Steven Wilson

Zitat von Christian

Und wer weiß, vielleicht kann er ja doch auch mal einen vernünftigen Song schreiben. Zumindest lässt der Pressetext zum neuen Album ja vermuten, dass es hier mehr um Musik geht und weniger darum, die Musik durch Verschachtelung ultra-komplizierter Arrangements einfach nur vor die Wand zu fahren.

Wenn ich nicht wüsste, dass Du das tatsächlich ernst meinst, könnte ich an Satire glauben ...

Ach Christian...

Aber im Grunde kann ich dich verstehen. Als Oberhäuptling in diesem Laden hier muss man halt von Zeit zu Zeit das Privileg auskosten, dass man frei von der Leber weg mal einfach ein Statement raushauen kann - ganz egal, ob dieses ziemlich unsachlich oder unnötig provokativ ist.

Es sei dir gegönnt!:)

Draußen lacht die Sonne, und ein leckeres Frühstück wartet auf mich.

Schönen Tag noch!

Baukastenalbum:
Also gerade beim Raven-Album kann man das durchaus so sehen (auch bei Grace for Drowning) - letztlich trägt SW seine Einflüsse immer recht offen vor sich her und man hört gleich, wem er Tribut zollt. Und welche Stücke der beiden Alben haben wir SW-Fanboys und -girls langfristig gehört? Also in meinem Fall vom Raven allenfalls das Titelstück, den Rest hatte ich nach sechs Monaten satt.
Auf Insurgentes hingegen hat er wirklich ein paar schöne Stücke abgeliefert, allen voran Harmony Korine und auf HCE gabs Perfect Life. Letztlich sind es die echten Songs, die die Zeiten überdauern.

Zitat von duke77

Letztlich sind es die echten Songs, die die Zeiten überdauern.

Das kann ich für mich voll unterschreiben. Wenn ich SW höre, dann sind es Stücke wie Drive Home, Postcard, Lazarus, das Raven-Titelstück und eben jene in sich geschlossenen Kompositionen, die auf dem letzten (vollwertigen) Album zu finden waren: Three Years Older, Perfect Life, Routine, wieder das Titelstück und Happy Returns. (Auf HCE gibt es also viele Stücke, die mir wirklich gut gefallen - wenn das neue Album daran anknüpft, gefällt es mir bestimmt).
Ähnlich geht's mir Übrigen auch mit Steve Hackett :o

Zitat von Christian

Ich kann da nix unsachliches erkennen.
...

Christian, ich habe überhaupt nichts dagegen, dass du die Musik von Steven Wilson anders bewertest als ich. Oder auch in vielerlei Hinsicht nicht magst. Das ist völlig in Ordnung.

Aber erstens wissen alle, die hier regelmäßig mitlesen, wie du zu diesen Dingen (insbesondere zum Raben) stehst. Du hast deine Meinung dazu mehr als einmal kundgetan, und da hier niemand an Amnesie leidet, ist es nicht notwendig, diese Seitenhiebe immer wieder neu zu verteilen. Dieses ständige Wiederholen deiner Abneigung bekommt nämlich dadurch Züge von gezieltem Bashing - und das habe ich mit provokativ gemeint.

Zweitens reklamierst du Sachlichkeit für dich, während du feststellst, dass Wilson bei seinen letzten beiden Alben die "Musik einfach nur vor die Wand gefahren" hat. Aua!
Und dann sinnierst du darüber, er könne vielleicht "auch mal einen vernünftigen Song schreiben". Ob das die Form von Sachlichkeit ist, die du für den Austausch über Musik empfiehlst, solltest du dir noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

Ungeachtet dessen wünsche ich dir viel Spaß beim Laufen!

Zitat von duke77

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letztlich trägt SW seine Einflüsse immer recht offen vor sich her und man hört gleich, wem er Tribut zollt. Und welche Stücke der beiden Alben haben wir SW-Fanboys und -girls langfristig gehört? Also in meinem Fall vom Raven allenfalls das Titelstück, den Rest hatte ich nach sechs Monaten satt.
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GENAU SO geht es mir mit dem gesamten HCE-Album. An für sich sehr tolle Stücke, doch die Langzeitfaszination bleibt aus. Die ersten Monate habe ich vor allem "Home Invasion" und den Albumopener ständig gehört. "Routine" wirkt insbesondere mit dem Musikvideo super und hat auch eine Träne aus mir herausgedrückt.
Beim Raben ging es mir ähnlich, aber außer "The Watchmaker" und dem Titeltrack wird der Rest untergehen. Allenfalls "Luminol" bleibt bei mir schön im Herzen, das Vinyl knistert so schön dabei in den ruhigen Passagen.

Das mitunter beste Wilson-Album bleibt für mich "Grace For Drowning", da es, am Stück gehört, großartig ist. Insbesondere die Düsterheit, welcher durch "Like Dust..." aufgelöst wird, ist ein tolles Gefühl. Dieses Album höre ich seit 3-4 Jahren immer wieder, mal beim Lesen in der Bibliothek, mal im Fernbus bewusst und auch mal beim Verfassen von längeren Foreneinträgen um zwei Uhr nachts. Die Atmosphäre ist so dicht und der Klang ist sehr eigen. Ich finde es rückblickend betrachtet super, dass "Raider II" vom Klang im Mittelteil nicht in typisches Prog-Metal übergeht, sondern wirklich sich dem Gesamtklang anpasst.

"Pariah" finde ich immer noch schön, sehr hochwertiger Pop. Ob ein neues perfektes Album kommt, wer weiß. Insgesamt gesehen gibt es ja kein wirklich schlechtes Album. Nur sind die meisten Stücke bei SW mittlerweile so sehr ins Album integriert, sodass sie außerhalb gar nicht mehr funktionieren können. Zu Zeiten von Porcupine Tree hat dies Steven besser hinbekommen. Ob dies nun eine Rückentwicklung ist oder nicht, gute Frage.

Zitat von chinwildchicken

Nur sind die meisten Stücke bei SW mittlerweile so sehr ins Album integriert, sodass sie außerhalb gar nicht mehr funktionieren können.

Die Alben sollen halt als Ganzes wirken und am Stück gehört werden. Das sind keine Singles-Alben und damit habe ich auch überhaupt kein Problem. Dafür gibt es andere Musiker/Bands.

H.C.E. ist und bleibt eine Großtat von Herrn Wilson und hat für mich nichts von seiner anfänglichen Faszination verloren.

Falls Steven mit dem neuen Album songorientierter werden sollte, habe ich aber auch kein Problem damit. Er kann halt beides.