    Fakt ist auch: es gibt mindestens vier Bands mit dem Namen Genesis, deren stilistische Bandbreite enorm ist und von denen keine für sich in Anspruch nehmen könnte, die "wahren" Genesis zu sein. Echte Genesis-Fans wissen das...;)

  • Genesis habe ich 1983 kennen und lieben gelernt. Das Förmchenalbum hat bei mir eingeschlagen wie eine Eisbombe. Und ich habe auch gemerkt, dass ich Songs wie "Turn it on again" und "Abacab" schon zuvor im Radio gehört hatte und ganz famos fand.


    Dann habe ich mich natürlich auch irgendwann in der Diskographie rückwärts orientiert: Wie enttäuscht war ich, als ich dann realisierte, dass Phil Collins nicht schon immer Sänger war. Dass da ein gewisser Peter Gabriel (von dem ich auch schon ein paar Solosachen gehört und einigermaßen blöd gefunden hatte) krumm und schief sang und die Band irgendwelche künstlich, aber vollkommen unkünstlerisch zusammengebastelte Stücke ohne musikalischen Sinn und Verstand komponiert hatte. (Von den blödsinnigen Texten mal ganz abgesehen.)


    Genesis vor 1980 rockten nicht, waren schrullig, künstlerisch dilettantisch bemüht und verquer, überladen, überstilisiert, pseudointellektuell, internatsversaut und schlecht produziert... ich konnte es nicht fassen.


    Ab "Duke" wurde es endlich gut. Da wusste die Band, was sie tat und übernahm sich künstlerisch auch nicht mehr. Das Timing wurde ohne Steve Hackett endlich gut. Es gab nachvollziehbare Songstrukturen - auch bei den Longtracks! Und nicht mehr dieses unmotivierte Aneinandergeklatsche von Parts. Der Gesang hörte sich endlich professionell an. Die Alben klangen luftiger, transparenter (und trotzdem mit Wumms) und nicht mehr so muffig. Die Melodien waren nicht mehr so verschroben.


    Ganz ehrlich: Wer sich den alten Schrott anhört, der muss schon äußerst merkwürdige musikalische Eigenschaften schätzen. Das war einfach keine richtige bzw. stimmige, gelungene Musik.

  • und sich dann das Album Genesis kauft einen ganz falschen Eindruck von der Band kriegt.


    Das ist richtig, weil, egal welches Album man von Genesis hört,
    es stellt nur eine Momentaufnahme der Bandgeschichte dar.
    Um einen richtigen Eindruck von der Band zu bekommen,
    müsste man eben eine Zusammenstellung von Stücken aller Alben hören.
    Das gilt für die meisten Bands, die über mehrere Jahrzehnte aktiv waren
    aber besonders für Genesis!


    Ich verstehe nicht wie man die Tracks mit einem solchen Schlagzeug unterlegen kann


    Ja, die Produktion ist so eine Sache.
    Ich fand auch, dass das Album Genesis immer etwas dünn klang und Invisible Touch mit diesen kalten elektronischen Drums gewöhnungsbedürftig produziert war,
    wahrscheinlich hat man aber zu jener Zeit so produziert und die neuen Instrumente
    unbedingt ausprobieren müssen. :)


    Bestenfalls sollten die Alben unter dem Namen Phil Collins laufen.


    "Weil das ja das Gleiche ist" - hört man oft, ist aber, Pardon, sehr oberflächlich.
    Wir wissen ja, dass alle drei verbliebenen Mitglieder geschrieben haben (sogar einzeln)
    und wir kennen neben der Musik von PC auch die Alben von M&TM und Tony Banks,
    welche ja, abgesehen vom Gesang, nun nicht so anders klingen, oder?

  • Richtig, man muss hier auch mal den Tatsachen ins Auge blicken und nicht immer so ein oberflächliches Zeug über die überhaupt gar nicht ansatzweise irgendwie glorreichen Siebziger schreiben. Da schoss einfach alles erstmal nur ins Kraut, was dann später mit freierem Blick viel ästhetischer gestaltet wurde.


    Genesis, das sind die Alben ab "Duke". Der Rest ist für die Esoteriker.

  • Richtig, man muss hier auch mal den Tatsachen ins Auge blicken und nicht immer so ein oberflächliches Zeug über die überhaupt gar nicht ansatzweise irgendwie glorreichen Siebziger schreiben. Da schoss einfach alles erstmal nur ins Kraut, was dann später mit freierem Blick viel ästhetischer gestaltet wurde.


    Genesis, das sind die Alben ab "Duke". Der Rest ist für die Esoteriker.


    Hast du irgendwas genommen? :undweg:

  • Ja von mir aus jeder Generation sein Ding. Über guten Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Entweder man hat ihn oder eben nicht.
    Tony Banks hat auf der Strictly INC gute Instrumentalisten. Das ist aber auch das einzige Soloalbum das wirklich taugt.


    Genesis habe ich 1983 blaaa...


    Duran Duran könnte Dir gefallen oder Status Quo

    Einmal editiert, zuletzt von Atalantia ()

  • townman: Schließe dein Arbeitszimmer ab, gib den Kindern den Schlüssel, nimm dir eine Decke und lege dich unter einen Apfelbaum,schließe die Augen und lausche FYFM oder meinetwegen den Vögeln. ;):p.Danach fangen wir hiervon vorne an. Die gleiche Empfehlung geht an Silicium.

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • Also, der Support-Faktor für "And Then There Were Three" in den, sagen wir mal grob, letzten 15 Beiträgen geht meiner Messung nach eher so in den Nanobereich.
    Kinder, Hände weg von den Drogen.
    Oder ist es die Hitze? Morgen soll's ja gewittern...