Peter Gabriel - Scratch My Back (CD) - Informationen

Ich stelle es hier noch mal rein. Vielleicht gibt es ein Feedback zu diesem Beitrag eines Dritten, der sich doch schon länger mit Musik beschäftigt!? Laf Überland würde sich freuen ;)!

Hier mal eine Meinung aus Berlin zu SMB und Peter Gabriel selbst (60. Geburtstag etc.). Das wurde im Inforadio am 12.02.2010 gesendet. Der Dank geht an Laf Überland, der den Beitrag für das Posting hier zur Verfügung stellte.

Peter Gabriel wird 60 (Inforadio 12. 2. 10)
(Laf Überland)

Ja, wo er eigentlich hingehöre, das fragten sich bei diesem Mann Viele, nicht nur er selbst: damals, 1975, als er bei Genesis austieg. Bei dieser Super-Bombast-Artrock-Kapelle war er das fabulierende singende springende Bühnenmonster gewesen, bis die Band seine hochfliegenden Ideen nicht mehr verkraftete. Als der Sänger bei Genesis ausstieg, war für manche das Thema Genesis erledigt: Für Viele fing aber das Thema Peter Gabriel erst an.
Zwar waren seine ersten Soloalben völlig verblasene überladene und orientierungslose und ziemlich düstere Stil-Strampeleien (ja, schon mir dem einen oder anderen Hit drauf). Aber nach persönlichen Problemen, die er in langwieriger Psychotherapie mühsam knackte, und nach familiären Umbrüchen fing er Mitte der Achtziger an, seine Interessen zu sortieren. 1986 brachte er dann sein eines absolut Radio- und Diskothekentaugliches Album SO raus, und seitdem scheint ihn der Erfolg bei den Massen nicht mehr zu interessieren.
Gabriels Songs waren oft fast peinlich ungeschminkte Spiegel seiner persönlichen Probleme, aber der Mehrwert bei diesem verwirrenden Rock-Erzengel liegt ganz woanders. Seine unglaublich ausgefeilten und vor Ideen platzenden Bühnenshows allein lockten schon viele Zuschauer an, und seine experimentellen und gewagten Videos erregten immer wieder Aufsehen – weit über MTV hinaus. Sein erstes multimediales Computerspiel brachte er bereits 1997 raus: gemeinsam mit visuellen Künstlern und Fachleuten verschiedener Wissensbereiche - wenn schon, dann auch richtig!
Überhaupt ist Gabriel ja sehr an Technik interessiert! Er erfand neuartige Konzepte für kostenlosen Musik-Download im Internet, aber auch für die Soundverbesserung dabei, sogar effiziente FILTER-Technologie für den Wust aus dem Internet... Gleichzeitig unterstützt er aktiv Menschenrechtsgruppen und rüstet weltweit Aktivisten mit Kameras aus, um Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren. Ach ja, dann hat er ja noch seine Real World Studios, in denen er mit Musikern aus allen Ecken der Welt so was wie un-exotische Weltmusik produziert.
Eigene Alben - bringt er natürlich kaum noch raus, keine Zeit! Aber jetzt, zum Sechzigsten, hat er sich selbst ein angemessenes Geschenk gemacht: ein Album nur mit Songs von andern Musikern, die ihn interessieren: Paul Simon, Neil Young, Lou Reed, aber auch Radiohead und Arcade Fire. Das Besondere: Gabriel singt einen Song von denen (rein orchestral begleitet übrigens!), und die interpretieren jeweils ei-nen von IHM: Das ist klasse! „Scratch my back“ heißt dieses überwiegend wunderbare neue Album ganz passend zum Datum: Kratz mir den Rücken! Irgendwie hat Peter Gabriel, so scheint es, trotz seiner höchst elaborierten Aktivitäten – wieder den FAN in sich selbst entdeckt! Und was gibt’s Schöneres, wenn die Welt der Jugend endlich in Trümmer gefallen ist?

Anmoderation
Für die meisten seiner Fans ist Peter Gabriel schlicht „Der Meister“:Jetzt hat er auch endlich das Alter, das einem Meister gebührt. Am Samstag wird Peter Gabriel 60. Laf Überland bringt dem Musiker und Studiobetreiber, Parkanleger und Internet-Unternehmer sein Ständchen.

...

Scratch My Back wird übrigens auf Platz 2 der deutschen Albumcharts einsteigen.

Haute mich fast vom Sitz als ich heute morgen im Zug die Zeitung las:
Scratch my back auf Platz 3 der Album chart von DRS3 (Woche 28.2.2010).
Hitparade CD Top 40 | Schweizer Radio DRS

Hätte das ja nicht für möglich gehalten.

Nicht mehr Top3 aber immer noch in den Top-Ten:
Scratch my back auf Platz 9 der Album chart von DRS3 (Woche 7.3.2010).

Ich möchte an dieser Stelle Peter Gabriel selbst zu Wort kommen lassen. Dies ist eine Übersetzung des Booklets von SMB:

Es war das Songschreiben, was mich zur Musik gebracht hat. Das Handwerk und der Prozess bei der Herstellung eines Songs schien mir aufregend und magisch. Schon lange wollte ich einige meiner Lieblingssongs aufnehmen und mich dabei mehr als Interpret denn als Verfasser eines Songs verstehen.

Ich dachte, mehr noch als ein traditionelles Cover-Album aufzunehmen würde es Spaß machen einen neuen Typ von Projekt zu erschaffen, bei dem Künstler miteinander kommunizieren und Stücke gegenseitig tauschen, z. B. Du spielst einen [Song] von mir und ich einen von dir, daher auch der Titel „Scratch my Back – and I’ll scratch yours“ [Kratz meinen Rücken – und ich kratz deinen]. Obwohl ich zuerst hoffte, das Begleitalbum könnte gleichzeitig [mit meinem] erscheinen, war bald klar, dass wegen der jeweiligen Terminpläne die Aufnahmen der anderen Künstler länger brauchen würden, um sie fertig zu stellen. Sie werden später kommen.

Im September 2008 begann ich eine große Anzahl Songs anzuhören, und unser Freund von nebenan, David Bates, war eine große Hilfe dabei, den Dschungel an Material zu sichten, aber wie bei vielen Reisen kehrte ich an meinen Ausgangspunkt zurück, mit ein oder zwei großartigen Ergänzungen.

Ich bekam auch einige Vorschläge von meinen Töchtern Anna und Melanie und von Dickie (Chappell), die ich übernahm und später am Tag regte Bob (Ezrin) an, den Titel „Baltimore“ von Randy Newman gegen „I Think It’s Going To Rain Today“ auszuwechseln. Die Liste wurde einige Male zurecht gestutzt, und fast alle Autoren, die ich schließlich für diesen ersten Scratch auswählte, wollten sich beteiligen. Manchmal tauschten wir uns darüber aus, welchen Song wir nehmen wollten und wie wir es anfangen, und manchmal ließen wir die Finger davon. Die Absicht dahinter war, dass jeder es auf die ihm ganz eigene Weise machte.

Ich erforschte einige unterschiedliche Ideen für die Arrangements, indem ich nur selbstgefertigte Instrumente benutzte, Gesangsgruppen [einsetzte] usw. , wurde jedoch in der Zwischenzeit einem wunderbaren Arrangeur vorgestellt, John Metcalf, der schon einige großartige Arbeiten für Real World abgeliefert hatte. Ich liebte seine Ergebnisse, die originell wirkten, beseelt und frisch. Als wir uns trafen, merkte ich, dass er wirklich verstand, was ich wollte und dass sich unser Musikgeschmack in Bezug auf Steve Reich, Arvo Pärt, Strawinsky u. a. genügend überdeckte. Ich bat John, die Arrangements schlicht zu halten, schlicht, aber emotional, so dass man die Songs wirklich hören und fühlen konnte.

Die schlimmste Anweisung für einen Künstler lautet, dass er alles machen darf. Ich habe immer daran geglaubt, dass Künstler sehr viel kreativer sind, wenn man ihnen sagt, was sie nicht tun dürfen. Es ist eine Plackerei, etwas aus dem nichts zu erschaffen und es macht viel mehr Spaß, mit Regeln umzugehen. Die Regeln, die in diesem Fall aufgestellt wurden waren: kein Schlagzeug, keine Gitarren. Außerdem wollte ich die Stimmen so unverfälscht wie möglich haben.

Im Dezember 08 kam John zurück mit vier erstaunlichen Demos, und als die Arbeit Ernst zu werden begann, fing das Album an seinen eigenen unverwechselbaren Charakter zu bekommen.

John hatte ein paar außergewöhnliche Arrangements für diese Aufnahmen angefertigt, und es war aufregend für mich, ein paar davon mit ihm weiter zu entwickeln. Mit diesen vier Tracks in der Tasche fühlten wir die Bedeutung unseres Unternehmens, und ich rief meinen alten Freund Bob Ezrin an. Er kam immer für kurze Zeit wie ein SWAT-Team [Special Weapons And Tactics; dt. Spezialeinheit] und bot sein Feedback und seine Vorschläge an, und er unterstützte uns sehr bei der Aufnahme des Orchesters und später noch mehr mit seiner Kritik am Mix.

Wir versuchten verschiedene Herangehensweisen fürs Abmischen, eine unter der Leitung von Tchad Blake, eine andere von Dickie Chappell und von John mit zusätzlichen Elementen aus Johns Original-Demos. Ganz unterschiedliche Persönlichkeiten traten in Erscheinung und das Resultat ist eine Kombination aller drei Vorgehensweisen.

#

#

Ein Artikel aus der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung, in dem SMB sehr gut wegkommt:

Peter Gabriel, David Byrne und Jeff Beck - Im Mäandertal - Kultur - sueddeutsche.de

Hallo Leute,

vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, wo ich den Code für den 24-bit download finde,
Ich habe den Coupon in meiner Special Edition von Scratch my back zwar gefunden, aber einen Code kann ich nirgends finden.
Bin ich total verblödet oder habe ich vielleicht einen Coupon ohne Code erwischt ?

Vielleicht kann mir jemand helfen, bevor ich wahnsinnig werde?