Beiträge von Staffordshire plate

    Aber sagte PC '96 nicht irgendwo, dass er mit "Nylon sheets and blankets" nicht mehr viel anzufangen wusste?


    Angeblich hatte er sich ja schon während der Both Sides Tour zum Ausstieg entschlossen. Offiziel und öffentlich wurde es aber erst 1996.


    Und gewachsen war der Entschluss während und nach der We Can't Dance Tour. Aber so etwas ist ja meistens ein Prozess und keine Entscheidung von jetzt auf gleich.


    Genau, all das zusammen. An das 96er Interview kann ich mich auch noch dunkel erinnern. Er hat auch fortwährend betont, dass er sich nach Übernahme des Sänger-Postens immer wie ein Schauspieler vorgekommen sei und auch deshalb eher den Clown auf der Bühne gespielt hat, weil er so einige Texte wirklich grausam fand (v.a. Tonys) und das alles nichts mit ihm zu tun hatte.
    Von daher war das keine Entscheidung über Nacht, sondern etwas, dass sich über viele Jahre hinweg entwickelt hat. Wenn ich mich recht erinnere, ist ihm die fortschreitende Entfremdung dann während der WCD Tour bewusst geworden, wo er sich dann auf der Bühne fragte, was er da eigentlich gerade mache.

    Die Setlist wird sich wahrscheinlich sehr an die 2004er Tour anlehnen, minus Schlagzeugeinsätze. Ich glaube nicht einmal, dass es für "In The Air Tonight" reichen wird, wenn man sich Phil im derzeitigen Zustand anschaut. Der Regenerierungsprozess verläuft ja außerdem im Alter nicht unbedingt schneller.


    Am wünschenswertesten erschiene mir eine Setlist, die die Hit-Erwartungshaltung ignoriert, aber für solche Experimente scheinen mir die Konzerte nicht angelegt zu sein. Das ließe sich besser in kleineren Locations durchziehen. Dennoch finde ich Christians Vorschlag "Sussudio" wegzulassen sehr gut. In Einzelfällen stellt eine solche Herangehensweise vielleicht eine realistische Option dar.


    So bliebe dann auf dem zweiten Platz des Wünschenswerten etwa eine 50/50 Lösung: Erwartbares und lange nicht oder noch nie Gespieltes. Aus der letzten Kategorie fände ich Songs wie "The Roof Is Leaking", "I'm Not Moving", "Tomorrow Never Knows", "We Said Hello Goodbye", "Inside Out", "I Wish It Would Rain Down", "Can't Find My Way" und "We Fly So Close" mal recht erfrischend.


    Eine personelle Umbesetzung, die mal etwas frischeren Wind brächte, wäre auch ganz nett, v.a. mit Blick auf den Sound der Keyboard-Abteilung, der hier und da eine Frischzellenkur vertragen könnte (Stichwort: "käsige 80er Jahre Sounds").


    Wahrscheinlich eher so:


    In The Air Tonight (abgebrochen)
    In The Air Tonight (abgebrochen)
    In The Air Tonight (abgebrochen)
    In The Air Tonight (abgebrochen)
    In The Air Tonight (abgebrochen)
    In The Air Tonight (abgebrochen)
    In The Air Tonight (abgebrochen)
    In The Air Tonight (abgebrochen)
    In The Air Tonight (abgebrochen)
    In The Air Tonight (einmal ganz durchgespielt)


    Ein 15minütiges instrumentales Hit-Medley bei dem Daryl die Gesangspassagen auf der Gitarre übernimmt und währenddessen Phil von seinem persönlichen Coach wieder aufgepäppelt wird.


    Easy Lover (abgebrochen)
    Easy Lover (abgebrochen)
    Easy Lover (abgebrochen)
    Easy Lover (abgebrochen)
    Easy Lover (abgebrochen)
    Easy Lover (abgebrochen)
    Easy Lover (abgebrochen)
    Easy Lover (abgebrochen)
    Easy Lover (abgebrochen)
    Un-Easy Lover (einmal ganz durchgespielt)


    Während Phil schon mal ins Bett gebracht und die Hallenbeleuchtung langsam hochgefahren wird, spielt die Band noch eine Instrumentalversion von "Take Me Home".


    Dafür neu im Merchandise-Sortiment: Der Trip-Into-The-Light-Rollator.


    Gut, das war jetzt gemein, aber die Versuchung zu groß. :D

    Wobei diese Steuer gemäß dem Link 15% beträgt und es genaugenommen die Einkommensteuer ist, die wir alle zahlen, allerdings in einem pauschalisierten Verfahren.
    Insofern ist es zumindest nicht korrekt, von "hohen Steuer" zu sprechen, "die die Ticketpreise hierzulande im Vergleich zum Ausland immer höher werden lassen". Ich würde mich freuen, wenn ich nur 15% Einkommensteuer zahlen müsste! Und ein Unterschied entstünde ja nur dann, wenn eine solche Steuer nur in Deutschland, aber sonst gar nirgends erhoben würde. Das würde mich wundern (weil's ja die Einkommensteuer ist).


    Es gibt dazu in der Tat keine einheitliche Regelung in der EU, weshalb solche Gesetze auch umstritten sind. Belgien und Österreich erheben noch ähnliche Steuren so viel ich weiß. Grundsätzlich ist es eher so, dass man sich beim Gesetzgeber für die Ticketpreise bedanken darf, nicht bei den Künstlern.


    [Edit]
    Hier ist eine Übersicht von einer US-amerikanischen Band-Seite: http://www.ubuprojex.com/archives/eurotax.html


    Demnach kommt in Deutschland schon einiges zusammen: Bei einem Einkommen einer Band wie der von Collins werden 20% einbehalten plus Solidaritätszuschlag, dann werden noch Hotelaufenthalte und Catering besteuert zuzüglich Mehrwertsteuer auf alles. Da können andere EU-Länder nicht mithalten. Drum ist es dort auch günstiger für den Konzertbesucher.

    Wenn schon ein Familienmitglied als Schlagzeuger, warum eigentlich nicht Simon? Der hat doch wohl mehr Erfahrung, oder ist der nicht "gut" genug?


    Phil verweist auf Simon immer als denjenigen, der sein eigenes Ding durchzieht. Außerdem war er in den vergangenen Monaten im Studio beschäftigt und möchte 2017 vielleicht lieber sein eigenes Material live präsentieren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein selbsternannter Prog-Liebhaber wahnsinnig viel Freude daran hätte, ein Phil Collins Konzert zu begleiten, Papa hin oder her.

    Na, dann will ich auch mal:


    Habe mir gestern die 3/4stündige Pressekonferenz angeschaut und war danach nicht wirklich schlauer hinsichtlich der Frage, warum er sich das antut. Das Ganze hatte ja schon eine unfreiwillig realsatirische Komponente: der Gag vom Rockstar, der nicht aufhören kann und den man am Ende noch mit Rollstuhl und Sauerstoffzelt auf die Bühne heben muss.


    Ungeachtet der Zufälligkeit seines letzten Sturzes wirkte die Pressekonferenz recht gezwungen auf mich, als hätte man ihn zu diesen Konzerten überredet. Jools Holland hat seinen Job gemacht, aber Phil wirkte nicht so recht überzeugend oder gar enthusiastisch. Abgesehen davon, dass er nicht einmal seinen eigenen Buchtitel (vom Alamo-Buch) erinnern konnte bzw. nur nach einigem Überlegen, schien der Auftritt insgesamt eher unsouverän. Wäre das ein Bewerbungsgespräch gewesen, hätte ich mich gefragt, warum er überhaupt aufgetaucht ist. Und dann immer dieselbe Leier von den Songs, die er nunmal spielen müsse. So ein Blödsinn. Das mag zwar aufgrund gewisser Kriterien logisch erscheinen, kann sich aber jeder immer noch selbst aussuchen. David Gilmour steht ja auch dazu, dass die 80er Floyd eher schlimm waren und blendet in seinen Konzerten Songs aus, die durchaus kommerziell erfolgreich waren. Insofern halte ich das für eine völlig sklavische Denkweise, genauso wie die Geschichte mit den nahezu unmöglichen Setlist-Wechseln. Da sollte man eigentlich erst recht ab einem gewissen Alter drüber stehen. Schließlich kann man sich ja die Show so zurechtplanen, dass man nicht so eingeschränkt oder unflexibel sein muss. Und soll er doch nur das spielen, was ihm noch sinnvoll erscheint, selbst wenn das nicht mehr als die komplette "Both Sides", Songs von "Face Value" und "Hello, I Must Be Going" einschlösse. Bei Genesis hat er sich schließlich auch mit vielen Stücken nicht wohlgefühlt und auf der Bühne schauspielern müssen. Insofern ist es doch ein innerer Widerspruch, selbiges bezüglich der Solo-Karriere zu praktizieren.


    So sehe ich eher mit Mitleid darauf, dass sich da jemand, der offensichtlich körperlich schwer angeschlagen ist, noch einmal ins Korsett zwängt für, ja für was eigentlich? - "Welcome to the Machine" ist da die einzige Gewissheit, die ich aus dieser Pressekonferenz mitnehme.

    Man sollte es es m.M. nach laut hören.


    Musik wird nicht unbedingt dadurch besser, dass man die Lautstärke aufdreht. Das wäre ja in etwa so als würde man behaupten, der Wahrheitsgehalt einer Aussage hängt davon ab, wie laut jemand sie kundtut.


    Ein weiterer Faktor, den ich immer wieder be solchen Diskussionen merkwürdig finde. EIn siebeneinhalb Minuten Song hat für viele offenbar zu viel Länge. Er packt zu viele Ideen rein etc. Aber ist das nicht genau das, was die Prog-Fraktion will? Statt dessen fehlt das gradlinige Songwriting von SO. Hätte er einen solchen Song gebracht, wäre ihm sicher unspannender Mainstrem oder sowas vorgeworfen worden.


    Siebeneinhalb uninspirierte Minuten können sehr lang sein. Und viele Ideen können auch einfach Redundanz bedeuten. Sieben Minuten auf einem Akkord können anregender sein als 3 Minuten bei 22 Akkorden. Zahlen allein sagen also erst einmal gar nichts über die Qualität aus.