SdW [20.12.10.-02.01.11]: GENESIS - Undertow

  • Gibt es eigentlich keinen eigenen Thread für das Album? Da scheint Diskussionsbedarf zu bestehen. Ich lese interessiert mit.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Gibt es eigentlich keinen eigenen Thread für das Album? Da scheint Diskussionsbedarf zu bestehen. Ich lese interessiert mit.


    Sogar mehrere. Das hier ist derjenige, der noch nicht sooo lange brach liegt:


    http://www.genesis-fanclub.de/…hen-there-were-three.html


    Ach ja, für Undertow 11 solide Punkte.

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • Dann hast Du etwas nicht verstanden. Wer mit den Genesis-Songs der Peter-Epoche aufgewachsen ist, dachte Genesis wäre am Ende nach Peters Weggang und wenn ein neuer Sänger antritt wäre die Musik anders, was sich ja später auch bewahrheitet hat. "A Trick of the tail" und "Wind and Wuthering" waren mindestens für mich positive Überraschungen. Dann stieg Steve aus und es kam "And then there were three".
    Absolut anders als alles zuvor, kurze Songs, Pop-Kram und eine nicht vorhandene Leadgitarre was den Stücken einen für mich uncharakteristischen Genesis-Touch gab den ich nicht gewohnt war. Ich fand es grauenhaft und "Follow you follow me" im Radio ertragen zu müssen war eine absolute Qual. Für mich ist "And then there were three" ein wirklich mieses Machwerk.
    Wer mit den Genesis-Songs ab inklusive "And then there were three" aufgewachsen ist mag ähnlich über die vorherigen Alben denken. Trotzdem , finde ich, kann man bei den älteren Alben mehr bei den Songs entdecken als bei diesen hingeklatschten Pop-Songs auf "And then there were three".:cool:



    Jaja ich kenne das Phänomen, welches unter Genesisfans seit jeher für Diskussionen sorgt, das ewige Gabriel-Lager bzw. Collins-Lager. Es gibt aber zum Glück auch noch viele, so wie ICH zum Beispiel, die BEIDE "Epochen" lieben oder diese gar nicht so krass von sich trennen. Wenn ich mich einem "Lager" anschliesse, dann dem Tony Banks-Lager, und der war ja glücklichweise immer dabei und hat Genesis mit seinen Kompositionen durchwegs angeführt.

    Es macht keinen Sinn, über Geschmack zu diskutieren, aber mir scheint, gewisse Leute urteilen oft zu unrecht negativ über Genesis nach Peters bzw. nach Steves Weggang und kommentieren dann leider unsachlich und unmusikalisch. Wenn jemand behauptet, er liebte Seconds Out und nennt im gleichen Atemzug "Untertow" als "Gähnsong", habe ich da einfach meine Mühe.

    ATTWT ist voller genialer Melodien, Harmonien und hat eine innige Stimmung, die eigentlich nie gebrochen wird. Hört doch nur mal "Burning rope" oder das groovige "The lady lies". Oder eben das schön verträumte "Undertow". Da sind Banks, Rutherford und Collins voll in ihrem Element und haben tolle und interessante Songs geschaffen, die heute genauso berühren wie damals. Und um genau das gehts.

    Genesis. Amen.

    No cloud, a sleepy calm
    Sunbaked earth that's cooled by gentle breeze
    And trees with rustling leaves
    Only endless days without a care
    Nothing must be done


  • Dich hat ja anscheinend nur das Wort "Schnarchsongs" von Colonyslipperman gestört. Was soll´s, da muss man eben cool bleiben wenn einem dieser Ausdruck nicht gefällt.
    Ich mag 90% der Stücke der Peter-Epoche und 60% der Phil-Epoche. Es gibt für mich auch "Schnarchsongs" der Peter-Epoche: Outro von "Dancing with the moonlit knight", "Silent sorrow in empty boats" oder "I know what i like" (Ermüdungsfaktor). So what??:) Grüsse von

    Charles Bukowski

  • Das ist sicher der unscheinbarste Song von ATTWT. Läßt sich auch wegen des Namens mit From the Undertow des ersten Soloalbums von Tony verwechseln. Ich mag das Lied. Ist das wieder eine zwölfsaitige Rickenbacker? Klingt zumindest so. Schöner Gesang. Passend zum Winter: „I need not fear the icy blast again“. Ich bin voreingenommen, das läßt sich nicht ausblenden. ATTWT und W&W waren die ersten Alben, die ich von Genesis kannte. Dichter Sound. Klingt ein wenig, als ob die nicht wußten, was draußen lief: Donna Summer, die Mensch-Maschine und Anarchy in the U.K. Obwohl: das wußten unsere drei Helden ganz genau. Und deswegen klingt es so beruhigend. Und deswegen gebe ich bewußt, ohne meine Vorredner gelesen zu haben (was ich nachholen werde) für einen kleinen Song aus einem Selbstfindungsprojekt


    9 Punkte.

    We can help You

  • :):):)............

    2 Mal editiert, zuletzt von CircusofHeaven ()

  • Als 100 % YES Fan bewege ich mich im WWW meistens auf YES bezogenen Seiten. Allerdings bin ich als Jahrgang 1960 auch mit anderer Musik in den 70ern „erwachsen“ geworden und so mag ich z.B. GENESIS bis 1977 auch sehr. Da ich was in Richtung BILL BRUFORD gesucht habe, bin ich heute über dieses sehr interessante Forum gestoßen und will mich auch gleich mal an der doch sehr munteren Diskussion hier beteiligen.


    Schau doch mal in Dein Postfach oben rechts...

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    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • mir ist der Aufbau (nur Strophe -> Refrain -> Strophe -> Refrain -> vorbei) zu simpel, stets werde ich wie auch bei einigen anderen Songs auf ATTWT (Scenes... z.B.) den Eindruck nicht los, hier wäre mehr gegangen und man hat den Song absichtlich kastriert obwohl er nach mehr verlangt.


    Negativ von meiner Warte - wie auch schon erwähnt - der Aufbau standardmässig Strophe - Refrain. Hier wäre insbesondere bei diesem Song mehr dringelegen, hätte man ihn schön aufgebaut mit einer Bridge, einem Instrumentalteil und fein-gespielten Intermezzo und einem furiosen Finale. Schade.


    Sicher vom Aufbau her ein simplerer Song(...) Hätte das auch gerne als Part eines Longsongs gesehen...


    Neulich habe ich zu "Silver rainbow" geschrieben, dass ich den simplen Aufbau ganz passend finde, weil das Lied insgesamt unkompliziert und leichtgewichtig poppig daherkommt.


    Hier sehe ich es allerdings doch so wie meine Vorredner. "Undertow" wirkt im Vergleich doch inniger, schwerer, tiefgehender, mit einem gewichtigeren musikalischen Gestus. Die Strukturen sind nicht so kurzatmig, sondern insgesamt schon recht ausladend und mächtig. Es fällt mir am Songende demnach auch etwas schwer, die einfache Form des Songs zu akzeptieren. Prophet hat's gesagt: Er verlangt "nach mehr".


    Tony hat's ja in "Chapter & Verse" irgendwo gesagt, dass er z.T. zurückgepfiffen wurde mit den komplexeren Ideen. Hier allerdings wäre das ein Beispiel dafür, dass man nicht einfach nach abstrakten Ideen komponieren sollte (hier also: Einfachheit, Minimalismus, Abgespecktheit), sondern immer den Song und dessen musikalische Eigengesetzlichkeiten im Auge haben sollte.


    Noch eine Ergänzung zu der "Schnarchsong-Debatte": Ganz davon abgesehen, dass ich es nicht ganz nachvollziehen kann, welche Schwierigkeiten man damit haben könnte, dass jemand Musik langweilig findet, muss ja doch mal festgehalten werden, dass gerade auf ATTWT der Schmalz und die klischeegetränkte Sentimentalität verstärkt Einzug in den Genesis-Output gehalten haben - so massiv wie vorher noch nie. Und dass dies ein ganz schöner Klops für die Fans gewesen sein muss, ist doch klar.


    Ja, sicherlich: Das gab's auch schon vereinzelt vorher. "Undertow" setzt damit das fort, was z.T. schon in Songs wie "More fool me", "Your own special way", "Ripples" und "Afterglow" angeklungen war. Alle genannten Songs bieten dem Hörer allerdings musikalisch auch noch deutlich mehr als spätere Einwegkompositionen á la "Taking it all too hard", "In too deep" und "Since I lost you". Die Sentimentalitäten auf ATTWT erschöpfen sich eben nicht in der bloßen äußeren Wirkung, man kann in den Songs einfach noch mehr als das entdecken. (Ich gebe für "Undertow" 10 Punkte.)