SdW [14.-20.09.09]: GENESIS - The Dividing Line


  • Wäre hier der Drummer Phil Collins und der Sänger auch Collins oder meinetwegen Peter Gabriel, da würden alle Kritiker dieser Phase und dieses Songs jubeln - "was für ein grandioses Stück".



    Neeeeeeeeeeeeeeeeee Christian, trifft einfach definitiv nicht zu, ist ein schlecht konstruierter Zusammenhang bzw. eine oberflächliche Pauschalunterstellung auch an meine Adresse, denn ich bin faktisch ein (äußerst scharfer und überzeugter) "Kritiker dieser Phase".
    Warum unterstellst du mir, dass ich musikalische Urteile pauschal an Personen festmache? An welchen denn? Was für Ressentiments sollte ich TB, MR oder RW gegenüber haben? Warum sollte ich dieses misslungene Lied denn mit einem Collins plötzlich gut finden, wo ist da die Logik oder zumindest ein Anhaltspunkt für so eine Spekulation? (Wobei ich von PC zu früheren Zeiten ein besseres Drum-Solo erwartet hätte. Hätte er aber das Gleiche wie der Trommler bei "Dividing Line" gespielt, wäre es gleich schlecht, was denn auch sonst?)
    Und ganz davon abgesehen, dass Peter Gabriel nie im Leben so ein offensichtlich-plakatives Möchtegernteil gesungen / veröffentlicht hätte (wobei ich weiß, dass auch er künstlerische Fehltritte und Fehleinschätzungen vorzuweisen hat): Hätte er's getan, wäre ich vielleicht sogar noch geschockter gewesen als bei der Erkenntnis, dass Tony und Mike bei CAS gezeigt hatten, dass sie als Zweiergespann einfach total überfordert waren, den Verlust Phils zu verkraften. Dass ein Ray Wilson dann nicht in der Lage war, neue und dabei hochwertige Impulse zu bringen, mag ich ihm gar nicht anlasten, das konnte er nicht leisten. Von daher tut er mir auch leid, da Tony und Mike ihm einfach eine zu große Rolle zugemutet hatten, der er nicht gewachsen war.
    Nein, es ist ganz offensichtlich - aus einer ausschließlich musikalisch motivierten Betrachtungsweise heraus - so gewesen, dass einfach die musikalische Chemie zwischen PC/TB/MR deutlich besser war; dass das eine Band war, die noch (zumindest kommerziell) funktionierte.
    Wie kommt es also zu der Erwartung, die Liebhaber der Prä-Wilson-Phasen würden ein CAS / TDL mit PG/PC als Meilenstein angesehen haben (das ist für mich eine wirklich abstruse Vorstellung)?
    Bei mir drängt sich hier das Gefühl auf, dass die Auseinandersetzung mit den "Kritikern dieser [CAS-]Phase" polemisch-pauschalisierend unterdrückt / vermieden werden soll. [Was sollte dies allerdings für einen Grund haben?]

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab dir ja gar nichts unterstellt, aber schön, dass du drauf anspringst, da hab ich ja scheinbar den richtigen Denkanstoß gegeben. ;)


    Um ein weiteres allgemeines Argument zu dem Thema zu liefern. Die Stimmung bzgl CAS war 1997/1998 deutlich besser, spätestens mit dem Hype um die 2007er Tour wurde das ganze dann plötzlich schlechter bewertet.


    Ich bin übrigens gar nicht so sehr von Calling All Stations überzeugt, aber darauf befinden sich genug Stücke, die sich qualitativ im Gesamtwerk nicht verstecken müssen. Dazu zählt m.E. der Titelsong und ganz sicher auch The Dividing Line. Im Konzert war das die absolute Krönung, das waren Genesis. Spätestens da wurde mir klar, dass Genesis kaum an Personen festzumachen ist, und wenn überhaupt, dann an Banks und vielleicht Rutherford.


    und den Mumpitz wegen "schlecht konstruierter Zusammenhang" oder "oberflächliche Pauschalunterstellung" kommentier ich dann auch nicht weiter, das hat mit dem Thema nix zu tun.


  • Die Stimmung bzgl CAS war 1997/1998 deutlich besser, spätestens mit dem Hype um die 2007er Tour wurde das ganze dann plötzlich schlechter bewertet.
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    Dazu zählt m.E. der Titelsong und ganz sicher auch The Dividing Line. Im Konzert war das die absolute Krönung, das waren Genesis. Spätestens da wurde mir klar, dass Genesis kaum an Personen festzumachen ist, und wenn überhaupt, dann an Banks und vielleicht Rutherford.


    Naja, Dein 1.Satz beweist eigentlich doch, dass GENESIS stark an Personen festzumachen ist.


    MIT Phil der kommerzielle Erfolg, aber qualitativ wahrscheinlich nicht ganz so hochwertige Musik
    OHNE Phil, der nicht ganz so große Erfolg aber zumeist anspruchsvollere Musik.


    DAS ist ein Phänomen, das kaum eine andere Band zu bieten hat.
    Welche Band hat Lieblingsalben der Fans, die kommerziell quasi Flops waren?
    Bei welcher Band sind die beiden "erfolgreichsten" Platten die vermutlich verhasstesten Alben unter den Anhängern?


    Und welche Band hat stilistisch solche gravierenden Änderungen durchlebt und ist sich irgendwo doch seinem Stil treu geblieben?


    ICh glaube, das ist so ziemlich einzigartig an GENESIS.
    Ich mag nicht alles von der Band. Z.B. ATTWT und W&W sind Alben die ich quasi nie höre, aber dennoch macht es mich stolz, Fan solcher Band zu sein.
    Sorry, das war Offtopic ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Helge ()

  • Ich gebe dem Stück 12 Punkte. Für mich ist es eins der Highlights von CAS, und sicherlich das Stück, bei dem das Konzept eines etwas düsteren Sounds am besten funktioniert. Außerdem hat es einen richtigen Schluß. Die vielen, teilweise arg unsensiblen Fade-Outs auf CAS habe ich ohnehin nie verstanden.

    Never overestimate the dreadfulness of the mass market

  • toller Text mit anspruchsvollem Hintergrund (danke Mike) in der Tradion wie THE KNIFE oder GET'EM OUT BY FRIDAY aber vielleicht auch ANOTHER DAY IN PARADISE, tolle Mucke, eines der CAS Highlights, irgendwo im instrumentalen Mittelteil muß ich immer an ABACAB denken, warum nur?

  • Auch wenn's eigentlich nicht hierher gehört kann ich mir's nicht verkneifen...

    DAS ist ein Phänomen, das kaum eine andere Band zu bieten hat.
    Welche Band hat Lieblingsalben der Fans, die kommerziell quasi Flops waren?
    Bei welcher Band sind die beiden "erfolgreichsten" Platten die vermutlich verhasstesten Alben unter den Anhängern?



    Ich glaube zumindest der letzte Punkt gilt für die meisten Bands/Musiker - die erfolgreichsten Alben werden von Fans meist kritisch gesehen. Siehe z. B. Pink Floyd ("The Wall" wird war/ist ein Hit, wird von Fans aber sehr kontrovers gesehen) oder Queen ("The Works", "A Kind of Magic", "The Miracle" - extrem erfolgreiche Alben, die bei den Fans zu den am wenigsten beliebten gehören). "Fans" wollen Insider sein, was alle kennen und was alle gut finden kann nicht wirklich gut sein.

    Und welche Band hat stilistisch solche gravierenden Änderungen durchlebt und ist sich irgendwo doch seinem Stil treu geblieben?



    z. B. Queen - für mich die stilistisch vielseitigste Band überhaupt, und das war sie von Anfang an (na gut, ab dem 2. Album).

  • von mir 13 Punkte für einen der besten Genesis Songs nach der Gabriel Ära. Live nochmal ne Klasse besser. Das Gitarrenduell hätte auch besser sein können, vor allem Mikes Part, aber für das Gitarrenduell gibts trotzdem eher einen zusätzlichen Punkt als Punktabzug. Mehr davon auf CAS und es hätte ein Hammeralbum werden können.

  • Kenn die nummer erst seit kurzem, hab erstmal 13 punkte gegeben, mir gefällt das teil wirklich gut, einziges manko ist das doch sehr zweidimensionale arrangement mit zu aufdringlichen keyboards, alles klingt sehr synthiemäßig, allerdings passt das auch zu dem stück...Insgesamt aber mag ich die athmosphäre und die melodien, ein klares daumen hoch

  • Unfassbar, dass ich dieses späte Highlight noch nicht mit Punkten versehen habe.


    Ich gebe 13 Punkte. Toller, rockender Song auch wenn das Arrangement noch
    einen weiteren Kniff oder Wandel hätte vollziehen dürfen. Druckvolles Schlagzeug
    und eine für Genesis-Verhältnisse harte Gitarre. Neben dem Titelsong das sicherlich
    stärkste Lied auf dem Album.


    Manchmal habe ich den, wahrscheinlich sehr subjektiven, Eindruck, dass CAS
    als Album schlechter wahrgenommen wird, als die einzelnen Songs ???