SdW [09.-15.08.10]: GENESIS - Me & Sarah Jane

  • Extra für diesen Song nochmal die Abacab gehört und festgestellt: Es gibt doch Stücke mit Drumcomputer, welche mir gefallen. Mag am spärlichen Gebrauch liegen, aber bei "me & Sarah Jane" passt er einfach. Auch Tonys Tastenbatterien gefallen mir ausgesprochen gut und Mike stört nicht. Ein herrliches Lied um an einem Sommerabend am See zu liegen und sich die Restsonne auf die Wampe scheinen zu lassen.


    Ach ja, 13 Punkte.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Das Beste auf ABACAB neben Dodo/Lurker und dem Titelstück und eines der besten Stücke der Trio-Phase. Das Album war ja mein jugendlicher Einstieg in die Genesis-Welt, deswegen erzeugen diese Stücke auch heute noch schöne nostalgische Emotionen :)


    Ich finde auch vor allem die Keyboard-Sounds aus der Zeit total passend und ansprechend, was später für meinen Geschmack oft nicht mehr gelang und dann leider eher billig klang.


    Mir persönlich gefällt übrigens die Original-Studioversion am besten. Die Live-Version auf "Three Sides Live" ist ok, aber ich vermisse da immer die zweite Stimme...da hat sich nie einer getraut, die zu singen, obwohl Tony die Tonhöhe ja getroffen hätte ;)


    Tolles Arrangement, tolle Stimmung, tolle Interpretation...14 Punkte :topp:

  • Als ich mir gestern Abend die "2. Serie" (2006) der britischen Kultserie Dr. Who anschaute, wurde mir plötzlich anders, denn auf auf einmal tauchte Sarah Jane [Smith] (wieder) auf. Eine Google-Suche zeigte mir, dass ich nicht der erste war, der es für möglich hält, dass Tony diese Sarah Jane meint(e). Beim Durchsehen dieses Freds habe ich zwar jede Menge Diskussionen über Rhythmen im Allgemeinen und ABACAB im Besonderen gefunden, aber - wenn ich es richtig sehe - keine einzige über die Bedeutung des Texts. Vielleicht ändert sich das jetzt? :huhu:

  • Dann führe ich die Diskussion halt im Alleingang: ;)


    Folgendes habe ich gefunden:


    One thing that I've always found amusing about Me And Sarah Jane was something Tony said in an interview he did, I think, around the time of the Genesis album, I guess that would be about 1984-ish. Anyhow, he was discussing songwriting in this interview, and that particular song came up. Somehow, he was talking about how he wasn't really sure where the title came from, but did note, "No, it had nothing to do with Doctor Who". I don't know, it just seemed amusing to me that, nearly a decade after Elizabeth Sladen left Doctor Who (and remember, they didn't really do reruns in the UK back in the day as we've always done here in the US), someone might still posit the theory that the presence of the name "Sarah Jane" in a song title might potentially be a Doctor Who allusion. This perhaps illustrates a. How big a pop culture thing Doctor Who as over there, and b. How significant Elizabeth Sladen/Sarah Jane Smith's place in that culture was.


    Or perhaps it illustrates that I'm just over thinking the whole thing.


    Kennt jemand dieses Interview?

  • Zitat

    Dann führe ich die Diskussion halt im Alleingang: ;)


    Erstaunlich, selbst nach fast anderthalb Stunden noch keine Antwort. Und das am Montagmorgen! ;) :p


    Zitat

    Kennt jemand dieses Interview?


    Ich habe Dr. Who nie gesehen und kenne auch das Interview nicht. Allerdings glaube ich, dass der gute Mann doch ein wenig zu viel hinein interpretiert. Zum Glück sind Genesisfans schon alt und spielen eher selten Videospiele, sonst wären bei Mass Effect unzählige Fastrentner an Herzversagen gestorben. Da spielt ein Admiral Steven Hackett mit. :eek:

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Erstaunlich, selbst nach fast anderthalb Stunden noch keine Antwort. Und das am Montagmorgen! ;) :p


    Zum Glück gibt es einige, auf die immer Verlass ist - selbst am Montagmorgen! ;)


    Gerade bin ich auf noch einen ausführlicheren Beitrag gestoßen:

    To me the song seems to be about the relationship ... between two fictional characters named "Sarah Jane Smith" and "Doctor Who" from the long running British television series "Doctor Who".


    In the series, the Doctor is a Time Lord; The Time Lords are a fictional race of humanoids, originating on the planet Gallifrey, who are able to travel in and manipulate time and space through technology, they also achieve near immortality through a type of physical regeneration of their bodies while retaining memories and experience of previous incarnations. The Doctor often chooses one or two traveling companions on his adventures through time and space, Sarah Jane is one of the series most popular traveling companions of the Doctor.


    Though like the immortal character Connor MacLeod from the 1986 movie Highlander, he has come to know the pain and bittersweet emotions that come with watching the ones he loves grow old and die while he remains relatively young and vibrant. To cope with this the Doctor only travels with his companions for a set amount of time that he knows must come to an end. The Doctors female companions usually fall in love with him and the parting bitter sweet longing.


    Though conceivably the Doctor could manipulate time and space to spend eternity with Sarah Jane, it would be contrary to his responsibility as a time lord to preserve the natural flow and order of universal time and space.


    The Genesis song "Me And Sarah Jane" seems to be sung from the point of view of the Doctor who is reminiscing about his time with Sarah Jane, the wonders they witnessed, and things they shared like an old man daydreaming about women from his youth.


    Das kann man so sehen, muss es aber nicht.

  • Doctor Who gehört in UK zum Tagesgeschäft. Seit 2005 wieder und Anfang der 80er noch viel mehr, daher wird die Vermutung wohl zutreffen, dass es sich um Sarah Jane Smith und den Doctor handelt.
    Es fehlen zwar viele Schlagwörter aus der Serie, die einen sofort darauf stoßen könnte, aber vielleicht hat Tony diese Beziehung auch nur zum Anlass genommen, sich in den Doctor
    oder jemanden anderes in eine ähnlichen, ja nicht ungewöhnlichen Situation befindlichen Menschen hineinzuversetzen und im Titel ist die Inspiration dazu geblieben.


    der Song ist wie viele Sachen in den 80ern nicht ganz auf den Punkt für meinen Geschmack.
    Nicht schlecht aber auch nicht umwerfend... 9P

  • Ich mag den Song wirklich. Es fängt zwar recht unscheinbar an mit seinem erst einmal langweilig wirkenden 2-Noten-Riff und ja, gelegentlich neige ich dazu, weiterskippen zu wollen. Dabei weiß ich gar nicht so recht, warum eigentlich.


    Wenn es aber läuft und nach den ersten Takten bereits kräftiger wird, dann ist es so toll. Da springt dann unwillkürlich das Kopfkino an. Eher diffuse Bilder, nichts wirklich klar, aber szenenbedingt. Einiges ploppt in Sekunden für noch weniger Sekunden auf, stehend im Regen, die Spuren im Sand und dann zuletzt natürlich das Pärchen, händchenhaltend, schlendert gen Sonnenuntergang. Wunderbar!


    Hat er gut gemacht, der Tony, mit all seinen blumigen Ideen uns nochmals so nett zu verzaubern und uns diesen „terminal song“ zu vermachen. Und letztlich gibt es noch ein paar wirklich schöne progressive Entwicklungen. Ein zwar ausgedünnter, aber blumiger, herziger und interessanter Progressiv-Song.



    12 Punkte (und damit eine 2+) sind für das kurzweilige, aber durchaus intensiv-bildhafte Kopfkino gerechtfertigt.

    lg mara || fb.com/tamarasparrow


    the pineapple thief: 17. + 18.09.18 || TMB: 23.11.18


    Als Genesis-Fan macht man ja im Grunde den lieben langen Tag nichts anderes als Seelen-Striptease...
    - me.

  • „Collision“ ist die Definition die Steve Hackett oft in letzter Zeit verwendet, um den Styl zu Beschreiben, der Ihn in Genesis motiviert hat, das heisst, die Eigenschaft mehrere Arrangements aus authentischen Rythmen - wie hier schon erwähnt, Reggae, Ska, Rock unsw - in einen Song zu vereinen um damit je nach Bedarf eine Steigerung zu bilden; also nicht nur irgendwie zusammengewürfelt.

    Dabei nennt Steve „Chamber of 32 Doors“ als Beispiel, aber es gibt in fast jeden Album mindestens ein solches polyrythmisches Stück, also später auch noch.

    Sowie auch „Me And Sarah Jane“


    Aber das ist noch nicht alles!
    Diese Musik-Kulisse gibt Stoff für „Story-Telling“ Melodien, wie sie auch Phil Collins perfekt rüber bringt. Man weiss nie wie und wo die Motive erscheinen und wie die Gesangsmelodie sich weiter entwickelt, das macht das ganze so spannend, gerade bei den so typischen Akkord Strukturen dessen nur Banks das Geheimnis hat.

    Diese Elemente, Collision, Story Telling, sich unerwartet auflösende Akkordfolgen sind es, was Genesis so einmalig macht. Darin sind sie unverwechselbar, denn das können sie wie keine andere Band, ob Prog oder nicht.

    Und all das ist noch in Me And Sarah Jane enthalten, dehalb die 11 Punkte.

    Man findet diese Stukturen noch in zB Me And Virgil, oder In The Glow Of The Night....

    In den herkömmlichen Pop Stukturen hingegen sind Genesis schon viel mehr vergleichbar.

    Alte Zöpfe mag das verspielte klingen..., aber Genesis konnten sie beliebig neu erfinden, den Rest hingegen mit viel weniger Überraschungen.....

    Nur mein empfinden.

  • Der user Max hat damals sehr treffend beschrieben, was an Abacab neu und frisch und abenteuerlich war und so hätte weiter entwickelt werden sollen, statt sich (das sage nun ich jetzt:) Backförmchen-Öde pressen zu lassen. Trotz einiger schrecklicher Tiefpunkte (Who Dunnit, Man on the corner, No reply at all) mag ich das Album, wenn ich es mir selbst unter Einbeziehung der Bonustracks und unter Hinfortlassung der Tiefpunkte selbst zusammenstelle. Me & Sarah Jane gehört zu den positiven Höhepunkten; beinah ein Hauch Beatles hier. 13 Punkte, von daher.