Zu der Besprechung in der Zeit vielleicht auch noch ein paar Zeilen. Ich kopiere mal einfach hier hinein, was ich als Kommentar auf der Zeit-Seite geschrieben habe:
ZitatAlles anzeigenEine sehr heitere Rezension; ich habe einige Male ob der fröhlichen Bilder laut gelacht.
Ist es ein Widerspruch, wenn ich mich als Gabrielfan bezeichne? Müßte ich nicht, wie zahlreiche andere über mir, hier nun wortgewaltig meiner Empörung über diese Entweihung Ausdruck verleihen?
Ich finde: Nein. Zwei Worte sind der Schlüssel zu dieser Besprechung. Zwei Worte, die das grundlegende Problem der Rezension offenbaren. Herr Kühnemund, ich bin Ihnen dankbar, dass Sie Ihrem Namen Ehre machen und diese beiden Worte weit vorne in ihrem Text anbringen. Auf die selbstgestellte Frage: "Was Peter Gabriel sich nun gedacht haben mag?" antworten Sie mit erfrischender Ehrlichkeit: "Keinen Schimmer".
Darf man das als Rezensent einräumen? Kritiker - korrigieren Sie mich, wenn das falsch ist - schreiben Rezensionen nicht, weil ihnen ein Album, ein Theaterstück oder was auch sonst immer ans Herz gewachsen ist, sondern weil sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Das darf man ihnen nicht vorwerfen. Und ich fände es auch höchst erstaunlich, wenn ein Kritiker, wenn Sie, Herr Kühnemund, zu allem, was Sie so besprechen sollen, sofort einen Zugang fänden.
Sie geben offen zu: "Dieses Album hat sich mir nicht erschlossen." Das geht nicht zu Ihren Lasten und nicht zu Lasten des Albums. Es kommt vor, dass sich zwei nicht verstehen. Daher danke ich Ihnen für Ihre Ehrlichkiet und für die launigen Kommentare, mit denen Sie die Zeilen gefüllt haben. Ohne die zwei Worte "Keinen Schimmer" hätte ich Ihre Rezension in die Kategorie "professioneller Gabriel-Hasser schlägt wieder ahnungslos zu" verbucht. So aber hatte Ihre Besprechung, so wenig ich ihr zustimme, doch wenigstens einen angenehmen Unterhaltungswert für mich.