Phil hat keine Lust mehr auf das Musik-Business

    • Offizieller Beitrag

    Der Artikel in der SZ geht eigentlich noch. Ja, er strotzt vor negativen Wertungen - aber er gibt sie nicht als Tatsachen aus. Damit kann ich leben.


    Dem Spiegel habe ich allerdings folgendes mitgeteilt:

  • Hm. Der SZ Artikel trifft es aber auch nicht recht. Bei Musikerkollegen war Collins nicht unbeliebt. Unsinn. Der soziokulturelle Aspekt ist Interpretationssache. Ich fand Genesis in ihrer Frühphase (-75) doch sehr provokant. Und das perfide dabei war doch die Tatsache dass sie ins Bildungsbürgertum vorstießen und sich dort sehr sperrig verhielten. Fehlenden Anspruch konnte man ihnen nicht vorwerfen. Das ärgerte meinen Vater zB sehr....hihihi.
    Und zum Thema "Anbiederung" frage ich mich doch was ein Billy Joel, eine Tina Turner, ein Joe Cocker etc. denn anderes gemacht haben? Das Wort Pop impliziert ja geradezu eine Anbiederung. Ich glaube einfach das Collins eine Gallionsfigur der konventionellen Popmusik ist, die manchem von Midlifecrisis geplagtem Musikjournalist als erprobter Prügelknabe dient.
    Der einzige Volltreffer in diesem Artikel ist folgender:
    "Doch gerade weil er den kleinsten gemeinsamen Nenner immer wieder so zielsicher fand, ohne sich auf die Posen des Rock einzulassen, galt er als Musterbeispiel des Ausverkaufs"
    Naja, ein Kritiker der Jazzrock als unseliges Kunsthandwerk bezeichnet sollte besser Lady gaga aus dem Musikschrank seiner Kinder hervorkramen und sich seinen profilneurotischen Jugendträumen hingeben......

  • Hahaha, ich fand den Spiegel Artikel Klasse, und auch folgendes is nicht schlecht:


    Vorsicht, Satire!: Gaddafi dementiert Meldungen über Karriereende - Nachrichten Satire - WELT ONLINE


    :topp:


    Zum Thema: Sicherlich sehr sehr schade, aber ich habe die (starke) Hoffnung das es ihn in ein paar Jahren nochmal packt und seine Lust (und körperliche Fähigkeiten) wieder da sind. Wenn nicht: nunja, der Mann will nichtmehr - dann muss man es wohl akzeptieren!


  • :p DEN Artikel finde ich auch sehr schön.....

  • Naja - ich finde jetzt ehrlichgesagt keinen der genannten Artikel sonderlich schlimm. Man muss gelegentlich auch Kritik an seinen Idolen vertragen können. Vielleicht hilft es, seine Fanboy-Attitüde kurzzeitig mal abzulegen wenn man solche Artikel liest. Eine Spur Selbstironie noch und ein bisschen weniger Verkrampfung - dann klappt das schon! Ich weiß auch nicht, ob man sich in dem Zusammenhang mit oberlehrerhaften Leserbriefen nicht vielleicht noch lächerlicher macht? Ich meine - hey! Da schreibt jemand einen mit spitzer Zunge formulierten Artikel über Phil Collins und wirft ihm vor anbiedernde Musik für Spießer zu machen. Und was passiert? Die Fans reagieren tiefbeleidigt, wenden sich an die Zeitschrift und referieren staubtrocken und humorbefreit über den großen Tucholsky. Wäre ich der Autor des Artikels - ich würde mich in meinen Thesen über die Phil-Colins-Anhängerschaft exakt bestätigt fühlen.

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!

  • Na ja, Satire is das wirklich nicht Ich bin ein bekennender Phil Collins-Fan, muss deswegen nicht alle seine Songs gleichtoll finden und kann jedem, der ne gute bissige PC-Verballhornung sehen will einmal LoC-Video und dann die entsprechenden South-Park-Folgen aus Staffel 3 empfehlen! :D

    al's Lebensweisheiten:

    "Man muss sich seiner Arroganz schon bewusst sein, um sie genießen zu können."

  • Nun sehen wir es doch mal aus seinem "Blickwinkel". Phil hat das aufwachsen seiner Kinder größtenteils verpasst, da er fast immer nur unterwegs war mit Genesis oder eben Solo. Er hat drei gescheiterte Ehen hinter sich, von dem gerade die letzte ihn wohl am härtesten getroffen hat, findet man doch in dem Alter und mit der Popularität nur noch schwer eine neue Lebenspartnerin. Seine Musikalischen Erfolge in letzter Zeit, gerade auch mit dem letzten Album Going back, waren doch mehr als bescheiden.


    Going Back war/ist sehr erfolgreich, No1 UK Charts. Mich persönlich erreichen nur 4-5 Songs, die sind aber schön. Allerdings war entgegen Phil's eigener Auffassung, das er das ganze mehr als persönliches Album einspielte, die Werbekampagne doch recht massiv. Plakate, Interviews, Sat1 etc. Dafür ist aber das Management verantwortlich. Deine anderen Aussagen machen aber Sinn.


    Btw, etwas anderes ist dieser Spiegel-online Artikel "Der Despot tritt zurück". Da bekomme ich heftige Gewaltphantasien gegen den Schreiberling - so ein Mensch hat doch nichts in Presse zu suchen. Alleine das Sänger und Drummer in Anführungszeichen stehen, bringt mich auf die Palme! Wenn ich mich in den doch recht sensiblen Phil reindenke, kann ich mir seine Gefühle lebhaft vorstellen. Hoffentlich liest er es nicht.
    Aber solche Typen loben dann den "Poptitan" Dieter B.
    Woher kommt so ein Hass? Warum schreiben die sowas??

  • Ich stell die Frage mal i.d. Thread, passt nicht so ganz richtig, aber was mich mal interessieren würde: Gibt's eigentlich ne Auflistung über sämtliche Projekte, wo Phil mitgewirkt hat? Müsste doch einiges zusammen kommen. (Von St. Wilson hab ich sowas mal im Netz gefunden, waren 372 Seiten oder so...)

  • Naja - ich finde jetzt ehrlichgesagt keinen der genannten Artikel sonderlich schlimm. Man muss gelegentlich auch Kritik an seinen Idolen vertragen können. Vielleicht hilft es, seine Fanboy-Attitüde kurzzeitig mal abzulegen wenn man solche Artikel liest. Eine Spur Selbstironie noch und ein bisschen weniger Verkrampfung - dann klappt das schon! Ich weiß auch nicht, ob man sich in dem Zusammenhang mit oberlehrerhaften Leserbriefen nicht vielleicht noch lächerlicher macht? Ich meine - hey! Da schreibt jemand einen mit spitzer Zunge formulierten Artikel über Phil Collins und wirft ihm vor anbiedernde Musik für Spießer zu machen. Und was passiert? Die Fans reagieren tiefbeleidigt, wenden sich an die Zeitschrift und referieren staubtrocken und humorbefreit über den großen Tucholsky. Wäre ich der Autor des Artikels - ich würde mich in meinen Thesen über die Phil-Colins-Anhängerschaft exakt bestätigt fühlen.




    Jepp, Spaßbremsengesellschaft in Reinkultur, was hier manche schreiben.



    "Seit wann sind öffentliche Personen ein legitimes Ziel für eine Satire?"
    (C. Montgomery Burns)

    Never overestimate the dreadfulness of the mass market

    • Offizieller Beitrag

    Man muss gelegentlich auch Kritik an seinen Idolen vertragen können.


    Kritik? Immer - wenn sie fundiert und angemessen ist. Da ich als oberlehrerhafter, tiefbeleidigter und humorbefreiter Fanboy natürlich nicht befähigt bin, das zu beurteilen, bist Du, Sebastian, an dieser Stelle aufgefordert, darzustellen, dass und warum und worin sie fundiert und angemessen ist.