Peter Gabriel: New Blood (07.10.2011)

  • Was mich im Zusammenhang mit "ich mag das Album" - "ich mag es nicht" interessieren würde, ist wie sich das gleichzeitig mit Scratch My Back verhält.


    Das erste Orchester-Album stieß ja durchaus auch auf Widerstand. Gefällt nun den Leuten, die SMB nicht mochten NB auf Anhieb und umgekehrt, oder gibt es da keinen Zusammenhang??


    SMB fand ich bis auf Ausnahmen nicht besonders. Es war und ist mir zu "langsam" und hat mir nicht den Drang zum Hören vermittelt. NB fand ich sofort viel besser und höre es schon die ganze Zeit. Einfach mehr Drive.


    ME

  • Auf Anhieb gefiel mir SMB (abgesehen von Hereos) viel besser.
    Vielleicht liegts tatsächlich daran, dass man die Songs damals nicht oder sehr anders kannte und die "neuen" Songs eigentlich unantastbar sind.


    Aber das ist nur ein erster Eindruck.

  • Mein Einstieg zu SMB war erst schwierig, jedoch sehr bald mochte ich es, dann liebte ich es - und inzwischen verehre ich das Album. Das Gesamtkonzept erwies sich mir als absolut stimmig, jeder Song hat seine Berechtigung, seine Stärke.
    Nun bei New Blood sehe ich noch keinen roten Faden. Es ist ein Album von Einzelsongs. Einige sicherlich fantastisch, wie San Jacinto und Wallflower, aber auch einige Ausfälle (ich kann mich einfach mit dieser Version von Digging in the dirt nicht anfreunden, ich mochte es schon auf den Konzerten nicht).


    Das orchestrale Konzept ist ganz wunderbar. Aber es funktioniert leider eben nicht bei allen Gabriel-Songs.
    Daher wird höchstwahrscheinlich New Blood als Gesamtalbum für mich nicht den hohen Stellenwert erhalten wie SMB; dafür werden Einzelsongs ganz bestimmt zu meinen Allzeitfavouriten werden.

  • Insgesamt hätte ich mir mehr Mut zur Veränderung gewünscht. Was man bei SMB aus den Songs herausgeholt hat, fantastisch, allein wie radikal Heroes verändert wurde (auch wenn sich gerade daran viele stören, mich hat es gleich gefesselt).


    Bei New Blood wird weitestgehend nu eine orchestrierte Version der bekannten Arrangements aufgetischt. Spannend finde ich das bei den Songs, bei denen sich das als echte Herausforderung herausstellt. Wie setzt man Rhythm of the Heat oder das sehr Beatbetonte Red Rain nur mit Orchester um? Das wurde fantastisch gelöst; auch mit völlig anderer Instrumentierung behalten die Songs ihren ursprünglichen Charakter.


    Radikal ist hingegen Digging in the Dirt. Damit konnte ich bei den Konzerten erstmal gar nichts anfangen. Mittlerweile finde ich die (irgendwie zickig daherkommende) Version richtig klasse.


    Von diesen Ausnahmen abgesehen bietet New Blood sehr schöne und geschmackvolle Alternativversionen, die sich aber insgesamt nur geringfügig von den Originalen unterscheiden. Intruder und San Jacinto sind insgesamt noch etwas mutiger und ausgefallener, aber z.B. Bei Mercy Street oder Don't Give Up wurde ja fast kaum was geändert, das ist doch sehr sehr dicht an den Originalen.


    Scratch my Back lebte zum Teil auch von Peters überraschend voluminöser und ausdrucksstarker Stimme. Nach den Touren 2003, 2004 und 2007 hatte man ihm das ja nicht unbedingt zugetraut (und besonders, dass er das auch live bei den New Blood Shows so umsetzen konnte). besonders bei den tiefen Tönen hat seine Stimme an Kraft und Charakter zugelegt. Was er da z.B. Bei My Body Is A Cage, Street Spirit oder auch I think it's Going To Rain Today rausholt, wow! Bei New Blood gibt es diesen Überraschungseffekt nicht. Er singt zwar auch hier ausnahmslos sehr gut, aber man vergleicht doch automatisch mit den Originalversionen. Und da er die Songs weitestgehend genauso singt, kann man sehr gut vergleichen. Das ist zwar nicht schlechter, aber auch nicht besser als früher, nur ab und an durch die reifere Stimme ein wenig anders.


    Trotz dieser Anmerkungen (Kritik möchte ich das nicht nennen) höre ich New Blood sehr gerne und bin froh über dieses Album.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • ich bin begeistert.. meine CDs sind noch immer nicht da.. Verschickt von Amazin am Donnerstag morgen und nix... ganz grosses Kino...
    Gott sei Dank gibt es Quellen für digitale Versionen.

    ME

  • könnte daran liegen, dass du so weit weg von allen Logistik-Zentren wohnst. Irgendwo auf der Alm, oder?



    LOL

    die 2 CDs also 2 Versionen sind in 2 Sendungen und beide kamen laut DHL nur bis zu Startpaketzentrum. dort gesannt und verschwunden..

    So eine K....

    ME

    P.s. und nun ist bei Amazon die 1 CD Version nicht lieferbar. ich fass es nicht

  • Mir gefällt New Blood sehr gut. Die rhythmischen bzw. sperrigen Orchesterparts (Intruder etc.) sind z.T. etwas gewöhungsbedürftig, aber bieten einen guten Kontrast zu den symphonischen und schönen Spannungsbögen. Die Nackenhaare hoch stehen mir vor allem bei Songs wie Wallflower oder San Jacinto (ab "I hold the line...")...

    Freue mich auf die DVD!

    No cloud, a sleepy calm
    Sunbaked earth that's cooled by gentle breeze
    And trees with rustling leaves
    Only endless days without a care
    Nothing must be done

  • Vorgestern hab ich mir zum ersten Mal die Instrumentalfassungen angehört. Dachte ich doch erst, dass die wohl ziemlich verzichtbar wären, muss ich nun sagen, dass ich sie für eine sehr sinnvolle Ergänzung zum New Blood Album halte. Die Stücke sind auch ohne Gesang alles andere als langweilig und funktionieren insgesamt sehr gut. Man hört doch noch einige Details raus, die ansonsten untergehen, weil man sich doch stärker auf die Stimme konzentriert. Teilweise dachte ich sogar, dass das andere Versionen sein müssten, weil auf einmal Instrumente und Elemente im Vordergurnd standen, die mir vorher beim besten Willen nicht aufgefallen waren. Aber das war dann offenbar Einbildung ;) .

    Allen, die der Meinung sind, dass die Standardfassung von New Blood mehr als ausreichend und die Instrumentalfassungen überflüssig seien, kann ich nur ans herz legen, diese Auffassung nochmal zu überdenken und sich die Bonusversionen zumindest mal anzuhören!

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Also ich habe etwas Mühe mit PG's aktuellen Ambitionen, sowohl ich hell begeistert war als er in den 80' auf völlig neue Kunstformen und Instrumenten wie Fairlight neue musikalische Richtungen gewagt hat, verstehe ich dieses ganze symfonische Zeug kaum.


    Als ich zuerst Heroes gehört habe fand ich es interressant, den die Art wie er die Streicher einsetzt um eine völlig andere Intensität im Song raus zu holen war effektiv neu, hat noch keiner vor ihm so gezielt geschafft, aber mit den eigenen früheren Songs das gleiche zu probieren, wozu? das geht künstlerisch msa nicht bedeutend weiter....und daraus noch ein Album zu machen...was will er uns zeigen ?

    Einmal editiert, zuletzt von doctordiper ()