Ich empfehle, Ihr habt es sicher alle, die "Deluxe Edition".
Kein Urlaub auf die Insel kann damit mehr schiefgehen!(incl. Wetter :)) Alle Zöllner in Dover, Harwich, Hull etc. grüßen freundlich und winken Euch durch, wenn es dezent aus dem Auto schallert! Es sei denn, es sind diese, die Thatcher gewählt haben...
Ja, Du bist auf der richtigen Spur, möchtest Du zuerst was poppiges, R&B (ich meine RICHTIGEN R&B!), ein Konzeptalbum einen "Einsteiger", oder einen Klassiker?
Da gehe ich doch mal schnell dazwischen: das eigentlich in allen Rankinglisten führende WHO-Studioalbum ist "Who's next" von 1971. Kam übrigens gleich nach "Live at Leeds" und war damals eigentlich nur eine Notlösung, weil das dem Album zugrunde liegende Konzept namens "Lifehouse" als Nachfolger des supererfolgreichen "Tommy" gescheitert war. Statt das ambitionierte Projekt zu einem Abschluss zu führen, wurde damals einfach ein Album aus einem Teil der bereits für "Lifehouse" aufgenommenen Songs zusammengestellt.
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Den einzelnen Songs merkt man diese Art Resteverwertung jedoch nicht an. Gleich der Opener Baba O'Reilly sowie die ewige Zugabe auf nahezu jedem folgenden Who-Konzert Won't get fooled again wurden vielfach gerühmt als die erste wirklich gelungene Integration eines Sequencers/Synthesizers in die Rockmusik. Hier gibt es auch die Originalversion von Behind Blue Eyes, von dem Limp Bizkit vor einigen Jahren mal eine peinliche Coverversion veröffentlicht hatten. Der zentrale Song des "Lifehouse"-Konzepts, Pure and easy, fehlte jedoch auf dem Originalalbum, lediglich am Ende von The song is over wird sein Hauptthema kurz zitiert.
Die Remix-Ausgabe von 1995 enthält jedoch sowohl Pure and easy als auch weitere fünf "Lifehouse"-Outtakes als Bonustracks, die 2CD Deluxe-Edition geht jedoch wieder einen Schritt zurück und hat als Bonustracks überwiegend Alternativmixes der Albumtracks - allerdings auf der zweiten CD das Konzert aus dem "Young Vic", bei dem damals einige Elemente des "Lifehouse"-Konzepts dem wohl etwas verwirrten Publikum vorgestellt wurden. Bei "Lifehouse" ging es um das "Grid", ein globales technisches Netzwerk, in dem alle Menschen miteinander verbunden sind und bei dem Musik eine große Rolle spielte - wie gesagt, das war 1971 und damals wohl ziemlich starker Science-Fiction-Tobak.
Die definitive Ausgabe von "Who's Next" fehlt also noch - darin enthalten sein müssten mindestens sämtliche zeitgenössischen "Lifehouse"-Aufnahmen, die es ansonsten nur verstreut auf diversen Samplern gibt oder sogar noch unveröffentlicht sind.
Immerhin hat es Pete Townshend 30 Jahre später tatsächlich geschafft, "Lifehouse" zu einem Abschluss zu bringen - als BBC-Hörspiel! Lifehouse (rock opera) - Wikipedia, the free encyclopedia