• Kann man so sehen.
    Alternativ betrachtet man die Fadeouts einfach als zusätzliche 80er-Referenz, dann fallen sie nicht so als Mängel ins Gewicht.;)


    Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, nur ist mir das dann eine 80er-Referenz zuviel. ;) Man muss ja nicht alles aus der Zeit übernehmen - nur das Beste.


    "Song Of I" finde ich schlicht grandios. Dem Auf- und Abschwellen der dramatischen Streicher und Sounds zusammen mit den Vocalfetzen könnte ich ewig zuhören. Und erst dieser gewaltige instrumentale Mittelteil. DAS ist der Steven Wilson, wie ich ihn am meisten mag. Für mich in einer Linie mit Index, Abandoner und Track One. Letzterer war ja auch sehr speziell.


    "Blank Tapes" hätte ich mir ebenfalls etwas ausführlicher gewünscht, vor allem da das Stück in seiner Reduziertheit sehr anziehend auf mich wirkt.


    Nun wünsche ich dem guten Steven seine erste Nummer 1 in den deutschen Album-Charts!:)


    Das dürfte schwer werden, da Eisbrecher mit ihrem neuen Album bisher die Verkäufe dominieren. Aber zumindest die 2 sollte drin sein.

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  • Größter Pluspunkt des neuen Albums ist sicher die Abwechslung, die man geboten bekommt. Weiterhin hat Wilson sein Gespür für tolle Melodien von Album zu Album immer weiter verfeinert. Ja, er kann jetzt tolle Popsongs schreiben: NOWHERE NOW, PARIAH und PERMANATING beweisen dies eindrucksvoll. Und trotzdem haben auch diese Songs immer noch genügend "Twists and Turns", um sich vom heutigen Mainstream abzuheben.
    !:)


    Das finde ich auch, es ist sehr abwechslungsreich, wobei man bei einigen Songs den "alten" Wilson wieder erkennt, z.B. Detonation und am Schluss Song of Unborn.


    ...
    Das Album lässt sich gut durchhören. Ich konnte keinen wirklich schwachen Song ausmachen.


    Soweit bin ich noch nicht, dass ich sagen kann, dass alle Songs gut sind. Weil sie so unterschiedlich sind, was ich allgemein sehr spannend finde, fehlt mir auch noch das "runde Gesamtbild", also der Kontext des Albums und damit auch der Gesamteindruck.
    Aber abwarten, ich hab's auch erst einmal gehört.:rolleyes:



    Nun wünsche ich dem guten Steven seine erste Nummer 1 in den deutschen Album-Charts!:)


    Ich bin mal gespannt, ob das gelingt :)

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

  • Nun hatte ich endlich die Zeit und Ruhe mir die neue Scheibe von Steven Wilson mal intensiv in mehreren Durchläufen zu Gemüte zu führen. Meine Erwartungshaltung war, nach den schlecht klingenden You Tube Vorab-Veröffentlichungen ,ich sage mal,nicht gerade hoch.
    Ich muß sagen ,ich bin nun doch ganz positiv überrascht. Der brilliante Sound der Aufnahmen hat mich schon mal echt wieder umgehauen und mir die Tränen bei einigen Passagen in die Augen getrieben.Da ist Steven Wilson wirklich Meister seines Faches.Was an feinen Tönen und kleinen soundtechnischen Arrangements wieder zu hören ist eine Referenz für sich.Kurz zu den einzelnen Songs: Ich versuche mal eine Wertung (Punkte 1ganz schlecht-5 sehr gut)


    to the bone – Das ist eigentlich der einzige Song der CD,zu dem ich bis jetzt noch keinen richtigen Zugang gefunden habe.Ich finde ihn bis jetzt einfach nicht besonders gut.Die Melodie und Songstruktur zünden bei mir einfach nicht. 2 Punkte


    nowhere now -guter Song,tolle Sliding Gitarre ,schöne Melodie ,guter Drive im Song. 4 Punkte


    pariah -schönes Pop-Liedchen ,an dem ich mich allerdings schon etwas überhört habe und mir deshalb schon jetzt auf die Nerven geht und ich sicher nicht mehr oft hören werde. 3Punkte


    the same asylum as before -etwas belanglos,durch ständige Wiederholungen des Songthemas etwas ermüdend ,aber schöne wuchtige Gitarrenwände .Ein guter Durchschnittssong. 3 Punkte


    refuge -Eines der besten Songs der CD,kraftvoll mit Wilson-typischem Bombast,der allerdings
    teilweise leider auch etwas übertrieben wurde.Schönes nachdenkliches und besinnliches Song Fade-Out.
    4 Punkte


    permanating – macht gute Laune und hat optimistischen Schwung.Ein schöner Sommer-Popsong,
    von dem bei mir aber nichts lange haften bleiben wird .Eben ein Pop Song für den fröhlichen Augenblick.
    3Punkte


    blank tapes – Eines meiner absoluten Lieblingssongs der CD.Ein super schöner psychedelischer,folkiger Song .Von Wilson so toll und einfühlsam gesungen.Von mir aus hätte er den Song ganz allein bis zu Ende singen können.Seine Stimme und der Vortrag hat mich einfach fasziniert. 5 Punkte



    people who eat darkness -straighter Song.hätte auch ein Song von PT sein können.typische Wilson Gitarrenriffs und Breaks.
    Ein gelungener Song. 4 Punkte



    Song of I - schön mit dem orchestralen Mittelteil und dem geheimnisvoll anmutenden Fade Out.
    4 Punkte


    detonation – könnte auch ein PT -Song sein.Zuerst eine langsame,gefühlvolle Einführung in den Song.Und nach 2.20 Min.kommt dann der Schlagzeug- und Gitarrenhammer.Ein schon oft verwendetes und immer wieder wirkungsvolles Muster bei PT und Steven Wilson.
    Zum Schluß noch eine schöne Solo-Gitarreneinlage ,wenn das Fade Out auch etwas lang geraten ist.



    Song of unborn- ja und zum Schluß für mich der absolute Höhepunkt der neuen CD.
    Eine wunderschöne,gefühlvoll von Steven Wilson vorgetragene Hymne.Ein Super Song.
    Besonders schön der Einsatz des Chorgesanges ,was den Song eine unnachahmliche psychedelische
    Note gibt. 5 Punkte

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist,kommt keine Klugheit auf"

    Theodor Fontane

  • Steven hat es fast geschafft. Nur noch ganz kurz vorm Fernsehgarten. Carmen Nebel reibt sich sicher auch schon die Hände. :teufelgrins: ;)


    Tja, das ist die Promotionmühle, durch die er als Popstar wohl durch muss. :o


    Das hier ist besser:


    https://www.youtube.com/watch?v=QLTmDVH-PMo


    Schöne Version von meinem derzeitigen Lieblingssong vom neuen Album.
    Vor allem mehr Ninet als auf der Studioaufnahme.


    Ich denke, Ninet muss auf jeden Fall mit auf Tour. Falls sie nicht mit dabei ist, wäre das schon ein ziemlicher Verlust.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Schon wegen dem Sophie Hunger-Duett hat sich der Labelwechsel zu Caroline gelohnt. "Song Of I" ist genauso süchtig machend wie die Liebe, die im Song besungen wird. Ich möchte bitte eine 10 Minuten Extended Version davon, ganz 80s-like. :love:

  • townman wies auf die "Überladenheit" einiger Arrangements hin. Auch dies muss man wohl im Kontext von Stevens Referenzen betrachten. Hat er nicht THE SEEDS OF LOVE als eine Inspiration erwähnt? Das ist eines der "überladensten" Alben überhaupt.


    Dem letzten Satz kann ich überhaupt nicht zustimmen. "The seeds of love" ist ein Vorzeigealbum für üppig, farbenfroh und dabei subtilst arrangierten Pop. Da ist kein einziger Song überladen. Die Stücke beinhalten vielmehr auf das abwechslungsreichste montierte Kompositionselemente, denen ich eine zielgenaue musikalisch-strukturelle Sinnhaftigkeit (melodisch, harmonisch, rhythmisch, dynamisch, aber auch den Formverlauf betreffend) zuordnen kann. Das Album enthält beeindruckend komplexe Texturen bis hin zu sehr schönen polyphonen Verflechtungen und Überlagerungen, die bei aller Stimmen- und Klangvielfalt während des Hörvorgangs bewundernswert transparent hörbar sind. Da ist kein Geblubber, sind keine selbstzweckhaft aufgeblasenen Klangwände als atmosphärische Hintergrundbemalung installiert.


    "Song of I" ist u.a. gerade deswegen so hypnotisch, weil Wilson das Arrangement zunächst auf das musikalisch Nötige (!) beschränkt und diese tolle Spannung, die zunächst erzeugt wird, dann wunderbar in den kontrastierend sich entfaltenden Zwischenteil überführt, der nur wegen des Kontrastes so wirkungsvoll werden kann.


    Schon wegen dem Sophie Hunger-Duett hat sich der Labelwechsel zu Caroline gelohnt. "Song Of I" ist genauso süchtig machend wie die Liebe, die im Song besungen wird. Ich möchte bitte eine 10 Minuten Extended Version davon, ganz 80s-like. :love:


    "Song of I" steht in der Tradition einer "Sign o' the times"-Ästhetik, ohne dieser nachahmend zu verfallen. Die Spannung, unter der der Song steht, ist bemerkenswert, und Wilson hat die Tradition hier im besten Sinne aufgegriffen und sie künstlerisch seiner Musiksprache gemäß fortgeführt. Großartig.


    Ansonsten muss ich auch sagen, dass ich die von Wilson konkret kolportierten Pop-Enflüsse der 80er kaum bis gar nicht ausmachen kann.