Ganz einfach. John Lennon ist ja für die meisten der mutige Experimentierer, der anti-kommerzielle, der vor keinem Abenteuer zurückschreckt und unberechenbar schräge sachen rausbringt. Außerdem steht er im Ruf, wenn er mal emotional schreibt, dann auch wirklich brutal ins Schwarze zu treffen. Paul McCartney steht eher im Ruf, ein leichtgewichtiger Musiker zu sein, der oft mit weichgespültem Material die Herzen der Fans erobert. Phil war also nach Ansicht des Kritikers bei Face Value wie John Lennon, voller Experimentierfreude, dabei aber unheimlich resonant, und ist nun wie paul mccartney, also ein musikalisches Leichtgewicht.
Wobei sich Mr. Paul McCartney 2005 mit "Chaos And Creation In The Backyard" nochmal zu einem tollen Album aufraffen konnte. Ein sehr reifes und gut (von Radiohead-Produzent Nigel Godrich) produziertes Spätwerk eines gestandenen Musikers, dazu noch einen Videoclip von Michel Gondry. Sowas würde ich mir für Phil auch wünschen (als Produzenten kann er auch gerne Steve Albini oder Rick Rubin engagieren).