Wie bewertest du die Fähigkeiten der genesis Instrumentalisten

  • ...da hat doch jemand meinen alten "peter,ein guter Flötist?"-thread reanimiert,was mich dazu bringt folgendes zu fragen:


    Wie bewertet Ihr die (technischen, künstlerischen oder welches Kriterium auch immer) Fähigkeiten der Genesis-Musiker an Ihren jeweiligen Hauptinstrumenten.


    Ich denke,es wäre der "Gerechtigkeit" wegen wichtig,Sie mit Zeitgenossen zu vergleichen.Auch denke ich,man sollte die jeweils besten Leistungen bewerten(also etwa den 28jährigen Drummer Phil Collins, oder den BASSISTEN(nicht den Gitarristen) Michael Rutherford .
    Und wenn wir vergleichen,dann doch mit Musikern des gleichen oder verwandter musikalischer Spielarten.


    Mein Vorschlag ist,die Musiker nach einem Punktesystem(1-15) zu bewerten.


    Um die Diskussion anzuheizen möchte ich dem jungen Rockschlagzeuger PC für seine technischen Fähigkeiten eine 14 und für seine Fähigkeiten als trommelnder Arrangeur eine 15 verleihen.


    Dem etwa gleichaltrigen Tony Banks würde ich für seine technischen Fähigkeiten gerne 12 Punkte geben,fände das aber gegenüber Emmerson(oder erst recht Kerry Minnear) ungerecht,deshalb werdens nur 11.Für Ideenreichtum und Farbenpracht und Ausdruckskraft gibts aber wieder 2 dazu,macht 13!
    Nun viel Spass beim Diskutieren:blah:

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

    6 Mal editiert, zuletzt von revelation ()

  • Hmm...zeitgenössisch. Schwierig.


    Also sicherlich gehörten Collins und Hackett zu den Besten ihrer Zeit. Vergleicht man jedoch einen Bassist wie Rutherford zu einem ähnlich alten Geddy Lee, bzw. Genesis mit Rush muss man Abstriche ziehen.


    Gehn wir mal geschichtlich durch:
    The Doors waren wohl technisch schon sehr früh auf einem recht guten Niveau.
    Deep Purple setzten sicherlich (nicht nur wegen einem begnadeten Blackmore) ein-zwei Schippen drauf .
    Selbiges gilt für Led Zeppelin.
    Parallel dazu rocken Rush mit viel technischer Raffinesse, jedoch eher im Hintergrund. Technisch sollte man dann auch zu Yes gehen, mit Bruford/Howe/Wakeman sicherlich technisch sehr früh sehr stark.


    In den 80/90igern geht die Technik der Bands häufig(wenn sie komplizierter wird) im Bereich Metal in Richtung Geschwindigkeit.
    Ich denke, dass hier Dream Theater schon ganz schön einen raushaut und in Richtung Geschwindigkeit, Akkordfolge, Durchspringen der Oktaven usw. einen neuen Maßstab setzen der erst einmal eingestellt werden muss.


    Ich denke, dass Genesis sich vor Yes nicht verstecken muss, auch sind sie besser als Floyd. Phil muss sich auch nicht vor Neil Peart/Bruford zu verstecken ebensowenig Hackett vor Howe/ Lifeson.


    Ich entscheide:
    Phil : Gerade was krumme Takte, Innovation (In the Air Tonight), songdienlichem Spiel und Vielseitigkeit (der Mann kann einfach alles, von Led Zeppelin über Jethro Tull bis hin zu Balladen wie Against all Odds) ist Phil erstklassig deswegen bekommt er von mir 14 Punkte + 1 Fanpunkt.


    Hackett: Was soll ich hier groß schreiben, was ich nicht schon häufig erwähnt habe. Innovativ, Feeling im Spiel, technisches Niveau, Vielseitigkeit (ich wiederhohle mich ;-)). Blues, Hard Rock, Jazz, Klassik, Classic Rock, Balladen, Prog kennt der man eigentlich die ganzen Genres die er durchbricht? Und Solos wie Firth of Fifth, Every Day, Spectral Mornings, Anway...machen ihn für viele unsterblich.
    14 Punkte + 1 Fanpunkt


    Banks: Klasse Kerl, sehr intelligentes Spiel, schnelles Spiel, songtechnisch der Beste Keyboarder der 70iger.Duke`s Travel, Apocalypse, Fountain of Salamacis...
    11 Punkte +1 Punkt, da er auch die Gitarre recht gut beherrscht.


    Rutherford: Naja gegen einen Geddy Lee, verliert er extrem viel auch gegen einen Tony Levin.
    Da er ein gutes Sonverständnis und ein gute Melodien schreibt:
    8 Punkte


    Genesis als Gesamtband, da sie meine Lieblingsband eine 13.


    Die ist jetzt zeitgenössisch auf Ende der 70iger bezogen, als an Dream Theater nicht zu Denken war.
    Ich weiß, dass sie viel disskutiert sind, aber wenn es um eine technische Musikdisskusion geht, muss ich sie einfach in einem progressiv geprägten Forum erwähnen.

    Creeping up the blind Side, shining up the wall
    Stealing through the dark of night
    Climbing through a window, stepping to the floor
    Checking to left and the right
    Picking up pieces, putting them away
    Something doesn't feel quite right!


    Welcome to the Home by the Sea :teufelgrins:!

  • Zitat

    The Doors waren wohl technisch schon sehr früh auf einem recht guten Niveau.


    Der Gitarrist nicht. Hör Dir mal die 1. Platte an; besonders "Light My Fire".
    Das ist bestenfalls mit schmerzenden Fingern gerade so durchgehaltenes
    Schülerband-Niveau,


    Und Hackett? Der Melody Maker kürte die Musiker von Genesis in den frühen
    70ern abwechselnd mit Yes und Led Zeppelin Jahr für Jahr zu den besten ihres
    Faches. Auch Mike Rutherford! Mit einer Ausnahme: Steve Hackett, Aus
    gutem Grund: Virtuosität (im Sinne vom schnellen Spiel schwieriger Läufe und
    Fingersätze) hat er sich erst im letzten Jahr erworben. Seine Soli auf der
    Nursery-Cryme-Tour waren zwar schnell, aber beruhten überwiegend auf
    2-Fingertechnik. Sicher ist er ein sehr vielseitiger Gitarrist;
    aber im vergleich zu Jimmy Page, Steve Howe, John Mc Laughlin, Mike Oldfield
    und selbst Frank Zappa doch eher ein sehr begrenzter (wenn auch ungeheuer
    phantasievoll laut-malender) Gittaren-Impressionist. Inzwischen ist
    er immerhin doch noch ganz gut geworden ...


    Steve Howe könnte wohl alles spielen, was Hackett spielt; aber nicht
    vize versa. Und da liegt der Hase im Pfeffer ...

  • Steve Howe könnte wohl alles spielen, was Hackett spielt; aber nicht vize versa. Und da liegt der Hase im Pfeffer ...


    Da bin ich aber anderer Meinung. Hackett hat nichts mit Ragtime oder Skiffle am Hut, aber vieles, was er als klassische Musik komponiert und spielt, schafft Howe nicht mal im Traum. Tapping habe ich bei Howe auch nicht gesehen, aber Hackett hat es mit erfunden. Hackett's Ton ist nicht perfekt, er nutzt viele Effekte, er ist nicht schnell, aber er weiß seine Gitarre wie kein anderer lautmalerisch einzusetzen. Steve Howe und Mike Oldfield gefallen mir vom Ton aber überhaupt nicht. Hackett ist als Gitarrist für mich eine 11 von 15.


    Banks ist als Keyboarder solide. Seine Sounds waren teilweise etwas cheezy. Seine Stärken liegen in der Komposition. Spielerisch sind ihm Emerson und Wakeman überlegen, daher auch: 11 von 15.


    Gabriel als Flötist ist eine klangfarbliche Bereicherung, aber nicht spielerisch, ähnlich beim Keyboard: 7 von 15.


    Rutherford ist auch ein solider Bassist mit einigen sehr guten Momenten: 9 von 15.


    Collins konnte ALLES spielen, und das mit links ;o))). Er war sich auch nicht zu schade, einfachste Grooves zu spielen, wenn es der Song brauchte und hatte keine Berührungsängste vor Drummachines. Ganz einfach "outstanding": 15 von 15.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

    2 Mal editiert, zuletzt von pealmu ()

  • Ich kann und will nicht eine Eigenschaft, die zwischen unterschiedlichen Stücken so stark schwankt und derart mit den Fähigkeiten anderer Musiker Hand in Hand geht, auf Zahlen oder Bewertungen vereinfachen.

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

  • Etwas schwierig das zu beantworten. Ich bewerte auch Peter, denn sein Instrument ist seine Stimme und Phil als Sänger.
    Peter: Klasse Stimme die man auch immer wiedererkennt, besser als Joe Cocker, Ian Gillan und auch als Jon Anderson, die mir manchmal zu fistelig klingt. 14 Punkte.
    Tony: Sehr guter Keyborder und vor allen Dingen Songwriter, Ich gebe 13 Punkte, denn ich halte Emerson und Wakeman für besser auf den Keyboards.
    Phil: Absolut kompetenter Schlagzeuger in den 70-iger Jahren. Würde ich 14 geben und seiner Stimme 12 Punkte, also insgesamt 13 Punkte.
    Steve: Heutzutage ein Klasse Gitarrist, früher nicht ganz so gut. 13 Punkte, Stewe Howe und Santana finde ich besser.
    Mike: Für mich das schwächste Mitglied wenn es um die Beherrschung des Instrumentes geht. Leadgitarre, vergiss es. Rhythmus-gitarre o.k, aber es gibt bessere. Seine Stärke liegt/lag im Basspiel und Songwriting. Tony Levin und andere sind aber besser. Insgesamt für mich 8 Punkte.

  • Zitat

    pealmu: aber vieles, was er (Hackett) als klassische Musik komponiert und spielt,
    schafft Howe nicht mal im Traum.

    das ist meines Erachtens völlig falsch. Hör Dir mal "The Clap",
    "Mood For A Day" und "Masquerade" an; auch "Turn Of The Centuty"
    oder Steves barockes Solo bei "Madrigal".
    Umgedreht ist es: was Howe leistet, könnte Hackett nie.
    Jeder von beiden ist eben eine eigenständige Persönlichkeit;
    Howe hat eben kein Interesse am Tapping oder an pseudo-
    semi-klassischen Stücken; darum spilet er sie nicht in jener
    Form wie Hackett. Beides sind große Meister, unbestritten,
    aber für mich gibt es da schon einen Unterschied.

  • Peter: Klasse Stimme die man auch immer wiedererkennt, besser als Joe Cocker, Ian Gillan und auch als Jon Anderson, die mir manchmal zu fistelig klingt. 14 Punkte.


    Ja, Peters Stimme ist absolut perfekt für die alten Genesis-Songs...kein anderer Sänger würde besser passen...auch, wenn dieser rein technisch um Welten besser wäre...
    Peter hat eine typische Charakterstimme...er zeichnet sich durch seinen ganz speziellen Stimmcharakter aus, nicht aber durch besondere Stimmakrobatik...er würde in jedem Musical-Casting gnadenlos durchfallen...an zahlreichen Gesangsübungen an der Universität würde er gnadenlos scheitern...wahrscheinlich würde er nicht einmal ein Vibrato hinbekommen...muss er aber auch nicht, weil es keiner von ihm hören will und weil es auch nicht passen würde...
    Die rein technischen Fertigkeiten sind bei Peter um Welten niedriger einzuordnen als die von Steve, dem hier ja nicht allzu große technische Fähigkeiten attestiert werden...Peter würde viele Standards nicht hinbekommen, die jeder Gesangsstudent ohne Mühe meistert. Allerdings würde keiner der Studenten es schaffen, so zu singen, wie Peter...
    Die rein künstlerische Qualität von Peters Gesang würde ich mit 14 Punkten bewerten...als "Gesangshandwerker" würde ich vielleicht 9 Punkte geben...

    2 Mal editiert, zuletzt von little nick ()

  • Zitat

    wahrscheinlich würde er nicht einmal ein Vibrato hinbekommen

    doch, hier:
    I-I-I-I'm...countig out time ...

    Einmal editiert, zuletzt von Der Teemeister ()